Beiträge von Beorn

    Hallo, Waldkind!


    Sicher erkennen kann ich >Phlebia tremellosa< auf dem sechsten Bild.

    Bei den anderen Bildern sind vor allem die Fruchtkörper oft so stark verwest und verwittert, daß eine Bestimmung nicht mehr möglich ist.

    Auch an der Präsentation könnte man noch etwas feilen, wie das mit dem Beobachten von Pilzfunden funktionieren kann, dazu gibt es >hier< einige Anregungen. Man muss das nicht minutiös umsetzen, aber je mehr Details man beobachtet und je mehr perspektiven man schafft, desto größer die Erfolgsaussichten auf zielführende Bestimmungshilfen.

    Zudem hat es sich bewährt, den einzelnen Funden jeweils mehr Raum zu geben: Viele Fragensteller widmen zB jedem einzelnen Fund eine eigene Anfrage, oder fassen nur zwei bis drei Funde in einer Anfrage zusammen. Dann ist es aber wichtig, die Bilder in den Text einzubinden und auch zu numerieren bzw. zu kennzeichnen, was wozu gehört. Sonst ist es schwer, sich in den Antworten konkret auf einzelne Bilder bzw. Funde zu beziehen und es geht nachher viel durcheinander, was dann auch für dich schwer nachvollziehbar sein kann.


    Bild 2 sehe ich wie Bernd, das dürften übrigens Samtfüßchen (Flammulina spec.) sein, ebenso die stark verwitterten Fruchtkörper auf dem vorletzten und drittletzen Bild.



    LG; Pablo.

    Hallo, Ogni!


    Deine Einschätzung ist schon richtig, das ist einer der Wurzelschwämme. Die einzelnen Arten kann ich jedenfalls nicht wirklich konstant trennen, das Substrat ist dabei wohl nicht wirklich zuverlässig (weil es mindestens eine Art gibt deren Substratspektrum das der anderen Arten mit einschließt).
    Man müsste also - um wirklich sicher seinzu können - nach morphologischen merkmalen trennen, und das erscheint mir irgendwie ebenso diffus, also mit recht großen Überschneidungsbereichen. Soll nicht heißen, daß es nicht geht, aber ich selbst kann es nicht bzw. habe es bislang noch nicht verstanden, wie es funktionieren könnte.



    LG, Pablo.

    Salut!


    ich traue mir zwar kaum zu, Butyriboletus fechtneri, Butyriboletus fuscoroseus und Butyriboletus roseogriseus im feld auseinanderhalten zu können (dazu kenne ich die einfach zu wenig), würde hier aber tendenziell schon einen der drei vermuten. Caloboletus radicans kenne ich doch ein wenig anders, wobei hier auf den Bildern das Farbskeptrum tatsächlich schwer zu beurteilen ist. Ich habe aber den eindruck, daß die Aufnahem farblich etwas zu blass geraten sind, und die Pilze in natura sattere und wohl auch wärmere Farbtöne gehabt haben müssten. Dann würde vor allem die Hutoberfläche farblich nicht mehr wirklich zu radicans passen, dem ich so ein silbrig überfilztes bis überfasertes rotbraun oder rose (so sieht's zumindest für mich aus, wenn ich mir etwas mehr Sättigung und Kontrast vorstelle) eher nicht zugestehen würde.

    Ist aber auch nur ein Gefühl, eine Tendenz... Wie schon erwähnt, mit einem Schnittbild wär's viel einfacher.



    Lg; Pablo.

    MoinAbend!


    Also hier noch zwei Aufnahmen von dem Beleg, den ich als Schizopora flavipora bestimmt habe, also der in dem Schächtelchen mit der Beschriftung "Phlebia nothofagi" lag:



    Also ein heller, resupinater, relativ feinporiger Porling mit teils laceraten weil schräg zum Substrat verlaufenden Poren.

    Ich hoffe, die Bilder helfen ein wenig, den Beleg zuordnen zu können!



