Beiträge von Beorn

    Hallo, Stefan!


    Ja, irgendwas stimmt nicht. Wenn die Zystiden nicht so ganz anders aussehen würden, wäre >die hier< ja noch eine Alternative.
    Interpretationssache ist Erfahrungssache. Die Sporenform habe ich hier sicher falsch eingeschätzt.


    PS.: Einen schwarzen Stiel nach Trocknen kann man jedenfalls schon mal notieren.



    LG; Pablo.

    Hallo, Stefan!


    Der Hut ist dunkler als bei den Fruchtkörpern von Inocybe cookei. Die Zystiden passen doch nicht schlecht? Die Bauchigkeit ist bei denen, die noch im Hymenium hängen, nicht so toll zu sehen, aber im Grunde siehtd as schon aus wie >hier<. Die Sporenform hat mich in der Tat auch lange rätseln lassen, da es ja etliche Arten mit kräftig höckerigen Sporen gibt. Eventuell ist auch das auf den Bildern blöd dargestellt, weil die Höcker hlat in unterschiedliche Ebenen ragen. So richtig sternförmig sind aber in der Tat nur die Sporen, die irgendwie im Präparat Männchen machen...
    Darum habe ich mir mal den Spaß gemacht, alle Höckersporer durchzugehen mit Hinblick auf passende Sporenform, passende Zystidenform (beides mit Spielraum), gerandeter Knolle, passenden Stiel- und Tramafarben, komplett bereiftem Stiel, Hutoberflächen...
    Am nächsten dran war in der Tat noch Inocybe mixtilis, wo man ja zwingend ein s.l. setzen muss, aber auch da sind die Sporenhöcker fast zu stark ausgeprägt, die Zystidenform scheint nicht wirklich stimmig zu sein, auch der Rosaschimmer in und an Stiel und Stuelbasis wird da nirgends erwähnt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Grambuld!


    Das sind Wurzelschwämme (Heterobasidium annosum s.l.).
    Besondere Heilwirkungen sind mir nicht bekannt, es war also überflüssig, so viele Fruchtkörper mitzunehmen. ;)
    Zudem bei >Schmetterlingstrameten< keine Eile besteht, denn das ist eine der allerhäufigsten Pilzarten in Deutschland überhaupt und im Grunde immer und überall zu finden.



    LG, Pablo.

    Hallo in die Runde!


    Ja, tatsächlich, da war ganz plötzlich Schluss. Weil die Bilder waren alle, bis auf ein paar, die ich noch zurückhalten wollte.
    Normale Pilze heißt jetzt mal soviel wie daß da Hut und Stiel dran ist und so komisches Zeug, wobei der Stinkewarzenpilz und das Zwergerlfeuer dabei aus dem Rahmen fallen. Es wurde Zurückhaltung geübt: Keine sonderbaren Krusten und wunderliche Becherchen (sorry, Ingo. Kommt ein andermal wieder).


    Also eure Ideen zu den Risspilzen sind durchaus nachvollziehbar. Fehlende Schläuche sind fehlerhaft, das trifft ja aber auf alle hier gezeigten Pilze zu.
    Und Stefan hat auch recht, wenn es ein fehler ist, dann lag der bei mir beim Einsammeln. Nicht bei den Pilzen. ;)
    Der von euch beanstandete Fruchtkörper (rechts auf dem Karopapierbild) ist allerdings tadellos, der gehört schon zur Kollektion dazu. Nur wuchs der aus einer kleinen Mulde im Waldboden, in der sich eine dickere Schicht Laub gesammelt hatte. Klar, um dann den Hut oberhalb der Blätter ausbreiten zu können, muss man halt den Stiel entsprechend länger bauen.


    An Inocybe mixtilis dachte ich auch kurz, aber dazu sind die Fruchtkörper eigentlisch schon wieder zu groß.


    Jedenfalls liegt ihr richtig: Ein Fruchtkörper ist mir beim Einsammeln in die Finger geraten, der nicht zu den anderen passt.
    Dazu zeige ich erst mal, wie die Mehrzahl der Fruchtkörper aussahen.


