Beiträge von Beorn

    Hallo, Ingo!


    In der Tat, die haben sich einen schwarzen Teppich ausgerollt. Zwecks Gemütlichkeit, nehme ich mal an.
    Holz macht schon komische Sachen, sobald Pilze drauf sind. Und den Algen gefällt es anscheinend auch. Die gibt es ja offenbar nicht nur in grün, sondern auch in rot. Eventuell könnte das die Verwirrung verursacht haben?



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Na aber der ist ja schon satt rotbraun, hat auch deutliche Tropfkrater, da spricht nichts mehr gegen den Getropften. :thumbup:
    Wenn der zur selben Kollektion gehört, sind die anderen wahrscheinlich auch diese Art, nur eben noch mal zwei Stufen älter.


    Oligoporus guttulatus ist mittlerweile eine häufige Art, jedenfalls in Süddeutschland. Bei mir in der Gegend ist er häufiger als Oligoporus stipticus, den ich dafür inzwischen mehr an Laubholz beobachte. Möglicherweise wird er vom Getropften verdrängt und rettet sich nun, indem er auch vermehrt Laubholz besiedelt?



    LG; Pablo.

    Hallo.


    Und ich bin da skeptisch. So ganz ohne Tropfkrater, wenigestens an den Huträndern und ohne richtiges Röten (ist ja nur mehr bräunlich) könnte das schon auch ein Bitterer Saftporling (Oligoporus stipticus) sein.
    Nicht vom Namen verwirren lassen: Bitter sind die beide. Oligoporus guttulatus nicht immer, aber auch da hatte ich schon Exemplare im Mund, die schlagen jeden Gallenröhrling um Längen.


    PS.: Schneid mal einen längs durch. Bei Oligoporus guttulatus hast du die "Tropfenspuren" meistens noch tief im Fleisch als unregelmäßig gestaltete Trichter drin. Zudem würden bei dem nach ein paar Stunden die geschnittenen Flächen wenigstens schwach röten.



    LG; Pablo.

    Hallo, Alex!


    Ich weiß nicht... Die Stiele gefallen mir nicht so recht für Gurkenschnitzlinge. Die Art, wie sie beim Abbrechen auffaser, fast ein wenig hyalin wirken, die Bereifung zu fein und zu wenig schwärzend von der Basis her...
    Allerdings gibt es ja noch eine oder zwei Varietäten von Macrocystidia cucumis, die seltsam anders aussehen. Dennoch glaube ich, daß das hier ein richtiger Dunkelsporer ist. Aber kkmark kann ja mal einen Fruchtkröper zerquetschen und beschnuppern, ein mehlgurkig riechendes Samthäubchen ist mir nicht bekannt.



    LG; Pablo.

    Hallo, ihr Heimlichtuer.


    Danke für den Tip. Das muss ich mal probieren, weil lecker sehen die schon aus, wenn sie jung sind. Übrigens: Der rosane Dunkelsporer mit den herablaufenden Lamellen, der ab und an direkt dabei steht, der schmeckt auch nicht übel. Aber die Konsistenz ist eher mulschig.



    LG; Pablo.

    Hallo, Dieter!


    Der darf das. Also das Rosafärben im Anschnitt. In der Pfanne sieht das auch lustig aus. :)
    Makrochemische Reaktionen habe ich bei der Art noch nie überprüft, wüsste auch niemanden, der dazu was schreibt.



    LG, Pablo.

    Hallo, Maria!


    Du hast schon geguckt, daß sich die Milch nach dem Anschneiden nicht innerhalb weniger Minuten weinrot verfärbt? Bei Lactarius qieticolor dauert das nämlich wesentlich länger. Wenn so ein Farbumschlag aber zu beobachten ist, dann hast du's eher mit >dieser Art< zu tun. Die anscheinend auch nihct gerade häufig ist.
    Aber das ist auch immer so eine Sache: Es kann durchaus seltene Arten geben, die punktuell auch massenhaft auftreten. Da hast du dann in einem Waldstück ein paar Organismen, die zur richtigen Zeit gleichzeitig Fruchtkörper basteln und boiiing! steht ein ganzer Wald voll mit einer eher seltenen Art.


