Beiträge von Beorn

    Hallo, Magellan!


    Auch wenn ich jetzt etwas Schwierigkeiten habe nachzuvollziehen, welcher Pilz nun zu welcher Kollektion gehört:
    Die im letzten beitrag gezeigten Fruchtkörper gehören allesamt zu Bjerkandera fumosa. Das ist zwar nicht die einzige Art mit dunkler Trennschicht zwischen Röhren und Kontext, aber die einzige, bei der auch das übrige Erscheinungsbild passt.


    Was einem leicht zu verwirrenden Pilzegucker wie mir auf die Sprünge helfen würde: Den Kollektionen jeweils eine Nummer zuweisen und sich im weiteren dann immer auf die Nummer beziehen, wenn einzelne Fruchtkörper aus der jeweiligen Kollektion weiter untersucht werden.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Aha, womit wir ja schon wieder beim nächsten Pilz wären. Der Juchtenkäfer müsste dann ja nämlich nach Juchtenellerling riechen, wenn er schon quasi nach dem benannt wurde. ;)


    Cuphophyllus russocoriaceus:



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Ein wenig hatte ich ja gehofft, daß wenigstens eines dieser Becherchen sich irgendwie zuordnen ließe.
    Aber nicht weiter schlimm: Die Untersuchung an sich ist schon ganz interessant. Auch wenn nachher kein stabiler Name rauskommt.


    Die Skala auf den Bildern ist die vom Messokular. Also eben durch dieses durchfotografiert.
    Ich weiß nicht, ob da durch den Kamera - Zoom sich irgendwas verändert, aber das sollte eigentlich nicht sein.
    Insofern wäre das geeicht: Ein Strich = 1 µm.
    Bei den Bildern, wo ich aus den Sporen eine Collage gebastelt habe, sollte es auch passen: Der Kamerazoom war immer der selbe, kann ich eh nicht manuell verstellen. nur verschiedene Modi wählen, und der ist bei Aufnahmen durchs Okular immer identisch gewählt.
    Fazit: Müsste man mit einem entsprechenden Bildbearbeitungsprogramm durchaus nachmessen können.
    Gute Idee eigentlich, sowas muss ich mir wohl auch mal basteln. Ist sicher einfacher am Monitor zu messen, als mit dem Messokular am Mikroskop.


    PS.: Pyrenopeziza wegen den Paraphysen? Wegen der Wuchsform? Oder Randzellen?



    LG, Pablo.

    Hallo, Hartmut!


    Wow, der ist schon makroskopisch eine Wucht. :thumbup:
    Hätte cih wahrscheinlich erstmal für eine sonderbar wuschelige Mollisia gehalten. Insofern wären die Mikros schon interessant, wenn du die zeigen darfst.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Das erklärt ja nun Einiges, danke!
    Dem bin ich total auf den Leim gegangen. Und hatte mich sogar noch gewundert, warum denn die Haken bei ausgewachsenen Asci ausgeprägt sind und eben bei Jungasci gar nicht vorhanden sind.
    Was ich auch hätte erkennen sollen: Die sind mir vor allem ja an abgerissenen Asci begegnet. Und das geht so nicht. Denn entweder bleibt der Haken ja an der Basiszelle hängen, oder es sieht ganz anders aus. Denn vom Asci müsste auch ein abgerissener Haken ja durch eine Septe getrennt sein. Das ist hier nicht der Fall.
    Bei ansitzenden Asci ist es halt schwierig zu sehen, daß da keine verbindung zur Basiszelle besteht, wenn dieser "Pseudohaken / Protuberanz" hinten oder vorne am Ascus sitzt. An der Seite wäre praktischer. mal sehen, vielleicht finde ich noch so was.


