Beiträge von Beorn

    Hi.


    Findest du echt, daß die Rinde und das Holz auf den Bildern im Startbeitrag nach Laubholz / Weide aussieht?


    Vielleicht sollte ich zukünfig über eine Sequenzierung des Holzes nachdenken statt über die der Pilze... :/



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Was meint in dem Zusammenhang "filzig"?
    Denn das findest du bei ungefähr 90% aller abgestorbenen Porlinge: Eine irgendwie unglatte Oberfläche. meistens liegt das daran, daß da eben ein Haufen Zeug dran gewachsen ist (andere Pilze, Algen, Bakterienkolonien usw.) und die ehemalige Struktur der Oberfläche eben verwittert ist.


    Insofern:

    also was mir dazu jetzt noch einfällt ist, daß die vier schwarzen Pilze von der gleichen Art sind, wie der auf dem oberen Baumstamm, von dem ich die beiden Bilder gemacht habe - der Baum ist umgestürzt, der Große kann in der etwas senkrechten Lage noch weiterwachsen und die vier kleinen schwarzen Pilze haben jetzt Schwierigkeiten sich in der waagerechten Lage artgerecht zu entwickeln


    Wenn "der auf dem oberen Stamm" der Phellinus aus dem vorletzten beitrag ist:
    Warum soll das die gleiche Art sein?
    Es ist doch noch nicht mal klar, ob das das gleiche Substrat ist (glaube ich nämlich nicht!).


    Das mit dem Geotropismus ist so eine Sache: Solange äußere Bedingungen und Nahrungsangebot im Substrat passen, ist es für einen Pilz kein problem, die Lage der Fruchtkörper zu korrigieren. Das machen so gut wie alle langlebigen Porlinge. Oder sie bauen einen neuen Fruchtkörper neben den alten, wenn sie das für ökonomischer halten.
    Wenn Substratangebot und äußere Beidngungen nicht mehr passen nach Umstürzen des Baumes, dann werden halt keine neuen Fruchtkörper gebildet.


    Das sagt also auch nichts über die Artzugehörigkeit bei den vorgestellten Funden aus.



    LG, Pablo.

    Hallo, INgo!


    Bei dem (übrigens wunderschönen!) Bild von Yves Deneyer wäre auch ein erhellender Blick auf das Substrat interessant.
    Aber du hast recht: Man kann es weder be- noch wiederlegen.
    Wenn Dieter eine Doku bringt, inklusive Mikrodaten, dann schafft das in der Frage Klarheit.
    Ich bin jedenfalls gespannt.



    LG, Pablo.

    Hallo, Magellan!


    Bei dem Stamm mit den schwarzen Pilzen denke ich immer noch an Kiefer.
    Die Rinde auf den ersten Bildern im Startbeitrag ist schon ziemlich eindeutig.
    Es ist aerb gut möglich, daß das ein einzelner Baum war, der eben nun gefallen ist.
    Der Pilz auf den letzten beiden Bildern kann schon ganz gut ein Feuerschwamm sein.
    Wenn das Substrat Weide ist, dann wäre Phellinus igniarius / trivialis die sinnvollste Option. an Pappel oder Birke sowie an anderen laubhölzern (Erle und Rosaceen) gibt es dann aber noch weitere Optionen mit diesem Aussehen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jan - Arne!


    Schon richtig.
    Aber nachdem ich auch schon Kollektionen von S. austriaca mit recht wenig gekrausten Außenhaaren hatte, darf doch mal hinterfragt werden, wie konstant das Merkmal ist. Mit Aussagen wie "nie" und "immer" bin ich gerade bei seltenen Arten (von denen es eben wenig Dokumentationen gibt) recht vorsichtig geworden.
    S. jurana hatte ich noch nicht unterm Mikro. Würde dann aber auch versuchen, möglichst viele richtungsweisende merkmale zu überprüfen und mich nicht auf ein einzelnes merkmal verlassen.