    Bei Lactarius quieticolor liegt es aber wohl auch daran, daß der nicht immer erkannt wird bzw. etliche Kartierungsmeldungen von Lactarius deliciosus eigentlich eher Lactarius quieticolor betreffen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Eike!


    Das sind elegante Funde. Famose Auswahl. Auch die Bilder sind prima, danke an Gerhard!
    Sehr hübscher pulverulentus auch. Ist der Hut tatsächlich so rosa, oder sieht das nur so aus? Weil wenn ja, ginge das schon in Richtung der etwas selteneren var. mougeotii.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    OK, die mit der weißfilzigen Außenseite ganz links oben. :thumbup:
    Aber was ist mit den anderen Gelben Punkten die wie Pilze aussehen? Waren das keine Pilze?



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Und wird da auch was über die weinrote Stielbasis geschrieben?
    Denn die sehe ich >hier< noch nicht. Ansonsten passt das aber auch makroskopisch sehr gut (ein Bild von Markus Wilhelm, das ist vertrauenswürdig). :thumbup:
    Aber ein Problem habe ich noch: Nach den Großpilzen wäre L. subalba eine Art mit gespornten Sporen. Das fällt mir schwer hier zu erkennen, die sehen trunkat aus, aber nicht gespornt. Es ist aber bisweilen auch schwer zu fotografieren, so wie hier bei Lepiota castanea:

    Da sitzt seitlich an den Sporen noch so ein Pinökel dran, ist vielleicht bei den beiden Sporen ganz links zu erahnen. Jedenfalls hatte ich mir das als "gespornt" vorgestellt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Maria!


    Oder das diskutieren wir mal ausgiebig, sobald es zu einem Treffen kommt, an dem wir beide teilnehmen.
    Auf 15 Jahre Erfahrung kann ich in dem Bereich noch gar nicht zurückblicken. Eher auf 3 bis 4, seit ich angefangen habe mich intensiv mit Pilzen zu beschäftigen. ;)
    Momentan bin ich nur bisweilen höchst überrascht, wie wenig Wissen da in der Breite bei den meisten Menschen ankommt. Und auf der anderen Seite die Leute, die so viel Zeit und Mühe investieren, um die Thematik so gründlich wie möglich zu bearbeiten. Was halt manchmal nicht leicht ist, wenn man keine Ressourcen zur Verfügung hat.



    LG, Pablo.

    Hallo, Dieter!


    >Dieses Buch< ist ziemlich gut. Enthält allerdings keine Filzröhrlinge, dazu müsste man >dieses Buch< dazunehmen.
    Beides ist natürlich nicht ganz und immer auf dem aktuellen Stand, aber ich glaube, bei den Boletales sollte es irgendwann eine Neuauflage geben.



    LG, Pablo.

    Hallo, Patrick.


    Ja, zumal es in der Artengruppe auch noch eine ganze Menge offene Fragen zu geben scheint. Und teilweise wiedersprüchliche taxonomische Bewertungen.
    Es ist in einigen Bereichen eine ziemlich schwierige Gattung, da sind bei mir auch nicht alle eigenen Funde immer einwandfrei bestimmbar.



    LG; Pablo.

    Hallo, Maria!


    Natürlich gibt es das. :thumbup:
    Und es wird auch dran gearbeitet, in den Vereinen, in den Pilzschulen, von begeisterten Privatleuten...
    ...natürlich auch in den Pilzforen.
    Der Rückstand, den es aufzuholen gilt, ist allerdings enorm. Und mein Hauptkritikpunkt trifft da die staatlichen Institutionen und die Universitäten.
    Was sagt das über die Universitätsmykologie aus, wenn die besten, auf wissenschaftlichem Bereich arbeitenden Mykologen in Deutschland keinerlei Universitätszugang in ihrem Fachbereich haben?
    Sicher gibt es auch an Universitäten in Deutschland hervoragende mykologische Arbeit und gute Mykologen. Aber eben nur in sehr begrenzten Fachbereichen.
    Und da fehlt auch noch ein wenig die vernetzung.