    Und dann ist es eben so: Die Mollisia Nr. 1 ist schon mal gleich ein Problem.
    Ich habe erst gedacht, daß vielleicht mein KOH kaputt ist. Also habe ich mal anderes genommen (5%) und dann noch 20%. Das Spiel ist immer das Gleiche. Die Excipulum - Zellen werden regelmäßig wunderbar grün (was ja eigentlich schon anzeigen sollte, daß das KOH funktioniert und das Becherchen drauf anspricht?). Der Inhalt der Paraphysen und Randzellenverschwindet, aber gelb wird da nichts. Inzwischen getestet an vier Apos.
    Sieht immer so aus:


    Vielleicht habe ich bei einem anderen Merkmal einen Fehler gemacht und muss das noch mal überprüfen?
    Excipulumzellen? Sporen?
    Oder ist das möglicherweise so ein Fall wie bei der Hyaloscypha cf intacta (IKI+) im anderen Thema?



    Trotzdem zeige ich schon mal die Mollisia Nr. 2 in der Hoffnung, daß die sich denn vernünftig verhält.
    Allerdings ist das die an dem Kiefernstamm und sitzt auch viel auf abgestorbenen Fruchtkörpern von Resinicium bicolor.
    Das war also die hier:

    Im Startbeitrag die nach Coniophora arida.
    Das hier könnte eine schöne Brille für Anna sein:

    Ist aber doch die Mollisia. Nun eine mit vielen schön kugeligen Excipulumzellen, Haken vorhanden, Ascusporus in Lugol blau:


    Der Paraphyseninhalt ist bei zwei untersuchten, direkt nebeneinanderliegenden Apos allerdings in Wasser recht unterschiedlich.
    Einmal mit zylindrischem Inhalt, der entweder unterbrochen ist, oder die Paraphyse komplett ausfüllt. Beim anderen mehr mit rundlichen Blasen, aber dazwischen auch mit unterbrochen zylindrischem Inhalt und selten mal mit komplett gefüllten Paraphysen.


    Mit KOH passiert das Gleiche wie bei Mollisia Nr. 1:


    Öliger Paraphyseninhalt verschwindet, nix gelb.


    Die Sporen sind größer, dicker und der Inhalt etwas diffuser:


    7,5 - 12 (14) x 3-4 (4,5) µm



    Ähm...
    Hoffentlich wird das jetzt nicht zu viel, wenn ich Mollisia Nr. 3 auch noch zeige. Das war die hier:

    Quasi auf dem Rückweg am Waldrand auf einigen Stämmen, wo ich auch immer gucke, ob gerade ein paar reife Austern dran sind. Ich kann mich da gerade schlecht entscheiden zwischen Weide und Pappel. Die Fruchtkörper erscheinen auf der Oberseite des Substrates, auf unberindeten Stellen.



    Interessant ist da die flatterige Form und die dunkle Färbung junger Apos, die aber alt dann ganz gelb werden.


    Excipulumzellen hier vorwiegend angulär, nur ganz in der MItte mit sehr wenigen, fast rundlichen gemischt.


    Das Hymenium ist in Wasser nahezu unmögilch zu beurteilen. Die Paraphysen haben keinen erkennbaren Inhalt, sind aber ineinander verklebt und verhakt, weil teils recht unregelmäßig geformt, irgendwie unglatt und teils sogar mit Auswüchsen. Die Asci sind in diese diffuse Masse eingebettet.


    In KOH passiert da auch nichts, die Klebemasse löst sich nicht oder kaum und verfärben tut sich auch nichts.
    Escipulumzellen werden wie gewohnt grün. Ascusporus in Lugol ohne Reaktion (auch nach Vorbehandlung mit KOH).
    Im Doppelbild Lugol links, KOH rechts.


    Sporen in Wasser:

    4,5 - 7 x 1,5 - 2 µm
    Auffällig die recht regelmäßigen SBs jeweils an den Polen.


    Um Haken (gibt es) und Paraphysen (gibt es auch) irgendwie sichtbar zu machen, noch ein Quetschgemetzel in Kongo:

    Beides ist recht schwer abzubilden, weil das ganze Hymenium so zusammenklebt und sich auch kaum lösen will.
    Vielleicht kann man ja dennoch was raus lesen.


