Hallo, Frank!
Ja, die Zeichnung kenne ich. Danke aber hier für's Zeigen!
Das ist es ja im Grunde, was ich so passend finde. Die Kristalle in den Hyphen finden sich zwar hier nicht wieder, aber dafür in anderen Darstellungen, wie zB >hier<. Das Bild unten wird beim Anklicken groß. Was aber auch da nicht gezeigt wird, sind Kristalle / Inkrustierungen auch im Hymenium an den Basidien. Aber das kann auch ein Artefakt durch unvorsichtiges Präparieren oder eine Laune der Natur sein.
Dazu unten gleich mehr.
Manchmal ist der Zufall ja auch ein Glücklicher: Bei mir lag noch ein Fund herum, den ich bisher noch gar nicht untersucht hatte. Das wurde eben nachgeholt.
Xylodon nespori (30.12.2015, Oberitalien, Lago Maggiore, Eichen- Esskastanien Wald auf saurem Granitboden, ca. 600m üNN, liegender, morscher Laubholzast:



Was mich makroskopisch irritiert, sind die wirkliich sehr kurzen Zähnchen, die deutlich unter 1mm lang sind. Dafür ziemlich regelmäßig verteilt, rundlich und mit bewimperter Spitze.
Mikroskopisch verunsichern mich die Sporen ein wenig, die scheinen mir etwas zu kurz zu sein:

Da messe ich 4-5 x 2-2,5 µm; immerhin würde ich die als mehrheitlich zylindrisch bezeichnen.
Im vergleich interessant ist der Aufbau. Das Subikulum besteht aus septierten, verzweigten, etwas dickwandigen, locker verflochtenen generativen Hyphen mit Schnallen:

In den Zähnchen ist das Hyphengeflecht etwas dichter, aber alles dünnwandig, da sinid keinie skeletoiden Hyphen zu finden.
Im Hymenium finden sich vielfach Zystiden (oder zystidenartige Elemente), die meist etwas kopfig sind, selten auch einfach bis mehrfach eingeschnürt und deutlich über die Basidien herausragen.
Die Spitzen der Zähnchen sind auch eher hymeniform, d.h. die Hyphen dort sind septiert (mit Schnallen), die Endzellen teils schwach dickwandig, keulig - eingeschnürt bis etwas kopfig.


Die Basidien sehen allerdings ganz ähnlich aus.
Also wenn das hier Hyphodontia (= Xylodon) nespori ist, dann sollte der Pilz von letztem Samstag schon etwas Anderes sein.
---> conf. Dämmrich
Ich bin mir da allerdings auch nicht mehr sicher, ob das nun Fibrodontia ist.
Beim Nachmessen der Sporen heute fand ich doch einige, die irgendwie zu groß erscheinen. Also in der Breite bis 3,5 µm und in der Länge bis 5 µm. Das sind dann allerdings die Extremwerte und da sind auch zweisporige Basidien zu beobachten.
Von der Form her aber auf jeden Fall breitelliptisch.
(folgende Bilder zeigen wieder Schizopora paradoxa:)

Die Spitzen der Zähnchen habe ich abgesucht, bei 5 Zähnchenspitzen finde ich bei den Endzellen genau eine einzige mit Septierung:

Keine Ahnung, warum der Pilz sowas macht. Höchstwahrscheinlich um mich zu verwirren.
Was mir persönlich am stärksten aufgefallen ist beim vergleich ist aber der unterschiedliche Aufbau. Diese im Subikulum entspringenden, skeletoiden Hyphen, die bis in die Spitzen der Zähnchen durchlaufen fehlen bei dem Fund aus Italien völlig.
Weil das schwer zu fotografieren ist, hier mal als schematische Skizze:

Makroskopisch sind bei der cf Fibrodontia die Zähnchen etwas länger, dichter und unregelmäßiger geformt also auch mal zusammenwachsend oder gespalten). Die Spitzen sind nicht so bewimpert wie bei Hyphodontia cf nespori.
Tja.
Also mir fällt es schwer, den beiden sichere Namen zu geben, dazu fehlt mir die Erfahrung.
LG, pablo.