Beiträge von Beorn

    Daedalea quercina f. trametea (Bourdot & Galzin) Domanski, Orlos & Skirg.
    = Poroider Eichenwirrling








    Unterscheidet sich von der Hauptform ledigleich durch eine poroide bis schwach sinuos - poroide Ausprägung des Hymenophors. Ansonsten makro- und mikroskopisch identisch.


    Insgesamt ist diese Wuchsform wohl ziemlich selten.




    Hymenium mit reichlich dickwandigen "Skeletozystiden", also keine eigentlichen Zystiden sondern ins Hymnium hereinragenden Enden von Skeletthyphen. Die Basidien sind dazwischen oft kaum auszumachen. Sporen sind ohnehin meist nicht zu finden, wenn man die Art außerhalb einer Sporulationsperiode erwischt.




    Daedaleopsis confragosa müsste im Hymenium Dendrohyphidien zeigen und nicht so prägnante skeletoide Hyphidien.



    LG, Pablo.


    Hallo, Edwin!


    Orangene Pünktchen auf Moos wären so ganz allgemein bryophile Becherlinge der Gattungen Octospora, Lamprospora, Neottiella usw. An Syntrichia kommen wohl einige Arten vor.
    Unter anderem könnte man bei dir auf Octospora neerlandica hoffen, die wohl aus den Niederlanden erstbeschrieben wurde, wenn ich mich nicht irre.
    Ich hatte mal >diesen Fund< an Syntrichia, den ich nach wie vor für O. neerlandica halte. Den will ich schon seit einiger Zeit wieder finden, um ihn nochmal genauer zu untersuchen und auch einem Spezialisten zu schicken, aber ich finde die Becherchen an der Stelle nicht mehr.
    Zwischen den Moosen kommen generell aber so einige Arten von hübschen Becherchen raus, auch aus ganz anderen Gattungen (Byssonectria, Aleuria, Pseudoaleuria usw.), die meistens auch recht klein sind. Aber mikroskopisch sehen die meistens echt toll aus.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ich hänge mal meine Bilder hier noch dran.


    gefunden am 13.01.2016 in einem Weidengebüsch bei Viernheim (Südhessen, nördliche Oberrheinebene); Sandboden mit recht dicker, humoser Auflage, eher bodenfeucht; an liegendem. morschem Aststück einer Weide (Salix sp.):


    Fruchtkörper weißlich, bis blassocker, deutlich gestielt, geschädigte Fruchtkörper vergehend auch fleischfarben:


    Makroskopisch keine Randhaare sichtbar:


    Ectal - Excipulum / Marginalzellen in H2O:


    Und in Lugol:


    Asci ohne Haken und Paraphysen mit zylindrischem, lichtbrechndem Inhalt (in H2O):


    Hymenium in Lugol:


    Sporen:


    recht variabel in der Länge, 17-25 µm



    LG, Pablo.

    Hallo, Majorm!


    Prinzipiell würde ich mich da Norbert anschließen, was die Gattung betrifft. Eine Artbestimmung ist so aber nicht möglich, dazu müssen unbedingt auch die Verfärbungen des Fruchtkörpers berücksichtigt werden. Leucoagaricus holosericeus muss zwingend deutlich gilben, sonst ist es Leucoagaricus leucothites (Gemeiner Egerlingsschirmling). Wenn das überhaupt zwei veschiedene Arten sind.
    Wenn es aber ein Dunkelsporer wäre, dann müsste man in der Gattung Agaricus (Champignons) auf die Suche gehen.
    Du kannst ja mal noch einen Fruchtkörper abmachen, so daß man ihn auch von unten sehen kann, und einmal vom Hutscheitel bis zur Stielbasis durchschneiden, daß man die Verfärbungen beurteilen kann.
    Ideal dabei wären Bilder bei Tageslicht oder jedenfalls so aufgenommen, daß man auch die tatsächlichen Farben beurteilen kann.