    Aber bevor's zu viel wird, sag bescheid, Ingo.
    Du musst ja nun auch nicht alle möglichen und unmöglichen Quellen durchforsten, blos weil meine Pilzchen wieder mal nicht machen was sie sollen. ;)
    Kein Drama, wenn was unbestimmt bleibt. Vielleicht klärt sich es ja irgendwann anders, wenn man mal über eine passende Beschreibung stolpert.


    PS.: Einige der Mikrobilder sind auch anklickbar und können so in besserer Auflösung angeguckt werden.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Oh, wieder mal ein Wiki - Fehler. Dabei hat sich das in letzter Zeit stark gebessert, was fehlbestimmte Bilder betrifft.
    Das Bild im Portrait von Wiki oben rechts zeigt völlig zweifelsfrei Exidia nigricans.


    Bei deinen weißen Drüslingen guckst du mal, ob da undurchsichtige, weiße Kügelchen drin sind, von festerer Konsistenz als der etwas hyaline Glibber drum rum. Wenn ja, dann sollte das Myxarium nucleatum sein. (ähm... deutscher Name? Ich sehe da nur immer solche Sachen wie "Kerndrüsling", aber das ist nicht zufrieddenstellend, weil der Pilz eben kein Drüsling ist.)


    Der letzte Pilz sieht mir sehr nach einer Phlebia (Kammpilz) aus. Wenn eer denn so eine wachsartige Konsistenz hat. Ansonsten käme zB noch ein seltsam gewachsener Ablösender Rindenpilz (Cylindrobasidium laeve) in Frage. Da gefallen mir aber die Ränder und auch die Form der Buckel nicht wirklich. Cerocorticium confluens (Zusammenfließender Reibeisen - Rindenpilz) wäre eventuell auch noch eine Möglichkeit, aber auch da sollten die Buckel anders aussehen.
    Der wird aber ohne Mikroskop und vernünftige Literatur nicht zu bestimmen sein.



    LG, Pablo.

    Hallo, Peter!


    Schöne Doku in Harrys Forum. :thumbup:
    Da sieht man allerdings auch, daß die Haare von S. jurana eben auch ziemlich kraus sein können. Dann muss man eben nach Sporenmerkmalen gehen. Und da ist es halt ideal, wenn man vitale Sporen hat. Da kann Trockenmaterial zB auch sehr verwirrend sein: Bei toten Sporen von S. austriaca fließt der Inhalt auch zusammen, so daß die teils eben auch zwei große Tropfen in der Nähe der Pole haben. Das ist allerdings nicht regelmäßig: Mal sind es die zwei Jurana - tropfen, aber in anderen Sporen hast du nur einen Tropfen, oder die Tropfen an der falschen Stelle oder drei oder mehr Tropfen oder gar keinen. Das Bild des Sporeninhaltes ist bei Totmaterial von S. austriaca eben chaotisch. und Konidien werden dann natürlich auch nicht mehr gebildet. Klar, wenn die Sporen tot sind.


    Sarcoscypha coccinea, Kurzcharakteristik, Sporen reif und vital:




    LG, Pablo.

    Hallo.


    Jau, der dürfte zumindest in unseren Breiten ziemlich selten sein. Und auch recht strikt auf Kiefer beschränkt.
    Vermutlich kann man ihn bei einigermaßen typischer Ausprägung zumindest makroskopisch gut voreinschätzen.
    Momentan würde ich mich aber noch nicht trauen, den sicher makroskopisch anzusprechen.
    Obwohl es schon das zweite Mal war, daß ich die Art in der Hand hatte.
    Und ich hatte beide Funde zunächst für Trametes cervina (Hirschbraune Tramete) gehalten, die eben auch so eine Porenform hat und halt auch mal resupinat wachsen kann. In Sibirien kommt T. cervina auch an Nadelholz vor.
    Die Sporen sehen auch nahezu gleich aus. T. cervina hat dann allerdings keine richtigen Skeletthyphen, Antrodia ramentacea sehr wohl. Nur hatte ich die nicht gefunden, bzw. die für skeletoide Hyphen oder diese bindehyphenartigen Elemente gehalten.
    Was dann auf den Holzweg führt, aber Frank hat es ja in beiden Fällen korrigiert.