    Ob in den Sporen nun Öltropfen sind oder nicht, das kann ich eben anhand der Bilder nicht beurteilen.
    Das Bild in BWB ist in der Hinsicht ohnehin nicht relevant, weil BWB die Sporen sofort tötet und damit den Inhalt zerstört.
    Auf dem anderen Bild weiß ich nicht, ob der Fokus auch stimmt, so daß die Tropfen sichtbar wären, wenn es sie gäbe.
    Wenn Stephan das aber in Wasser durchfokussiert hat und da keine Poltropfen waren (im Wasserpräparat), dann würde ich sagen: Top, Bestimmung gesichert. Sporen, Haare und Ökologie: Es würde dann alles zusammenpassen und ein schönes Gesamtbild ergeben.



    LG, Pablo.

    Hallo, Stephan!


    Jein. ;)
    Die Wahrscheinlichkeit tendiert asymptotisch gegen null, aber ganz vielleicht stand da vor zwei Jahren mal eine Linde, deren Holz nun vor sich hinrottet und von dem enstprechenden Pilz besiedelt ist.
    Persönlich bestimme ich Pilze am liebsten - sofern möglich - nach morphologischen Kriterien.
    Sonst gäbe es ja auch keine so wunderlichen Sachen wie Antrodia xantha (Gelbe Braunfäuletramete) an Eiche und Phaeolus schweinitzii (Kiefern - Braunporling) ebenfalls an Eiche.


    Auf dem zweiten Sporenbild (das ohne Baumwollblau) sind unten bei der skala einige Sporen zu sehen, die wohl frei schwimmen.
    Wenn du solche noch mal in einem Wasserpräparat findest und scharf stellst, kannst du daran den Inhalt beurteilen. Muss ja nicht mit Fotos sein, wichtig ist, daß du die Merkmale zu Gesicht bekommst.



    LG, Pablo.

    Moin!


    So ganz fit sehen diese Orbilien aber nicht mehr aus.
    Ob da vielleicht noch ein anderer Pilz drauf sitzt?
    Und was ist das für ein schwarzer Belag drum rum?
    Und ist das oben am Bildrand tatsächlich nur ein Striegeliger Schichtpilz (Stereum hirsutum)?
    Bei dem geröteten Holz könnte ich mir vorstellen, daß da jemand einen Pinsel mit Farbe in der Hand hatte. Sieht aus wie die Überreste von einer Markierung. Also ich vermute da keinen Hyphodiscus. ;)
    Aber gucken schadet nicht.



    LG, Pablo.

    Hallo, Stephan!


    Die Außenhaare schließen auf jeden fall schon mal Sarcoscypha coccinea aus. :thumbup:
    Ob nun austriaca oder jurana (die seltene Sarcoscypha jurana wächst nur an Lindenholz) kann ich anhand der Bilder nicht beurteilen.
    Da gibt es ein paar Unwägbarkeiten, wenn die Sporen nicht reif sind.
    Wenn du ganz alte Becher mit massenhaft freien, vollreifen bis überreifen Sporen hast, dann kannst du schon nach den Konidien gehen, die schnürt nämlich nur S. austriaca ab.
    Das passiert aber eben erst spät.
    Wenn die Sporen noch im Ascus sind, ist der Inhalt bisweilen schwer zu beurteilen, weil noch nicht so entwickelt, wie bei reifen Sporen. Da müsste man nach den Gelhüllen (bei S. jurana die Sporen vollständig umgebend) bzw, Gelkappen (bei S. austriaca nur an den Sporenpolen) gehen, und das ist echt schwer zu beurteilen.


    Wenn du frei schwimmende Sporen hast, und die sind gleichmäßig mit +/- grobblasigem Inhalt gefüllt, dann hast du S. austriaca.
    Bei Sporen mit nur jeweils einem großen (und möglicherweise wenigen kleineren) Tropfen an den Sporenenden hast du S. jurana:
    Die Sporen dürfen aber nicht "tot" sein, also nicht zB von einem getrockneten Pilz stammen und es darf auch keine Chemikalie drin sein (Präparat in Wasser ohne Anfärbemittel und ohne KOH).