    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Ja wie? Doch noch ein Treppchen - Platz? :)
    Ich bin beeindruckt, hätte nicht gedacht, daß ich da irgendwie vorne landen kann. Denn ich sag's mal so: Ungefähr 157% der Zaunpfähle, die im APR 2015 gegeben wurden, habe ich nicht erkannt.
    Insofern ist das schon überraschend, daß ein Zaunpfahl von mir so gut gewesen sein soll. :D
    Da sage ich danke an Jan - Arne für die Arbeit mit der Zusammenstellung, danke an die Abstimmenden und danke an alle, die sich bei dem Rätsel- und Zaunpfahlspaß beteiligt haben.



    LG, Pablo.

    Hallo, Edwin!


    Das könnte schon hinkommen. Allerdings war das, was ich von der vorgeschlagenen Art (früher übrigens als Psathyrella spadicea bekannt) insgesamt etwas dunkler und eben kräftiger. Wenn es denn überhauot diese Art war.
    Vielliecht meldet sich Andreas ("Pilzmel") noch, der sich enorm gut mit der Gattung auskennt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Winter ist hier erst seit gestern. Und unten in der Rheinebene um Mannheim rum eigentlich auch jetzt noch nicht.
    Jedenfalls liegt kein Schnee. In den nächsten Tagen werden immerhin die Nachttemperaturen unter null gehen, aber bislang waren auch die Nächte hier konstant frostfrei. Also auch für die Pilze im Humus und an bodenliegenden Hölzern noch gute Bedingungen.


    Bei den Haaren ist es auch immer ein Unterschied zwischen "sehen durchs Okular" und "vernünftig fotografieren durchs Okular".
    Durchfokussieren ist ja auf einem Einzelbild nicht möglich. So sehe ich im Präparat schon mehr, als ich bildlich festhalten kann.
    Dennoch sind bei dieser H. aureliella die Haare irgendwie komisch gering ausgeprägt, wenn iczh das mit Bildern von anderen Kollektionen (hier im Forum oder auf deiner HP) vergleiche.
    Woran es liegt: Das wird sich hier auf die Schnelle nicht klären lassen.


    Interessant dabei ist dann nur, wie weit das eben variieren kann.
    Das betrifft auch die H. cf intacta: Was hätten wir denn da gemacht, wenn ich auch Haare zwischen sagen wir 30 & 40 µm gefunden hätte?
    Natürlich gleich in der Form, so wie ich sie gesehen habe, nur eben länger? Wären wir dann schon bei einer anderen Art, oder müsste man sich nicht erstmal Gedanken machen, ob auch das nur eine ungewöhnliche Variation sein könnte?
    Rein gefühlsmäßig würde ich ja sagen, daß die Haarlänge eher ein variables Kriterium sein müsste als zB die Porusreaktion.



    LG, Pablo.

    Hallo, Magellan!


    Ein kleiner Tip:
    Meinen Bildern gebe ich vor dem Hochladen immer einen Namen mit Wiedererkennungswert.
    zB >im letzten größeren Beitrag< hießen die Bilder:
    "k1.10", "k1.11" bei Hyaloscypha cf aureliella ("Kiefer 1" Bild 10 und 11), sowie später dann "Lachnum impudicum 1" bis "Lachnum impudicum 4" oder "Neodasyscypha cerina 1" bis "Neodasyscypha 6". Diese Namen stehen dann ja auch unten in der Liste der hochgeladenen Attachments, ich weiß also immer welches Bild welches ist und kann das an der entsprechenden Stelle im Beitrag platzieren. Auch ohne Vorschau. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Irgendwas scheine ich falsch zu machen mit den Haaren.
    Die müssen doch auch mikroskopisch besser darzustellen sein, wenn man sie makroskopisch schon sieht?
    Hier noch ein Bildchen von Hyaloscypha cf aureliella mit Auflicht durchs Mikro bei 100facher Vergrößerung:

    Da fehlt natürlich die Tärfenschiefe, aber es lassen sich schon Häärchen an den Rändern erkennen. Es sind nur halt wenige.
    Ob das möglicherweise mit dem Wachstum unter der Rinde zu tun hat?
    Wenn man oben noch mal auf das Übersichtsbild guckt, mit den weißen Punkten neben Exidia nigricans und Exidia saccharina: Da lag ja vorher ein Stück Rinde drüber, das von den Fruchtkörpern von Exidia nigricans hochgestemmt wurde. In dem Spalt saßen die Becherchen auf dem Kiefernholz.
    ich habe keine Ahnung, aber vielleicht haben die unter dem Dach einfach nicht so viele Haare gebraucht?