    Das wäre also eine Inocybe mit einem Stiel ohne metuloide Kaulos. Die Stiele sehen zwar bereift aus, aber das sind im oberen Stieldrittel eben nur keulige, blasige oder schwach utriforme Zystiden, durchgehend dünnwandig und ohne Kristallschopf, im unteren Stieldrittel sind es abstehende, zylindrische Elemente, die eine Bereifung vortäuschen. Die Sporen sind glatt und recht klein, erreichen im Maximum nur knapp 10 µm. Pleurozystiden fehlen, die Cheilos sind aus der Rubrik "kurz und dick", also auch breitkeulig bis blasig.
    Mit der immer deutlich abgesetzten, teils auch gerandeten Knolle und dem beim Reiben auffälligen Honiggeruch kam ich bei Inocybe cookei (Knolliger Risspilz) raus.


    Nur: Ein Fruchtkörper gehörte definitiv nicht dazu. Den habe ich extra noch mal angeguckt, weil der zuhause beim Sortieren schon seltsam aussah.
    Schon beim ersten Blick durchs Mikro ist das dann ein total anderer Pilz:

    ich dachte erstmal, die Sporen sind zu klein, aber Stefan hat mir gestern noch gesagt, daß ich die Höcker mitmessen darf. Und bei diesen Sporen macht das schon einiges aus, so komme ich locker auf bis zu 12,5 µm in maximaler Ausdehnung, ohne Höcker wären es maximal 10 µm.
    Neben den anderen Sporen und der total anderen Zystidenlage fallen noch ein paar makroskopische Details auf:
    Dieser eine Fruchtkörper hat einen etwas dunkleren, stärker radialfaserigen Hut. Auch der ganze Habitus ist etwas kräftiger, insbesondere die breitere, noch deutlicher gerandete Knolle. Auch die bis zur Basis aus metuloiden Kaulozystiden bestehende Stielbereifung sieht in der Lupe schon noch mal anders aus, zudem finden sich speziell an und in der Stielbasis feine rosa und blasse braunrosa Farbtöne, die Inocybe cookei nicht hat. Dazu kommt der Geruch: Der ist nämlich unbedeutend. Seltsam für einen Risspilz, aber definitiv anders als bei den cookeis.

    Schade, daß ich von dem nun nur einen Fruchtkörper mitgenommen habe. Bei Gelegenheit sammle ich mal ein paar mehr davon ein.
    Diesen hier lage ich jedenfalls mal mit nur geringem Stirnrunzeln als Inocybe asterospora (Sternsporiger Risspilz) ab.
    Oder noch besser: Lasse ihn gleich mal ganz unbestimmt. X/
    Oder noch besser: nenne ihn mal Inocybe cf xanthomelas (danke an Stefan & Helmut)


    Hier nochmal in der Übersicht der Bilder aus dem Startbeitrag, was nun was war:


    Einen habe ich tatsächlich noch, und zwar ein Nest von Geastrum fimbriatum (Gewimperten Erdsternen) an einer Wegböschung:

    Auffällig waren da die recht unterschiedlichen Ausprägungen der Fruchtkörper. Der eine hatte Riesenwuchs, andere waren zu klein geraten, manche gaukelten ein behöftes Peristom vor, was aber dann an der untypisch verfärbenden Endoperidie lag. Allesamt waren sie ungestielt, auch die bei allen Fruchtkörpern winzigen Sporen sehen ganz gleich aus:


    Bleibt also die Feststellung, es da mit einer variablen Art zu tun zu haben. Eine schöne Kollektion ist das auf jeden Fall, zumal da auch junge Exemplare bei waren mit noch geschlossener Exoperidie. Was ich bei der Art auch noch nicht gesehen hatte.


    So, Zeit mal wieder abrupt zu enden. :giggle:



    LG; Pablo.

    Hallo, Andre!


    Es ist wirklich paradiesisch. Da kommt Beineid auf. :)
    Der Unbekannte könnte gut ein Holzritterling (Tricholomopsis) sein, mit den kräftigen fruchtkörpern am ehesten der Rötliche (Tricholomopsis rutilans), wenn die alt werden, verwandeln sich die Farben in so ein eher unauffälliges Ockerbraun, das würde schon hinpassen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Peter!


    Becherkoralle! Tolles Ding! :)
    Bei der 19 kann ich mir Merulius tremellosus schon vorstellen, aber da müsste man näher ran, müsste auch die Oberflächen und die Fruchtschicht genau sehen können. So einige ähnliche Arten gibt es schon noch mit dieser Optik auf die Distanz.



    LG, Pablo.

    Hallo, Craterelle!