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Ich stimme Werner zu: Tapinella panuoides hat (wie aauch auf Belis Bildern schön zu sehen) hellere, mehr bräunliche Lamellen mit reichlich Anastomosen, die sich auch oft verzweigen (die Lamellen, nicht die Anastomosen).
    Auch der Hutfilz ist anders strukturiert, Tapinella panuoides ist nie weiß striegelig behaart, sondern wenn dann flaumig und eher blass ockergelb als weiß - was sich aber eben bei alten Fruchtkörpern wie hier nicht mehr gut beurteilen lässt
    Wenn man's ganz genau wissen wollte, könnte man im Zweifel noch Sporenabwürfe machen. Das von Tapinella ist (manchmal recht blass) ockerbraun (und müsste dextrinoid sein?), das von Phyllotopsis ist weiß.

    Der Geruch bei Phyllotopsis ist in der Tat nicht immer ausgeprägt, das mag vom Entwicklungsstadium der Fruchtkörper abhängen, oder auch grundsätzlich inkonstant sein, aber ich hatte auch schon Orangeseitlinge mit unspezifischem Geruch in der Hand.



    LG; Pablo.

    Hallo, Nosozia!


    Ich kann das Video abspielen, und finde das sieht ziemlich eindeutig aus: Kruste schmilzt, bildet kleine Bläschen - also harzhaltig, und darum mit der total dunklen Kontextfarbe wohl am ehesten Ganoderma pfeifferi.

    Bleibt die Frage, woarum keine Röhren zu finden sind: Entweder ist der fruchtkörper tatsächlich gerade im Umbaustadium, und die Röhren der letzten Wuchsphase werden momentan von Mycel durchwachsen und sind darum nur undeutlich zu erkennen, oder es liegt irgendeine Bildungsabweichung vor.

    Mit den Merkmalen der hatzhaltigen Kruste in Kombination mit dem sehr dunkel braunen Fleisch kann ich mir da aber kaum was Anderes vorstellen, als Ganodmera pfeifferi, was in der Tat ein toller Fund wäre.
    Die Buche würde ich auf jeden Fall im Auge behalten, ob sich das noch irgendwie weiter entwickelt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Raphael!


    Ok, und wie oben schon erwähnt: Makroskopisch wär's für mich auch wunderlich, wenn das eine Psathyrella hätte sein sollen. Aber dennoch sind die irgednwie komisch, diese Pilze...



    LG; Pablo.

    Hallo, Björn!


    Ah, also doch Schnallen subbasidial, dann ist der epiphylla - Komplex raus, aber auch Athelia an sich ist damit fraglich. Möglich durchaus, aber andere Gattungen kämen auch noch ins Spiel, wo man die Sporen eben sehen müsste.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Björn!


    Wenn der Eindruck stimmt, daß bei deinem ersten, weißen Rindenpilz die Schnallen subbasidial komplett fehlen, an den Subikulumhyphen aber teilweise vorhanden sind, dann könnte das eine Art aus dem Athelia - epiphylla - Aggregat sein.



    LG; Pablo.

    Hallo, Raphael!


    Könnte das nicht auch zB eine Psathyrella sein? Da gibt's ja auch Arten mit vergleichbaren zystiden und Sporen mit deutlichem Keimporus.
    Wobei dann wieder die Lamellen makroskopisch komisch wären, habe ich so bisher noch bei keiner Psathyrella gesehen...



    LG; Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Vielleicht ließe sich bei Ascofrance jemand finden, oder man würde die Autoren von einer der hier zitierten Arbeiten direkt anschreiben, ob Interesse da wäre.

    Ist aber halt schon ein erheblicher Aufwand nur für eine Bestimmung. :gneutral:



    LG; Pablo.

    Servus!


    Aha, da hat FoTE das also her - und ich hatte schon beim Durchblättern einen Schreck bekommen.
    Danke für den Literaturhinweis, Christoph!
    Den Artikel muss ich mir auch noch mal durchlesen, aber ich habe ja immer noch den Verdacht, daß bei der genetischen Einordnung bei vielen "Hymenochaetales" irgendwas nicht stimmt. Da gab's ja auch mal dieses "Rickenellaceae - Problem", also eine Familie, wo irgendwann alle möglichen Pilze eingeordnet wurden, auch wenn das weder morphologisch noch ökologisch nachvollziehbar war...
    Egal, einfach mal lesen.
    Für alle, die den Artikel ohne Paywall suchen: >There we go<



    LG; Pablo.

    Hallo, Nosozia!