    Jedenfalls: Wenn ich das unterm Mikro angucke, ist es immer die gleiche Katastrophe. Ganz egal wie ich es mache: Ob ich einen kompletten Becher nehme und verkehrtrum auf den OT packe oder ob ich in einer Tangente durch ein Becherchen schneide, so daß ich vorwiegend ein Randstück bekomme.
    Gequetscht oder ungequetscht soielt auch keine Rolle: Alleine durch den Druck von Wasser und Deckgläschen schwappt bei diesem Becher sofort eine Flut von Asci und Sporen über alle Randstruckturen und blockiert die Sicht.
    Zudem scheinen die Haare mächtig brüchig zu sein: Wenn ich quetsche (auch nur leicht), dann sind erst recht keine mehr da. Aber Bruchstücke sehe ich rumschwimmen. Und die Haare die dann noch übrigbleiben, die sind halt winzig.
    Egal, Anlagerungen gibt es durchaus.
    hier mal eine kleine Zusammenstellung von dem, was ich eben gefunden habe:


    Warum kann das mit den Haaren nicht einfacher sein.
    Oh, fast vergessen: Kann es ja.


    Da war ja noch der liegende, klatsch nasse Buchenast:


    Daran hätten drei Becherchen sein sollen, aber die Mollisia finde ich nicht mehr. Dafür ein Schleimpilz - Plasmodium, das die anderen beiden wohl wegen der Haare verschmäht hat.


    Bei dem kurzhaarigen, weißen und dünn gestielten Lachnum:

    War die Frage, ob L. brevipilosum oder L. impudicum.
    Makroskopisch geht es anscheinend nicht bei den beiden Arten. Dieser hier war der mit "Haken +" und Paraphysen ohne oder fast ohne sichtbaren Inhalt. Sporen hätte man noch messsen sollen, darauf wurde aber wegen gut sichtbarer Haken und hoher kinetischer Energie der Sporen verzichtet.
    Also Lachnum impudicum.



    Der andere war eine Neodasyscypha cerina mit erstaunlich dunkel olivgrüner Fruchtschicht:

    Ob die Becher am Vergehen sind, bezweifle ich. Immerhin sieht das Hymenium einigermaßen intakt aus und es gibt quasi keine reifen Sporen. Spren sehe ich nur in einigen Asci, die Mehrzahl der Asci allerdings sieht einfach unreif aus.
    Dafür finde ich einen Haufen Algen um den Pilz rum und auch im Pilz. Vielleicht haben die etwas mit der Farbgebung zu tun. Im Grunde tummeln sich die Algen an dem ganzen Stock.
    Randhaare:

    Hymenium in Wasser, Paraphysen mit hübschem Inhalt:

    Ascus mit Sporen:

    Ascusbasis, Haken - :

    in Lugol:


