Beiträge von Beorn

    Servus!


    Ich denke, daß der Fund von Jörg und der von Beli eher nicht viel miteinander zu tun haben. Das sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zwei verschiedene Arten.

    Wollen wir die wirklich hier in diesem Thema diskutieren? Die Gefahr besteht dann, daß es mit der Diskussion zu Jörgs Fund durcheinander geht.
    Deine Pilze hattest du doch schon mal vorgestellt hier im Forum, Beli?
    Ich meine mich zu erinnern, daß wir diesen Fund ja schon mal (auch da ohne wirklich abschließendes Ergebnis) besprochen hatten.

    Was mir zu Belis außergewöhnlichem Fund im Moment noch durch den Kopf geht: Wie groß ist eigentlich die farbliche Variationsbreite von Boletus dupainii (Rubroboletus? Ernsthaft?)?
    Weil Belis Pilze scheinen mir schon durchaus "reguläre" Rotporer zu sein, was die grundsätzlich gelbporigen Arten um Baorangia emilei und "Boletus" adonis ja auch ausschließen sollte. Weil ich aber auch an Boletus dupainii nicht wirklcih glaube: Hatte jemand schon mal für Belis Pilze >Cupreoboletus poikilochromus< vorgeschlagen?
    Den kenne ich zwar auch nicht aus der Hand, aber es gibt Abbildungen, die Belis Pilzen gar nicht so unähnlich aussehen. Wobei ich vermute, daß da die Poren auch nicht so durchgehend rot werden sollten...



    LG; Pablo.

    Salve!


    Makroskopisch und mit den ökologischen Fundumständen ist dein Fund jetzt allerdings nicht wirklich typisch, Thorben.
    Wobei ich echt nicht einschätzen kann, wie groß die Variationsbreiten dieser Art sein können. Mikroskopisch ist es wohl so, daß sich sehr viele Helvellas sehr ähnlich sehen, und wenn es überhaupt Unterschiede zwischen einzelnen Arten gibt im mikroskopischen Bereich, scheint man eine Menge Formenkenntnis zu benötigen, um die auch nachvollziehen zu können.

    Aber ich gehe dennoch davon aus, daß das so stimmt, weil eine bessere Idee habe ich für den Fund ohnehin nicht.


    Hier noch eine Kollektion von Helvella queletii aus der Viernheimer Heide, Mai 2016 auf sandigem, trockenem Boden bei Kiefern (Pappeln auch in der Umgebung, aber etwas abseits), vergesellschaftet mit Helvella (Dissingia) leucomelaena. 2016 war an der Stellle noch sowas wie eine Grundwasserlinse, die nun aufgrund der jahrelangen Dürrekatastrophe natürlich verschwunden ist - und mit ihr anscheinend die Lorcheln.







    LG; Pablo.

    Salve!


    Die Verfärbung beim Ziegelroten Risspilz braucht Zeit. Erfahrungsgemäß geht das nicht ganz so zaghaft wie beim Perlpilz, aber schon irgendwie vergleichbar. Also wenn man einen aufgeschnittenen fruchtkörper mal ein paar Stunden liegen lässt, dann sollte der auch rot anlaufen, insbesondere natürlich junge, frische Fruchtkörper. Bei uralten fruchtkörpern, die zudem noch einigermaßen vertrocknet sind, kann das mal ausbleiben, aber solche Fruchtkörper sind ohnehin beim Auffinden ja schon irgendwie rot verfärbt.



    LG; Pablo.

    Servus, Christoph!


    Da schließe ich mich sehr gerne an, und wünsche dir vor allem, daß du von allerlei Katastrophen verschont bleibst, und bei guter Gesundheit immer genug Zeit findest, um das zu tun, was du magst und was dir Freude bereitet.


    Zum beispiel Pilze finden.

    Oder Diskutieren. Oder beschreiben. Oder auch genießen!




    LG; Pablo.

    Hi, Bernd!


    Ja, das sieht nun schon sehr nach einem Flechtennabeling (Lichenomphalina) aus. :thumbup:
    Schicker Fund, hatte ich selbst noch nie, nur mal zugeschickt bekommen.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Reinhard!