    Ich fürchte, da werden sich an den Fruchtkörpern kaum verwertbare Sporen finden lassen. Die Fruchtschicht ist ja dicht, da werden momentan keine Sporen gebildet, und aus der letzten fertilen Phase (die potentiell schon Monate her ist) dürften kaum noch sporen irgendwo am Pilz anhaften.
    Aber was du machen kannst: Schnittbild und Brutzeltest.
    Ganoderma pfeifferi würde zu den Arten mit harzhaltiger Hutkruste gehören, reagiert beim Anflämmen also ebenso wie die Kruste vom FomPini.
    Am ähnlichsten wäre wohl (wenn's eine Ganoderma ist, das würde aber das Shcnittbild wohl verraten) Ganoderma resinaceum, ebenfalls mit harziger Hutkrustre, aber immer mit einjährigen fruchtkörpern - die wäre hier also auszuschließen, wenn sich im Schnitt mehrere Röhrenschichten finden ließen.



    LG; Pablo.

    N'Abend!


    Kuehneromyces lignicola hatte ich tatsächlich noch nie in der Hand, musste bei den Fruchtkörpern oben aber initial auch sofort an Galerina marginata s.l. denken.
    Die Stiele scheinen schon überfasert zu sein, nur liegend die Fasern hier halt sehr dicht. Und die Fruchtkörper sind wohl gut durchfeuchtet, würde man sie antrocknen lassen, sollte man das hygrophane Verhalten beobachten können.
    Mal reinzulinsen wäre allerdings schon interessant, weil Gifthäublinge ja auch offenbar mehr eine morphologisch diffuse Gruppe von Arten sind als eine einzige, klar definierte Art.

    Solche kräftigen, teils fast büschelig wachsenden Fruchtkörper mit viel Velum (also stark und teils geschlossen befasertem Stiel) finden sich auch in der Oberrheinebene gerne mal im Frühjahr / Frühsommer in auwaldartigen Habitaten an Laubholz - und die sind zumindest makroskopisch schon irgendwie anders als die "normalen" Gifthäublinge hier in der Gegend...



    LG; Pablo.

    N'Abend!


    Die Rillstieligen (Pleurotus cornucopiae) sollten lange, kräftige Stiele haben, wo die Hüte eigentlich nie ganz lateral ansitzen, sondern grundsätzich ganzrandig sind (muss nicht zentral gestielt sein, aber Hutrand eben durchgehend ausgebildet und nicht an einer Seite in den Stiel übergehend).

    Die Hutränder sind oben schwer zu beurteilen, aber die Stiele sind doch irgendwie viel zu wenig ausgeprägt für Rillstielige.



    LG; Pablo.

    Bon Soir!


    Bei dem Stielporling habe ich angesichts des ziemlich kleinen Bildes gewisse Schwierigkeiten, die Porenform zu beurteilen. Sollten die Poren durchgehend heterodiametrisch (langgezogen rautenförmig) sein, dann käme da auch noch >Lentinus arcularius< in Frage. Wenn auch isodiametrische Poren vorhanden sind (vor allem nahe des Hutrandes oder des Stieles), dann natürlich Lentinus brumalis.



    LG; Pablo.

    Hallo, Frank!


    Danke für's nochmals drüber gucken. :thumbup:
    Von der Bestimmung war ich ja so oder so überzeugt, tue mich allerdings noch schwer, mir ein solides Bild von der Variationsbreite der Sporen zu machen - kein Wunder, bei erst zwei untersuchten Kollektionen. Erst recht, wenn die eine (also die, die du hast) sporentechnisch besonders variabel ausgeprägt ist, wegen den vielen 2- und 4-sporigen Basidien. :thumbup:



    Lg; Pablo.

    Servus!


    Und noch eine kurze lustige Nachricht zu Sulfovanillin: Die Reaktion ist bei Pleurotus pulmonarius, Pleurotus cornucopiae und auch bei Pleurotus ostreatus vorhanden (magenta, bei allen drei Arten, bei allen drei Arten nicht konstant gleich intensiv).

    Pleurotus cornucopiae:


    Pleurotus ostreatus:


    Pleurotus pulmonarius mit Reaaktion:


    Pleurotus pulmonarius ohne Reaktion:




    LG; Pablo.