    OK, ich bin zu ungeduldig, ich weiß. Nur ohne die notwendige Kritik auch auszusprechen wird nichts besser. Das Potentiel nach oben will angesprochen und ausgenützt werden.



    LG; Pablo.

    Hallo zusammen!


    Eben. In dem Bereich wurde eine Menge beschrieben, dann wieder vereint, der nächste hat wiedersprochen...
    Das Bild, das sich da abzeichnet, ist alles andere als einheitlich. Normalerweise richte ich mich nach >Henk DenBakker & Machiel Noorderloos 2005<.
    Das ist aber auch vermutlich nicht der Weisheit letzter Schluss, denn morphologisch sind so eben nicht alle Funde bestimmbar. Und auch genetisch gibt es unterschiedliche Ansichten, auch wenn die abweichende Taxonomie >hier< in dem zuerst verlinkten Artikel anschließend angepasst wurde. Da muss man eben auch nachgucken, wer was in welchem Sinne synonymisiert hat oder trennt.
    Da ließe sich noch viel mehr zu finden, aber dann wird die Verwirrung extrös. :evil:



    LG, Pablo.

    Hallo, Abeja!


    Ich glaube, das wird nicht passieren.
    Die meisten "erfahrenen" Mitglieder verkleinern und bearbeiten ihre Bilder ja ohnehin, insbesondere die fortgeschrittenen Amateur - Fotografen. Weil die ja ihre Bilder in der Gesamtansicht zeigen wollen, so wie sie am besten ins Form passen, und das Verkleinern nun auch nicht wirklich Mühe macht.



    LG, Pablo.

    Hallo, zusammen!


    Oweh, nun muss der mdr den Kram lesen, den ich hier eigentlich nur für das Forum verzapft habe. Nevermind, die Kritikpunkte sind ja berechtigt, ich hätte es nur anders formuliert. Schwamm drüber.
    Wir werden hier natürlich mit unseren KOmmentaren nicht die Welt verbessern:


    Oder kann man die ganze Sache vielleicht auch anders verstehen?
    Ist das ein Quiz extra für Pilzexperten? Leute wie Nobi, Ingo und Harald? also noch dem Motto: Findet die Fehler, die wir bei dem Quiz gemacht haben? ;)
    Insofern müsste man ja sagen: Ziel erreicht. Wir hatten doch schon auch unseren Spaß dabei, das ganze mal fachlich und kritisch und forumsangepasst flapsig auseinanderzunehmen, oder?
    Schade halt für die Leute, die sowas lesen und ebenso wie die zuständigen Redakteure von Pilzen null Ahnung haben. Aber man kann es ja nicht immer allen Zielgruppen recht machen.


    OK, jetzt werde ich wieder zu spaßig.
    Das BEdauerliche dabei ist: Die Medien, auch und gerade die öffentilch Rechtlichen, leisten in den meisten bereichen hervorragende redaktionelle Arbeit auch auf fachlichem Niveau. Aber warum fällt das so oft aus, wenn es um Pilze geht? Da steckt mehr dahinter, als nur schlampiger Umgang mit einem Thema. Da steckt noch zu viel von einer Haltung in den Köpfen, die halt seit hundert Jahren gültigkeit hat: "Ich bin immer mit meinem Großvater in die Pilze gegangen, der kennt alle Sorten, den Fliegenpilz, die Braunkappe, den Steinpilz und sogar den Baumschwamm."
    Das Pilze ein eigenes Reich bilden, das in sich eine ebenso große Formenvielfalt wie Flora und Fauna auch birgt, das wird ja nicht nur von den Medien und großen teilen der Bevölkerung verdrängt. Wo ist den die Mykologie in der Universitätslandschaft in Deutschland? Nur mal so als Beispiel. Mal abgesehen von einigen Instituten, die sich mit einigen Nebenbereichen der Funga beschäftigen, wo dies halt auch einen wirtschaftlichen NUtzen bringt: Da sind uns andere Länder um Lichtjahre voraus.