    Makroskopisch erinnert mich das stark an Tyromyces fissilis (aktuell: Aurantioporus fissilis). Der muss nicht an Obstbäume gehen, sondern hat dafür zwar eine Vorliebe, aber grundsätzlich ein sehr großes Substratspektrum.



    LG, Pablo.

    Bon Soir!


    Die Sporengröße bzw. der Quotient alleine ist meiner Ansicht nach ein eher unsicheres Merkmal, um luridus und mendax zu trennen. Das Problem ist dabei, daß erst in voll ausgereiften Fruchtkörpern die Sporen auch die maximale Länge erhalten. Bei einem unreifen Fruchtkörper von S. mendax (auch wenn man einen Abwurf macht!) sind die Sporen kürzer, der Quotient damit geringer und man gelangt aufs Glatteis. Bei mendaxen in ungefähr diesem Reifegrad:




    ...kommt man quasi nie auf den lt. Lit. für mendax angegebenen Quotienten.

    Umgekehrt kann man aber reichlich uralte, vermatschende Fruchtkörper von luridus einsammeln, da werden dann nämlich dafür erstaunlich viele Sporen mit "Überlänge" drin sein, was durchaus mal dazu führen kann, daß man eine Nexe als mendax fehlbestimmt.


    ich finde aber mendax - sofern eine Kollektion wenisgtens ein bisschen typisch ausgeprägt ist - makroskopisch durchaus schon gut definiert, und würde hier zB (mal abgesehen vom Wuchs auf saurem Boden zwischen lauter Flockis):





    Anm. zum Sporenbild: Fruchtkörper immer noch nicht reif!!!)



    ... gar nicht auf die Idee kommen, das für luridus zu halten. Im Farbspektrum und Habitus sieht mendax viel eher aus wie queletii als wie luridus.

    Also - wenn Jörgs Pilz denn zu Suillellus gehört, würde ich das auch recht zuversichtlich für luridus (s.l.?) halten.


    Nachtrag: Mendax mit komplett ausgereiftem Fruchtkörper und wirklich passenden Sporen kürzlich >hier< gezeigt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Bernd!


    1) sieht irgendwie total aus wie Delicatula integrella.
    Falls es nicht weitere Arten gibt, die so aussehen, und von denen ich nichts weiß. g:-)

    Lichenomphalina umbillifera müsste doch etwas anders aussehen, mit etwas größeren fruchtkörpern und regelmäßigeren Lamellen.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Da schau her, was du wieder aufgestöbert hast. g:-)

    Das sind echt witzige, schöne Pilze und ich finde die in der Tat ganz schön komisch. Du hast nicht zufällig Melzer vorrätig? Die Amyloidität der Stielbasishyphen wäre hier ja auch noch interessant. Auch gut: Mal die Röhren vom Hutfleisch zu schieben, ob da wirklich ein roter Röhrenboden vorliegt, oder dort nur das Gewebe etwas matschiger ist am Übergang und darum stärker blaut als das sonstige Fleisch drum herum. Das passiert auch bei Flockis mal, und dann wird einem im Schnittbild schon mal eine Bataille - Linie vorgegaukelt, die eigentlich gar nicht da ist.

    Ich würde fast dazu tendieren, daß Stieltramahyphen inamyloid und auch Röhrenboden nicht deutlich orange oder rot, und eher Flockis vermuten (die sind wirklich extrem variabel was das Farbspektrum angeht). Die roten Flecken in der Stielbasis stören mich nicht, das kommt - wenn auch selten - auch bei Flockis vor, wenn das Fleisch dort irgendwie angegriffen ist.


    Mendax würde ich hier für unwahrscheinlich halten, aber sowohl S. luridus s.l. als auch N. erythropus s.l. halte ich für möglich.



    Lg; Pablo.

    Salve!


    Eine schöne Kollektion, Björn! :thumbup:

    Was die Sporen betrifft ist das tatsächlich so, wie Andreas schreibt: Die Sporen von S. queletii haben (bei ausgereiften Fruchtkörpern!) schon einen deutlich geringeren Quotienten als luridus und vor allem mendax. Das sieht man in einem guten Abwurf tatsächlich auch schon ohne es konkret auszumessen.