    Edit:
    Hallo, Safran!
    Manchmal ist die DGfM - Seite etwas langsam bei den Uploads.
    Bei mir klappt es aber im Moment ausgezeichnet.
    Du musst allerdings PDF - Dokumente lesen können (Acrobat installiert? ist ja eigentlich Standard).
    Eventuell hast du auch einen automatischen Download bei solchen Dokumenten, d.h. dein Browser zeigt sie gar nicht an, sondern läd sie statt dessen direkt in den Zielordner (meist normaler Downloadordner) herunter.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Pablos Gedanken zur Farbe verstehe ich, hatte mich auch zuerst gestört, aber im Netz sind bei den Nahaufnahmen etliche ähnliche Bilder mit vergleichbaren Farben.
    Hell sehen sie wohl hauptsächlich aus der Entfernung aus:
    http://asco-sonneberg.de/pages…aris-111106-01xs25281.php


    Aus der Entfernung (also mehr als ein halber Meter vom Pilz entfernt) sind diese winzigen Fruchtkörper ja nahezu unsichtbar. Also wie soll man sie denn betrachten, wenn nicht aus der Nähe?
    Welche Bilder mit dunkel gefärbten capillarissen findest du denn? Wenn ich da nach Bildern suche finde ich ganz viele ganz Weiße, ein paar fehlbestimmte (oder von Google falsch zugeordnete) und auf die Schnelle nur eine ziemlich glaubhafte Kollektion:
    Bild 1
    Bild 2
    Das würde dann allerdings zu deinem Fund passen, Dieter.
    Daß ich sie noch nie so pigmentiert gesehen habe heißt ja nicht, daß es das nicht gibt.
    Müsste man mal abgleichen, was Arne Aronsen dazu schreibt.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Also wenn ich jetzt die Alternativfrage zur Gattung preis gebe, dann weiß wirklich jeder, wo ich unterwegs bin.
    Was ja aber nicht richtig sein muss.
    Gefragt hätte ich, ob der Stiel in der Regel ausgestopft bis hohl gekammert ist.



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Ein wunderbar entspanennder Beitrag (keine Skeletthyphen, keine Basidien, keine Inkrustierungen, keine Zystiden). :thumbup:
    Schaue ich mir gerne an.
    Auch wenn mir die Milben (starkes Bild, das erste von der befallenen Milbe) ein wenig leid tun. Aber der Pilz will ja auch leben.


    Ich drücke die Daumen, daß die Ascofrance - Kollegen die Doku auch mehr genießen als davon genervt zu sein, so daß du nicht lange auf dem Ascus stehen musst (denn der Pilz hat ja offenbar gar keine).



    LG, Pablo.

    Morgen!


    Enorme Fleißarbeit, Dieter. Das kann man wohl sagen.
    Ich denke zwar auch, daß das in mehrere beiträge aufgeteilt vielleicht anschaulicher wäre, aber ich bin beeindruckt. :thumbup:
    Pilz 1: Da kennen wir den Namen, wenn die bestimmungsrelevanten Eckdaten (Sporenornament, -form & -größe + Cheilos + Schnallenverhältnisse + Huthaut) bekannt sind.
    Weichritterlinge sind leider noch unbefriedigender als Trichterlinge in der Bestimmung. Da wüsste ich nicht mal jemanden, der ernsthaft an der Gattung dran arbeitet und / oder irgendwie erreichbar (also auch an material interessiert) wäre.
    Mycena capillaris gibt es auch so dunkel? 8|
    Diese sehr häufige Art finde ich immer nur in weiß, ganz selten mal mit cremefarben (nur Hut, nie Stiel, Stiel immer hyalin - weißlich).
    Clitocybe phyllophila ist einer der wenigen Trichterlinge, die ich auch schon ab und an bestimmt habe. Das kommt jetzt drauf an, mit welcher Literatur du arbeitest, aber je nach Autor gehören in die Gruppe zwei bis drei Arten (wichtig zur Trennung: Sporenpulver rein weiß oder mit Rosaton). Jedenfalls habe ich von C. phyllophila noch nie so kleine, dünnfleischige Fruchtkörper gesehen, auch nicht mit so starak flatterigen Huträndern und auch nicht soi deutlich tricherig.
    Kann aber ja alles sein, ich habe von Trichterlingen nicht wirklich Ahnung.
    Von Psathyrellen habe ich auch nicht wirklich Ahnung, aber:
    Warum ist die erste, haarig - büschelige Kollektion nicht Psathyrella impexa?
    Und bekam die zweite Kollektion beim Trocknen Rosatöne auf dem Hut? Weil da gibt es ja auch noch die häufige >Psathyrella microrhiza<.
    Telamonien...
    Das ist halt eine Gruppe, an die die meisten wirklich guten Pilzkenner nicht dran gehen.
    Es gibt eine ganze Reihe Leute, die sich der Illusion hingeben, dort Arten bestimmen zu können. Dagegen es soll in Europa eine handvoll Personen geben, die tatsächlich Telamonien bestimmen können. Persönlich kenne ich glaube ich noch keine dier Personen.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Stimmt, Björn.
    Aber das hätte ich als zweite Frage gestellt.
    Erstmal wollte ich in die richtige Gattung. Kann man natürlich auch umdrehen.
    Oder aber man könnte nach der Gattung auf ganz andere Weise fragen...