    Um nochmal kurz auf das Weidengestrüpp zurückzukommen:
    Das waren ja nun keine 10 Arten an dem Standort!
    Darum noch eine kurze, unbebilderte Liste, was man an der Stelle noch so hätte einsammeln können, ohne mehr als einen Schritt zu machen:
    - Exidia nigricans (an Weide) = Warziger Drüsling
    - Auricularia auricula-judae (an Weide) = Judasohr
    - Auricularia mesenterica (an Weide) = Gezonter Ohrlappenpilz
    - Peniophora incarnata (an Weide) = Fleischfarbener Zystidenrindenpilz
    - eine Art aus dem Peniophora cinerea - Komplex (an Weide) = einer der Grauen Zystidenrindenpilze
    - Tremella mesenterica (an Weide, wohl auf einer Art aus dem Peniophora cinerea - Komplex wachsend) = Goldgelber Zitterling
    - Stereum hirsutum (an Weide) = Striegeliger Schichtpilz
    - Trametes hirsuta (an Weide) = Striegelige Tramete
    - Trametes versicolor (an Weide) = Schmetterlingstramete
    - Flammulina sp (an Weide) = einer der Samtfußrüblinge
    - Mycena sp (an Weide), eine der winzigen, weißen Arten auf Rinde zwischen Moos = einer der Rindenhelmlinge
    - Delicatula integrella (an Weide) = Genabelter Schleierhelmling
    - Lachnum sp (an Weide) hätte ich eigentlich auch mitnehmen sollen, aber ich hatte ja schon ein Lachnum dabei.
    - Tubaria furfuracea (an Weide) = Trompetenschnitzling
    - Schizophyllum amplum (an Populus tremula), den hatte ich allerdings einige Meter weiter eingesammelt und dann an dem Standort nur abgelegt. Zuhause wollte ich den nochmal nass machen und genauer angucken. Pech. Der liegt immer noch da, wo ich ihn abgelegt hatte:

    = Judasöhrchen


    Macht also zusammen mit den ausführlich vorgestellten Arten eine Bewegungsgeschwindigkeit von 20 Arten / Meter.
    Das hätte man aber noch langsamer gestalten können und noch genauer gucken, gerade in dem Detritus zwischen den Weiden hätte man sicher nochmal mindestens ein Dutzend Arten aufstöbern können.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Die Färbung der HUtoberseite finde ich aber tatsächlich ziemlich ungewöhnlich für die Art.
    Allerdings kommen kaum Alternativen in Frage:
    Eichenwirrling (Daedalea quercina) entfällt, der ist kräftiger und das Hymenophor noch etwas anders ausgeprägt, insbesondere zum Hutrand hin müssten da ein paar Verbindungen zwischen den lamellen sein.
    Auenblättling (Lenzites warnieri) entfällt, der dürfte auch jung keine solche abstehenden Haare haben, zudem ist da das Hymenophor regelmäßiger gebaut, die Lamellen oft zum Hutrand hin regulär gegabelt.
    Dreifarbige Tramete (Daedaleopsis tricolor) entfällt wegen der Hutoberseite, die ist auch jung viel glatter aber auch da schon farblich anders gestaltet.
    Tannenblättling (Gloeophyllum abietinum) wäre noch eine Möglichkeit, aber wenn auf dem untersten Bild ein durchgerissener Fruchtkörper zu sehen ist, und das Fleisch so hell wäre, dann ist der auch automatisch auszuschließen.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Aber das sieht doch ziemlich schön aus.
    Und du hast ja eine ganze Riehe interessanter Arten dokumentiert. Pilze sind halt schwierig, weil man ersten zur richtigen Zeit am richtigen ort sein muss, zweitens sind viele Arten klein und / oder unscheinbar und drittens in der Vielzahl extrem komplex in der Bestimmung. Was die Kartierung und Dokumentation von Pilzvorkommen betrifft, hinken wir meilenweit hinter der Erfassung fon Fauna und Flora zurück.


    Wenn du das auf den letzten Bildern als Striegeligen Schichtpilz definiert hattest: Das sollte eher auch eine Tabakborstenscheibe (Hymenochaete tabacina) sein.



    LG, Pablo.

    Hallo, Magellan!


    Es scheint jedenfalls zu klappen mit Beitrag & Bildern. Immerhin ist nichts kaputt. :)
    Diese Landschaft gefällt mir ausgezeichnet. Solche Moore fehlen hier: Sind entweder sehr kleinflächig begrenzt oder völlig trockengelegt oder recht weit weg.
    Am ehesten ähnlich sieht es noch in ein paar Schutzgebieten der Rheinauen aus, aber das ist ökologisch gesehen wieder was ganz Anderes.


    Ich finde, deine Bilder zeigen ein sehr spannendes, schönes und doch auch vielfältiges Biotop.
    Daß das artenarm ist, kann ich mir kaum vorstellen. Jedenfalls nicht in Bezug auf Pilze. Ich denke, da käme ich kaum mit einer Geschwindigkeit von über 12 Arten / Meter durch. ;)
    All das liegende, nasse, modernde Totholz: Das muss im Grunde voller Pilze sein. Man braucht nur viel Zeit, um die auch zu entdecken und zu beobachten.