    LG, Pablo.

    Hallo, Leute!


    Aha, die Gruppe wächst. Und ist ja fast schon voll. :thumbup:
    Das wird ein richtiges Forumstreffen. Was die Übernachtungen betrifft: Ich bin mit allem einverstanden, solange es nicht zu teuer wird. Wenn ein Raum dabei wäre, wo wir alle zusammen sitzen können und vielleicht auch ein paar Pilze besprechen, dann wäre das ideal.


    Die Diskussion über den Dimensionslochraum sollten wir vorher führen, Stefan. Dann könnte ich so vielleicht auch anreisen und wieder zurückreisen. Den Zustand der saloppen Katatonie nehme ddafür einfach in Kauf.



    LG, Pablo.

    Hallo, Peter!


    Klar, kenne ich doch.
    Und deckt sich sogar auch wunderbar mit den Beschreibungen und Schlüsselpunkten bei Zotto. :thumbup:
    Schau mal hinten auf die Tabelle, da wird es deutlich.
    Sporen noch nicht reif, noch nicht aus den Asci schlüpfend: Also fällt das Merkmal der Konidienbildung zur Bestimmung aus.
    Die Form der Außenhaare schließt S. coccinea aus, dann muss man zwischen S. austriaca und S. jurana unterscheiden.
    Da bleiben zur Beurteilung der Sporeninhalt und die Gelhüllen sowie die Ökologie.
    Diese drei Merkmale habe ich berücksichtigt und komme zu einem ziemlich eindeutigen Ergebnis.



    LG, pablo.

    Moin!


    Bis an den Kaiserstuhl muss ich allerdings auch ein Stückchen gen Süden fahren, da wohnen meine Eltern.
    hier gibt es nur einen Königsstuhl, so wird "der Heidelberg" (Berg oberhalb von Heidelberg) offiziell genannt.


    Beim der gefundenen S. austriaca bin ich schon sicher, Peter.
    Konidien abschnüren kann die noch nicht, dazu müsste sie reif sein. Die gezeigten Sporen sind aus einem Ascus, der beim Quetschen kaputt gegangen ist. Die sind nicht auf natürlichem Wege geschlüpft also auch noch nicht reif, so daß sie Konidien machen könnten.
    Aber die Haare sind ja schön kraus. Das kann S. coccinea nicht. Sarcoscypha jurana soll das können, aber nicht so stark. Da spricht aber auch sonst noch zu viel dagegen: Es passt ökologisch nicht (keincolliner bis montaner Standort, keine Linden am Fundort), keine der Sporen im Ascus zeigt Tendenzen, zwei große Tropfen an den Polen zu bilden, Sporen in den Asci zwar mit erkennbarer gelkappe, aber keineswegs mit einer Gelhülle, auch nicht mit einer zusammengequetschten.
    Bleibt also nur S. austriaca als Lösung.



    LG, Pablo.

    Soooooo...


    Dann wollen wir mal weiter sehen.
    Ein paar Pilzchen stehen hier ja noch aus. Unter anderem hatte ich mir ja erlaubt, Ingo mit einer etwas ungewöhnlichen Anistramete aufs Glatteis zu führen.
    Das hier:

    Sieht zugegeben erstmal anders aus, als es wirklich ist. Weil das ist keine resupinat gewachsene Porenschicht auf der Rinde. Sondern man muss sich das so vorstellen:

    Also ein Fruchtkörper, der vom Stamm weg nach vorne einen Hut ausbilden will, das aber nicht kann, weil die Rinde im Weg ist und ihn platt drückt.
    Und auch wenn's hier keinen Anisgeruch gab, ist es dennoch Trametes suaveolens, weil ein dimitischer Porling ohne Zystiden mit schon in der Trama sehr ausgeprägten Skeletthyphen und passenden Sporen bei ebenfalls passenden makroskopischen Leitmerkmalen...


