Beiträge von Beorn

    Hallo, Leute!


    Naja, das "Erschließen" dieses Gebietes wird noch Jahrzehnte dauern. Das ist ein unheimlich großes Betätigungsfeld und die wirklich schwierigen Sachen (dünne, häutchenartige, wattige oder wachsige Schichten von Athelia bis Trechispora) gucke ich mir ja im Moment gar nicht an.
    Bis ich mich da anfange auszukennen, das wird dauern. Was halt auch daran liegt, daß das nicht viele in Deutschland ernsthaft machen.
    Also eine Pilzschule in Kärnten...
    Andererseits, das hätte was.


    Nahe verwand sind nur die Gattungen Steccherinum und Junghuhnia, peter. Wegen dem mikroskopischen Aufbau der Fruchtkörper.


    Zitat


    Da meinst du sicherlich Rudulomyces molare als Doppelgänger zu Basidioradulum radula.


    Richtig, Ingo. Das korrigiere ich oben gleich.
    Und natürlich ist die Schreibweise Rudulomyces in diesem fall auch genau richtig und bestimmt auch gewollt gewählt, eben weil Radulomyces ja hier im Rudel auftritt. :thumbup:


    In Sachen Substratangabe kann ich es mir einfach machen:
    Junghuhnia separabilima (in den großpilzen übrigens sogar drin, als nitida var. separabilima), Ceriporiopsis pannocincta, Fibrodontia gossypina und Steccherinum spec. wuchsen alle an einem dicken, etwa 150cm langen, modrigen Laubholz - Aststück im Bärlauch - Buchenwald:

    Zu den anderen schreibe ich oben noch was, dofern was fehlt.


    Das Hyphenchaos ist auch nicht einfach zu entwirren. So langsam eranhe ich etwa, um was es geht und lerne ein paar Tricks, wie was zu interpretieren und zu beobachten ist.
    Aber das dauert momentan bei mir alles ewig. Auch wenn es in der Theorie erstmal ganz einfach ausschaut, in der Praxis ist das oft schwer nachzuvollziehen am Mikroskop.



    LG, pablo.

    Hallo, Magellan!


    Schöne Funde hast du gemacht. :thumbup:
    Nur schade: Da kann ich gar nichts an den Bestimmungen rumnörgeln. :(
    Weil das passt aus meiner Sicht so wie du schreibst. Sehr schön dikumetiert ist der Eichenschichtpilz mit den flattrigen Hüten und den "blutenden" Stellen wo er angekratzt ist.
    Wenn der Baum bei 5 auch eine Eiche wäre, dann könnte das auch Phellinus robustus sein. Aber das ist echt nicht einfach, wenn die in unerreichbarer Höhe wachsen.
    Diese resupinaten Phellini sind halt... puh. Ohne Mikroskopische merkmale ist denen kaum beizukommen.



    LG; Pablo.

    Hallo, Dieter!


    Stimmt. Das ist wohl die beste Erklärung, daß bei Pilz 3 irgendwas schief gegangen ist in der Entwicklung.
    Es gibt noch mindestens eine weitere rötende Art in Europa, da blieb ich eben bei der mediterran verbreiteten >Amanita asteropus< hängen. Aber da passt ja ansonsten nichts zu deinem Fund.
    Eher passen würden Arten wie Amanita vittadinii (sieht farblich eher schlecht aus) oder Amanita gilbertii (ebenfalls, und röten tun beide nicht).



    LG; pablo.

    Hallo.


    Ich bin auch recht sicher, daß du das Gleiche gefunden hast, Rainer. Die Schüppchen mögen bei den fruchtkörpern von dir beim Exsikat vielleicht abgegriffen sein; du hattest die ja auch mal gewässter, wenn ich richtig erinnere.
    Inkrustierte HDS - Hyphen gibt es da trotzdem, wenn auch nicht ganz einfach zu finden.


    Momentan tendiere ich dazu, das alles einfach für +/- schwach schuppige Formen von C. calolepis zu halten.