    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Danke, Thorben & Matthias!
    Ich hatte schon solche Befürchtungen, daß das schwierig wird. Sicher, irgendwelche Hyphen waren da bestimmt mal. Ich habe nur das Gefühl, daß die sich mehr oder weniger vollständig in Konidien umwandeln.
    Vielleicht am Rand des Filzes...?
    Ein Stückchen habe ich mal trocken gelegt. Ob und wann ich dazu komme, das mal bei Ascofrance einzustellen, weiß ich noch nicht. So viele Dinge, die mich irgendwie ablenken... X/


    Ein weiterer Tip zu dem Porling?
    Das ist gut, immerhin.


    Allerdings: Knapp daneben, Verena. Kein auffälliger Geruch festgestellt.
    ich glaube, ich löse den einfach mal eben schnell auf. Wenn jetzt jemand überrascht ist, daß Anna recht hat, denn kennt er / sie Anna nicht. ;)
    Mich selbst hat der anfangs schon verwirrt, weil eben noch recht jung und ohne Hüte und irgendwie komisch stufig aus der Rinde rauswachsend, daher auch eine etwas seltsame Porenform...

    Wenn man aber mal quer schneidet, dann ist es im Grunde schon klar. Auch wenn die graue Trennschicht zwischen Kontext und Röhren hier ziemlich gewunden ist, weil der da so kompliziert zwischen der Rinde durchwächst.

    Damit muss man im grunde nicht mehr mikroskopieren, kann man aber. Und dann hat man einen monomitischen Porling, der zwar nicht überall aber an etlichen Septen schöne Schnallen hat. Die Sporen sind recht klein und irgendwie zylindrisch, seltener auch eher ellipsoid.



    Nun aber nochmal zu den Bechern und erstmal noch zu der Hyaloscypha cf intacta (IKI+).
    Wenn es denn dieses seltsame Ding ist. Erschwerend kommt ja dann hinzu, daß zwar Hyaloscypha intacta (IKI-) und Parorbiliopsis minuta zwar als getrennte Arten geführt werden, sich aber im Grunde kaum unterscheiden, außer durch eine Ausprägung der Haare, die aber wohl so fließend schwankt, wenn ich dich richtig verstehe, Ingo?
    Und du suchst nach einem Trennmerkmal beim Sporeninhalt, was aber irgendwie auch zu stark von äußeren Einflüssen abhängt?
    Also müsste man doch mal ein paar Sequenzen durchrattern lassen und hoffen, daß die einfach weitestgehend identisch sind...
    Bleibt halt das Problem mit der positiven Porus - reaktion auf Iod.
    Und mein ganz persönliches Problem mit der Haarspalterei.


    Die Apos sehen so aus wie auf den Bildern, mehr erkennt man auch mit Lupe nicht. Da sind Fusseln am Rand, aber echt sehr spärlich. Da sind auch solche Gestalten, die man nach den Dokus auf deiner Seite Haaare nennen müsste, Die sind echt unscheinbar und kurz. Das Längste, was ich da messen kann, sind 25 µm (ohne Basiszelle).
    Ein Stückchen von Rand weggesäbelt:

    dann 1000fach, "Haare" sind hier rechts und links, in der MItte nur ein Wust aus zylindrischen, verklebten Marginalzellen.

    Die Haare sind in gewisser weite irgendwie ampullenförmig oder flaschenförmig, wobei der Hals spitz zulaufen kann oder auch abgerundet sein kann. Vielleicht ist er aber beides, je nach Perspektive.
    Manchmal sitzt da auch nur eine +/- konische Spitze oben drauf (rechts oben im Eck):

    Abgeknickte Haare kann ich nicht messen:

    Warum muss da auch immer dermaßen Gedöns rumschwimmen?
    Hier mal mit unscharfer Skala dazu:

    Kann man doch Haare nennen, oder? Aber echt extrös unscheinbar und ziemlich spärlich vorhanden.
    Und daß bitte niemand fragt, wie lange ich jetzt gebraucht habe, um diese Dinger zu finden und abzubilden.