    Das setzt sich in Naturschutzverbänden fort. Vogelschutz jederzeit; ein Käferchen reicht, um ganze Autobahnprojekte stillzulegen; ein seltener Grashalm wird kilometerweit abgesperrt, jedes Kind, das das Gelände betritt sofort ins Gefängnis gesperrt. Ein seltener Pilz? Unfug. Hat gar nichts zu bedeuten. Weg mit dem Wald oder der Magerwiese, interessiert doch keine Sau wenn da ein extrem seltener Schichtpilz oder ein ganz spezielles Keulchen wohnt.


    Solange diese Einstellung dahinter steckt, daß Pilze halt eine Randerscheinung sind, die nur zum Aufessen nach Großvaters Hausregeln zu berücksichtigen sind, so lange kommt es zu solchen Artikeln. und da wird sich auch niemand beschweren bis auf ein paar narren, die sich für weiß der Geier welche Götter halten, blos weil sie nicht genauso viel von Pilzen verstehen wie der Großvater mit seinen Braunkappen.


    Ergo:

    "Welcher Pilz ist das, und falls ja, kann man den essen?"
    Klingt doch ganz schmissig, oder?


    So isses, Nobi. Darauf kommts an, mehr nicht.



    LG; Pablo.

    Hallo.


    Ein Schwärzen kann ich da nicht erkennen, sondern sehe schon eine grünblaue Verfärbung. Mit einem gewissen grauschleier, aber wichtig sind nicht die Farbnuancen, sondern daß diese Verfärbung überhaupt vorhanden ist.


    Denn Birkenpilze (Leccinum scabrum) mit rosalichen bis rosagrauen Verfärbungen im Hutfleisch und oberen Stieldrittel: OK, das kann vorkommen.
    Aber mit blauen Flecken in und an der Stielbasis? Das sollte eigentlich nicht sein.
    Das Problem dabei: Mittlerweile wird Leccinum oxydabile ja teilweise mit Leccinum scabrum synonymisiert. Leccinum oxydabile allerdings kann nach etlichen Beschreibungen durchaus blaugrün flecken in und an der Stielbasis. Bleibt dann die Frage der Interpretation, und die ist bei L. oxydabile nicht einheitlich...


    ...ok, Raufüße halt. :)


    Was diesen speziellen Fund betrifft:
    Leccinum duriusculum (Pappelraufuß) wäre mit den Verfärbungen noch eine Option, aber das gefällt mir nicht, wegen Habitus, Anatomie der Stielschuppen, Hutoberfläche...
    Zumal wenn der Pilz weich ist. Den würde ich eher ausschließen.


    Aber: Ich kenne diesen Pilz durchaus.
    Ich würde sagen, das ist der hier:

    Und der heißt bei mir momentan: Leccinum spec.
    Im Grunde ein Mischdingens zwischen Leccinum cyaneobasileucum, Leccinum variicolor s.l. und Leccinum scarbrum.
    Klare Rosafärbungen im Hutfleisch fehlen völlig, die blaugrünen Verfärbungen an und in der Stielbasis sind analog zu Leccinum cyaneobasileucum & Leccinum variicolor, die Stielschuppen und Hutoberflächen gehören zu Leccinum scabrum...
    Was ich für harte Merkmale halte in dem Bereich, sind die Stielschuppen, die L. cyaneobasileucum ausschließen. Sowie die vorhandenen Blaugrünen Verfärbungen, die mE Leccinum scabrum ausschließen. Dann gehört das - trotz fehlender rosa Verfärbungen und trotz der einheitlich braunen Hutoberfläche - irgendwo in den Formenkreis von Leccinum variicolor. Da gibt es ja auch noch solche Sachen wie variicolor forma sphagnorum und Leccinum bertauxii, die zwar dunklere, aber einheitlich gefärbte Hüte haben sollte.
    Zuletzt kann man noch an Leccinum holopus denken, der sehr wohl auch blaugrün flecken darf und von dem es braunhütige Formen gibt, aber: Wenn ich mich richtig erinnere passten da die Mikromerkmale nicht. (HDS eher vom variicolor - Typ), aber damals war ich noch mit einem Schrottmikro ausgestattet und jetzt taucht er nicht wieder auf.