    Bestätigt hat sich auch Allophylaria macrospora:

    War ja auch der selbe Fundort wie in "10 Arten/m", wenn auch ein anderes Holzstück.
    Mikros siehe dort, bei diesem Fund zeigen sich keine Abweichungen.


    Abweichungen zeigen sich bei folgendem Becherchen:

    Der wächst zusammen mit Lasiobelonium und Allophylaria auf feucht liegenden Holzstücken, manche dick und manche ehemals dick (nur eben auseinandergefallen). Erinnert mich sehr an Lachnum impudicum, passt auch mit IKI - reaktion und auch Hakenverhältnissen. Komisch dabei, daß die Haken teils ganz deutlich sind, an anderen Asci (auch und vor allem Jungasci) aber fehlen. Und die fehlen da sicher. Hier würde ich also sagen: Hakenverhältnisse gemischt.
    Was eben noch gemischt ist, ist die Form der Randhaare: Die sind sowohl lanzettlich als auch keulig, aber jedenfalls bis ganz oben fein borstig. Komisch: Die keuligen und die lanzettlichen stehen jeweils für sich in Gruppen. Allerdings alles innerhalb eines Apotheciums.
    Dann sind da auch noch Sporen, die sich durch (hohe kinetische Energie und) Längen bis 10 µm auszeichnen. Und das sind nicht 2 Ausreißersporen von 30, die da auf 9,5 oder 10 kommen, sondern schon ein paar mehr.





    Irgendwie mag ich den nicht Lachnum impudicum nennen, oder passt das noch in die Variationsbreite der Art?


    Was sich übrigens nicht mehr darstellen lies, war ein Ausschwämmen von gelbem Exsudat aus den Haaren von Lasiobelonium variegatum. Ich bin nun gar nicht mehr so sicher, ob ich mir das nicht beim ersten Versuch eingebildet hatte? Bei den jketzt getesteten Becherchen löst sich zwar schon was. Aber es wird nichts Gelbes ausgeschwemmt. Nur der Krust auf den haaren wird etwas geschmeidiger und gelblicher. Aber ohne sichtbaren, gelösten farbstoff. Vielleicht ist die Reaktion eben auch nur bei manchen Bechern noch viel schwächer als bei anderen.


    Schön zu untersuchen war in der Tat die Propolis farinosa.
    Die riesigen Sporen sind schon ein Hingucker, aber auch die komisch verästelten Paraphysen. Erinnert mich an Dendrohyphidien bei Rindenpilz - Arten.
    Und da ist die mikrochemische Reaktion mal echt eine Wucht: Da steigen ganze Wolken an gelöstem, nun violett gefärbten Pigment von den Paraphysen auf.
    Toll. :)




    Das ganze dient so mehr oder weniger dem Herantasten an die erste Untersuchung einer Mollisia.
    Das soll die an dem Tag zuerst gefundene sein. Stammt aus dem berühmt - berüchtigten Weidengebüsch und bevölkert das andere Ende des liegenden Astes, auf dem auch Propolis farinosa saß.
    Den Platz muss sie sich aber mit einem Kernpilzchen teilen, den ich mal Lasiosphaeria strigosa getauft habe.


    Die Lasiosphaeria strigosa kurz und knapp in wenigen Bildern vorgestellt:




    Und nachdem nun die Gesellschaft bekannt ist, schauen wir mal nach der Mollisia.

    Erstmal fällt mir auf, daß der Becher im Querschnitt ganz schön flach ist im Vergleich zu anderen Becherchen.
    Die Hyphen der Außenseite (Ectal - Excipulum) sind irgendwie klobig, nicht wirklich rundig sondern mehr unregelmäßig rundlich - eckig. Zum Becherrand hin eher kleinzellig, zur Mitte hin dicker. Also alles, wie Ingo prophezeit hat.
    Über den in diesem Fall fast durchgehend winkligen Zellen (wenige rundliche eingestreut) liegt eine Schicht aus länglichen Hyphen, die sozusagen das Schälchen auskleidet und auf der das Subhymenium sitzt. Alle Schichten sind ganz schön dünn.
    Zum Rand hin wird die unterste, zellige Schicht ganz dünn, am Becherrand selbst sitzen Randzellen, die aber von den Hyphen der länglichzelligen Zwischenschicht ausgehen. Diese Marginalzellen haben eine Ähnlichkeit mit den Paraphysen, haben auch einen vergleichbaren Inhalt, sind aber kürzer und dicker.