    Dann aber noch mal zurück zu der Hakenfrage, weil:

    Zitat


    Wäre natürlich interessant, woher dann der Eindruck kommt vom Inhalt des blauen Kastens.


    Ja, wüsste ich auch gerne, woher der Eindruck kommt.
    Die Erklärung mit den nur halb aufsitzenden Asci leuchtet ein, das ist auch definitiv so. Auch heute habe ich nicht wirklich einen echten Haken gesehen.
    Aber irgendwo her kommt doch dieser komische Eindruck. Und zwar nur bei ganz jungen Basidien:

    Wahrscheinlich ist das aber nur ein Artefakt, denn zumeist ist da auch bei ganz jungen Basidien absolut nichts von einem haken zu sehen. Auch nicht, wenn man mal einen Ascus und seine Basalzelle völlig frei gestellt hat und durchfokussiert. Haken-!


    Wenn dir nicht noch eine spontane Eingebung kommt, dann lege ich mir den prophylaktisch genau so ab, wie vorgeschlagen: Hyaloscypha cf intacta (IKI+).


    Und bevor wir jetzt zum nächsten kommen, wechseln wir das Substrat und sorgen für etwas Entspannung:

    Kiefernstamm. Exidia nigricans (Warziger Drüsling) ist eigentlich eine Laubholzart, kommt aber in meiiner Ecke immer wieder auch an Fichte und Kiefer vor. Durch die grauschwarzen, rauchgrauen bis schwarzbraunen, unregelmäßig zusammenfließenden und recht dicken Fruchtkörpern auch ganz gut von der ähnlich gefärbten, aber meist dichteren und vor allem auch vollgesaugt viel platteren Exidia pithya (Teerfleckendrüsling) zu unterscheiden.
    Das braune Gedöns hier neben Exidia nigricans begegnet mir zum ersten Mal und nennt sich Exidia saccharina (Kandisbrauner Drüsling). Ebenfalls unregelmäßig geformt, aber eben in einem hübschen, warmen Braun gehalten, ungestielt, flatschig dem Substrat aufsitzend:


    Ähnlich gefärbt an Nadelholz wäre noch Exidia umbrinella, die aber ganz anders geformt sein sollte und vor allem kurz gestielt wäre.


    Ums nun aber wieder etwas interessanter zu machen: Die weißen Punkte dabei sind sicher nicht nur Ingo aufgefallen.
    Das ist auch eine Hyaloscypha, Ingo hat >Hyaloscypha aureliella< vermutet, gucken wir mal, ob er recht hat.
    Erstmal makroskopisch:


    Ein Blick ins Hymenium:

    Hübsch. :) Cistella - Tropfen?
    Was ich kaum finden kann, sind übrigens Paraphysen.
    Schwach sichtbar werden die in Lugol:

    IKI also = blau (schwach).
    Mit den Haken muss es nicht immer schwer sein, das geht auch mal ganz eindeutig:

    Also Haken +
    Sporen eher klein, wie war das mit dem Inhalt: Ahja: OCI=0bis 2 (?), aber Sporen in Wasser irgendwie insgesamt lichtbrechend, gelblich schimmernd:

    Was dafür hier wieder nervtötend schwierig war, war die Haarspalterei. Kann auch sein, daß ich einfach zu blöd bin, die Haare zu finden. Oder ich mache die irgednwie kaputt, schon beim Einsammeln.
    Also hier gleiches Problem wie bei der Hyaloscypha an Weide: Haare finden ganz, ganz schwer.
    Dafür sind sie hier immerhin makroskopisch viel besser zu sehen, wie ich finde (glitzern aber nicht gelblich, vielleicht zu jung).
    Was ich sehe, sind wieder mal Randzellen und Ectal - Excipulum:


    Und die Haare erneut ganz schön kurz, kaum länger als bei der Hyaloscypha an Weide, ebenfalls etwas flaschenförmig aber dann eher lanmzettlich auslaufend. Was mir fehlt, sind harzige Anlagerungen. Kann so was witterungsbedingt fehlen? Weil wenn ja, dann würde ich H. aureliella annehmen. Aber wenn das mit den Haaren so nicht passt...
    Vielliecht wieder was ganz Komisches (bitte nicht)?



