Beiträge von Mreul

    Hallo Sandra,


    Dein Fund scheint an den Haaren Harz zu haben, was zur Gattung Dasyscyphella führt.

    Die Haare von Lachnum-Arten sind fein bis deutlich rau, haben aber keine Tröpfchen anhaftend. Im letzten Bild sind unten links einige Tröpfchen zu sehen, könnte das verklumpte Harz von den Haaren sein.

    Du müsstest auch mal Haare sehen, die apikal kein Harz dran haben, die müssten dann glatt sein. Ich würde mal mit D. montana vergleichen, Ingo hat die Arten ja alle schön porträtiert: ASCO-SONNEBERG - Dasyscyphella

    Da wäre dann z.B. auch die Haarlänge interessant.


    Ich weiß nicht, in welchem Medium Du die Sporen gemessen hast, grundsätzlich wie es Pablo schon sagt, sollte man sich bei inoperculaten Becherlingen immer erst mal alles in Wasser anschauen, dann kann man anfärben. Baumwollblau wirkt stark letal, da kann einiges anders aussehen und andere Maße haben als vitale Strukturen in Wasser.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Thorben,


    danke für's Zeigen, ich hab sowas tatsächlich auch schon gesehen, aber auf die Idee Chytridiomycet bin ich nicht gekommen, daher blieb das unbeachtet. Das wird sich dank Deines Vorstellung jetzt ändern.

    Aus dem Reich der Töpfchenpilze hab ich bisher nur Synchytrium anemones untersucht.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Thorben,


    wieder mal eine sehr interessante Art, die fehlt mir auch noch.


    Wenn ich mir die Originalbeschreibung von P. evamariae und den Vergleich zu zalewskii anschaue, müsste aber eine Unterscheidung ohne Kultur auch möglich sein, wenngleich die sehr schwer sein kann und sicher nicht bei allen Kollektionen klar zu sehen ist: Wenn man eine der Konidie noch anhaftende, längliche Konidiophore hat, die mit einer glatten Septe endet, sollte es zalewskii sein, während evamariae von unten betrachtet nur eine kleine, zugespitzte Narbe hätte, mit der sie am Konidienträger befestigt war. Entsprechend wären die Konidiophoren apikal bei evamariae oben zugespitzt, bei zalewskii nicht, so man sie denn sehen kann.

    Hat H. Voglmayr da näheres gesagt, als Du ihn gefragt hast?


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Hans,


    zwar bin ich kein Chaetomium-Experte, aber wenn Du was übrig hast, würde ich anbieten, dass ich mir die Art mal anschaue und eine Dokumentation davon erstelle.

    Meine Adresse schicke ich schon mal vorsorglich per PN.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Stefan,


    die sind alle inamyloid, für die Bestimmung hab ich die Reaktion noch nicht gebraucht. Ist höchstens mal interessant, wie sich einzelne Strukturen in Lugol verhalten, aber soweit mir bekannt nicht ausschlaggebend.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Harzi,


    schöner Fund und schön bebildert.

    Ich kann nur für das Fichtelgebirge sprechen, da ist die Art an Typha regelmäßig zu finden, ich würde sagen mäßig häufig. Dieses Jahr hab ich noch nicht gezielt geschaut.

    Interessant auch Bild 4+5, wo einige Zellen kollabiert scheinen, hab ich so noch nicht gesehen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Dippold und alle anderen,


    habe mich auch schon etwas mit Orbilien beschäftigt, dazu auch einige Male mit Zotto geschrieben.

    Die meisten unter den heimischen recht gut bekannten Arten würde ich nicht also so wahnsinnig schwer bezeichnen, allerdings gibt es ein paar Problemgruppen und ab und an tauchen auch mal neue oder kaum bekannte Arten auf, dann wird es schnell schwierig.

    Bei den gezeigten bräuchte es noch ein paar Details, die scheint aber wirklich in eine der von Nobi beschriebenen Problemgruppen zu fallen.

    - Man bräuchte freie Sporen um die genaue Länge zu beurteilen. Nach den Bildern sind sicher reife dabei, aber Nachreifen lassen schadet sicher nicht, dann hat man leichter freie Sporen dabei. Nobi, was Du markiert hast sind die SBs (Spore Bodies), die Sporen selbst sind länger als die dunklen Striche, ich schätz mal, die erreichen 10µm und sehen frei so aus:


    - Das Habitat, war das vielleicht sehr feucht? Also z.B. neben einem Bach/Gewässer?

