Beiträge von Beorn

    Moin!


    Bevor es mit noch mehr Pilzen weiter geht, zwischendurch ein paar Funde aus den letzten zwei Wochen (letzter Samstag ausgenommen).


    Darunter schon wieder Schizopora paradoxa:



    Großflächig und kleinstachelig unterseits an liegendem, morschem Laubholz.
    Diese feinstachelige Form (nur an Substrat mit Bodenkontakt an Unterseiten) schafft es immer wieder, daß ich ihr auf den leim gehe.
    Egal, irgendwann ist es doch mal was Spannendes.
    Mikros analog zu denen in den Beiträgen #1, #10 & #12.


    Nochmal Ceriporia purpurea:



    An liegenden Haselästen.


    Erste Kastanienbraune Stielporlinge / Polyporus badius:

    An optimalmorschem Eichenstamm.


    Eine schöne Kolletion von Cerrena unicolor (Aschgrauer Wirrling):



    An noch vitalem Ahorn, der irgendwann mal gekappt wurde und wieder ausgetrieben hat.


    An zwei verschiedenen Tagen jeweils einmal gefunden;
    Phanerochaete velutina (Samtiger Zystidenrindenpilz).
    Kollektion 1 an morschem Laubholz in einem Überflutungsgebiet:



    Die Fruchtkörper sind in der Haptik ganz schwach wachsig, eigentlich mehr häutig.
    Theoretisch sollte man schon mit Einschlaglupe die aus dem Hymenium ragenden Zystiden sehen können, aber das geht mitunter gar nicht so einfach. Immerhin so ein ganz fein flaumiges Aussehen der Oberfläche ist erkennbar.
    Sonst guckt man halt mikroskopisch, muss man ohnehin bei solchen Pilzen immer.
    Wichtig sind die zystiden, die recht groß sind, im Alter mehr und mehr dickwandig und immer stärker inkrustiert werden. Dünnwandige und uninkrustierte Zystiden sind jüngeren Datums.
    Sporen sind elliptisch bis subzylindrisch, Schnallen fehlen generell (Gattungsmerkmal), können höchstens im Subikulum vereinzelt vorkommen.
    Subikulum besteht aus eher locker verflochtenen Hyphen, die bei dieser Art mindestens zum Teil dickwandig sind.


    Kollektion 2; ebenfalls Auwaldgelände, aber ohne Überflutungstendenz bei Hochwasser, an liegendem Haselstämmchen:



    Als Beifang gab's noch Pachyella violaceonigra (Violettschwarzer Dickbecherling):

    Leider noch unreif, daher auch ohne Mikrobilder. Hat aber die typischen, langen und gelifizierten "Substrathyphen" an der Außenseite. Und wurde im letzten Jahr anhand reifer Apos auch an exakt dem Standort ausgiebig untersucht.
    Die Art mag auch phasenweise überflutetes Laubholz.



    LG, Pablo.

    MoinMoin!


    Lass sie aber nicht zu lange wachsen, Torsten. nicht, daß sie dann wech sind. ;)


    Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, daß Loreleia postii und Loreleia marchantiae auch etwas unterschiedlich groß wären und die Lamellen unterscheidlich dicht stehen.
    Nunja, deine Bilder wiederlegen schon mal diese Theorie, Karl.
    Also Augenmerk auf die Huthauthyphen. Das bekommen wir schon raus, welcher es ist. :thumbup:



    LG, Pablo.

    Hallo, Alisa!


    Die Bilder sind wunderbar gelungen! :thumbup:
    Klar, die Baumpilze lassen einen selten im Stich. Allerdings ist dafür auch mitunter die Betsimmung recht kompliziert.
    So zum Beispiel bei deinem ersten Motiv: Da vermute ich eine Ockertramete (Trametes ochracea). Aber die ist von der Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) manchmal gar nicht gut zu unterscheiden, weil sich beide sehr ähnlich sehen können.
    Da sind mir auch schon welche begegnet, die ich mit Pilzen in der Hand nicht sicher zuordnen konnte.


    Der zweite Fund sollte der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) sein.
    Der Name kommt daher, daß die Poren und Röhren immer so grau sind, wie Asche. Also so aussehen, als ob sie angebrannt wären.


    Der dritte ist eine Buckeltramete (Trametes gibbosa), gut erkennbar an den dicken Fruchtkörpern mit den länglichen Poren.


    Beim vierten sieht man einen Flachen lackporling (Ganoderma applanatum). Auf der Unterseite kann man mit einem Stöckchen oder dem Fingernagel "malen": Die oberste, weiße Schicht kratzt man ab und darunter ist es dunkelbraun.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Betreffs der Gattung schließe ich mich Mausmann an.
    Der Fruchtkörper auf dem ersten Bild sieht allerdings wunderlich aus. Wenn das Gloeophyllum sepiarum wäre, dann allerdings recht verwachsen (Hymenium fehlt, das ja sehr langgestreckt porig bis lamelloid wäre). Vielleicht hat da eine Lageveränderung des Substrates stattgefunden?



    LG, Pablo.

    Hallo, Jan - Arne!