    Asci und Paraphysen in Wasser:


    Nun kommt das KOH, ich habe 3% genommen, scheint zu reichen. Die Excipulumzellen werden wie versprochen grün, der gelöste Farbstoff entweicht auch hier gelblich ins Medium.


    Asci und Paraphysen in KOH:

    Ein Glückspilz - Bild, weil da hat man gleich noch die deutlichen Haken mit drauf.
    Das, was vorher zylindrisch bis unterbrochen - zylindrisch als lichtbrechende Masse in den Paraphysen stand, hat sich entweder vollständig aufgelöst oder bis auf ein paar ganz winzige Tröpfchen.


    Ascusporus in Lugol = blau, wobei sich nur der Porus anfärbt, nicht aber der apikale Ring.


    Was für mich mit dem Messokular etwas schwierig ist, sind "exakte" Messungen. Das ist recht aufwendig und sowas wie "3,64 µm bis 7,29 µm" gibt es bei mir nicht. Es wird immer in 0,5er Schritten gerundet.
    Hier messe ich: 7,5-12 x 2-3 µm.
    Der Inhalt ist nicht in allen Sporen superdeutlich zu sehen, aber in allen Sporen vorhanden und sehr ähnlich.


    Geht da schon was oder brauchen wir noch mehr?



    LG, Pablo.

    Hallo, Magellan!


    Nun passt's. :thumbup:
    Der erste ist mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Phellinus. ich würde da erstmal den Pflaumen - Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) vermuten, der auch andere Substrate außer Prunus - Gewächsen besiedelt.
    Eine Option wäre ien etwas zu flach ausgeprägter Laubbaum - Feuerschwamm (Phellinus alni), der aber normalerweise deutlichere Hüte bildet.



    LG, Pablo.

    Hallo, Magellan!


    Nö, keiner der drei Funde ist Cerrena unicolor.
    Der ist farblich auch im Schnitt nochmal ganz anders gestaltet als alle drei Funde.
    Der Pilz an dem Kiefernstamm wäre auch schon wegen dem Substrat extrem unwahrscheinlich für C. unicolor.
    Bei dem würde ich eine etwas ungewöhnlich gewachsene Riehige Braunfäuletramete (Antridia serialis) vermuten.
    Bei dem danach an Weide (oder Eiche?) wäre wieder Bjerkandera fumosa recht wahrscheinlich. Aber auch hier: Schnittbilder, Konsistenz des Frischmaterials, Haptik der Hutoberseiten wenn vorhanden, irgendwelche auffälligen Gerüche jenseits des üblichen säuerlichen "Porlingsgeruchs", das sollte man schon kurz dokumentieren.
    Dann hätte man immerhin die Chance, sich etwas heranzutasten. Porlinge sind oft schwierig. Und vieles geht da eben über mikroskopische Merkmale, weil eben die makroskopischen stark variieren können.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Möglich wäre das schon, Safran.
    Ich denke, da wäre ein Sporenabwurf echt ganz gut.



    Der braune Belag um die Phyllotopsen rum, ist übrigens auch ein Pilz. Das sind ältere Fruchtkörper von Vuilleminia (Rindensprenger).


    Sicher?
    Ich kenne Vuilleminia mehr so von abgestorbenen Ästen im Luftraum. Oder wenn die am Boden liegen, dann liegen die noch nicht lange. Allerdings kenne ich auch nur Vuilleminia comedens, also mit dem Wuchs auf ansitzenden Ästen von Eichenarten. Vielleicht kommen andere Arten ja auch an lange liegenden Stämmen von Buchen vor.