    Was man übriegns auch gut machen kann: "Zystiden" züchten. Klappt gut bei Nabelingen und Adermooslingen, auch bei Seitlingen und wohl auch bei Räslingen. Einfach mal einen tag im Döschen im Kühlschrank lassen, dann wachsen Basidien irgendwie lang fädig aus.
    Sowas soll auch schon zu neuen Artbeschreibungen geführt haben. ;)



    LG; pablo.

    Hallo, Lichtbildner!


    Teils - teils, würde ich sagen. Wie im Pilzreich auch wird es da Arten geben, die sehr spezifisch sind und solche, die so ziemlich alles verdauen können.
    Sowas wie jahreszeitliche Präferenzen gibt es schon. Jedenfalls haben einzelne Arten ihre jeweiligen Lieblingsbedingungen was Klima und Witterung betrifft.
    Manche nivicole Arten können zB nur direkt nach der Schneeschmelze Fruchtkörper bilden.
    Andere finden sich tausendfach im Sommer (Fuligo septica), aber nur sehr selten und nur bei besonders warmen Phasen im Winter.



    LG, Pablo.

    Hallo, Nando!


    Prima Winterzusammenstellung! :thumbup:
    Tolle  Bilder und spannende Funde.
    Tricholoma psammopus wäre übrigens ein obligater Lärchenbegleiter, hat nichts mit laubbäumen zu tun. Möglich wär's schon...


    Und sie an, die Gehirnköpfe kommen schon. Eigentlich müsste ich ja dann gleich los, wenn die Erkältung durch ist.



    LG, Pablo.

    Hallo, Leute!


    Am Samstag haben Anna und Stefan mich zu einem kleinen Ausflug in einem hübschen Waldstück in der Rheinebene nahe Wiesloch mitgenommen.
    Mit recht unterschiedlichen ökologischen Charakteristika, da war also einiges geboten.
    Und das ganze bei wuderbarem, warmem Frühlingswetter, in dem sich sogar erste Bärlauchspitzen an die Sonne wagten.
    Mit der ganzen Nässe im Boden stellte sich so nebenbei auch ein ganz enormes Spektrum an verschiedensten Pilzen zur Schau.
    Ein paar Rindepilze und Porlinge habe ich mal eingesammelt und versucht, denen einen Namen zu geben.
    Der eine oder andere name wird dabei schon stimmen.
    Kritik und Korrekturhilfen dazu werden gerne gelesen.


    Anfangen wir mal mit was Anderem, nämlich dem Glibberkram. Da bestimmt sich vieles auch im Vorbeigehen, wie zum Beispiel Tremella encephala = Alabaster - Kernling

    an Fichtenast, Fruchtkörper von Stereum sanguinolentum ebenfalls am Substrat


    Dacrymyces lacrymalis agg. = Gewundene Gallertträne

    Die habe ich mitgenommen, sah komisch aus diese ziemlich fetten Gestalten an Nadelholz (Fichtenzweig). Und optisch passte das nicht zu Dacrymyces stillatus (Zerfließende Gallertträne), was sich dann mikroskopisch auch bestätigt hat, denn da wären die reifen Sporen erkennbar dickwandig und hätten auch dickwandige Septen.


    Außerdem relevant zu Bestimmungs ind die schnallenlosen Hyphensepten und daß die Sporen maximal 3-fach septiert sind.
    Für mich ist das momentan ein Aggregat, denn je mehr ich dazu lese, desto diffuser erscheinen mir die Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen D. capitatus, D. minor und D. lacrymalis.


    An einem Kiefernstamm eine witzige Kollektion von
    Mucronella calva = Rasiges Pfriempilzchen



    Auffällig sind hier die Sporen, die ich bei anderen Kollektionen der Art etwas schlanker erlebt habe. Diese hier sind schon ganz schön breit elliptisch. Im grunde wäre das ein Hinweis auf die Nachbarart (Mucronella bresadolae), aber das sollte bei der Sporengröße ausgeschlossen sein, die von Mucronella bresadolae müssten schon deutlich größer (vor allem breiter) sein.
    Um da in die richtige Gattung zu kommen, sind die isolierten (auch wenn gedrängten), konischen Stacheln, das monomitische Hyphensystem mit Schnallen und das völlige Fehlen von (Gloeo-)Zystiden relevant.