    - Die Farbe der Apothezien, würdest Du die als rosalich oder orange/orangelich bezeichenen? Nach den Fotos kann ich das hier nicht wirklich beurteilen.


    An feuchten Orten wächst mit dem Aussehen die Gruppe um O. rosea, das ist ein recht schweres Feld, bestehend aus sarraziniana, rosea und luteorubella.

    O. sarraziniana hat etwas anders geformte (nach unten breitere), etwas kürzere Sporen, denke nicht, dass die das hier ist.

    O. rosea und luteorubella unterscheiden sich sicher über die Nebenfruchtform. Wenn die nicht da ist, gibt es Tendenzen: rosea rosalich, luteorubella rötlich-orange, rosea eher in/an fließenden Gewässern, luteorubella bei stehenden. Wenn die Farbe undeutlich ist, die Apos entfärbt sind, wird die Bestimmung nur anhand der Becher leider unmöglich, da hab ich mit Zotto schon ein paar solcher Kollektionen diskutiert.


    Nachtrag zur Info: Die Orientierung der Sporen in den Asci ist auch nicht uninteressant, aber ist auch kein hartes Bestimmungsmerkmal: Hier sieht man, dass die Sporen oben in den Asci (fast?) immer nach oben zeigen (man achte auf die Spore Bodies), die unteren zeigen oft nach unten. Kann ich bei Bedarf auch gerne mal in ein Bild einzeichnen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Nobi,


    die müsste ich mal wieder erweitern, es fehlen da auch noch die ganzen Funde vom letzten Jahr. Also leider gibt es noch keinen allzu großen Fortschritt, aber das gehe ich mal wieder an, so ich es irgendwie schaffe. Sobald ich da was habe bekommst Du es natürlich.


    Edit: Hast ne Mail bekommen. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Nobi,


    so ganz Massenpilz scheint der hier nicht zu sein oder zumindest scheint er in der Natur nicht ganz so oft zu fruktifizieren. Habe schon über 10 Aero-Aquaten dokumentiert (Candelabrum spinulosum, Clathrosporium compactum, Peynorelina glomerulata, Helicoon sessile, Helicodendron tubulosum, H. giganteum, H. triglitziense, Aegerita candida, Aegeritina tortuosa, Pseudaegerita viride, Pseudaegerita sp, usw), das war aber das erste Mal, dass ich Candelabrum gefunden habe.

    Sicher müsste man noch verstärkt stehende Gewässer und Laub darin anschauen, da sind weitere Arten zu erwarten. Und melden müsst ich die auch mal, wobei viele gar noch nicht in der Artenliste enthalten sind.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Hans,


    das wäre natürlich interessant, wenn irgendwo diese Maße für xenobia angegeben wären, würde das die Bestimmung sehr absichern. Allerdings bin ich mir in dem Fall dann nicht mehr sicher, ob das im verlinkten Dokument dann die gleiche xenobia sein kann, die sind makroskopisch wie in der Sporengröße dann schon deutlich anders.


    Habe nun Sporen eines aufgeschrimten, ansonsten schon zerfallenen Exemplars untersucht. Die Maße sind nahezu identisch zu meinen bisherigen: 8,5-10,5 x 5-5,5µm.



    Stiel hab ich einen untersucht, leider war da nicht viel vom Velum dran zu sehen, habe derzeit kein brauchbares Exemplar mehr da, nur zerfallene und extrem winzige Babys, also es wächst noch was nach.

    Immerhin, am Stiel sind eindeutige, zahlreiche Schnallen vorhanden, die hab ich an anderen Stellen nicht gesehen, zumindest keine eindeutigen.




    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Hans,


    danke für Deine Meinung.

    Es stimmt, der Sporenquotient passt hier nicht auf candidolanata - fängt hier etwa bei 1,7 an und geht bis 2,0. Ich versuche nochmal einen Ausgereiften zu bekommen und dessen Sporen genau zu messen, sollte kein Problem sein.

    Auch das Velum hab ich mir angeschaut, nach wie vor finde ich nur diese verästelten Elemente und diese nicht sonderlich dicht für meine Begriffe. Also auch candidolanata passt nicht überzeugend. Bei xenobia passt eigentlich alles, nur die Sporengröße weicht schon arg ab. Alle Exemplare stammen aus der Dose, vor Ort hat die keiner von uns gesehen, daher kann ich mir schon vorstellen, dass da ein bisschen was zu klein gerät, aber so konstant und deutlich zu klein ist schon merkwürdig. Kann auch nicht ganz glauben, dass das hier die gleiche Art wie der sein soll, es aber auch nicht ausschließen:

    (PDF) Coprinopsis xenobia, descripción y primeras localizaciones en España. Comparación filogenética con Coprinopsis luteocephala.


