Beiträge von Beorn

    Hallo, Ingo!


    Du hast hier eine sehr produktive Diskussion angestoßen.
    Dinge wurden hinterfragt, Ideen und Fakten zusammengetragen.
    Genau das wollen wir lesen, dafür ist ein Forum doch da. :thumbup:


    Dafür ist dir bestimmt auch niemand böse, eher im Gegenteil.


    Aber eine Frage stellt sich mir jetzt dennoch:
    Wenn Peziza granularis nun zu Peziza fimeti gestellt wurde, dann stimmt doch wieder was nicht?
    Denn das Problem war ja, daß P. granularis im Grunde nicht von P. sepiatra zu trennen ist.
    Insofern würde es doch eher Sinn machen, Peziza granularis (ss. auct) zu Peziza sepiatra zu stellen, und nicht zu einer weiteren Art?



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Das Problem ist: Ich kann nichts sagen.
    Doch, zu Rainers Pilz, daß es zweifelsfrei B. adusta ist. ;)
    Bei dem Bild aus Russland, das ihr diskutiert: Es ist schon gut möglich. Kann ja auch sein, daß der Pilz insgesamt eher klein ist, dann stimmt die Größe der Poren auch wieder. Ob man vielleicht die Mücke fragen kann, wie groß die ist?
    Schade. Es gibt viele schöne Porlingsseiten im Netz.
    Aber nur wenige, wo auch belastbare Mikrobilder oder Zeichnungen dabei sind. Oder wenigstens Schnittbilder (das hätte in diesem Fall ja gereicht).
    Da ist man naturgemäß immer auf der Hut, ob man eine Bestimmung auch glauben kann.
    Warum nicht einfach zwei- drei Mikrobilder dazupacken oder wenigstens ein paar Angaben zu den Mikros?
    Dann müsste man längst nicht so viel bezweifeln.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Naja, wenn man sich die Cribraria - Bilder von Bernd >in diesem Thema< anguckt, dann könnte Hans schon richtig liegen.
    Ich finde es nicht leicht einzuschätzen, da bei deinen Bildern auch ein Tautröpfchen auf dem Köpfchen sitzt.
    Ich meine darunter zwar eine Struktur ohne grobe Verbindungsfäden zu sehen, aber das kann vielleicht täuschen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Rainer!


    Oder du hast da noch deutliche, violettbraune Schuppen auf den Hüten. Dann wäre es Crepidotus calolepis.
    Auf dem ersten Bild sieht es aber eher nicht danach aus.



    LG, Pablo.

    Salam aleikum, Hans!


    Zwei Sachen hauen mich schier um:
    Die Buntheit dieser Städte, Märkte und Menschen mitten in der Wüste.
    Die Straßen, Sand und Schotter und Fels, steil, schroff, unnahbar... und mitten drin ein Fußballfeld. :)


    Und die dritte Sache:
    Wie ihr so eine Aktion durchgezogen hat.
    Denn zuerst mal ist das eine mutige Entscheidung. Aber das Abenteuer, die großartigen Länder und Leute sind die allerbeste Belohnung dafür - gute, daß ihr das gemacht habt.
    Gut auch für uns, daß wir so einen Einblick in diese Welt bekommen.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Das ist ja traumhaft, was da so zusammen kommt.


    Das Bild von der Peziza mit Feuersalamander ist mal ein Hingucker, die muss man so auch erstmal antreffen.
    Kann das sein, daß Mycoacia nothofagi 2015 ein extrös gutes Jahr hatte? Der scheint ziemlich vielen Leuten ziemlich oft begegnet zu sein.


    Juhu, bei den unbenamsten meine ich immerhin ein paar zu erkennen oder wenigstens eine Gattung zu wissen.
    Auch nicht schlecht, bei so seltenen Sachen. :)



    LG; pablo.

    Hallo, Craterelle!


    Für die engste Verwandschaft bastele ich immer mal wieder einen Pilze - Monatskalender zusammen.
    Ganz rudimentär mit Bilder irgendwo ausdrucken und selbst einkleben. ;)


    Aber falls Interesse besteht, stelle ich gerne die Bilder zur verfügung, die im 2016 - Kalender drin waren:















    Wobei ich die Fliegenpilze später noch gegen Edelreizker getauscht hatte. Und die Bilder sind jetzt natürlich derbe runterverkleinert, wenn man die drucken wollte, müsste man auf jeden Fall eine viel höhere Auflösung nehmen.



    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Gut möglich, daß die vermutliche Fehlbestimmung sogar auf meinem Mist gewachsen ist.
    Der erinnerte mich so auf den ersten Blick an eine Kollektion dieser Fadenkügelchen, die ich mal untersucht hatte...
    Aber gut möglich, daß ich da auf dem totalen Holzweg bin: Weil ich selbst nur sehr wenige Myxos kenne. Und dann keine Ahnung habe, was noch so alles ähnlich aussehen kann. ;)


    Vielleicht war ich auch einfach nur überwältigt von den Bildern und habe gar nicht nachgedacht.



    LG, Pablo.

    Hallo, Hans!