    Im vergleich mal queletii und mendax, wo man es in der Tat auf den ersten Blick sieht:



    Ist glaube ich klar, welcher hier welcher ist, oder? :gzwinkern:



    LG, Pablo.

    Servus!


    Alora, dann wird das wohl so sein. Vermutlich habe ich einfach Scheidenstreifligsparanoia, wo doch einiges auf den Kopf gestellt, nachgeforscht und nachdefiniert wurde und wird in der Gruppe. Aber Andreas und Werner würde ich eine größere Formenkenntnis und Kenntnis auch der neueren Artkonzepte zutrauen als mir. :)



    LG; Pablo.

    Hallo, Lukas!


    Aus meiner Sicht stimmen beide deine Einschätzungen.
    Bei Trametes hirsuta ist zumindest der Kontext (Hutfleisch) immer nahezu rein weiß, bei Coriolopsis (Borstentrameten) normalerweise blass holzfarben bis eben dunkelbraun.

    Auch an der truktur des Hutfilzes kann man einiges ablesen, bei Coriolopsis ist das normalerweise durchgängig gleich behaart, bei Trametes hirsuta aber in Zonen.

    Die Porengröße gibt auch noch Hinweise, grundsätzlich hat Trametes hirsuta etwas feinere Poren als die Coriolopsis - Arten.



    LG; Pablo.

    Morschen!


    Die Funde sind zwar nicht kartiert (weil auch alles andere als mein Spezialgebiet), aber in Mannheim kommt dieser Pilz an mehreren Stellen und regelmäßig vor. Die Kollektionen, die ich untersucht habe, nenne ich auch "Leucoagaricus barssii". Die Fruchtkörper erscheinen gerne auf Hundeklos im Innenstadtbereich, so zB auf den Dämmen entlang der Neckarwiesen, in der Nähe vom Kaufland in der Neckarstadt. Solche Pilze habe ich aber auch schon an anderen Stellen entlang der Oberrheinebene gefunden, so zB in Bad Bergzabern und in Endingen am Kaiserstuhl. Das Steppenklima scheint denen zu gefallen.


    Monnem am Neckardamm bei der Kurpfalzbrücke:







    Bad Bergzabern (Grünstreifen in der Innenstadt mit viel Hundeverkehr):





    Ob das nun tatsächlich Leucoagaricus barssii "im Sinne des Erfinders" ist, weiß ich freilich nicht, aber es passt in den meisten Aspekten sehr gut zu dieser Beschreibung.



    LG; Pablo.

    Morgen!


    Der Fruchtkörper auf den drei letzten Bildern könnte schon Amanita fulva sein, denke ich. Hutfarbe könnte noch eben so im Spektrum sein, die Scheide hat auch ein paar rostfarbige Flecken. Der Fruchtkörper auf den ersten beiden BIldern gehört zu einer anderen Art, vermute ich. Was das aber sein kann, da wage ich keine Vermutung.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Ich hab' mal >das Thema< rausgesucht, wo ich vor 6 Jahren diese Lorcheln mal zur Diskussion gestellt hatte.
    Eventuell kann man das nochmal reaktivieren, zumal ich stand heute von Helvella oblongispora gar nicht mehr überzeugt bin.
    Wenn du magst, kannst du deinen Fund da ja mit dazustellen, Jörg. Ich bin ziemlich überzeugt, daß das die gleiche Art sein müsste.


    Das Blöde ist: Nach 6 Jahren konnte ich die an der selben Stelle wieder finden - oder auch nicht, weil jetzt sehen die ganz anders aus, so daß ich bei den neuen Fruchtkörpern eher eine andere Art vermuten würde (ev. Helvella calycina), die will ich demnächst aber ohnehin extra vorstellen. Damit müssen wir diesen schönen Fundbericht nicht überfrachten.



    Lg; Pablo.

    Ahoi, Tuppie!