    Und da auch das Gilben in der Stielbasis bei der Art nicht immer toll ausgeprägt ist, lohnt es sich auch weitere Fakoren anzugucken. Schade, daß es nur ein Einzelexemplar ist, aber du wirst sicher bald noch mehr Fruchtkörper der Art finden. Dann fällt dir zB noch auf, daß die oft eine +/- deutlich knollige Stielbasis haben (ist hier nicht ausgeprägt), dazu kommt die Hutoberfläche, die gerne irgendwie grau angelaufen ist und auch oft so radialrissig wie bei deinem Fund. Das passiert nicht immer, aber auch das sind Details, die irgendwann wichtig werden und sich zu einem Gesamtbild fügen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Forum!


    Am Samstag hat es sich so ergeben, daß mal wieder Zeit für eine Runde durch die Pilze zur Verfügung stand. Mit Anna und Stefan, dann noch mit allerhand netten Arten, also rundum zufriedenstellend versorgt.


    Sogar Zeit ein paar Pilze zu untersuchen hat sich noch irgendwo finden lassen, nur zum Schreiben ist es eher knapp. Darum gibt's eher Bilder mit wenig Text.


    In einem Buchenwald mit eingestreuten Kiefern, Fichten und Eichen auf lehmigem Boden am Übergang zwischen Buntsandstein und Kalk tummeln sich einige Arten, die auch nicht so recht entscheiden können, ob sie es nun sauer oder basisch mögen.


    Darunter unter anderem hübsche Zwergerlfeuer (Calocera viscosa):


    Und etliche Pfifferlinge. Ich hatte mal versprochen, noch ein paar friesiis auzunehmen, hier sind welche.
    Samtiger Leistling (Cantharellus friesii) rechts, Standardpfifferling (Cantharellus cibarius var. amethysteus) links:


    Cantharellus friesii unten, Cantharellus cibarius (var. amethysteus) oben:

    Hier dabei auch friesiis mit etwas dickeren Stielen.


    Täublinge und Milchlinge, die ich nicht fotografiert habe; aber irgendwie stand der ganze Wald voller Risspilze. Die waren meist recht groß, irgendwie ockerlich mit weißen Stielen und hatten alle eine deutlich abgesetzte, teils sogar gerandete Knolle. Irgendwann habe ich mich mal hingehockt und ein paar dieser Risspilze in Armreichweite zusammengeklaubt:


    Irgendwie ist beim Einsammeln aber was schief gegangen. Findet jemand den Fehler? Stefan ausgenommen, der weiß ja schon bescheid. ;)


    Noch schicker als die Buchenwälder zeigte sich aber eine kleine Parkanlage in der Nähe, die gelegentlich mal pilztechnisch explodiert, ansonsten aber oft einen ganz mageren Eindruck macht. Am Samstag ging es eher in Richtung Explosion.


    Üppige Kollektionen von stinkigen Stinkewarzenpilzen (Thelephora palmata) unter Fichten:


    Diese Irrsinnsmasse der lustigen Ledertäublinge unter den Fichten habe ich gar nicht aufgenommen, aber der Anblick wäre auch ohne Artkenntnis eigentlich ein Bild wert gewesen.


    Dafür Weiße Wiesenellerlinge (Cuphophyllus berkeleyi = Cuphophyllus pratensis var. pallidus) unter Laubbäumen:

    Hätten erstmal auch komische Schnecklinge sein können, aber halt nicht mit irregulärer Lamellentrama.


    Knapp daneben Eichenmilchlinge (Lactarius quietus):

    Wo ich wieder mal keinen Stinkwanzengeruch zuordnen konnte. Aber dafür rochen die auch diesmal ganz streng nach Lactarius quietus.


    Und eine schöne Kollektion von Gemeinen Birkenpilzen (Leccinum scabrum):

    Wo man mal schön die farbliche Variationsbreite von ganz dunkel nach ganz hell sieht. Leccinum melaneum war kurz in der Diskussion, aber hier sind auch an der Stielbasis nur die Schuppen schwarz, die Stieloberfläche darunter ist weiß. Und genau die müsste bei Leccinum melaneum schwarz sein, sonst ist er es nicht.


    Dafür standen noch ein paar Vielfärbende Birkenpilze (Leccinum variicolor) dazwischen:

    Die muss man ein Weilchen liegen lassen, anfangs beschränkt sich die Verfärbung nur auf ein paar kleine blaue Flecken der Stielrinde nahe der Stielbasis. Mit der Zeit wird das Blau stärker und dazu kommt noch das Rosa im oberen Stieldrittel und Hut.