    Allerdings kenne ich beide Arten nicht und kann die Variabilität nicht einschätzen.

    Schaue dann noch nach vollreifen Sporen, wenn sich da nichts weiter ergibt, bleibe ich hier vorerst bei Coprinopsis cf xenobia (kleinsporig). Ein paar Exemplare hab ich schon für eine Sequenzierung aufbewahrt, hoffe das diese winzigen Dinger dafür reichen, Vergleichssequenzen scheint es ja für beides zu geben (davon ausgehend, dass die natürlich wieder richtig bestimmt wurden). Denke, das ist die beste Option hier vernünftig weiterzukommen. Jedenfalls sehe ich mich nicht in der Lage, das hier morphologisch zu klären, nach Sporen-Q und auch nach dem, was ich an Velum sehe ist aber candidolanata zumindest ziemlich sicher auszuschließen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Thorben,


    Candelabrum brocchiatum habe ich wiederum noch nicht gefunden. Kommt früher oder später sicher auch mal dazu, so wie bei Dir spinulosum, soll ja nicht gerade selten sein.

    Belege mach ich nicht konsequent immer, aber von dem hier natürlich schon (Nr. #7667).


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    gestern war ich in einem nahegelegenen Gebiet, das ich noch nicht nach Pilzen inspiziert habe. Viel gab es wegen der Trockenheit nicht, aber entlang und in Bächen wird man immer fündig.


    Gefunden habe ich einen Winzling aus der Gruppe der aero-aquatischen Hyphomyceten. Diese bilden speziell geformte Konidien, um Luft einschließen zu können und so auf dem Wasser schwimmen zu können. Die Formen, die dabei entstehen sind oft sehr ästhetisch und speziell. Viele sind daher nicht schwer zu bestimmen, wobei es aber wie überall auch schwere Gruppen gibt.


    Hier eine sehr kleine, relativ leicht kenntliche Art, Candelabrum spinulosum. Suchen kann man sowas an Rändern von Bächen oder stehenden Gewässern auf frisch angetrockneten Substraten, denn die Pilze bilden sobald sie eine Zeit lang vom Wasser freiliegen ihre Konidien. Man sieht dann maksorkopisch nichtssagende weißliche Beläge, oft sehr klein, manchmal aber auch mehrere Zentimeter groß wie hier. Und das, obwohl die einzelnen Konidien, und aus nahezu nichts anderem besteht der Pilz, nur 14-17µm im Durchmesser haben und damit einer der kleinsten Aero-Aquaten ist.


    Der Standort:


    Umgebung:


    Details:





    Charakteristische Konidien, grob 14-17µm Durchmesser, oben mit fein rauer Oberfläche, damit hält sich die Luft im Inneren besser. Für das Präparieren empfiehlt es sich, z.B. etwas Seife ins präparat zu geben, dann bekommt man störende Lufteinschlüsse recht gut raus und sieht die Struktur der Konidien besser.



    Hier eine Fokusreihe mit den verschiedenen Schärfeebenen nebeneinander. Die Strukturen sind sehr schwer zu stacken.


    War nur noch die Frage, um welches Substrat es sich handelte. Konnte von der Umgebung her nur Fichte oder Erle sein, eventuell noch angeschwemmte Birke oder Kiefer.

    Für die Bestimmung nicht relevant, aber damit die Funddaten komplett sind.


    Mikroskopisch im Querschnitt anhand der großen Poren ist schon klar, dass es Laubholz ist.



    Radialschnitt:


    Tangentialschnitt mit einreihigen, homogenen Markstrahlen:



    Das Substrat ist hier also Erle gewesen.


    Sicher ist die Art alles andere als selten, wird aber viel zu selten gesucht.

    Etwas Literatur dazu noch: Voglmayr - Die aero-aquatischen Pilze des Sauwaldgebietes


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Nobi,


    danke für die Ergänzung. Wegen der Sporen mach ich mir kaum Gedanken, das sollte passen. Beim nächsten Exemplar mach ich mal Kongorot dran. Problem ist aber nicht, die Strukturen zu erkennen, sondern wegen der Kleinheit des Pilzes die richtig zuzuordnen.