    Porlinge gab es natürlich massenhaft. Da nehme ich mal nur eine kleine Auswahl von Pilzen.


    Zunächst an liegenden Kieferstämmen
    Skeletocutis carneogrisea = Fleischgrauer Knorpelporling


    Neulich hatten mich die stark gekrümmten Sporen reichlich irritiert. Nachdem ich nun weiß, daß das ok ist, war diese Kollektion kein Problem mehr.


    Diplomitoporus flavescens = Ockergelbe Kieferntramete



    Die Sporen sind hier erneut am oberen Rand des Möglichen, passen aber nun in die Variationsbreite der Art.
    In diesem Fall also einfacher als bei >dem älteren Fund<, den mittlerweile Frank bestimmt hat.
    Makroskopisch scheint das erstmal total unterschiedlich auszusehen, aber Porenform, Form der Einzelhütchen und Hutoberfläche: Da gibt es schon Parallelen.
    Substrat auch hier natürlich ein Kiefernstamm.


    Junghuhnia separabilima (= Junghuhnia lacera) = Weitporiger Resupinatporling




    Um in die richtige Gattung zu kommen, sind erstmal mikroskopische Merkmale relevant: Der Pilz muss dimitisch sein (echte Skeletthyphen), an den Septen der generativen Hyphen gibt es Schnallen und im Hymenium finden sich grob inkrustierte, dickwandige Pseudozystiden (die aus Trama oder Subhymenium kommen).
    Die gleichen Gattungsmerkmale hat Steccherinum, der einzige Unterschied ist die Ausprägung des Hymenophors.
    Makroskopisch kaum zu unterscheidende Porlinge gibt es vor allem auch in den Gattungen Schizopora, Ceriporia und Ceriporiopsis.
    Bei dem Fund hatte ich noch kurz mit der seltenen Junghuhnia fimbriatella geliebäugelt, die hat allerdings deutlich kleinere Sporen. Die Spoen sind hier extrem ähnlich denen von Junghuhnia nitida (Schönfarbiger Resupinatporling), unterscheiden kann man die beiden Arten vor allem durch die kräftigen Rhizomorphen bei J. separabilima und durch die größeren, mehr irregulär geformten Poren.


    Ceriporiopsis pannocincta = Blassgrüner Wachsporling



    Ein außergewöhnlich hübscher Pilz mit dem Farbspiel.
    Definiert sich neben optischen Merkmalen (sehr feinporig, irgendwie grünlich-gelb) auch über die teils fast gelatinöse Haptik, eine gelatinöse Schicht zwischen Röhren und Kontext, ein monomitisches Hyphensystem, Septen mit Schnallen und die extrös dünnen Sporen, die denen von Skeletocutis nivea (engporiger Knorpelporling) sehr ähnlich sehen.


    Von den Porlingen zu den Rindenpilzen, auch da hat man es oft mit gut ansprechbaren Arten zu tun, wie zB
    Serpula himantioides = Wilder Hausschwamm

    an Fichte


    Noch öfter aber geht ohne Mikroskop nichts mehr, wie zB bei den meisten Arten, die so aussehen wie
    Peniophora lycii = Lilagrauer Zystidenrindenpilz




    Die rissig - feldrig aufreißende Oberfläche ist nicht bestimmungsrelevant. Bestimmungsrelevant sind hier eher die verscheidenen, hübschen Zystiden und zystidenartigen Elemente. Als da wäre: Dünn- bis dickwandige, breit keulige bis spitz zulaufende Gloeozystiden, deren Inhalt sich in Sulfovanillin komisch lilagraugrün verfärbt + dickwandige und breit kopfige, inkrustierte Lamprozystiden, die sich größtenteils recht weit unten in den hauchdünnen Fruchtkörpern versteckeln + fein inkrustierte, hyaline Dendrohyphidien, die teils aus verdickten Hyphen, teils aber scheinbar (?) auch aus Basidiolen herauszuwachsen scheinen und ziemlich zerbrechlich sind.
    An nicht näher bestimmtem Laubholz - Ast im Bärlauch - Buchenwald.