    Stark. Beeindruckende Darstellungen aus einem faszinierenden Reich.
    4 Stunden Exkursion + 4 Stunden Bestimmungsarbeit und dann noch solche Präsentationen ins Forum gepackt? Das ist echt eine reife Leistung. Auch weil Mikroarbeit ganz schön anstrengend ist...



    LG, Pablo.

    Hallo, Heidi!


    Hattest du das Bild nicht schon mal gezeigt?
    Für mich sieht das nach einem Schichtpilz (Stereum) aus. Tendenz zu Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz) oder Stereum insignitum (Prächtiger Schichtpilz), die nur mikroskopisch sicher zu unterscheiden wären.
    Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz) wäre nicht völlig auszuschließen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Das ist schon eine Tomentella - Spore und das sieht auch prinzipiell wie Tomentella - Hyphen aus.
    Eine Bestimmung aber wird so kaum möglich sein, da gilt es viele Details zu beachten (auch makroskopisch).
    Wenn man Filzgewebe bestimmen will, sollte man das nach dem >Dämmrich - Schlüssel< tun.
    Auch das ist schon oft knifflig und erfordert in einigen Punkten Erfahrung, um die Merkmale richtig einschätzen zu können.
    Ob Frank selbst anhand der einen Spore und der Hyphen die Art zumindest etwas eingrenzen kann, weiß ich nicht. Dann müsste beides schon sehr charakteristisch sein (was ich nicht einschätzen kann).



    LG, Pablo.

    Hallo,; Stephan!


    Oder ob das Schwärzen vielleicht Sporenstaub von einem anderen Pilz in der Nähe war?
    Aber dann hättest du ja Fremdsporen sehen müssen. Also villeicht doch einfach irgendwelche Bakterienrasen oder sont eine Verunreinigung.
    Was die Sporenform betrifft: Das ist immer auch ein wenig lageabhängig.



    LG, Pablo.

    Hallo, Heidi!


    Klar, ähnlich sieht's schon aus.
    Aber die Hutform ist schon eine andere, oder? Bei deinen mehr ausgebreitet, teils sogar mit hochgebogenen Rändern, bei Hans Pilzen genau andersrum.



    LG, Pablo.

    Hallo, und Willkommen, Teakay!


    Da tendiere ich mit Mausmann mit. :thumbup:
    Schwarze Peridiolen (Sporenpakete) und die reichlich flauschige Außenseite passen bestens zu Cyathus stercoreus.



    LG, Pablo.

    Morgen!


    Und ob ich mich da verschrieben habe. 8|
    Klar muss es rubiginosa heißen. Und so wie Ingo das schreibt, war es schon auch gemeint: Wenn es überhaupt ein Pilz mit Seten ist (Hymenochaetales), dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch (für Hymenochaete rubiginosa).
    Problem: Die eigentlich häufige Hymenochate tabacina ist so einer dieser Pilze, die sich ganz erfolgreich vor mir verstecken: Ich kenne die Art gar nicht. Aber Ingo kennt sie ja gut, also... ;)



    LG, Pablo.

    Moin!



    Genau das ist es was mich in einigen Gattungen verrückt macht X(


    Och, das muss man aussitzen. ;)
    Es ist auch gar nicht nötig, jede Namensänderung mitzumachen und nachzuvollziehen.
    Wenn du für dich bei Brunnelebermoos - Nabeling (= Omphalina marchantiae) bleibst, dann weiß auch jede/r, was du meinst.
    Die Pilze bleiben die gleichen, lediglich unsere Sichtweise und unser Verständnis ändert sich ja immer ein bisschen. Das drückt der Mensch dann auch dadurch aus, daß er neue Namen hinschreibt. Die alten Namen darf man aber nicht vergessen und die sind meiner Meinung nach genauso wichtig. und mitunter auch gebräuchlicher und praktischer.



    LG, Pablo.

    MoinMoin!


    Der "Stock" ist etwa 20cm breit, 10cm dick, einen halben meter lang und zerfällt mir in der Hand, wenn ich damit rumhantiere. ;)
    Soll heißen: ich habe von beiden Becherchen nur jeweils mit dem Messer ein Stückchen mit Unterlage vom Holz runtergeschnitten, das Substrat an sich aber liegengelassen (in ursprünglicher Position).
    Aber ich weiß nun ja, wo er wohnt.
    Und in dem gebiet bin ich immer wieder mal unterwegs.



    LG, Pablo.

    Hallo, Hans!


    Auch hier ist keine Bestimmung möglich.
    Gefühlsmäßig ein Gloeophyllum (Blättling, zB sepiarum, abietinum oder odoratum), kann aber auch etwas aus der Ecke der Borstentrameten (Coriolopsis) sein.



    LG, Pablo.

    Hallo, Hans!


    Ich fürchte, man kann da wirklich nur raten.
    Ein richtiger Name (den man auch guten Gewissens zu den Bildern schreiben könnte) kommt dabei nicht raus, da müsste man mehr vom Pilz wissen.
    Tendenz (ganz vage) in Richtung Hymenochaete (tabacina oder ferruginosa), kann aber auch was Anderes sein.