    Hier hab ich noch ein Bild von einem Hut bei 100-fach + Zoom gemacht, die größeren länglichen Zellen scheinen nur die HDS zu bilden, nicht frei als Velum draufzuliegen:


    Aber was sollte es sonst sein - mal schauen, was sich noch rausfinden lässt, werde mich wieder melden.


    Vorhin noch vergessen: Von Andreas hab ich alle Tintlings- und Faserlingsbeschreibungen komplett, ich hab das als HTML, so wie es auf Andreas' Server lag, als die Seite noch existierte.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Dungpilzfans,


    hier eine Coprinopsis, die in größerer Zahl an der mir von Eike zugesandten Proben von Galloway-Dung erschien und immer noch nachwächst.


    Die Art ist extrem winzig, zumindest die meisten Exemplare davon.





    Mikroskopisch auffällig die verzweigten Velumzellen und das Fehlen von Schnallen. Die Sporengröße passt nicht zur anfangs vermuteten xenobia, so variabel darf die dann wohl doch nicht sein, auch wenn Sporengrößen bei Tintlingen ja gerne mal etwas abweichen. C. filamentifera hätte ganz anders geformte Sporen.

    Bleibt eigentlich nur noch candidolanata, die Nobi per PN auch noch genannt hat und an die ich erst wegen Seltenheit nicht richtig glauben wollte. Aber alles andere passt eben nicht.


    Nun müsste man bei candidolanata unterschiedlich geformtes Velum finden, also große längliche Zellen in Ketten und eben die kleinen verzweigten Elemente, die auch oben schon zu sehen sind. Bei letzteren gibt es keinen Zweifel, die großen Elemente sind oft schwer von der HDS zu unterscheiden und bei der Winzigkeit der Fruchtkörper ist es recht schwer, das Velum separat zu bekommen. Werde mal noch versuchen das im Auflicht bei 100-fach zu bekommen, da ist die Struktur klarer als im Quetschpräparat.


    Zum Vergleich mal noch die Zeichnungen von Andreas Melzer, die leider nicht mehr online sind:

    Solche Zellen fanden sich auf dem Hut, das würde gut zum Velum von candidolanata passen, sofern ich das hier nicht mit HDS-Zellen verwechsle. Die hier waren aber schon recht lose:


    Hier ist mir auch noch etwas unklar, was das genau darstellt, vielleicht sind hier auch Tramazellen mit reingerutscht:


    Sporen:


    Bei den Sporen gibt es in der Literatur auch ganz schön große Abwechungen.

    Andreas Melzers Beschreibung: 9,5-12,5 x 5-7,5 µm, im Mittel 10,4-11,5 x 6,2-6,6 µm, mittlerer Q=1,68-1,74

    Gröger-Schlüssel:7,5-10,5 x 5-7 Q 1,25-1,75

    grzyby.pl: 7.3-10.7 x 4.8-7.2 µm; Q = 1.25-1.75; av. Q = 1.45-1.55; av. L = 8.7-9.6 µm, av. B = 5.8-6.5 µm


    Die unteren Beschreibungen passen von der Sporengröße her sehr gut zu diesem Fund, Andreas' Größenangaben eher weniger.


    Insgesamt würde ich hier candidolanata sehen, wenn auch mit kleiner Restunsicherheit wegen des Velums, aber das lässt sich hoffentlich noch klären, es wachsen ja noch genug nach.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Sandra,


    PH im Wasser hab ich noch nicht gemessen, aber saueren Boden haben wir hier meistens.


    Stimmt Vogtland ist nicht so weit von hier, da können wir gerne mal was machen, sobald das wieder geht. Nur her mit der PN.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Thorben,


    super Querschnitt, einen so schönen hab ich noch gar nicht, obwohl die Art hier halbwegs Massenware ist, wenn man entsprechend sucht.


    Sandra, such an unter Wasser liegenden, entrindeten Ästen in kleinen Bachläufen, vorzugsweise Fichte, wobei die Art hier auch an Laubholz schon aufgetaucht ist. Daran sieht man gerne auf etwas hellerem Untergrund schwarze Pünktchen, davon ist hier bei mir etwa jede vierte Aufsammlung Annulusmagnus. Ich hatte den aber auch schon an einem sehr feuchten alten Buchenstamm, ohne dass irgendwo ein Bach gewesen wäre (aber nahe eines Quellbereichs).