    Und ich hätte den vermutlich erstmal gar nicht als Tintling erkannt.
    Das Sklerotium sieht toll aus, und wenn die Haare dann so charakteristisch sind: Da mus man eben auch erst mal drauf kommen.
    Wieder ein Stückchen schlauer, danke!



    LG, Pablo.

    Hallo!


    Genial, das letzte Bild hatte ich im Nachbarforum gar nicht gesehen. :)


    Das Schildchen wurde ihm einfach umgehängt, nachdem jemand "Comatricha nigra" draufgeschrieben hatte. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Wolfgang!


    Schönes Portrait mit atemberaubenden Bildern. :thumbup:
    Diesen wundeschönen Pilz dürfte ich erst einmal finden, und da leider auch nur als Mumie:

    Erkannt hätte ich ihn nicht. Hatte aber das Glück einer Waldführung durch einen Pilzfreund, der sehr genau wusste, was da in seinem Wald wächst und wie es vorher ausgesehen hatte. :)


    Was man noch ändern sollte:
    Der gehört auch in die Ordnung Hymenochaetales.
    Kann aber sein, daß das teils auch meine Schuld ist:
    Um den ungeheuren Wust an Unterforen in der Portraitabteilung zu reduzieren, sind wir zu einer Einteilung zurückgesprungen, wie sie etwa vor 200 Jahren aktuell war.
    Die Ordnung "Aphyllophorales" gibt es schon lange nicht mehr, jedenfalls nicht als wissenschaftliche Einteilung.
    Im Grunde hätten wir die Foren wie folgt benennen sollen:
    "Pilze mit Lamellen (Agaricales s.l.)"
    "Pilze mit Schwamm (Boletales s.l.)"
    "Bauchpilze (Geastrales s.l.)"
    "andere Nichtblätterpilze (Aphyllophorales s.l.)"
    Eine völlig unwissenschftliche und rudimentäre Einteilung "auf Sicht" sozusagen.
    Dafür gibt es aber ja eine systematische Überischt auch über die Ständerpilze (siehe Signatur), wo ich zumindest versuche, alles an einen einigermaßen zeitgemäßen Stand anzupassen. Ist freilich nicht immer alles korrekt, weil sich eben auch immer wieder was ändert.



    LG, Pablo.

    Hallo, Mario!


    Gute Frage.
    Ich hatte mir da sogar mal einen Account gemacht und meine mich zu erinnern, den gleichen Nick und gleiches PW wie für's Forum verwendet zu haben.
    Funktioniert nicht: Ich komme auch nicht mehr rein... :/
    Ich habe allerdings auch keine Ahnung, wer das Projekt eigentlich betreut, seit Alex das nicht mehr macht.
    Der letzte, der da ein paar Arten eingegeben hatte, war meines Wissens Björn (bwergen).


    Wenn das nun gar nicht mehr aufrufbar ist, wäre es schade um etliche doch sehr schöne Portraits, zumal auch von Arten die nicht in der offenen Sammlung hier im Forum drin sind.



    LG, Pablo.

    Arrhenia discorosea (Pilat) Zvyagina, Alexandrova & Bulyankova
    Rosasporiger Nabeling, Rosaspor –“ Adermoosling, Rosa Holznabeling
    Synonyme:
    - Omphalina discorosea (Pilat) Herink & Kotl.
    - Omphalia discorosea Pilat


    Familie: Tricholomataceae
    Ordnung: Agaricales
    Klasse: Agaricomycetes



    Fruchtkörper: Hüte ausgewachsen bis 6 cm breit; schon früh genabelt, seltener flach, ausgereift tief genabelt bis trichterförmig, Hutrand ungerieft oder feucht kurz und schwach durchscheinend gestreift, Rand gerade und meist auch im Alter noch herabgebogen; Hutoberfläche jung schülferig –“ schuppig, später etwas verkahlend, dann filzig –“ schuppig; Hüte jung violettbraun oder fast violettschwarz, zum Rand hin meist heller (violett), im Alter etwas aufhellend, zuletzt bräunlich werdend; hygrophan (ins Bräunliche ausblassend);
    Lamellen schwach bis deutlich herablaufend, eher gedrängt, untermischt (Zwischenlamellen), nicht oder höchstens ausnahmsweise gegabelt, selten aderig verbunden; frisch leuchtend rosa bis violettrosa, später violettbraun und von rosa Sporenstaub bepudert;
    Stiele gerne etwas gebogen (klar, bei Wachstum an schräg stehendem Substrat), relativ kräftig; jung violett, später violettbraun bis braun; sehr fein filzig bis glatt wirkend, bisweilen weißlich oder rosalich bereift, an der Stielbasis mit blassviolettem bis rosanem Filz, der sich recht weit den Stiel heraufziehen kann und bei Trockenheit zu weiß ausblasst.


    Speisewert: irrelevant, kein Speisepilz


    Sporen: Sporenpulver rosa bis pink, Sporen in Größe und Form recht variabel, bei eigenen Aufsammlungen 6,5-9 x 4-6,5; meist breitelliptisch bis tropfenförmig; Basidien überwiegend 4-sporig; Schnallen vorhanden; Zystiden fehlen, nach Lagerung im Döschen allerdings mit lang auswachsenden Basidiolen, die dann an Zystiden erinnern.


