Hallo zusammen!
Danke, Thorben & Matthias!
Ich hatte schon solche Befürchtungen, daß das schwierig wird. Sicher, irgendwelche Hyphen waren da bestimmt mal. Ich habe nur das Gefühl, daß die sich mehr oder weniger vollständig in Konidien umwandeln.
Vielleicht am Rand des Filzes...?
Ein Stückchen habe ich mal trocken gelegt. Ob und wann ich dazu komme, das mal bei Ascofrance einzustellen, weiß ich noch nicht. So viele Dinge, die mich irgendwie ablenken... 
Ein weiterer Tip zu dem Porling?
Das ist gut, immerhin.
Allerdings: Knapp daneben, Verena. Kein auffälliger Geruch festgestellt.
ich glaube, ich löse den einfach mal eben schnell auf. Wenn jetzt jemand überrascht ist, daß Anna recht hat, denn kennt er / sie Anna nicht.
Mich selbst hat der anfangs schon verwirrt, weil eben noch recht jung und ohne Hüte und irgendwie komisch stufig aus der Rinde rauswachsend, daher auch eine etwas seltsame Porenform...

Wenn man aber mal quer schneidet, dann ist es im Grunde schon klar. Auch wenn die graue Trennschicht zwischen Kontext und Röhren hier ziemlich gewunden ist, weil der da so kompliziert zwischen der Rinde durchwächst.

Damit muss man im grunde nicht mehr mikroskopieren, kann man aber. Und dann hat man einen monomitischen Porling, der zwar nicht überall aber an etlichen Septen schöne Schnallen hat. Die Sporen sind recht klein und irgendwie zylindrisch, seltener auch eher ellipsoid.


Nun aber nochmal zu den Bechern und erstmal noch zu der Hyaloscypha cf intacta (IKI+).
Wenn es denn dieses seltsame Ding ist. Erschwerend kommt ja dann hinzu, daß zwar Hyaloscypha intacta (IKI-) und Parorbiliopsis minuta zwar als getrennte Arten geführt werden, sich aber im Grunde kaum unterscheiden, außer durch eine Ausprägung der Haare, die aber wohl so fließend schwankt, wenn ich dich richtig verstehe, Ingo?
Und du suchst nach einem Trennmerkmal beim Sporeninhalt, was aber irgendwie auch zu stark von äußeren Einflüssen abhängt?
Also müsste man doch mal ein paar Sequenzen durchrattern lassen und hoffen, daß die einfach weitestgehend identisch sind...
Bleibt halt das Problem mit der positiven Porus - reaktion auf Iod.
Und mein ganz persönliches Problem mit der Haarspalterei.
Die Apos sehen so aus wie auf den Bildern, mehr erkennt man auch mit Lupe nicht. Da sind Fusseln am Rand, aber echt sehr spärlich. Da sind auch solche Gestalten, die man nach den Dokus auf deiner Seite Haaare nennen müsste, Die sind echt unscheinbar und kurz. Das Längste, was ich da messen kann, sind 25 µm (ohne Basiszelle).
Ein Stückchen von Rand weggesäbelt:

dann 1000fach, "Haare" sind hier rechts und links, in der MItte nur ein Wust aus zylindrischen, verklebten Marginalzellen.

Die Haare sind in gewisser weite irgendwie ampullenförmig oder flaschenförmig, wobei der Hals spitz zulaufen kann oder auch abgerundet sein kann. Vielleicht ist er aber beides, je nach Perspektive.
Manchmal sitzt da auch nur eine +/- konische Spitze oben drauf (rechts oben im Eck):

Abgeknickte Haare kann ich nicht messen:

Warum muss da auch immer dermaßen Gedöns rumschwimmen?
Hier mal mit unscharfer Skala dazu:

Kann man doch Haare nennen, oder? Aber echt extrös unscheinbar und ziemlich spärlich vorhanden.
Und daß bitte niemand fragt, wie lange ich jetzt gebraucht habe, um diese Dinger zu finden und abzubilden.
Dann aber noch mal zurück zu der Hakenfrage, weil:
Zitat
Wäre natürlich interessant, woher dann der Eindruck kommt vom Inhalt des blauen Kastens.
Ja, wüsste ich auch gerne, woher der Eindruck kommt.
Die Erklärung mit den nur halb aufsitzenden Asci leuchtet ein, das ist auch definitiv so. Auch heute habe ich nicht wirklich einen echten Haken gesehen.
Aber irgendwo her kommt doch dieser komische Eindruck. Und zwar nur bei ganz jungen Basidien:

Wahrscheinlich ist das aber nur ein Artefakt, denn zumeist ist da auch bei ganz jungen Basidien absolut nichts von einem haken zu sehen. Auch nicht, wenn man mal einen Ascus und seine Basalzelle völlig frei gestellt hat und durchfokussiert. Haken-!
Wenn dir nicht noch eine spontane Eingebung kommt, dann lege ich mir den prophylaktisch genau so ab, wie vorgeschlagen: Hyaloscypha cf intacta (IKI+).
Und bevor wir jetzt zum nächsten kommen, wechseln wir das Substrat und sorgen für etwas Entspannung:

Kiefernstamm. Exidia nigricans (Warziger Drüsling) ist eigentlich eine Laubholzart, kommt aber in meiiner Ecke immer wieder auch an Fichte und Kiefer vor. Durch die grauschwarzen, rauchgrauen bis schwarzbraunen, unregelmäßig zusammenfließenden und recht dicken Fruchtkörpern auch ganz gut von der ähnlich gefärbten, aber meist dichteren und vor allem auch vollgesaugt viel platteren Exidia pithya (Teerfleckendrüsling) zu unterscheiden.
Das braune Gedöns hier neben Exidia nigricans begegnet mir zum ersten Mal und nennt sich Exidia saccharina (Kandisbrauner Drüsling). Ebenfalls unregelmäßig geformt, aber eben in einem hübschen, warmen Braun gehalten, ungestielt, flatschig dem Substrat aufsitzend:


Ähnlich gefärbt an Nadelholz wäre noch Exidia umbrinella, die aber ganz anders geformt sein sollte und vor allem kurz gestielt wäre.
Ums nun aber wieder etwas interessanter zu machen: Die weißen Punkte dabei sind sicher nicht nur Ingo aufgefallen.
Das ist auch eine Hyaloscypha, Ingo hat >Hyaloscypha aureliella< vermutet, gucken wir mal, ob er recht hat.
Erstmal makroskopisch:


Ein Blick ins Hymenium:

Hübsch.
Cistella - Tropfen?
Was ich kaum finden kann, sind übrigens Paraphysen.
Schwach sichtbar werden die in Lugol:

IKI also = blau (schwach).
Mit den Haken muss es nicht immer schwer sein, das geht auch mal ganz eindeutig:

Also Haken +
Sporen eher klein, wie war das mit dem Inhalt: Ahja: OCI=0bis 2 (?), aber Sporen in Wasser irgendwie insgesamt lichtbrechend, gelblich schimmernd:

Was dafür hier wieder nervtötend schwierig war, war die Haarspalterei. Kann auch sein, daß ich einfach zu blöd bin, die Haare zu finden. Oder ich mache die irgednwie kaputt, schon beim Einsammeln.
Also hier gleiches Problem wie bei der Hyaloscypha an Weide: Haare finden ganz, ganz schwer.
Dafür sind sie hier immerhin makroskopisch viel besser zu sehen, wie ich finde (glitzern aber nicht gelblich, vielleicht zu jung).
Was ich sehe, sind wieder mal Randzellen und Ectal - Excipulum:


Und die Haare erneut ganz schön kurz, kaum länger als bei der Hyaloscypha an Weide, ebenfalls etwas flaschenförmig aber dann eher lanmzettlich auslaufend. Was mir fehlt, sind harzige Anlagerungen. Kann so was witterungsbedingt fehlen? Weil wenn ja, dann würde ich H. aureliella annehmen. Aber wenn das mit den Haaren so nicht passt...
Vielliecht wieder was ganz Komisches (bitte nicht)?
LG, Pablo.