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Schön, daß du dem Fund hier noch mal ein wenig mehr Raum gibst. :thumbup:
    Denn gerade auch mikroskopisch haben die kleinen, Bryophilen ganz besondere Reize. Auch wenn es mal nicht durch ein exzentrisch wirkendes Sporenornament ist.
    Klar, ich suche immer mal wieder nach solchen orangenen Punkten im Moos. Aber wohl nicht ausdauernd genug, denn momentan finde ich irgendwie nix. Auch da nicht, wo ich eigentlich einige Pilze wiederfinden wollte, um sie nochmal genauer zu untersuchen und eventuell zu verschicken...
    Aber die nächsten Funde kommen bestimmt.



    LG, Pablo.

    Hallo, Edwin!


    Das ist wirklich wunderschön. Vor allem scheint das ja eine große, zusammenhängende Fläche zu sein.
    Die Binnendünen hier in der Gegend sind so zerstückelt, immer nur recht kleine Gebiete.


    Die beiden Erdsterne kenne ich noch nicht, habe sie noch nie gefunden. Tolle Funde!
    Entoloma sericeum war hier in der Gegend bis vorgestern auch noch überall viel anzutreffen. Nun wird es kälter, dann hat der wohl auch Pause bis zum Herbst.
    In diesen tollen Syntrichia - Polstern müssten ja bestimmt auch einige orangene Punkte zu finden sein, oder?



    LG, Pablo.

    Hallo, Edwin!


    Ja, es ist wirklich ein faszinierendes Gebiet.
    Schön, daß du auch wenigstens "virtuell" dabei warst.
    Tulostoma kotlabae ist anscheind schon ziemlich selten, vielelicht ist er sehr auf Binnendünen spezialisiert?
    Andererseits ist er auch nicht einfach von Tulostoma brumale zu unterscheiden. In den nächsten tagen will ich dazu noch ein Artportrait machen, um auch die Unterschiede noch mal zu beschreiben.



    LG, Pablo.

    Hallo, Leute!


    Interessanter Pilz. Was dabei auch nicht ganz einfach ist: Da so zu fragen, daß es nicht gleich völlig klar ist.
    ich glaube, der hat Basidien, und die sind auf eine gewisse Weise recht speziell...
    Was aber auch speziell wäre, ist seine Lebensweise.
    Aber man könnte auch einmal nach der Größe fragen, obwohl mir die Frage zu der Lebensweise lustiger wäre.



    LG, Pablo.

    Hallo!


    OK, nun habe ich auch das Problem verstanden! :thumbup:
    In der Tat, das war schon mal in der Diskussion. Ich dachte, es hätte sich gebessert, aber wenn dem immer noch so ist, dann müssen wir wohl noch ein wenig warten, was Frank denn im Laufe des Jahres so an Schrauben festdreht.



    LG, Pablo.

    Hallo, zusammen!


    Ist doch klar, daß nicht alles auf ein mal da ist. Es braucht ja auch immer etwas Zeit, die Dinge schön drazustellen.
    Und manches will man vielleicht auch diskutieren, je fundierter, desto besser.


    Die Links von Wolfgang gefallen mir, vor allem die Überischt der einzelnen GVergiftungserscheinungen. Das lerne ich wohl mal auswendig, wenn ich dieses Jahr die Prüfung mache. ;)
    Bei der >Giftpilzliste< allerdings fiel mir etwas wunderliches auf: Lepiota brunneoincarnata gibt's dort zwei mal. Einmal der bekannte Fleischbräunliche Schirmling und einmal ein Fleischrosa Schirmling, unter dem ich mir nichts vorstellen kann. Als Synonym ist da noch Lepiota helveola gelistet, aber auch den gibt es zweimal: Lepiota helveola Barla und Lepiota helveola Bresadola (ist wohl ein nom. illeg.)
    Welcher isses nun?