    Vorkommen: an modernden Stämmen und Stümpfen von Laubholz (gerne Pappel), meist gesellig; fast ausschließlich in großen Stromtälern mit submediterraner Prägung (Oberrheingraben, Hochrhein, Rhonetal, ev. Donauniederungen, ...) insgesamt sehr selten in Europa, schwerpunktmäßig vor allem aus dem Oberrheingebiet bekannt; dort gerne in Habitaten mit Auwaldcharakter, aber auch an untypischen Stellen: Kiefernforst auf Flugsandboden an liegendem Pappelstamm (Südhessen); Frühjahr bis Herbst bei geeigneter Witterung (nicht zu trocken).


    Verwechslungen: Die ähnlich gefärbten Omphalina demissa und Arrhenia / Omphalina lilacinicolor sind Bodenbewohner und kommen nicht an liegenden Laubholzstämmen vor.
    Das Gleiche gilt für Contumyces rosellus (deutsche Namen & Synonyme siehe unten), der an Pflanzenresten in Magerrasengesellschaften.
    Omphalina demissa soll auch tendenziell etwas größere und vor allem breitere Sporen haben und sich durch vorwiegend 2-sporige Basidien unterscheiden.
    Arrhenia epichysium ist in der Form sehr ähnlich, aber anders gefärbt.
    Chromosera cyanophylla hat nur violette Lamellen, aber andere Hutfarben, er wächst an Nadelholz, vorwiegend im Bergland.


    Anmerkungen: Der Rosasporige Nabeling wird nun wohl auch der Gattung Arrhenia zugeordnet, was aus der Perspektive logisch ist, daß auch Arten wie Arrhenia epichysium (Holznabeling) dorthin transferiert wurden.
    Allerdings erscheint mir momentan die Trennung von Arrhenia und Omphalina sehr künstlich und nicht unbedingt klar nachvollziehbar.



    Bilder:





    Sporen:


    Basidien:


    Huthaut:


    Stielrinde:


    Nach Döschenhaltung auswachsende Basidien:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Arrhenia epichysium = Holznabeling<
    >Chromosera cyanophylla = Violettblättriger Nabeling<
    >Arrhenia lilacinicolor (Omphalina galericolor var. lilacinicolor) = Lila Nabeling
    >Omphalina demissa = Purpurblättriger Nabeling<
    >Contumyces rosellus (Marasmiellus rosellus, Omphalina rosella) = Rosa Zwergschwindling<

    Arrhenia obscurata (D.A. Reid) Redhead, Lutzoni, Moncalvo & Vilgalys


    Sepiabrauner Nabeling, Sepiabrauner Adermoosling


    Synonyme:


    - Omphalina obscurata D.A. Reid


    - Omphalina obscurata (Kühner) M. Lange


    - Clitocybe atrobrunnea H.E. Bigelow


    Familie: Tricholomataceae
    Ordnung: Agaricales
    Klasse: Agaricomycetes



    Fruchtkörper: Hut bis 1,5 (2) cm breit, eher flach genabelt bis vertieft oder auch einfach konvex, Rand gerade, schwach wellig, aber vor allem feucht durchscheinend gestreift, dabei auch gerne etwas gefaltet; Hutoberfläche glatt, feucht etwas speckig, zur Hutmitte fein körnig –“ rauh, nicht (!) schuppig oder radialfaserig, jung gelegentlich sehr fein bereift; Hygrophan, abtrocknend teils sehr fein filzig (Lupe); Frisch und feucht in düsteren Farbtönen: Dunkelgrau, dunkel graubraun, sepiabraun; abtrocknend heller aber immer noch mit eher düsteren Grau- und Brauntönen.
    Lamellen kaum heller, ebenfalls in düsteren Braun- und Grautönen; eher entfernt, vor allem im Alter auch mit aderigen Verbindungen, kaum mit Gabelungen aber gerne untermischt; herablaufend (meist deutlich); etwas dicklich.
    Stiel düster, meist wie der Hut gefärbt; Oberfläche glatt (!) ohne Haare, höchstens an der Stielbasis mit schwach ausgeprägtem, weißlichem Filz; im Schnitt etwa doppelt so lang wie Hutbreite (auch etwas länger oder kürzer), nicht auffallend lang und grazil, gerne etwas gebogen


    Speisewert: irrelevant, kein Speisepilz


    Sporen: Sporenpulver weiß; Sporen nach eigenen Messungen 7-12 x 4,5-7; zu einem großen Teil recht schlank, elliptisch bis teils birnenförmig, oft mit gut erkennbaren zwei Zellkernen, glatt, dünnwandig, inamyloid;
    Schnallen vorhanden; Basidien 4-sporig (selten mit 2-sporigen untermischt); Zystiden fehlen;
    Hyphen der Huthaut und der Lamellentrama grob inkrustiert


    Vorkommen: Vorwiegend ein Bewohner von offenen, sandigen Standorten mit spärlichem Bewuchs (Moose, Gräser), bevorzugt an offenen Stellen, an mäßig trockenen bis feuchten, nährstoffarmen Standorten; seltener auf lehmigen Böden, an Wegrändern, Feld- und Wiesenrändern; meidet geschlossene Wälder; vom Bergland bis in die Ebene verbreitet; ohne bekannten Bezug zu irgendwelchen Algen (nicht lichenisiert) oder Flechten, eventuell aber Saprophyt an abgestorbenen Mooswurzeln (oder als Parasit auf Moosen?); erscheint bei feuchter und frostfreier Witterung quasi über das ganze Jahr, Schwerpunktmäßig jedoch ab Herbst bis Spätherbst.