    Radulomyces confluens agg. = Zusammenfließender Reibeisenpilz:


    Das sind zwei unterschiedliche Kollektionen an zwei verschiedenen Laubholzästen. In der Haptik sind sich beide ähnlich (Phlebia - artig wachsig) und so unterschiedlich beide Kollektionen optisch wirken, mikroskopisch ist beides die gleiche Art. Wenn nicht...



    Also: Mikroskopisch sind da keine Unterschiede erkennbar: Beide haben ein monomitisches Hyphensystem, Septen mit Schnallen, generative Hyphen stzark verzweigt, Basidien groß und unregelmäßig keulig, Basidiolen auch annähernd zylindrisch, keine Zystiden. Sporen breitellipsoid bis kugelig, teils etwas dickwandig (oder doppelwandig?), bei dickwandigen Sporen vereinzelt mit ganz fein warzigem Epispor. Insgesamt eher klein für die Art: Kollektion a bei 7-10 x 6,5-8; Kollektion b (der rissige) mit 6-9,5 x 5,5-7.
    Mit den Merkmalen landet man recht zielstrebig bei Radulomyces confluens. An Nadelholz sollte es noch ähnliche Arten geben mit größeren Sporen (Globulicium hiemale) und kleineren Sporen sowie Leptozystiden (Flavophlebia sulfureoisabellina & Flavophlebia sphaerospora).
    Allein die teils kugeligen und gelegentlich fein warzigen Sporen sind merkwürdig. Zwar wird beschrieben, daß das bei Radulomyces confluens vorkommen darf, aber ich bijn momentan nicht in der Lage, dann die trennung von Radulomyces rickii nachzuvollziehen. Wenn ich das richtig verstehe, kann das genauso gut diese Art sein, aber dann könnte jede Aufsammlung von R. confluens mit teils fein warzigen Sporen R. rickii sein?!?
    Ich mache da mal ein Aggregat draus, dann kann niemand meckern.


    Wie man sich's so schwer machen kann...


    Neben dem zweiten (rissigen) Radulomyces confluens sitzt dicht an dich ein weiterer Rindenpilz, der seinen Fruchtkörper mit einer hübschen Trennlinie abgegrenzt hält:


    Das ist Radulomyces molaris = Gezähnter Reibeisenpilz




    Der sich neben der Gestalt des Hymenophors von Radulomyces confluens auch durch etwas mehr elliptische Sporen unterscheidet. Und an den Spitzen der Satcheln natürlich mit zylindrischen Hyphenenden (steril).


    Ein Stückchen weiter hat man ein Stück Glück, da sitzt an einigen Ästen von Wildkirschen der klassische Doppelgänger von Radulomyces molaris, nämlich
    Basidioradulum radula = Reibeisen-Rindenpilz



    Das ist also der mit den länglichen, dünneren Sporen und den moliniformen Zystiden.
    Was der halt auch kann ist zu größeren Belägen zusammenwachsen.
    Für mich selbst sehe ich momentan die unterschiedliche Haptik (Radulomyces wachsig, zerkratzbar vs. eher fest /stoffartig bei Basidioradulum) als ein halbwegs brauchbares makroskopisches Trennmerkmal. Das Lieblingssubstrat von Radulomyces sollte Buche oder Eiche sein, bei Basidioradulum Kirsche. Aber verlassen sollte man sich darauf nicht.


    Wenn man die Fruchtkörper antrocknen lässt, passiert aber etwas Interessantes:

    Die Zähnchen von Basidioradulum radula behalten ihre Form, während die von Radulomyces molaris sich zusammenziehen, dünner werden, als würde man ihnen den Saft rausziehen.


    Wo wir gerade bei Stacheln sind:
    Steccherinum bourdotii = Rundsporiger Resupinatstacheling:


    Ich überlege momentan ja auch, ob eigentlich Steccherinum die einzige Gattug ist, wo es effus - reflex wachsende, gestachelte Fruchtkörper mit dimitischem Hyphensystem gibt. Von Mycorrhaphium natürlich mal abgesehen und in Europa.
    An liegendem Laubholz.