    LG, Pablo.

    Super!


    Die sind ja dauerhaft und standorttreu, da kannst du die sicher noch mal verhaften. :thumbup:
    Hoffentlich sind sie auch reif, aber auf den Bildern sieht es schon danach aus. Am besten nimmst du einen jungen (für die Außenhaare) und einen alten Schlappen (für die reifen, aber vitalen Sporen) mit.
    >hier< findest du eine gute, deutschsprachige Arbeit zur UNterscheidung der Arten.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ich fürchte, eine makroskopische Bestimmung führt da nur zur Gattung, aber nicht zur Art. ;)
    Hast du denn einen Pilzverein in der Nähe, wo du den mal jemandem mit Mikroskop zeigen kannst, Stefan?
    Dann könnten die auch einen sicheren namen bekommen und würden bestimmt auch in die Kartierung der Schweiz eingang finden.
    Bei frischen / vitalen Fruchtkörpern ist das mikroskopisch recht leicht. Bei Trockenmaterial schon eher kompliziert.


    Der im Fichtenwald auf Kalk mit den gelben Fruchtkörpern mit den olivfarbenen Flecken ist allerdings eine Caloscypha, keine Sarcoscypha (also Prachtbecherling statt kelchbecherling).
    und der wäre meines Wissens gut makroskopisch ansprechbar.



    LG, Pablo.

    Hallo, zusammen!


    Das Thema geht mir nicht aus dem Kopf.
    In dem Gebiet zeigen sich immer weitere Kollektionen, sobald das Wetter feucht genug (und nicht allzu frostig) ist.
    Die Poronias sind also auch mit dem inzwischen doch älteren Substrat längst nicht fertig.
    Und finden sich an Schaf, Esel, Pferd und Kaninchen.
    Die Variationsbreite der Fruchtkörper ist recht groß, insbesondere was die Größe betrifft (über 1,5 cm große Scheiben an Schaf und Pferd, nur wenige Millimeter an Kaninchen).
    Zwei Dinge sind konstant: Die Sporengrößen im punctata - Bereich und das ausbleiben von deutlichen Stielen.
    Hin und wieder gibt es mal eine Ausreißerspore um 30 µm, aber dafür muss man dann auch mal 10 Perithecien von 5 Fruchtkörpern absuchen.
    "Ausreißerstiele" gibt es nicht.
    Egal an welchem Substrat und egal in welchem Verwitterungszustand: es gibt eingesenkte, kurze Scheinstiele, deren Rinde fest mit dem Substrat verwachsen ist.
    Ich hatte ja gehofft, bei einigen tausend Fruchtkörpern wenigstens mal eine handvoll ordentlich gestielter Exemplare zu finden.
    Das ist nicht der Fall.


    Noch ein paar Bilder der "cf" punctatas vor zwei Wochen:




    Einfach auch, weil sie so schön sind.
    Auch wenn das nicht passende makroskopische Erscheinungsbild seltsam ist.



    LG, Pablo.

    Hallo, Matthias!


    Wenn ich das jetzt richtig interpretiere, dann gab's in der Huthaut keinerlei Zystiden oder Seten?
    Also einfach nur eine Kutis, liegende, zylindrische Zellen?
    Was ich ja sehr ungewöhnlich finde, ist die Sporenform.
    Sowas habe ich bei vergleichbaren Hellsporern noch nie gesehen.
    In einem Warmhaus kann's halt auch was gar Exotisches sein.



    LG, Pablo.