    Verwechslungen: Es gibt eine ganze Reihe von Nabelingen mit düsteren (bräunlichen & graubraunen) Farben.
    Teilweise ist wegen der Seltenheit einzelner Arten oder Sippen aber nicht völig klar, ob nicht mehr Arten beschrieben sind, als tatsächlich existieren. Ein Problem ist dabei auch das Fehlen von –žharten–œ Mikromerkmalen. Insbesondere die Sporengrößen und –“Formen sind bei vielen Nabelingen aus dieser Gruppe innerhalb der einzelnen Arten sehr variabel. Diese sind zwar zur Artbestimmung nötig, aber man muss dabei bedenken, daß hier meistens quantitativ beurteilt werden muss.
    Insofern wird hier auf eine Aufzählung einzelner Verwechslungsarten verzichtet; eine (sicherlich nicht vollständige) Liste ähnlicher Arten siehe unten.
    Zur Bestimmung dieser Art sind folgende Merkmale entscheidend:
    Standort (nicht an Holz, nicht in geschlossenen Wäldern, nicht in Mooren oder auf Torfmoosen, nicht in Gletschergebieten); nicht lichenisiert; Farben (möglichst an frischen Fruchtkörpern zu beurteilen); Hut und Stiel nicht schuppig, haarig oder filzig (ebenfalls an Frischmaterial beurteilen); Lamellen entfernt; Fruchtkörper nicht ausgesprochen grazil (Stiel nicht sehr viel länger als Hutbreite oder irgendwie mit –žRickenella –“ Habitus–œ) aber auch nicht kräftig (–žClitocybe –“ Habitus–œ); Sporen groß (etliche Sporen > 10 in der Länge), zu einem großen Teil eher gestreckt in der Form, viele zweikernig; Basidien überwiegend 4-sporig; Schnallen in allen Geweben vorhanden; grob inkrustiertes Pigment v.A. in HDS.
    Zur Bestimmung der Art sind hier sowohl die makroskopischen, als auch die mikroskopischen Merkmale unverzichtbar.


    Anmerkungen: Die Art wird in Deutschland nicht besonders oft dokumentiert, ist aber sicherlich in geeigneten Biotopen häufig. Verantwortlich für mangelnde Daten sind wohl eher Bestimmungsschwierigkeiten als eine tatsächliche Seltenheit der Art.



    Bilder:



    Schnallen, Basidien, Sporen:


    Huthaut:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Arrhenia rustica = Feldnabeling<
    >Arrhenia obatra = Graziler Nabeling<
    >Arrhenia baeospora = Kleinsporiger Nabeling<
    >Arrhenia griseopallida = Filziger Nabeling<
    >Arrhenia onisca = Glatter Sumpf –“ Nabeling<
    >Arrhenia peltigerina = Hundsflechten –“ Nabeling<
    >Omphalina pyxidata = Rotbrauner Nabeling<
    >Phytoconis ericetorum = Gefalteter Felchtennabeling
    >Gamundia striatula = Winter - Rußnabeling<
    >Rickenella swartzii = Violettstieliger Heftnabeling<
    >Camarophyllopsis foetens = Stinkender Samtschneckling<
    >Camarophyllopsis phaeophylla = Graublättriger Samtschneckling<
    ... und wohl einige mehr...

    Arrhenia peltigerina (Peck) Redhead, Lutzoni, Moncalvo & Vilgalys


    Schildflechten –“ Adermoosling, Schildflechten - Nabeling, Hundsflechten - Nabeling


    Synonyme:


    - Agaricus peltigerinus Peck


    - Clitocybe peltigerina (Peck) Peck


    - Omphalina peltigerina (Peck) P. Collin


    Familie: Tricholomataceae
    Ordnung: Agaricales
    Klasse: Agaricomycetes



    Fruchtkörper: Hüte bis 15mm breit, schon jung flach oder genabelt, im Alter manchmal mit tief (teils bis zum Stiel) eingeschnittenen Huträndern, insgesamt dann unregelmäßig wellig, lappig; Hutränder lange herabgebogen, etwas gekerbt, frisch und feucht kurz durchscheinend gestreift; Hutoberfläche filzig (aber nicht schuppig, und wenn dann nur im Alter in kleine Faserschüppchen aufrauhend), hygrophan, graubraun, sepiabraun wenn frisch und feucht, rasch zu grau ausblassend;
    Lamellen entfernt, dick und schmal, unregelmäßig aderig verbunden, gegabelt und untermischt, weit herablaufend; etwas blasser als der Hut gefärbt;
    Stiele entspringen den abgestorbenen oder absterbenden Thalli von Hundsflechten (Peltigera spec.); meist etwas unregelmäßig gebogen oder auch etwas verdreht und dann unrund; ockerlich bis graubraun, meist auf ganzer Länge fein bereift bzw. mit feinen Häärchen (Lupe); von der Stielbasis her mit weißlichem Filz, der sich bisweilen bis zur Stielspitze hinaufziehen kann; Stielbasis oft etwas verdickt.