    Unter so ziemlich jeder Hainbuche scharten sich Dutzende von Hainbuchenmilchlingen (Lactarius circellatus):


    Und dazwischen hier und da schicke Grüppchen vom Weißstieligen Rötling (Entoloma lividoalbum):


    recht kräftige Pilze mit stark mehlgurkigem Geruch und hygrophanen Hüten, HDS - Pigment nur intrazellulär, nicht inkrustiert, Schnallen überall reichlich vorhanden, und was ich erst für Cheilozystiden hielt, sind wohl nur viele schmale, junge Basidiolen.


    Etwas abseits in einem Randbereich unter Fichten und Wildkirsche, wo auch mal Grünschnitt und Zeug von den Wiesen auf dem Boden landet, fanden sich noch reichlich kleinere Rötlinge mit hygrophanen Hüten, die anfangs ebenfalls mehlgurkig rochen, aber alsbald schlug der Geruch um in etwas staubartig - ranziges, schwer zu beschreiben. Da gibt es sowohl inkrustiertes Pigment, als auch intrazelluläres in den Huthauthyphen, Schnallen sind ebenfalls reichlich zu sehen, Cheilozystiden fehlen...
    Ich habe mal Entoloma sordidulum (Schmutziger Rötling) draufgeschrieben.



    Die Bilder sollten sich großklicken lassen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Alex.


    Das ist dann aber wohl einer der Gerüche, die so ziemlich alle Pilze beim Vergehen entwickeln. Der Fruchtkörper sieht auch auf den Bildern nicht mehr allzu frisch aus, bei solchen Funden darf man keine charakteristischen gerüche mehr erwarten, die bei Bestimmungen helfen können.



    LG; Pablo.

    Hallo, Alex!


    Öhm... Vor allem Gesamteindruck. Bei Volvariella kommen solche Velumreste auf dem Hut nicht vor. Auch würde ich da bei Fruchtkörpern in dem Alter schon ein deutliches Rosa bis Rosabraun in den lamellen erwarten. Auch der Fingerabdruck auf der Stieloberfläche hat was zu bedeuten (ist mir bei vielen Scheidenstreiflingen schon passiert, bei glattstieligen Arten) und die Riefung am Hutrand sieht auch sehr danach aus.



    LG, Pablo.

    Hallo, Thomas!


    Ja, schon. Da ist ein Blauschimmer drauf, aber dieses stahlblauschwarz sehe ich eben immer bei reifen Kartoffelbovisten (egal welcher Art). Chamonixia hat eine andere Struktur im inneren, die ist lockerer, zudem auch noch fein gekammert, wie ein Schwamm:
    >Link<



    LG, Pablo.

    Hallo, Alex!


    Das ist schon ein Scheidenstreifling. Aber weiter komme ich in der Bestimmung nicht, da sind in diesen Sandwäldern um Mannheim rum mindestens zwei Arten unterwegs, die so ungefähr in die A. vaginata - Ecke passen, aber irgendwie nicht wirklich diese Art sind. Das ist eien furchtbare Gruppe bestimmungstechnisch, damit habe ich mich noch nicht wirklich auseinandergesetzt.



    LG, Pablo.

    Hallo, Andre!


    Aus meiner sicht passt die Hutoberfläche wunderbar zu einem ausgewachsenen Exemplar von Bankera fuligineoalba. Das Glück hatte ich noch nicht, der oben gezeigte Fruchtkörper ist mein einziger Fund der Art bisher. Im fennoskandinavischen raum ist die Art möglicherweise nicht ganz so selten, dennoch darf man die dazu einen Glückwunsch aussprechen.
    >Hier ein passendes Bild bei L. & A. Stridvall<, womit wir wieder in Schweden wären. :)



    LG, Pablo.

    Hallo, Andreas!


    ich fürchte, bei diesen Ritterlingen wirst du ums Schnuppern und schmecken nicht herum kommen.
    Sollte es Tricholoma sciodes sein: Das ist in der Tat nicht schlimm. Man muss mitunter auch eine ganze Weile auf dem Pilz rumkauen, bis das überhaupt scharf wird. Dann aber brennt es ordentlich, wenn auch weniger fies als zB Lactarius acerrimus. Das Blöde: Es wirkt bei diesem Ritterling einige Zeit nach. Trotz Ausspucken und Nachspülen hatte ich da bisweilen noch einige zeit ein komisches Kratzen im Hals. Aber auch das vergeht.