    Der folgende hat mich ewig im kreis herumgeführt.
    Fibrodontia gossypina = Zähnchen - Rindenpilz   ---> Schizopora paradoxa = Veränderlicher Spaltporling (REV.: DÄMMRICH)



    Sieht erstmal aus wie eiine Hyphodontia, hat aber erstens gar keine richtigen Zystiden, zweitens eine recht extravagante Basidienform und drittens kein wirklich monomitisches Hyphensystem.
    Jedenfalls hielt ich das aus vollster Überzeugung für klar dimitisch, da sind lange, parallel verlaufende Skeletthyphen in der Trama der Zähnchen. Aber die Autoren, die die Art als "pseudodimitisch" bezeichnen, haben wohl recht: Diese "Skeletthyphen" sitzen nämlich im Subikulum an ganz normalen, generativen Hyphen. Mit Schnalle. nur von da aus machen sie sich halt unseptiert auf den weiten Weg bis in die Spitzen der Zähnchen, wo sie allerhand vorwiegend irgendwie platte Kristalle mit sich herumtragen.
    Die Hyphen im Subikulum sind übrigens dünn- bis dickwandig, reich verzweigt und tragen reichlich Schnallen.
    Die Form der Baisien würde ich schon als urniform bezeichnen, wobei die Form erst im Alter ausgeprägt ist: Junge Basidien sind keulig und werden dann immer "schlabbriger" in der Form.
    Maximal irritierend waren bei der Bestimmung diese Hyphenenden mit dicker, harzig-kristalliner Kappe knapp über dem Subikulum in der Trama. Die sind alleridngs nur in Wasser sichtbar, schon in 3% KOH verschwindet diese Kappe, die ein wenig an zu klein geratene Halozystiden von Resinicium erinnert.
    Ich habe mich jetzt mal entschieden, diese Dinger zu ignorieren und den Pilz Fibrodontia gossypina (oder gossypium) zu nennen.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Fibrodontia brevidens eine tropische bis subtropische Spezies. Was ich nicht evrstanden habe, ist wie da eine morphologische Trennung möglich sein soll.


    OK, viel zu viel Text. Soll nur heißen: Ich habe eigentlich keine Ahnung von solchen Pilzen. Aber würd's gerne besser verstehen.


    Nach wie vor unbestimmt, ein Steccherinum spec.:

    keine Ahnung. Die inkrustierten, skeletoiden Hyphidien sind ziemlich diffus, haben ihre Inkrustierung größtenteils verloren. Das Hymenium ist so gut wie weg, da ist keine saubere Basidie mehr zu sehen. Die 5 oder 6 Sporen, die ich finde, können ganz gut dazu gehören, müssen aber nicht.
    Pilz ist dimitisch, wächst an manchen Stellen resupinat, bildet aber auch recht regelmäßig kleine Hutkanten und Hütchen. Stacheln fibrös - elastisch, Stachelspitzen teils mehrfach fein geteilt (ausgefranst oder gehört das so?), Schnallen vorhanden, (echte) Skeletthyphen auch.
    Ich denke schon, daß das Steccherinum ist. Aber der passt zu keiner Art, dieich bisher angeguckt habe. Wird wahrscheinlich unbekannt bleiben, ist halt schon zu verwittert.


    Zum Schluss noch etwas Farbe.
    Am Samstag im Wald:

    Stammstück von Nadelholz (wohl Fichte).


    Am Montag im Döschen:


    Heute morgen im Döschen:


    Tolles Farbspiel. Ich hoffe mal, der schafft es bis zur Reife und man kann den noch untersuchen und einen Namen geben.
    Nachtrag: Zur Identität des Schleimpilzes >siehe hier!<



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Mit den Bildern von Enrique Rubio bin ich schon sehr viel glücklicher. :)
    Die Einzelfruchtkörper sind bei dem gedrängten Wuchs zwar auch deformiert, aber fließen nicht zusammen und sind nicht so gewunden. An den Unterseiten lässt sich die Stoppeligkeit auch gut sehen.
    Prima Bilder, die zeigen, daß die Unterscheidung in dem Stadium nicht einfach ist.



    LG, Pablo.