    Speisewert: irrelevant, kein Speisepilz


    Sporen: Sporenpulver weiß; Sporen elliptisch, meist eher schmal, nach eigenen Messungen 7-10 x 4,5-6 (wohl aber wie bei allen Arten der Gruppe recht variabel), glatt, dünnwandig, inamyloid; Basidien überwiegend 4-sporig; Schnallen vorhanden; Hymenialzystiden fehlen; Stiel mit langen zylindrischen Haaren (im Grunde wohl nur abstehende Endzellen der Hyphen).


    Vorkommen: An absterbenden oder toten Thalli von Hundsflechten –“ Arten (Peltigera spec.); Die hier vorgestellten Kollektionen stammen von Hundsflechten auf einer Sandtrockenrasengesellschaft (nördliche Oberrheinebene), die allerdings etwas speziell ist: Unter der –žaufgeschütteten Sanddüne–œ verläuft ein Schnellbahntunnel. Wasser kann durch die darunter liegende Tunnelröhre weniger absickern, als das an echten Binnendünen in der Umgebung möglich ist. Befallene Hundsflechten (mit Fruchtkörpern) finden sich an offenen Stellen, allerdings jeweils in der Nähe von schattenspendenden Bäumen (einmal Ahorn, einmal Eiche).
    Die Fruchtkörper erschienen 2014 und 2015 an beiden, nahe beieinanderliegenden Standorten jeweils im Herbst (September, Oktober, November).
    In Deutschland wohl ingesamt selten oder selten dokumentiert; bekannt lediglich von einigen Fundorten aus Schleswig –“ Holstein und einem weiteren aus Baden –“ Württemberg (>siehe J. Marqua in –žPilzflora Ehingen–œ<) sowie vereinzelten Funden aus Nordrhein - Westfalen und Hessen (jeweils aus neuerer Zeit).


    Verwechslungen: Durch das Vorkommen auf Hundsflechten ist die Art im Grunde sehr charakteristisch. Dennoch empfielt es sich, hier sowohl makro- also auch mikroskopisch vorzugehen, falls sich mal eine der vielen anderen ähnlichen Arten auf Hundsflechten verirrt.
    Besonders ähnlich in diesem Fall wäre wohl der Geröllnabeling (Arrhenia rickenii), der aber keine Schnallen hat oder der Graue Flechtennabeling (Lichenomphalina velutina), der ebenfalls schnallenlos wäre und vorwiegend 2-sporige Basidien hätte.
    Der Samtfüßige Nabeling (Arrhenia velutipes) hat zwar Schnallen und überwiegend 4-sporige Basidien, hat allerdings auffälligere Stielhaare.
    Der Blaugrüne Nabeling (Arrhenia chlorocyanea) ist recht ähnlich geformt, kann also ähnlich aussehen, wenn er seine blaugrünen Farben verloren hat.
    Theoretisch können auch Verwechslungen mit ähnlichen Arten aus der Gattung der Samtschnecklinge (Camarophyllopsis) passieren. Arten dieser Gattung hätten aber eine total anders aufgebaute Huthaut (hymeniderm).
    Keine dieser Arten besiedelt Hundsflechten.


    Anmerkungen: Der deutsche Name "Hundflechten - Nabeling" oder "Hundsflechten - Adermoosling" ist im Grunde irreführend, da die "Hundsflechte" eigentlich ja nur Peltigera canina ist. Der Nabeling kommt aber wohl auf mehreren Arten der Gattung Peltigera vor, diese sollten als Gattungsnamen eigentlich "Schildflechten" tragen.



    Bilder:




    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Lichenomphalina velutina = Grauer Flechtennabeling<
    >Arrhenia velutipes = Samtfüßiger Nabeling<
    >Arrhenia rickenii = Geröllnabeling<
    >Arrhenia griseopallida = Graufilziger Nabeling<
    >Arrhenia obscurata = Sepiabrauner Nabeling<
    >Arrhenia chlorocyanea = Blaugrüner Nabeling<
    >Arrhenia spathulata = Gezonter Adermoosling<
    ... und theoretisch etliche mehr (siehe auch Auflistung bei Arrhenia obscurata).

    Arrhenia retiruga (Bull.) Redhead
    Blasser Adermoosling
    Synonyme:
    - Helvella retirugis Bull.
    - Cantharellus retirugis (Bull.) Fr.
    - Arrhenia retirugis (Bull.) Redhead
    - div.