    Seltsam sieht dein Fund allerdings schon aus. Die fleckenden lamellenschneiden und der Standort passen sehr gut, aber die Fruchtkörper sind schon ungewöhnlich hell und die Hüte sehr wenig faserig. Auch violette Töne habe ich noch nie bei dieser art beobachtet, die mir meisten ungefähr so begegnet:

    Immerhin schreiben Christensen & Heilmann-Clausen zum Hut von T. sciodes: "...in central part mouse-grey, dark grey or dark reddish grey..." Und rotgrau kann schon mal was vilettes an sich haben und bei vielen Ritterlingen können Hüte mal heller sein als normal...


    Dennoch, man sollte besser noch ein paar Arten differentialdiagnostisch prüfen, zB auch die "weißen Arten" aus den Buchenwäldern.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Im Pilzverein müsste zumindest die 2008 - Ausgabe herumstehen. Das würde mal einen Blick lohnen, wenn ich da wieder bin.
    Den Kibby habe ich noch irgendwo, glaube ich, das könnte auch noch helfen. Auch FungaNordica könnte man mal nachschlüsseln. Allerdings fü+rchte ich, daß man in dem fall eben noch drei weitere, unterschiedliche Möglichkeiten hat, diesen Fund zu bestimmen. Champignon eben. ;)
    Was die Sporen betrifft: Die sind auch bei Gröger für diesen fall grenzwertig, aber passen definitiv besser in dessen Bild von arvensis s.l.
    An Stieldicke und Größe der Fruchtkörper generell mag ich mich bei Bestimmungen gar nicht gerne orientieren, das ist bei anderen Agaricus - Arten so variabel, warum sollte das ausgerechnet hier ein Merkmal sein?
    Zugeben muss ich, daß ich zur KOH - Reaktion noch nie wirklich was gehört / gesehen / gelesen habe. Ob das signifikant ist? Wenn ja, müssten es dann nicht viel mehr Autoren auch als Schlüsselmerkmal herausstellen?



    LG, Pablo.

    Oha?


    Na dann sollte ich es besser so ausdrücken: Von vielen Pilzen kennen wir nur die asexuellen Formen, von anderen nur die Sexuellen. Das zusammen zu bringen ist nicht immer leicht, bei so komplizierten und wenig untersuchten lebewesen wie Pilzen.



    LG; Pablo.

    Hallo, Frank!


    Klar. Ich meine, Pilze sind eben Lebewesen. Und keine zwei Organismen (auch der selben Art) sind völlig indentisch. Ja noch nicht mal zwei Fruchtkörper von einem einzigen Organismus. In ihrer morphologischen Variation ist das eben schwer zu beschreiben. Mein Respekt an alle, die es schaffen überhaupt einigermaßen brauchbare Schlüssel zu erstellen, erst recht bei so komplizierten Gattungen. Es liegt ja in der Natur der Sache, daß wie als Menschen nicht alles, was wir in der Natur finden, in unsere selbstgebauten Schubladen stecken können. Darum müssen wir ja an diesen Schubladen immer herumbasteln und sie umformen, um die Schubladen besser an die Wirklichkeit des Lebens anzupassen, nicht anders herum.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!



    Da die Vermehrung ja asexuell ist,


    Prinzipiell können Pilze beides. Die meisten Arten, die man so als Sammler mit Einstieg über die Speisepilze wahrnimmt, verzichten auf asexuelle vermehrung (Nebenfruchtformen, Konidien usw.), sondern vermehren sich ausschließlich geschlechtlich. Dazu sind ja die ganzen fruchtkörper da, die dienen der Produktion von Sporen zur geschlchtlichen Vermehrung.
    Andere Pilze (Hefen usw.) bilden gar keine Fruchtkörper und vermehren sich ausschließlich asexuell über Konidienbildung.