    Hallo, Klüppli!


    Da scharren sicher schon viele ungeduldig mit den Hufen.
    Ich auch. Allerdings sind Spitzmorcheln hier in meiner Gegend rar und die Speisemorcheln brauchen erfahrungsgemäß länger, bis da Fruchtkörper gebildet werden.
    In Emmental wurden heuer sogar schon erste >Spitzmorcheln gesichtet<.


    Und klar, endlich werden die Tage wieder etwas länger, die Natur erwacht: Frühling ist toll. :)
    Manchmal denke ich aber, daß so ein bissel mehr richtiger Winter auch nicht verkehrt wäre. Alles zu seiner Zeit allerdings: Jetzt braucht der auch nicht mehr zu kommen.



    LG; pablo.

    Hallo, Leute!


    Vor einiger Zeit (zwei, drei Wochen oder so) gab's am Rhein im auwald wieder ein paar Kollektionen Stummelfüßchen mit gelatinöser, abziehbarer Huthaut. Das lustige dabei: Am einen Ende gab es Fruchtkörper mit schuppigen Hüten, am anderen Ende waren die Hüte völlig glatt.
    Die zweite Auffälligkeit: Frisch und nass ist die Schuppung gar nicht mal so deutlich, aber beim Antrocknen... Wow. 8|


    Hier mal ein paar Bilder einer Kollektion:



    Gar nicht mal so doll schuppig, oder?
    Lässt man nun aber die Fruchtköper mal ein paar Stunden bei Raumluft liegen, sehen die so aus:


    Das gehört alles zur selben Kollektion.
    Der Vollständigkeit noch ein paar Mikros dieser Kollektion;
    HDS mit unterschiedlich stark inkrustierten (hyalin bis bräunlich) Hyphen, gelatinöse Schicht kräftig, gut ausgeprägt:


    Sporen aus Abwurf (1 Hut) recht variabel:


    Basidien 4-sporig, ohen Basalschnalle, Cheilos unregelmäßig zylindrisch:


    2014 hatte ich auch so was mit abziehbarer Huthaut und Schuppen gefunden, ebenfalls ein Auwald am Rhein. Die waren aber viel heller:


    Was aber auch daran liegen kann, daß die in der Trockenzeit wuchsen (Gesamtmenge an Niederschlag in den Monaten März, April und Mai in Mannheim etwa 0,00...001 mm).
    Mikroskopisch konnte ich damals sehen, daß die Hyphen der Hutschuppen wohl irgendwie inkrustiert waren, es keine Schnallen gab und die Sporen möglicherweise glatt gewesen sein könnten (Spielzeugmikro).


    Übrigens hatte Rainer neulich >auch so eine Kollektion< mit ganz schön variabel ausgeprägter Hutschuppung.
    Von denen liegt auch Material bei mir, das zeigt sich aber im Exsikat recht unschuppig.


    Was mich nun mal interessieren würde: Wie handhabt ihr da die Unterscheidung?
    Ab wievielen Schuppen auf dem Hut macht ihr da Crepidotus calolepis draus? Und berücksichtigt ihr auch die Hutfarbe?
    Oder geht ihr mikroskopisch vor? Also über die Inkrustierungen? Oder über die Sporen? Wobei ich da bei beiden Punkten skeptisch bin, da auch die HDS - Hyphen von C. mollis als zumindest fein inkrustiert beschrieben werden und bei den Sporen...
    Nunja, ich bin immer skeptisch, wenn ich da anhand von einem minimal abweichenden Durchschnittwert her urteilen soll.
    Mit der Methode habe ich es im letzten Jahr geschafft, mit nur einem einzigen Fruchtkörper Xerocomus communis und Xerocomus bubalinus nachzuweisen. Und das gleiche Spiel bei einem Einzelfruchtkörper, der gleichzeitig Boletus luridus und Boletus mendax war. Man muss nur halt nochmal 30 andere Sporen vermessen, dann ist das kein Problem.



    LG, Pablo.

    Hallo!


