Moin!
Entscheidend sind nicht die Farben an sich (es gibt durchaus sehr dunkle Sommersteinpilze / Boletus aestivalis), sondern die Farbverläufe, insbesondere die "Fleckigkeit" des Hutes, sowie das Farbstpiel zwischen Hutoberfläche und und Stieloberfläche. Zudem - aber das geht natürlich nur mit Pilz in der Hand - ist das Fleisch von Boletus aereus deutlich kompakter und dadurch etwas härter und schwerer als das von Boletus aestivalis.
Übrigens, ähm, diese Artenschutz - Sache bei den Pilzen:
Natürlich muss man da auch zuerst festhalten, daß die bundesweiten Listen was im Reich der Funga nun geschützt gehört und was nicht ein ziemliches Kasperletheater sind und wenig Bezug zur Wirklichkeit haben.
Punkt 2: Wenn ich mit einem Korb Bronzeröhrlinge aus dem Wald komme (natürlich innerhalb der generell erlaubten Sammelmengen), wer bittschön soll einen da kontrollieren und ein Knöllchen ausstellen für das Sammeln? Das müsste ja jemand sein, der selbst sicher Bronzeröhrlinge von Sommersteinpilzen unterscheiden kann, anschließend müsste er nachweisen, daß ich die Arten auch untescheiden kann.
Punkt 3: Ja, bei selteneren Arten ist die Eigenverantwortlichkeit viel wichtiger. Aus meiner Sicht ist das kein Problem, auch von seltenen Arten mal ein paar Fruchtkörper zum Essen mitzunehmen, wenn man auf ein Massenaufkommen trifft. Zumal an Orten wie hier, was wie ein Park- oder Gartengelände aussieht. Die Lebensdauer von Pilzfruchtkörpern in solchen Gebieten ist eher kurz. Übrigens wandert der Grünpfleger mit dem Rasenmäher auch nicht ins Gefängnis, wenn er Bronzeröhrlinge und Saftlinge mäht. Absammeln der Fruchtkörper schadet dem produzierenden Mycel im Boden nicht. So weit so gut. Aber je mehr Fruchtkörper stehen bleiben (und alt werden!!!) desto besser funktioniert die Sporenverbreitung, die zum Arterhalt wichtig ist.
Punkt 4: Noch wichtiger zum Arterhalt ist, daß die Sporen auch irgendwo neue Organismen bilden können, bzw. daß die vorhandenen Organismen weiter leben können. In dem Zusammenhang sind Sammelbeschränkungen nur zu einem winzigen Prozentsatz entscheidend, das Allerwichtigste ist da der Biotopschutz. Und zwar müsste der halt von Leuten organisiert sein, die wirklich davon was verstehen...
LG, Pablo.