    Oder wie wäre es mit einem Heterobasidiomycet?
    An solchen dicken, liegenden Holzteilen taucht ja gerne mal Exidiopsis oder Sebacina (Wachskruste) auf.
    Und das sieht auch recht ähnlich aus.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Bei solchen Pilzen ist auch immer die Frage, wer denn nach so was guckt und wer es bestimmt. Und wie sicher diese Bestimmung dann ist.
    Es ist doch sehr wahrscheinlich, daß eine mikroskopische Untersuchung die Bestimmung hier einfach nur bestätigen würde. Und sehr wahrscheinlich meint: So um 90%.
    Das ist wohl auch eine Erfahrungssache. Ich persönlich traue mir zB nicht zu, so einen Fund zu kartieren, ohne die wesentlichen mikroskopischen Eckpunkte gesehen zu haben. Also vor allem die extrös winzigen, unter 1 µm breiten, allantoiden Sporen. Und ein bisschen was vom Hyphensystem vielleicht, der Vollständigkeit halber.
    Vielleicht sehe ich das in ein paar Jahren mit mehr untersuchten Funden aber anders.


    Übrigens: Nach meiner Erfahrung wäre "häufig" auch das falsche Wort. Er ist sicher verbreitet, zumindest hier im Südwesten, aber man findet ihn nicht jeden Tag oder auf jeder Exkursion oder so.



    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Ein weiteres Pilzchen kann ich noch zeigen, vor allem für Heidi, die ihn gefunden hat:

    Dieser Pilz am Kiefernast heißt wie er aussieht, nämlich Münzförmige Braunfäuletramete (Antrodia ramentacea).
    Ich hätte drauf kommen sollen, bin ich aber nicht. Bestimmt hat den Pilz Frank Dämmrich (Danke schön!) nach Zusendung des Belegs.



    LG, Pablo.

    Ahoi!


    Was für ein schöner Zufall.
    Samstag nachmittag in den Rheinauen am Kaiserstuhl:




    Sind freilich noch weit von der Sporenreife entfernt, aber es deutet sich schon ein austriaca - Sporeninhalt an. Gelkappen im Ascus ja, Gelhüllen nein, also...


    Die roten Küglechen auf 9 & 10 halte ich auch eine Nectria, wenn sie angemessen klein ist (also Einzelkügelchen unter 1mm).
    Wenn an dickem Rotbuchenholz und in zahlreichen Büscheln unter der obersten Schicht der Rinde hervorbrechend, dann könnte es Nectria coccinea (Scharlachrotes Pustelpilzchen) sein. Die Gattung ist aber ganz schön verzwickt...


    11, 12, 13 = Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon).


    Der Dachs. Das ist echt schade. So ein tolles Tier...



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ja, genau das meine ich.
    Hier unten in der Rheinebene sind es die Pilze sicherlich gewohnt, daß der Winter ab und an ausfällt. Aber oben im Schwarzwald gibt es eben auch viele montane Arten, die auf Bodenfrost und auf Schnee angewiesen sind.
    Und eigentlich sollte eine dicke Schneedecke in den Höhenlagen ja auch dazu dienen, im Frühjahr in Trockenperioden die Feuchtigkeit aufrechtzuhalten. Auch das fehlt dann wieder für viele Arten.



    LG, pablo.

    Hallo, Jan - Arne!


    Selten ist Skeletocutis nivea jedenfalls nicht.
    Mittlerweile habe ich sie auch noch mal in bräunlich gefunden. ich denke, das hat vor allem mit der Witterung zu tun. Meine Sommerfunde waren wesentlich heller, die Winterfunde insbesondere bei nassem Wetter dunkler.
    Allerdings sollte man da schon immer reinlinsen: In der Gattung Skeletocutis gibt es noch einige weitere feinporige Arten. Auf das Substrat kann man sich nicht immer verlassen. Auch nicht auf das Merkmal "streng resupinat", das hat sich schon bei Funden anderer Arten aus anderen Gattungen als nicht schlüssig erwiesen.
    Dann muss man auch noch Arten aus Gattungen wie Antrodiella und Oxyporus berücksichtigen. Sowie einige Arten aus Oligoporus s.l. (also insbesondere Postia) und Tyromyces.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Den Namen Exidia glandulosa streicht ihr am besten fett durch, wenn ihr den in irgendwelchen Büchern noch findet.
    Der wurde schon für zwei völlig verschiedene Arten der Gattung angewendet und sollte als mißverständlicher Name nicht mehr verwendet werden.