    Ist aber auch nicht so relevant, hier gibt's ja auch keine mikroskopische Betrachtung.


    Mein Fazit für diesen Fund also:
    Entweder eine forma von Leccinum variicolor, oder eine von Leccinum holopus.



    LG, Pablo.

    Hallo, Patrick!


    In der Tat, ein Eichhase ist das nicht (hat ja keine Poren). Das sieht aus wie ein Ascomycet, mit dem Habitus käme eine Lorchel (Gattung: Helvella) in die engere Auswahl.
    Eine Artbestimmung kann ich da momentan nicht bieten, da der Fruchtkörper eventuell auch recht alt und untypisch ausgeprägt ist.
    Du kannst aber >hier< mal etwas zu der Gattung stöbern.



    LG, Pablo.

    Hallo, Harald!


    Hat er dir?
    Insofern funktioniert das Quiz: Bei mir warens nur ~ 93,3%. Bei der letzten Frage wollte ich lieber den Egerlingsschirmling essen als einen Pilz, den ich nicht sicher erkenne. ;)
    Aber ich kann's gut verstehen: Würde man jeden Mist anmahnen wollen, der zur "Pilzzeit" durch die Medienladschaften geistert, käme man ja zu nichts anderem mehr. Da fällt mir gerade ein, warum ich manchmal durchaus ganz froh bin nicht DGfM - PSV zu sein.


    Immerhin macht's ja auch ein wenig Spaß, mal ganz gehässig aber ohne irgendwelche Verbindlichkeiten so eine verunglückte Präsentation fachlich auseinanderzunehmen.



    LG; Pablo.

    Hallo.


    Diese Art der Hutrandriefung sollte bei Volvariella nicht vorkommen. ;)
    Was die Bestimmung dieses Scheidenstreifling betrifft: Wer weiß da momentan überhaupt noch, was was ist...
    Ich jedenfalls nicht.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Hoppla?
    Das ging ja mächtig in die Hose. Ist halt die Frage, wie der mdr das zusammengestellt hat, ob mit Wolfgangs Hilfe oder einfach nur ungeprüft Bilder aus der Suchmaschine entnommen hat. Denn mal abgesehen davon, daß da wirklich sehr wenig stimmt, ein paar Punkte sind kritisch. Wenn man's mal der Reihe nach durchgeht:


    Frage 1: Der Ritterlingsproblem wurde ja schon erwähnt. Tricholoma populinum hat nichts mit tricholoma pessundatum zu tun. Aber mal abgesehen davon, daß man bei dem Bild eh nicht sagen kann, welcher der braunen Ritterlinge das nun ist, entsteht hier ja kein Schaden für den Leser.


    Frage 2: Der vermeintliche Risspilz sieht aus wie ein Hallimasch. Wobei... Nur nach dem Bild geurteilt könnte das sehr viel sein. Sogar ein Hohlfußröhrling (Boletinus cavipes).
    Auch hier ist der Fehler nicht weiter schlimm, besser ein Pilz mehr kritisch beurteilt, als einer zu wenig.