    Ich würde mal behaupten, daß Pleurotus pulmonarius schon häufiger ist als Pleurotus cornucopiae. Zumindest in meiner gegend ist pulmonarius sehr verbreitet und in manchen Sommern massenhaft zu finden vor allem an liegenden oder stehenden, toten aber wenig zersetzten und noch weitgehend berindeten Rotbuchenstämmen (seltener andere Substrate). Pleurotus cornucopiae dagegen ist hier eine eher seltene Art, die auch auf Habitate mit Auwaldcharakter beschränkt zu sein scheint, gerne an etwas morscherem Substrat vorkommt und Baumarten wie Pappel, Weide und Esche zu bevorzugen scheint.


    Das alles sind natürrlich Tendenzen, und ich mag nicht ausschließen, daß sich das hier und da in die eine oder andere richtung überschneidet.

    Dein Fund sieht jedenfalls für mich schon stark nach dem Rillstieligen Seitling aus, mit den doch eher kräftigen fruchtkörpern mit +/- "tütenförmigen", ganzrandigen Hüten und den kräftigen Stielen mit weit herablaufenden und grob anastomosierenden Rippen (bzw. Lamellenausläufern).



    Lg; Pablo.

    MoinMoin!


    Allerdings müssen sich auch Schleimpilze von irgendwas ernähren. Viele Myxos essen gerne Pilze, sowohl Fruchtkörper als auch Mycelien. Feuchtigkeit benötigen die auch, zumindest ein gewisses Maß davon. Es ist also nicht auszuschließen, daß da in oder nahe an der Platte noch andere (echte) Pilze vorhanden sind, die nur im Moment keine Fruchtkörper gebildet haben.



    Lg; pablo.

    Servus!


    Und zu den Farben: Junge fruchtkörper von Pleurotus pulmonarius haben oft leicht graubraune oder ockerbraune Hüte. Die graubraunen können auch mal so ein wenig bläulich schimmern. Allerdings blassen Lungenseitlinge rasch aus und werden dann gerne rein weiß, später gelb wenn gilbend) und zuletzt ockergelblich (wenn verwesend).
    Das Farbsprktrum von Pleurotus ostreatus ist noch wesentlich größer, und schließt das von Pleurotus pulmonarius offenbar nahezu vollständig mit ein.
    Unterscheiden kann ich die beiden derzeit allenfalls anhand von Wuchsweise, Wuchsform und (mit Abstrichen) Konsistenz, wobei auch das ineinander überzugehen scheint bei manchen Kollektionen.



    LG;Pablo.

    Ahoi!


    OK, das ist mal wieder so eine trockreiche Kollektion, wo ich mich nur nach dem Aussehen auf den Bildern nicht entscheiden kann. Die Stiele wirken teils etwas zu kurz und zu dick für Lungenseitlinge, aber der Habitus würde schon ganz gut passen. Farbspektrum sowieso, aber das Farbspektrum von Pleurotus ostreatus schließt das von Pleurotus pulmonatius wohl ziemlich vollständig mit ein. In dem Fall ist die beste Lösung: Aufessen. g:-)

    Ohne daß das jetzt eine verzehrempfehlung sein soll, aber sofern man die Seitlinge als eine Pleurotus - Art erkennt, und nur die genaue Art (also ob ostreatus, pulmonarius oder cornucopiae) nicht einordnen kann: Die schmecken alle gleich gut.



    LG; Pablo.

    Ahoi!


    Komisch sieht der aber schon irgendwie aus. So braun - ok, wwenn Amanita fulva irgendwie eintrocknet, ginge das wohl auch, hat dann aber meistens noch einen anderen Farbton drin, der hier fehlt. Aber bei dem ganz jungen fruchtkörper, frisch geschlüpft - der sollte doch nicht so gefärbt sein. Zumal der ein ungewähnlich dickes und weißes Velum hat. Also ich bin hier skeptisch, daß das Amanita fulva sein soll. Schade, daß man nichts von der Scheide sieht, die Struktur vom Universalvelum ist ja schon wichtig bei Scheidenstreiflingen.



    LG; Pablo.

    Salve!


    Die fruchtkörper in dem Korb kann ich nicht beurteilen. Die auf dem Stamm sehen tendenziell eher nach Lungenseitlingen (Pleurotus pulmonarius) aus.



    LG; Pablo.