    Familie: Tricholomataceae
    Ordnung: Agaricales
    Klasse: Agaricomycetes



    Fruchtkörper: klein (bis 1,5cm), jung oft winzig; anfangs schälchen –“ oder muschelförmig; später unregelmäßig wellig, ausgebreitet, meist mit lappigem, verbogenem Rand; Rand gerne etwas eingerollt, ungerieft; Fruchtkörper sehr dünn, weich (biegsam); Oberfläche anliegend faserfilzig; jung weiß, bald weißgrau, die Kombination –žnass + kalt + Fruchtkörper alt–œ führt zu blass bräunlichen Fruchtkörpern; Hütchen ohne Stiel mit dem Rücken am Substrat sitzend, dabei oft von zwei Seiten her das Substrat umschließend, was zu einem etwas eingerollten Eindruck der Fruchtkörper an der Ansatzstelle führen kann; Hutunterseite (Hymenium) weiß bis grau (oder blass graubraun, siehe oben), mit flachen Adern oder Runzeln, selten fast glatt; Adern unregelmäßig verzweigt, gegabelt und anastomosierend


    Speisewert: irrelevant, kein Speisepilz


    Sporen: Sporenpulver weißlich, Sporen breit ellipsoid bis tropfenförmig, nach eigenen Messungen 7-10,5x 4,5-7 (die Form und Größe scheint aber recht variabel zu sein, so finden sich auch in der Literatur recht unterschiedliche Angaben), dünnwandig, glatt, inamyloid;
    Schnallen überall fehlend; alle Hyphen dünnwandig & hyalin, Pigment in Huthaut fein inkrustiert (ev. auch membranär); Basidien 4-sporig, ohne Basalschnalle; Hymenium zum Hutrand hin steril


    Vorkommen: Meist im Herbst und Spätherbst; normalerweise an offenen Standorten, sowohl an nassen wie +/- trockenen Stellen auf und zwischen diversen Wirtsmoosen, die Fruchtkörper setzen sich teils auch neben den Moosen an anderen pflanzlichen Detritus wie Grashalme, Krautstengel etc.
    Im Raum Mannheim meist auf sandigen Trockenrasengesellschaften, gerne aber an etwas feuchteren Stellen mit dichterem Bewuchs.
    Obwohl die Art ein recht hohes Spektrum an unterschiedlichen Moosen besiedelt und sowohl nasse als auch trockene Standorte annimmt, scheint sie insgesamt ziemlich selten zu sein.


    Verwechslungen: Es gibt eine ganze Reihe an kleinen, weißlichen Pilzen an Moos.
    Es ist also immer auf die ökologischen Umstände zu achten. Morphologisch sind zur Bestimmung einige Punkte wichtig:
    Stiel fehlend oder als eingefaltete Fortsetzung des Hütes das Substrat umschließend;
    Helle Farben, frisch weiß bis grauweiß; Hutoberfläche ohne Zonierung;
    Hutrand und Hutoberfläche nie mit abstehenden Haaren; mikroskopisch eine Cutis mit trichodermalen Elementen; keine zystidenartigen Elemente, keine zu den übrigen HDS –“ Zellen kontrahierenden Haare;
    Hymenium schwach aderig oder nur wellig, niemals lamelloid aber auch nicht völlig glatt;
    Sporen glatt, dünnwandig, inamyloid; Sporenpulver weiß;
    Schnallen und Hymenialzystiden fehlen;
    Pigment in Huthauthyphen teils schwach inkrustiert;
    Ökolgie: Nie an Holz, immer irgendwie mit Moosen assoziiert oder in unmittelbarer Nähe zu Moosen an dünnen Gras oder Krautstengeln.


    Anmerkungen: Arrhenia spathulata und Arrhenia retiruga werden von manchen Autoren als eine Art zusammengefasst bzw. als Varietäten einer Art angesehen.
    Doch auch wenn die mikroskopischen Trennmerkmale eher wenig hergeben, zeigen aus meiner Sicht bereits die deutlichen makroskopischen Unterschiede und ein anderes ökologisches Spektrum, daß hier zwei zu trennende Arten vorliegen.
    Möglicherweise kann die Sporenform immerhin ein quantitatives Merkmal sein. Wie bei allen Nabelingen / Adermooslingen muss man dabei allerdings berücksichtigen, daß die Sporen in Größe und Form innerhalb einzelner Spezies sehr variabel sind.
    Tendenziell sehe ich bei A. retiruga die breiteren, kürzer elliptischen Sporen, während die von A. spathulata im Schnitt etwas länglicher sind.



    Bilder:




    Sporen:


    Huthaut:


    Hymenium nahe am Hutrand:


    Hymenium in der Hutmitte:


    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Arrhenia spathulata = Gezonter Adermoosling<
    >Arrhenia lobata = Gelappter Adermoosling<
    >Arrhenia auriscalpium = Düsterer Adermoosling<
    >Arrhenia littoralis = Salzmarschen –“ Adermoosling<
    >Chromocyphella muscicola = Punktiertsporiges Moosschälchen<
    >Cyphellostereum laeve = Glatter Moos –“ Schichtpilz<
    >Rimbachia bryophila = Ovalsporiger Mooshäutling<
    >Calyptella capula = Weißer Schüsselschwindling
    >Cellypha goldbachii = Weißes Aderschüsselchen<