    Hier mal mein letzter dokumentierter Fund von vor zwei Jahren. Sehr ästhetisch ist auch der Apikalapparat in Kongorot, der lässt sich sehr gut anfärben:


    Es gibt auch noch A. pentaseptatus, das ist aber eine sehr seltene Art, die mir mal von Torsten zugeschickt wurde. Sieht mikroskopisch so aus:


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Charlotte,


    würde ich auch sagen, dass das Propolis farinosa (= versicolor) ist. Allerdings bei der Breitenangabe der Sporen kann was nicht passen, wenn die letzte Spore 28µm lang wäre, wäre sie gerade mal 8µm breit, was perfekt auf farinosa passen würde. Die Sporen haben auch einen klar größeren Quotienten als 2,15 der bei 28 x 13 rauskäme.


    Den Schlüssel von Zotto kennst Du?

    Key to Marthamycetaceae (propoloid discomycetes) – in vivo veritas


    Viele Grüße,

    Matthias

    Servus Dungpilzfans,


    da ich gerade etwas mehr Zeit habe und mich Torsten sowieso noch laufend mit Dung versorgt, hab ich das mal zum Anlass genommen, recht häufige Arten mal wieder mit der aktuellen Technik zu fotografieren. U.a. Schizothecium vesticola und miniglutinans, wobei ich letztere noch gar nicht vorher dokumentiert hatte muss ich zugeben.


    Zunächst mal eine Gegenüberstellung wesentlicher Merkmale. Die können natürlich bei einzelnen Kollektionen mal besser mal schlechter ausgeprägt sein, da kommt es dann auf den Gesamteindruck an. Hier habe ich beide sehr typisch.


    Makroskopisch kann man schon Unterschiede sehen, denn vesticola hat nur sehr kleine Squamufolien, was die Perithezien halbwegs glatt aussehen lässt. S. miniglutinans hat viel deutlichere Squamufolien, was den Fruchtkörpern ein schuppiges Aussehen verleiht. Das Foto ist von den folgenden das einzige nicht maßstabsgetreue, das Exemplar von vesticola war nur etwa 2/3 so hoch wie das von miniglutinans:


    Mikroskopisch sieht man dann natürlich auch die Unterschiede in der Ausprägung der Squamufolien.


    Bei miniglutinans finden sich außerdem gerne hyphoide Haare an der Außenseite der Perithezien, die sind unten im Thread in den kompletten Darstellungen zu sehen.


    Ein wesentlicher Unterschied ist die Sporenbreite. Auch wenn die Länge hier bei diesen typischen Exemplaren nicht überlappt, kann das durchaus vorkommen. Die Breite ist aber verschieden, bei vesticola i.d.R. bis 11µm, kaum mal 12µm. Bei miniglutinans geht es normalerweise bei 12 los und erreicht regelmäßig 14µm, oft auch noch daüber, wobei sich das Exemplar hier mit unter 15µm zufrieden gab.


    Hier in der direkten maßstabsgetreuen Gegenüberstellung:


    Und hier noch die volle Dokumentation:


    Schizothecium miniglutinans


    Schizothecium vesticola


    Beide Arten hier übrigens an Schafdung.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Heidrun,


    das ist schon eine Sporormiella, die Sporen sind 4-zellig und zerfallen hier sehr schnell in ihre Einzelteile. Die Keimspalte ist S-förmig wenn mich der Eindruck in der Mitte von Bild 1 nicht täuscht, die Asci scheinen auch kurzstielig und nimmt man die Maße der Sporenglieder mal 4 erhält man im Mittel ca. 32µm, was dann alles zusammen Sporormiella minima ergibt.

    Sehr häufige Art, aber es ist schwer die Sporen in nicht zerfallenem Zustand zu bekommen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Nobi,


    ich hab Torsten schon drauf angesetzt, dass er mit mal minimoides beschaffen soll. :)

    Täte er aber sowieso, er hat mir übrigens schon wieder Dungkugeln geschickt, ich weiß noch gar nicht, was da alles dran ist.


    Die Podosporas oben sind doch nur anserinas, die wieder mal keine Haare haben, daher war ich erst irritiert. Aber Doveri zeigt sowas auch, sieht exakt aus wie bei mir:

    a-c. Podospora anserina: a = parts of 4-spored asci with spores in... | Download Scientific Diagram


    Und vergleicht man dann Arten mit Tuberkeln direkt nebeneinander, sieht man, dass das etwas anders aussieht. Insofern also falscher Alarm, aber bei Torstens Funden weiß man ja nie.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Florian,


    also ich sehe hier einen eindeutigen Saccobolus caesariatus - was stört Dich denn an der Bestimmung?

    Sehr schöner Fund, habe ich leider noch nie gesehen.


    Viele Grüße,

    Matthias