    Ah, nun verstehe ich dein Nachhaken noch besser, Eberhard!
    Das hätte mich sonst auch überrascht, bei deiner Fachkenntnis. Ja, dann ist das ein taxonomisches Problem, das kürzlich auch >hier diskutiert wurde<.


    Bei dem >wiki - Bild< widerspreche ich nach wie vor, Ingo. Das ist keine Exidia truncata, auch keine Junge. Ganz rechts am Bildrand hast du eine Unterseite (keine Drüsenpunkte auf der Fläche), die sowas von unstoppelig ist. Aber alleine anhand der Wuchsform hätte ich E. truncata schon ausgeschlossen: Selbst wenn junge Basdiocarpien dicht gedrängt wachsen, sind sie immer noch rundlich und nicht derart ineinander gewunden. Das macht bei der Färbung halt nur E. nigricans.


    Und E. pithya in klein an Nadelholz, wo ich übrigens >hier< mit dem zweiten Bild auch ein Problem hätte: Ist mir zu hell / hyalin für E. pithya. Und E. nigricans kommt ja auch an nadelholz vor. Beim dritten Bild auf MycoDB bin ich auch skeptisch: so sehen auch eingetrocknete Fruchtkörper von Exidia nigricans aus. Müsste man mal aufquellen lassen, wie die sich dann verhalten.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Doch was soll der Untertitel?


    "Das einzige gezeichnete Pilzbestimmungsbuch"! 8| 8| 8|


    Das ist in der Tat interessant. Was also sind denn die ganzen Bilder im Ludwig zum Beispiel? Weil Zeichnungen sind es ja demnach nicht. :/
    Aber auch wenn der Spruch auf dem Einband nicht stimmt: Den Pareys kann man immer gebrauchen. Mal ein schneller Überblick kann nicht schaden und für das Format ist da wirklich eine Menge drin.



    LG, Pablo.

    Hallo, Daniela!


    Das ist ja mal ein außerordentlich schicker Kandidat. :thumbup:
    Die Sporen sind nicht angefärbt, oder? Also wäre das bei den reifen Sporen die natürliche Farbe in Wasser?


    Mit der Pilze - Deutschland - Datenbank ist das so eine Sache: Die wird wohl noch nicht lange ausreichend gefüttert.
    Je mehr Funde da eingepflegt werden, desto solider wird das Gesamtbild. Noch ist es aber recht lückenhaft. Das dauert seine Zeit, gerade was Pilzgruppen betrifft, die nur von wenigen Pilzlern in Deutschland auch regelmäßig bearbeitet werden. Da gehören Dungpilze ja dazu, ebenso wie viele andere - ich sag mal: "Kleinascos".



    LG, Pablo.

    Ahoi zusammen!


    Die erste Fragew zu diesem Pilz:

    Ist der gesuchte Pilz ein Freiblättler?


    Kann rasch mit einem klaren JA beantwortet werden. Es mag ja manche arten geben, wo das nicht ganz eindeutig ist, hier gibt es aber kein vertun. :thumbup:
    Ich bin mal gespannt, wie diese neue Erkenntnis denn nun ankommt.
    Denn weitestgehend haben sich zwei Lager gebildet, also die meisten hatten entweder den einen oder den anderen Pilz.
    Leider liegt nur eine Gruppe richtig. Unglücklicherweise sind beides Freiblättler.
    Da müsste wahrscheinlich noch eine Frage her. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Klar, wenn das ein Weichritterling ist, dann wird man dem kaum einen namen geben können.
    Im grunde habe ich keine Zweifel, daß Harald (der sich mit diversen Hellsporern hervorragend auskennt) den richtig einordnet.
    Mir kam noch angesichts des stark verfärbenden Fleisches die Gattung Lyophyllum (Raslinge) in den Sinn, ohne da aber auf eine passende Art zeigen zu können.



    LG, Pablo.

    Hallo, Bernhard!