    LG, Pablo.

    Hallo, Stephan!


    Rein makroskopisch sieht das doch total wie Crepidotus mollis aus?
    Warzige Sporen hat der ja auch nicht. Edit: Da war ich gerade bei was anderem. C. mollis ist freilich eine Art mit glatten Sporen. ;)
    Aber man kann es sich auch einfach machen: Wenn Huthaut gelatinös und abziehbar, dann ist ein Braunsporer mit dem Aussehen (fast) immer Crepidotus mollis. Außer wenn er mehr ockergelblich ist und bräunliche bis lila Faserschuppen auf dem Hut hat: Dann halt Crepidotus calolepis.


    Unten mal noch ein Bildchen der Sporen von Crepidotus calolepis:

    Die von Crepidotus mollis haben in der Summe wohl ein minimal anderes Länge - Breite - verhältnis, sehen sonst aber gleich aus.



    LG, Pablo.

    Hallo, Torsten!


    Geil, [url=http://www.naturamediterraneo.com/forum/topic.asp?whichpage=0,75&TOPIC_ID=97970&]>Loreleia marchantiae<[/url]! 8|
    Muss man freilich noch mal ordentlich untersuchen, daß es nicht eine verirrte Loreleia postii oder auch Rickenella fibula ist.
    Wobei wenn das Substrat Brunnenlebermoos wäre...
    Wenn du magst, kannst du den ja mal trocknen und bei Interesse gen Süden schicken. Wenn du mehrere Fruchtkörper hast und einen oder zwei davon mit Substrat einsammeln und trocknen kannst, dann können wir den bestimmt absichern.


    Bei dem Weichritterling melde ich vorsichtige Zweifel an. Der sieht ja fast etwas samtig aus und gelbe Lamellen vermag ich nicht so recht zu erkennen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Doch, ich lese noch.
    Naja, im Grunde ist der Brief ja schon fertig, die Becherchen verpackt und die Frankierung klebt auch schon auf dem Umschlag.
    Die Sendung an Florian ging heute mittag schon raus, das sollte also laufen.
    Machen wir's mal so:
    Ich werfe das morgen einfach ein. Wenn die Becherchen das Wochenende bei der Post nicht überleben ist es nicht schlimm.
    Wenn du noch einen oder zwei Apos zum Untersuchen findest, dann gibt's vielleicht noch ein brauchbares Bild der KOH - Reaktion.
    Was ja für eine Dokumentation sinnvoll wäre.
    Wenn du Bilder von diesem Fund für deine Seite willst (wenn Florian eine Sequenz hat): Bitte greif zu! Ich kann dir auch welche in höherer Auflösung schicken, aber viel würde das auch nicht bringen.


    Hast du noch eine Einschätzung zum Begleitpilz (cf Eriopezia)?
    Oder lege ich den besser als "verfallen, unbestimmbar" ab?



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Danke. :)
    Wahrscheinlich kann das kein mensch im Kopf behalten. Einfacher ist es, wenn man die Funde selbst untersucht. Aber nur so vom Lesen und mit den Bildern? Das ist bestimmt kaum möglich. Da müsste man schon ein ganz außergewöhnliches Käpsele sein (wie der Schwabe sagt).
    Muss ja auch nicht. Man kann's ja auch einfach nachschlagen. An die meisten Pilze in dem Bereich muss man sich eh "ranschlüsseln".
    Das Schwierige dabei ist die teils sehr komplexe Taxonomie und Trennung der Gattungen, die bisweilen anhand morphologischer Merkmale schwer nachzuvollziehen ist, wenn genetische Studien dahinterliegen und eben eine andere Verwandschaft festhalten, als es morphologisch "logisch" wäre.
    Aber es wird leichter, mit jedem untersuchten Pilzchen kommt etwas Erfahrung dazu und bisweilen kann man das Schlüsseln nach der richtigen Gattung überspringen und weiß gleich, wo zu suchen ist.


    Allerdings wird das Thema so langsam zu voll.
    Bei mittlerweile 72 Arten, die hier in irgendeiner Form abgebildet sind, findet man ja nichts mehr.
    Eigentlich sollte ich da aus diversen Präsentationen jeweils eigene Portraits machen, aber das ist ja noch mehr Aufwand...



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Das ist dann aber ein beeindruckender Farbwechsel.
    Dazu passen aber auch die blassgrünen auf dem dritten Bild. Sozusagen ein Übergangsstadium, schätze ich mal.



    LG, Pablo.

    Hallo, Hartmut!


    Um die Tulpen beneide ich dich (und alle anderen, die diesen wunderbaren Pilz schon in der Natur bestaunen durften). :thumbup:
    So viele Fundorte zur "Teufelsurne" dürfte es in Deutschland ja nicht geben.
    Letztes Jahr hat Dieter mir seine Stelle in der Pfalz gezeigt; definitiv ein Highlight des Jahres.
    In diesem jahr habe ich es leider nicht zum Fundort geschafft, aber dort hätte es auch einiges zu sehen gegeben.


    Tolle Bilder dieses wunderbaren Pilzes, danke für's Zeigen!



    LG, Pablo.