    Hallo, Magellan!


    Bei dem letzten Pilz würde ich mich anschließen:
    Die ersten Bilder erkenne ich nun auch als Melanoleuca cognata.
    Bei dem dunklen Pilz erkennt man ja, daß der nicht ganz taufrisch ist bzw. irgendwie einen Schaden abbekommen hat.
    Ich denke schon, daß der dazu gehört, aber eben ungewöhnlich aussieht.


    Wenn ich zu resupinaten Feuerschwämmen eines sicher weiß, dann daß da ohne mikroskopische merkmale nichts zu bestimmen ist.



    LG, Pablo.

    Ahoi!


    Die Frage nach einer Frage ist eine ganz gute Frage!
    ich frage mich ja primär, was da ein Sporenabwurf wohl für eine Farbe annimmt. Also ob die mehr olivbraun oder mehr rosa oder mehr blassgelb / blassocker ist.



    LG, Pablo.

    Hallo, Stephan!


    Schöner Fund und schöne Bilder! :thumbup:
    In einigen regionen scheinen die Kelche ein gutes Jahr zu haben.


    Weißt du, welche der drei europäischen Arten das ist, hat da schon jemand reingelinst oder ist es ein bekannter Standort?



    LG, Pablo.

    Hallo, Bernd!


    Die Bilder sind immerhin ausgezeichnet und es ist schon mal erkennbar, daß die Sporen knapp unter 10 µm lang sind.
    Der Pilz ist so auffällig, vielleicht ist es gar nicht zwingend notwendig, die Sporengröße auf den 10tel µm genau zu kennen.
    Was Nobi schreibt, kann ich nur unterstreichen:
    Björn kontaktieren, das sollte auch über >seine Homepage< möglich sein, und / oder den Pilz bei >Ascofrance< vorstellen.
    Eine gute Seite zur Bestimmung von Xylariaceae ist auch >diese hier<. Das wäre vielleicht auch einen Versuch wert, dort mal zu recherchieren.



    LG, Pablo.

    Hallo, Leute!


    Tja, es reißt nicht ab. Weiterhin ist alles voller Pilze.


    Den ersten hat im Grunde Ursula Sauter bestimmt; ich wäre nicht drauf gekommen, weil ich mich in der falschen Gattung verbissen hatte.
    Weil aber die Basidien in der großen mehrheit unregelmäßig zylindrisch (und jung auch keulig) sind, und nur vereinzelt angedeutet urnenförmige dazwischen (was wohl zufällige Wuchsformen sind), gehört der nicht in die Gattung Sistotrema, sondern zu Sistotremastrum.
    Und da passt nur eine Art, auch wenn die Sporen im unteren Bereich der Literaturangaben sind.


    Sistotremastrum niveocremeum (Cremeweißer Trugschütterzahn):


    Der überzieht großflächig einen liegenden Rotbuchenstamm, zumeist die Unterseite.
    Die Fruchtkörper sind deutlich warzig und recht üppig auch in der Dicke (bis knapp 1mm), fühlen sich frisch wachsartig an, das Holz darunter ist massiv weißfaul, regelrecht schwammig. Ob der Pilz diese Fäule verursacht oder eine der anderen Arten an dem Stamm, da wage ich keine Zuordnung.
    Nach und nach fräst er sich regelrecht in das weiche Holz hinein, was dann auch interessant aussieht:


    Die Hyphen sind durchgehend dünnwandig, Septen mit Schnallen, im Subikulum eher locker verknüpft und teilweise mit Öltröpfchen angefüllt. Ampullenförmige Anschwellungen an den Septen finden sich nur andeutungsweise und auch eher spärlich.

    Zystiden fehlen, im Hymenium finden sich recht vielgestalte Basidien (meist schlankkeulig bis zylindrisch) mit meistens 4 oder 6, seltener 2 oder ganz selten 8 Sterigmen:


    Die Sporen sind zylindrisch, teils angedeutet elliptisch oder mal angedeutet allantoid (durch konkave Seitenwand) und messen so bis 7,5 x 3 µm:


    Am selben Stamm sitzt an einer anderen Stelle auch Sistotrema brinkmannii (Brinkmanns Schütterzahn), der hier im Thema zwar schon vorgestellt wurde, aber gerne noch mal dran darf:

    Also nur das Weiße in der Mitte, versteht sich. Drum rum sind noch die Ruinen einiger anderer Rindenpilze, aber aus Ruinen ist nicht mehr viel rauszuholen.