    LG, Pablo.

    Hallo, Craterelle!


    In der Tat, das ist schade, daß die Bilder fehlen.
    Die Arbeit von Björn ist famos, aber schwer nutzbar ohne die bildlichen Erklärungen.
    Die Links im Beitrag führen zu einem externen Hoster, wahrscheinlich sind die Bilder dort einfach nict mehr erreichbar.
    Du kannst ja Björn mal eine PN schicken, ob er eine Möglichkeit sieht, die Bilder wieder zu erneuern.
    Ansonsten wird's nämlich schwierig, müsste ja auch jemand Bilder haben, die genau zum text passen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Edwin!


    Sind das solche Zystiden wie >hier (runterscrollen)<?
    Das würde die Auswahl schon sehr einengen. Ob es tasächlich Homophron spadiceum / sarcocephalus ist, lasse ich mal offen. Da hatte ich nur mal ein angetrocknetes Exemplar in der Hand, und den auch nur mit "cf".
    Das war ein ziemlich kräftiger, fleischiger Pilz.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Da waren durchaus auch größere Sporen dabei, also gemessen bis 25 µm lang. Allerdings auch viele kleinere, die kaum auf 17 µm kamen. Darum ist der grob geschätzte Durchschnittswert so niedrig ausgefallen.
    Aber nach dem, was du zum Inhalt (Index 5) schreibst, waren die kleineren wohl auch nicht ganz OK, denn da war der Inhalt eben wie auf dem Bild bei dir von den geschädigten Sporen zu einem bis drei großen Tropfen geronnen.


    Gefällt mir jedenfalls gut, das hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert. :thumbup:
    Auch Ectral - Excipulum und Paraphyseninhalt (der halt in Lugol kaputt geht, aber dafür ziemlich famos aussieht).
    Also "Großsporiges Drechselstiel - Becherchen". :thumbup:


    Nun, wie sieht's mit dem Porling aus? Gibst du Anna ein Contra?


    Bis dahin mache ich mal noch weiter mit zwei anderen Pilzchen von dem Weidenstamm.
    Das erste ist dieser graue Flausch, das ist was für Thorben, weil einwandfrei eine Anamorphe:


    Ist kaum einen Millimeter dünn, die obere Schicht ist wie ein feiner, aber total verschmierbarer Filz, darunter liegt eine ebenso dünne schwarze Schicht, die wie Ruß aussieht und auch ebenso die Finger schwärzt.
    Beides zusammen ist unter 1mm dick.
    Bestehen tut das ganze aus Ketten von Konidien, die sich nach und nach auflösen. Die einzelnen Konidosporen werden zunehmend dunkel...




    Keine Hyphen gefunden, scheint echt nur aus diesen Konidien zu bestehen.


    Dann war da noch der kleine, hyalinweißliche auf der Schnittfläche bei der Bisporella:

    Die Becherchen sind ganz schön winzig, die macimalen Durchmesser liegen schon unter 1mm.


    Die Sporen werden so durchschnittlich 10 µm lang, aber auch hier sind etliche Ausreißer mit bis zu 14 µm dabei.

    Und Asci mit - äh - ohne?!?
    Da tue ich mich echt schwer, das zu beurteilen. Sieht manchmal wie Haken aus, oder zumindest nach Hakenfüßen, aber andererseits... Roter Kasten meint: Ich denke nein; Blauer Kasten meint: Ich denke ja.

    Hier mal eben noch in Kongo-SDS, da habe ich mal nicht markiert, aber der links am Rand sieht doch echt so aus als ob...:

    Hymenium in Lugol; Ascusporus und apikaler Ring deutlich blau:

    Mit der Beurteilung von Ectal / Excipulum / Marghinalzellen tue ich mich schwer. Ist auch echt ein Verdruss, so ein winziges Becherchen so zu präparieren, daß man da ungefähr die richtigen Struktuern sehen kann:


    Die Frage ist nun: Essbar?
    Tschuldigung: Ich meine die Mandarine neben meiner Tastatur.
    Die Frage ist: Hyaloscypha oder nö?



    LG, Pablo.