    Der Abgestutzte Drüslling (oder auch Stoppelige Drüsling) wurde schon als Exidia glandulosa bezeichnet. Der Abgestutzte Drüsling heißt allerdings Exidia truncata.


    Der Warzige Drüsling wurde ebenfalls schon Exidia glandulosa genannt. Der Warzige Drüsling heißt allerdings Exidia nigricans (oder kann auch Exidia plana genannt werden).


    Exidia glandulosa gibt es nicht mehr, höchstens noch als Synonym für beide oben genannten Arten.


    Exidia nigricans kann sehr wohl auch weißlich bzw. hyalin sein:


    Der Pilz von Magellan kann aber nicht Exidia nigricans sein, denn der hat immer Drüsenpunkte. Die fehlen hier. Arten ohne oder mit makroskopisch kaum erkennbaren Drüsenpunkten wären eben Tremella - Arten oder Exidia thuretiana (Weißlicher Drüsling).


    Die Muschelseitlinge sind übrigens einwandfrei Muschelseitlinge (Panellus serotinus). :thumbup:



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Pilz 1 & 2 sind auf jeden Fall richtig bestimmt. :thumbup:
    Der Orangeseitling ist in manchen Gegenden recht häufig, in anderen fehlt er fast oder vollständig. Insgesamt würde ich sagen: "Zerstreut" bis "gebietsweise nicht selten".
    Der Winter - Stielporling (Polyporus brumalis) ist wohl vor allem viel zu zäh um ihn zu verzehren. Möglicherweise auch bitter.
    Giftig ist er jedenfalls nicht.


    Pilz 3 sind Trompetenschnitzlinge (Tubaria furfuracea). Beim zweiten Bild häte ich fast an eine Laccaria gedacht, Da hatte ich vor einigen Tagen auch Fruchtkörper (irgendwas aus dem Lacc.-lacc. - Aggregat) gesehen. Aber die Hutoberfläche gefällt mir dafür nicht und die Form passt besser zur Tubaria. Sporenabwurf wird sicher auch bräunlich sein.


    Tja... und gelbe Kügelchen. M&Ms verloren? Aber warum nur die gelben?



    LG, Pablo.

    Hallo!


    Was dem noch ähnlich sieht, ist die sehr flache, platte Exidia pithya (Teerflecken - Drüsling) ebenfalls mit Drüsenpunkten und an Nadelholz.
    Hier habe ich keinerlei Zweifel am Warzigen Drüsling (Exidia nigricans). :thumbup:



    LG, Pablo.

    Hallo, Alis!


    Hauptsache blau! :thumbup:
    Übrigens: Mit dem aknnst du wahrscheinlich lange Freude haben. Bis der ein Stöckchen völlig ausgelutscht hat, das dauert. So kann der Fruchtkörper über mehrere Jahre hinweg immer weiter wachsen, immer neue Zuwächse bilden.
    Bei dem Italien - Häuschen hat er sich übriegns mittlerweile auch an den Balken der Pergola breit gemacht und an den abgestorbenen Zweigen der Glyzinie darüber.
    Also wenn's dem mal irgendwo gefällt...
    Ich drücke die Daumen, daß er auch bei dir noch lange bunt und munter bleibt.



    LG, Pablo.

    Moin.


    Auf den Frühling freue ich mich auch, obwohl ich das Gefühl habe, dass es noch gar nicht richtig Winter war.


    Das würde ich sofort unterschreiben!
    So ein komisches Gefühl dabei habe ich auch: Hier war genau sechs Tage lang Winter. Und das noch nicht mal mit Schnee, sondern es war einfach so, daß die Tageshöchstwerte meist nicht über 1 °C gingen.
    Die Pilze freut's, aber irgendwas fehlt dabei.



    LG, Pablo.