    Arrhenia spathulata (Fr.) Redhead
    Gezonter Adermoosling
    Synonyme:
    - Arrhenia retiruga var. spathulata (Fr.) Gminder
    - Cantharellus spathulatus Fr.
    - Cyphella cochlearis Bres.
    - Arrhenia muscigenum (Bull.) Honrubia & Folgado


    Familie: Tricholomataceae
    Ordnung: Agaricales
    Klasse: Agaricomycetes



    Fruchtkörper: meist trichterig oder tütchenförmig mit tief eingeschnittenem Rand an einer Seite, dort in ein kurzes, teils nur rudimentär ausgeprägten Stielchen übergehend; Hutränder schon jung wellig, bald unregelmäßig lappig, ungerieft; Hutoberfläche graubraun, braun, ockerbraun, bei Trockenheit etwas verblassend; fein filzig bis fast glatt wirkend; durch konzentrische Runzeln gezont, diese Zonierung meist deutlich, gerade bei Trockenheit aber auch mal schwach ausgeprägt;
    Hymenophor aus deutlichen, dicklichen Runzeln, beinahe leistenartig, unregelmäßig gegabelt und anastomosierend, am Stiel weit herablaufend; die Runzeln können den Hutrand erreichen, müssen aber nicht.


    Speisewert: irrelevant, kein Speisepilz


    Sporen: Sporenpulver weiß; Sporen glatt, dünnwandig, inamyloid, elliptisch bis tropfenförmig, etwa 6-10 x 3-6, in Form und Größe allerdings sehr variabel; Schnallen und Hymenialzystiden fehlen, Basidien 4-sporig; Hymenium auch zum Hutrand hin mit fertilen Basidien; Huthauthyphen mit inkrustiertem Pigment.


    Vorkommen: Überwiegend als Parasit auf Drehzahnmoosen (Syntrichia spec.), nach Ludwig auch auf andere Moose oder Pflanzenreste überwechselnd, wenn Syntrichia in der Nähe ist.
    Der Pilz folgt dem Vorkommen der Wirtsmoose und ist damit weitgehend an deren ökologische Amplitude gebunden: Offenes Gelände, Trockenrasengesellschaften, Dünenlandschaften, als Sekundärbiotope natürlich auch Wegränder, Steinbrüche, Straßenränder, Mauern, Dächer und so weiter. Haupterscheinungszeit ist Herbst und Spätherbst, bei geeigneter Witterung (feucht und nicht zu kalt) können das ganze Jahr über Fruchtkörper gebildet werden.
    Die Art gilt als eher selten, ist aber wahrscheinlich unterkartiert.


    Verwechslungen: Wichtig zur Bestimmung sind die –žtütenförmigen–œ, tief geschlitzten Fruchtkörper mit kleinem Stielchen und +/- zonierter Oberfläche.
    Arrhenia retiruga ist meist deutlich heller, immer ungestielt und nie zoniert; die Runzeln der Fruchtschicht schwächer ausgeprägt;
    Arrhenia lobata meist ebenfalls ungestielt, in der Regel irgendwie mit gelatinöser Trama, zudem hätte er Schnallen an den Hyphensepten;
    Arrhenia auriscalpium hat stärker anastomosierende, fast netzartige Adern als Hymenium; ist insgesamt düsterer gefärbt und nicht zoniert, auch er hat Septen mit Schnallen;
    zu Arrhenia littoralis ist wenig zu finden; auch der hätte aber keinen zonierten Hut und sollte in der Gestaltung des Hymenophors und der Farbgebung eher A. auriscalpium ähneln, zudem vorwiegend arktisch verbreitet sein und salziges Marschland besiedeln;
    Arrhenia acerosa hat ausgeprägte, dicht stehende Lamellen;
    Arrhenia polycephala ist viel länger gestielt;
    Arten wie Arrhenia rickenii haben +/- ganzrandige Hüte und sind viel deutlicher in Hut und Stiel gegliedert; ihr Hutrand ist meist deutlich durchscheinend gerieft;
    weitere, cyphelloide Arten haben weniger stark ausgeprägte Runzeln des Hymenophors und unterscheiden sich zudem in Farben und Mikromerkmalen recht deutlich.



    Bilder:




    Hymenium im Bereich des Hutrandes:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Arrhenia retiruga = Blasser Adermoosling<
    >Arrhenia lobata = Gelappter Adermoosling<
    >Arrhenia auriscalpium = Düsterer Adermoosling<
    >Arrhenia littoralis = Salzmarschen –“ Adermoosling<
    >Arrhenia acerosa var. acerosa = Grauer Adermoosling<
    >Arrhenia polycephala = Vielköpfiger Adermoosling<
    >Arrhenia rickenii = Geröll –“ Adermoosling<
    >Arrhenia peltigerina = Hundsflechten –“ Adermoosling<
    >Chromocyphella muscicola = Punktiertsporiges Moosschälchen<
    >Rimbachia bryophila = Ovalsporiger Mooshäutling<
    >Cyphellostereum laeve = Glatter Moos –“ Schichtpilz<
    >Pseudocraterellus undulatus = Krause Kraterelle<

    Hallo, Ingo!