    Eine große große Vielzahl von Arten kann beides, und das in ganz unterschiedlicher Form. Bisweilen hat man dann beides schön zusammen (Anamorphe und Teleomorphe), wie zB bei den Holzkeulen und Verwandten. Bei anderen Pilzen ist das bisweilen völlig diffus, die ungeschlechtlichen nebenfruchtformen treten zu anderen Zeiten, an ganz anderen Stellen und auf anderen Substraten auf als die Hauoptfruchtformen. Da kommt es dann zu solchen lustigen Konstellationen wie oben von Ingo beschrieben: Man forscht lange an einem Becherchen (Hauptfruchtform, fertil) herum, und findet irgendwo dann in einer Genbank eine passende Sequenz zu einer Nebenfruchtform (asexuell). Morphologisch hätte man beides niemals zusammen gebracht, aber genetisch sind die Ähnlichkeiten in den relevanten Abschnitten eben so groß, daß es nur eine Art sein kann.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ja, wenn die es denn wissen wollen, dann müssen die eben in Wien den Pilz einem Sachverständigen vorlegen. Das ist ja nicht aus Schnöseligkeit oder sonstwas, daß wie hier schon bei einfachen Pilzen Verzehrfreigaben nur nach Bildansichten ablehnen. Und dieses ist kein einfacher Pilz. Da gilt die selbe Regel: Man kann es etwas eingrenzen, aber eine Bestimmung geht nur mit Pilz in Hand.
    Mehr machen kannst du nicht, als du schon gemacht hast:
    Amanitin- und Orellalinvergiftungen kann man ausschließen. Möglich sind Rötlinge (diverse Magen - Darm - Gifte) sowie Trichterlinge (Muscarin (!!!), Coprin, diverse magen - Darm - Gifte, Acromelsäure: kann man hier eigentlich auch ausschließen, die entsprechende Art sieht anders aus).
    Das wären die schlimmsten zu erwartenden Szenarien.
    Wenn das Kind nur einmal kurz am Pilz gekaut hat, ist die ganze Aufregung eh unnütz, weil gar nichts passieren wird, egal welche Giftstoffe der Pilz enthält.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!



    C. bolaris ist schon seit einiger Zeit nicht mehr bei den Leprocyben, zumindest, laut der Funga Nordica.


    Tatsächlich?
    Nun, kann sein. ich mag da nicht wiedersprechen, in den großpilzen BWs war er gegen Anfang des jahrtausends noch ein Raukopf. Wie auch immer, ich hoffe es bleibt ein Schleierling.



    LG; Pablo.

    Hallo, Andre!


    Wow, was für traumhafte Pilze!
    Ich bin auf neidisch auf alle Skandinavien - Reisenden. Meine Eltern sind derzeit in Norwegen und auch nur am schwärmen, wenn ich deine Bilder sehe, wird mal wieder klar warum. :)


    Die Rotkappen mit den schwarzen Schuppen und satt roten Hüten kannst du getrost als Fuchsrotkappen (leccinum vulpinum sensu Pablo Schäfer) abspeichern. ;)
    Soll heißen: ich bin da auch nicht so sicher, was da nun welche Art ausmacht. Aber Birkenrotkappen sind das mit der Hutfarbe auf keinen Fall.


    Der Stacheling ist eine Art der Gattung bankera, und wenn ich jetzt spekuliere, dann sind die Nadeln und Walddetritus auf dem Hut in den Hutfilz eingewachsen und die Hutoberfläche nicht schuppig. Könnte man mit einem Bild der Oberseite absichern, aber ich vermute Bankera fuligineoalba (Schutziger Weißsporstacheling):

    Der Steinpilz auf den letzten beiden Bildern ist nicht Boletus aereus. Das ist zu 95% Boletus edulis, wenn die Hutoberfläche so glatt ist, wie sie auf den Bildern aussieht (speckig, fast spiegelnd). Boletus aereus hat wie Boletus aestivalis (Sommersteinpilz) eine matte, samtige bis feinfilzige Hutoberfläche. Hier sehe ich nur eine Bereifung auf einem glatten Untergrund, wie auch bei den kiefernsteinpilzen oben. Außerdem wirst du Boletus aereus niemals direkt neben Preiselbeeren finden: Auf so saurem Boden kann der keine Fruchtkörper bilden.



    LG, Pablo.

    Hallo, Peter!


    Schwer, da nun etwas rauszulesen aus dem Pilz.
    Welche Symptome zeigt denn das Kind? Das wäre die erste Behandlungspriorität, da einzugreifen.
    Das schlimmste was hier passieren kann: Ein Trichterling oder ein Rötling. Amanita und andere Amanitin - haltigen Arten sind raus. Schleierlinge (Orellalin) kommen ebefalls nicht in Frage.
    Was du machen kannst, ist mal eine Lamelle unters Mikro packen und wenisgtens mal die Sporen angucken. Wenn du Rötlingssporen findest, dann kann man schon mal mit Verdacht auf Entoloma sinuatum (Riesenrötling) behandeln. Und: Ruhig bleiben. Durch Hektik werden die Präparate auch nicht besser. ;)



    LG; Pablo.