    Sicher, das ist bestimmt eine Option.
    Allerdings kenne ich die vorgeschlagene Art nicht (habe sie noch nie selbst bestimmt).
    Ich muss aber zugeben, daß ich ohnehin oft Trichterlinge mit dem Aussehen nur wiederwillig untersuche, wegen der Menge an schwer zu trennenden Arten und etlichen taxonomischen Problemen. Zudem steht zu befürchten, daß da in den nächsten Jahren auch einiges durcheinandergeschmissen werden muss, wenn sich herausstellt, daß morphologische Artkonzepte nicht mit genetischen Mustern übereinstimmen.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Ah, die "Schöne Aussicht" oberhalb Steinen kenne ich nicht.
    In Lörrach war ich mal - das muss schon ewig her sein. Mein bester Freund in Kindstagen wohnte in Faulenfürst ("Fuulefirscht"), von seinem Elternhaus konnte man den Alpenhauptkamm sehen. Aber eben nicht ganz die gleiche Perspektive und nicht ganz so nah. :)


    Die Exidia nigricans ist ja glücklicherweise eine reichlich unkritische Art. Mit der Färbung und der Wuchsweise wie hier gezeigt, ist sie an Laubholz im grunde unverwechselbar: Ähnlich gefärbte Pilze hätten alle einen anderen Habitus, wären mehr einzeln wachsend und becher- bis kreiselförmig, nicht so zusammenfließend und Pilze mit ähnlichem Habitus hätten eine andere Farbe (meist weiß, ockerlich, braun oder gelb). Wenn man hier näher dran geht, würde man auch die Drüsenwarzen erkennen können.
    Freilich, verschiedene Pilzleichen könnten auch ähnlich aussehen. Aber das ist auch ein Stückchen Erfahrungswert, der da drin steckt.



    LG; Pablo.

    Moin!


    Stress dich nicht, Michael.
    Wenn die Pilze sich nicht verändern, dann musst du sie auch nicht dokumentieren. Es reicht ja dann Bilder zu zeigen, wenn Fortschritte im Wachstum da sind. Vielleicht bekommen die doch irgendwie mit, daß Winter ist und wachsen darum langsamer. Ist aber nur wilde Spekulation. Kann ja auch sein, daß sie nur am Anfang langsam machen und dann später richtig los legen.



    LG, pablo.

    Hallo, Bernhard!


    Da geht mir der Gleiche name wie Sepp durch den Kopf. Auch wenn ich den mehr mit Geruch nach Marzipan / Anis kenne; Kamille konnte ich da noch nicht erschnüffeln.



    LG, Pablo.

    Hallo, Bernhard!


    Ausgehend von der Form der Mumien würde ich am ehesten an Lycoperdon (oder in welcher Gattug der auch immer momentan phyllogenetisch geparkt ist) perlatum = Flaschenstäubling denken.



    LG, Pablo.

    Hallo, Kaulbarsch!


    Kein Grund, sich für die Anfrage zu entschuldigen. ;)
    Das ist doch in Ordnung, dazu ist das Forum da: Um Pilze anzufragen.
    Wenn dabei Kritik kommt was die Darstellung betrifft, kannst du die mitnehmen und bei weiteren Funden umzusetzen versuchen. Wenn das klappt, hast du dadurch schon einiges gewonnen.


    Es ist ja gut zu wissen, daß bei solchen Schichtpilzen ein Blick auf die Oberseite und ein Kratzen am Hymenium wichtige Erkenntnisse zur Bestimmung bringen kann.
    Wenn's einem nie gesagt wird: Woher soll man es auch wissen?



    LG, Pablo.

    Hallo, Nobi!



    Mir gefällt auch das Tal. Da müsste sich sicherlich noch der eine oder andere Pilz finden lassen jetzt im Moment.


    Sicher.
    Leider fehlt es an der Zeit. Und an kompetenter Begleitung. ;)


    Ach, das Problem kenne ich. Ist da niemand in der Dresdner Pilzumgebung, der die ganzen Krustis und Poris einpacken und bestimmen kann?



    LG, Pablo.

    Hallo, Dieter!


    genau, alles zu seiner Zeit. Nur keine Hektik.
    Eventuell ist es aber auch rasch erledigt: Clavulinopsis helvola hat diese wunderbar stacheligen Sporen, sieht fast wie Sternchen aus.
    Was für die Art in der Gattung ein Alleinstellungsmerkmal zusammen mit der Farbe wäre.



    LG, Pablo.