    Genau, das ist es!
    Diese (und viele andere) Tafeln von Boudier sollten sich einige mal ganz genau anschauen.
    Der Pilz ist so doch hervorragend definiert und siehe da: Das Artkonzept wankt auch heute nicht.
    Auch dank dieser Tafel sind ja die anderen Arten der Gattung so wunderbar klar abzugrenzen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Leute!


    In der Tat, da spielen sich Dramen von epischem Ausmaß ab.
    und alle auf der Suche nach dem einen (Jahres-)Ring.


    Ich bin zwar nicht sicher, welches rechts und welches links nun gemeint ist, aber ich hatte eine Probe von der Schicht auf dem Porling unterm Glas, eine von ziemlich direkt darüber und eine von dem Bereich, wo daneben dann C. laeve auftaucht. Sah jeweils gleich aus. Die dunkler gefärbten Bereiche können trotzdem was Anderes sein. Oder einbfach nur ein Schatten. Oder H. setigera hat sich irgendwie umgefärbt beim Überwachsen eines Pilzes.

    Vorsichtig! Die Rüpel sind nicht immer ehrlich!


    Stimmt, völlig richtig! :thumbup:
    Weil eigentlich sind das gar keine echten Zystiden, die enstpringen nämlich subbasidial.



    LG, Pablo.

    Hallo, Safran!


    Ich suche da auch immer noch nach dem richtigen Schlüssel, um die zu trennen.
    Momentan scheint es mir am sinnvollsten, makroskopisch vorzugehen. Wobei da auch immer Kollektionen auftauchen, die eben nicht ohne Weiteres zuzuordnen sind. Man muss dabei immer möglichst vollständige Kollektionen beobachten, da auch die makroskopischen merkmale eher quantitativ sind.


    Ein paar harte merkmale scheint es dennoch zu geben, die immerhin einzelne Arten ausschließen können:
    - Hutoberfläche dunkel grau oder graubraun, eventuell sogar mit Blauton: definitiv P. ostreatus
    - für deinen Fall interessant: Fruchtkörper einer ganzen Kollektion erkennbar ungestielt: Schließt P. cornucopiae aus, wohl auch P. pulmonarius.



    LG, Pablo.

    Hallo, Sarah!


    Genau, das. :thumbup:
    Und auch die Flecken auf den Hüten rechts, da erschien es mir sogar noch deutlicher.
    Ich habe keine Ahnung, ob sich das Blauen bei P. fimetaria auf den Stiel beschränken muss.
    Wenn ich kurz den Gröger durchgehe, wäre das die einzige blauende Art auf Dung, die ich auf die Schnelle sehe (neben P. semilanceata freilich, und der sieht total anders aus).
    Aber von diesen Strophariaceae verstehe ich auch nicht wirklich viel.



    LG, pablo.

    Hallo, Ingo!


    Auf der anderen Seite muss man aber vor den alten Meistern auch den Hut ziehen.
    Die Mittel zur Untersuchung waren in den Jahren von Fries oder gar Persoon doch längst nicht so fein wie heute. Und man wusste ja kaum, auf was zu achten ist. Genetik? Biochemische Prozesse? Analysen der Inhaltsstoffe? Interfertilitätstests?
    Gab es damals ja alles gar nicht. Die mikroskopischen Optiken dürften auch kaum mit den heutigen technologschen Möglichkeiten vergleichbar sein. Ganz zu schweigen von der Chemie zum Anfärben etc.
    Bei diesen Voraussetzungen bin ich oft verblüfft und bewundere es, daß sich viele der damaligen Artabgrenzungen nach wie vor halten, ja sogar durch Genetik usw. bestätigt werden.
    Daß da gerade in deinem Spezialbereich nur Stückwerk herauskommen konnte, ist nicht weiter verwunderlich.
    Da fehlten einfach die Möglichkeiten der Untersuchung.


    Viel problematischer ist es im Grunde, wie heutzutage bisweilen neue Arten beschrieben wurden:
    Grottenschlechte Makrobilder eines einzelnen, vertrockneten Fruchtkörpers, mangelhafte Beschreibung der Mikromerkmale (zB nur Sporengrößen) und eine Sequenz.
    Völlig sinnfrei, so etwas überhaupt zu berücksichtigen; solche Beschreibungen sind schlichtweg für den Papierkorb.
    Noch nutzloser wird es, wenn irgendwo ein Stück Mycel ausgebuddelt wird, ein paar Hyphen sequenziert werden und daraus dann drei Arten beschrieben.
    Solcher Quatsch wurde ja auch schon gemacht. Artikel mit solchen Beschreibungen gehören zum Altpapier, derartige Dokumentationen im Netz sind Datenmüll und gehören gelöscht. Das hat nichts mit mykologischer oder generell wissenschaftlicher Arbeit zu tun.


    OK, genug aufgeregt. :)


    Sinnvolle Bescheribungen von Arten gehen eben nur, wenn man Pilze beobachtet.
    Das ist ja das, was du meinst: Klar sind deine älteren Dokus teils unvollständig. Man muss die Pilze ja erst kennen lernen und gucken, was die so machen, wie sie sich verhalten. Da führt nur Ausdauer und Erfahrung zum Ziel.



    LG, Pablo.