    Zwei Rotbuchenstämme weiter, Stereum insignitum (Prächtiger Schichtpilz):

    Natürlich nur echt mit 32 Zähnen Acanthohyphidien:

    Das sind die kleinen, Stachelartigen Auswüchse an den Spitzen der dünneren, länglichen Elemente.


    An einem entrindeten Kiefernstamm, Dacryobolus karstenii (Nördlicher Höckerrindenschwamm):

    Da habe ich leider kein schönes Standortbild geschossen.
    Mikroskopisch hat der einige ziemlich exklusive Eigenschaften.
    Zunächst mal gibt es nicht viele Rindenpilze mit so einem Aussehen, die dimitisch sind (also Skeletthyphen entwickeln).
    Sodann wären da diese riesigen, skeletoiden und stark inkrustierten Pseudozystiden, die aus dem Subhymenium aufsteigen und teils recht weit die Basidien überragen:

    die kleinen, schmalelliptischen Sporen dagegen sind wenig spektakulär und zudem schwer auf Bild zu bringen...
    Also bleiben wir noch einen Moment bei den Pseudozystiden, die nämlich eine weitere, nur bei eher wenigen Rindenpilzen auftretende Eigenschaft haben: Die sind als Lyozystiden ausgebildet.
    Das heißt, die Wände quellen in KOH zunächst stark auf, die Zystiden verlieren völlig ihre Form und werden diffus im Aussehen, die hübschen Inkrustierungen werden ins Orbit geschleudert, und schließlich lösen sich die Zystidenwände einfach auf.
    Das passiert alles schon bei KOH3%, also besser diesen Pilz zunächst mal in Wasser angucken.
    Oben in Wasser, unten bei einlaufendem KOH 3%:


    Was es sonst noch so gab...
    Schizopora paradoxa hätte mich beinahe noch mal an der Nase herumgeführt.

    Siehe dazu auch Diskussion auf Seite 1 sowie die dortige Mikrodokumentation.


    Steccherinum ochraceum wurde nochmal (an anderer Stelle an Ahorn) eingesammelt, auch um noch ein schönes Bild der Pseudozystiden zu bekommen:


    Die winzigen Sporen habe ich nicht nochmal fotografiert.


    An einem liegenden, eher dünnen und noch kaum vermorschten Laubholzast im Auwald noch ein Porling, der mich erst etwas verwirrt hatte.
    War aber dann doch kooperativ und hat noch reichlich passende Sporen gezeigt.
    Antrodia malicola (Zimtfarbene Braunfäuletramete):


    Die Art war mir bisher nur deutlich dickfleischiger und also auch mit dickeren Porenwänden begegnet. Allerdings waren das auch zwei Funde an dicken Baumstämmen (+ einer ebenfalls von Stammholz von Abeja).
    Zudem gibt es anscheinend Pilze, die einen ganz intensiven, sehr prägnanten Geruch entwickeln. Der allerdings nicht spezifisch ist, sondern möglicherweise ein Artefakt oder irgendwas. So als hätte sich ein mensch mit irgendeinem Parfüm eingerieben.
    Im letzten jahr hatte ich eine Antrodia gossypium, die frisch außerordentlich stark nach Bonbons (Nimm2) roch.
    Diese Antrodia malicola roch intensiv und wunderbar nach Ananas.
    Mikroskopisch ist es ein deutlich dimitischer Porling, generative Hyphen mit Schnallen, Wände der Skeletthyphen vor allem in KOH blass gelblich.
    Zystiden fehlen, Sporen elliptisch bis fast zylindrisch, nicht gekrümmt (im Gegensatz zu denen von Trametopsis cervina, die auch schlanker wären); 6,5-8,5 x 3-4 µm



    Und manchmal ist ein Pilz auch einfach ein hübsches Motiv.

    Trametes gibbosa (Buckeltramete) muss man nun wirklich nicht lange untersuchen. Toll sieht sie aber dennoch aus.



    LG, Pablo.