    Frage 3: Wieso soll das keine Conocybe sein? Makroskopisch passt das schon, jede Aussage zu einer Art ist aber hier natürlich Blödsinn, ohne die relevanten Mikros geht da gar nichts. Kritischer ist Pilz C, denn eine Art aus der Gruppe um Psilocybe cyanescens kann man da nicht unbedingt erkennen. Möglich ist es, kann aber ebenso gut eine andere Psilocybe (oder Deconica) sein, sogar eine Psathyrella wäre möglich.
    Das Problem ist hier: Solche Pilze haben in einem ernsthaften Quiz für die Allgemeinheit nichts verloren. Dazu nachher noch ein paar Worte.


    Frage 4: Endlich mal eine Frage, wo man den Daumen heben kann. Auch wenn Bild B natürlich ebenfalls (wie Bild A) Hygrophoropsis aurantiaca zeigt, mit der Frage kann man was anfangen als Leser.


    Frage 5: Ist leider total verunglückt. Bild B zeigt ebenfalls einen Flocki (Neoboletus luridiformis). Bild C ist nicht zuzuordnen ohne Blick auf den Stiel und die Poren. Kann ja auch sein, daß sich da oben weiter ein Netz findet. Zudem hat eine mediterran verbreitete Art (Boletus lupinus) in so einem Quiz nichts verloren, die extrem spärlichen Streufunde in Deutschland sind ohnehin kritisch zu bewerten, insbesondere die die außerhalb des submediterranen Klimaraumes (1 Nachweis von Bernd Oertel bei freiburg aus den 80ern) notiert wurden. In Südfrankreich gilt der zudem als Speisepilz. Daß der giftig sein soll, kann ein Übertragungsfehler sein, oder auf Verwechslungen mit anderen Arten zurückzuführen. Warum nimmt man da nicht einen der in deutschland heimischen giftigen Röhrlinge? oder wenigstens einen ungenießbaren?
    Wird doch nicht so schwer sein, einfach einen Satansröhrling in die Reihe zu stellen!


    Frage 6: Die finde ich nicht schlecht. mal abgesehen davon, daß die Artbezeichnungen für die beiden Ramarias halt ohne MIkroskopie und Bestimmung nach Christan reine Phantasienamen sind. Glucken von Korallen zu untescheiden, macht aber durchaus Sinn für den Sammler.


    Frage 7: Ja, autsch. Das finde ich sogar sehr kritisch, hier Amanita excelsa für Amanita pantherina auszugeben. Eben weil jeder Sammler, der an weißsporige lamellenpilze geht, schon einen begriff davon haben sollte, welches die gefährlichsten Giftpilze in dem Bereich sind. Dabei ein falsches Bild vom Panther zu vermitteln, ist bedenklich.


    Frage 8: Bärtige Ritterlinge? Vielleicht. Aber eigentlich sehen die eher nach Risspilzen aus.


    Frage 9: Tricholoma sulphureum f. bufonium? Eher nicht mit den hellen Stielen, eng stehenden, gar nicht schwefelgelben Lamellen. Die Lamellen sehen auch viel eher breit angewachsen aus. Das Bild ist aber (wie alle Bilder, wenn man sie vergrößert) so dermaßen schlecht, daß da keine zuverlässige Bestimmung rauszuarbeiten ist.


    Frage 10: Die macht wieder mehr Sinn, weil hier auch mal Pilze mit einer gewissen Ähnlichkeit, aber doch gut erkennbaren Unterschieden gezeigt werden. Nur muss man hier auch schon in der Lage sein, zB die Gattung Laccaria zu erkennen. Daß das auf dem Bild dann Laccaria proxima sein sollte, ist ja zunächst zweitrangig, wenn es um die Gegenüberstellung Speisepilz vs. Giftpilz geht. Bestimmungen in der Gattung benötigen halt zumeist einige Mikroarbeit.


    Frage 11: Auch hier wieder: Warum eine Art mit tropischer bis subtropischer Verbreitung? Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Chlorophyllum molybdites kommt in Deutschland halt nur vereinzelt mal in irgendwelchen Warmhäusern und botanischen Gärten vor. Das ist ein ähnliches Problem wie mit dem vermientlichen Wolfsröhrling, wenn auch C. molybdites immerhin unstrittig giftig ist. Aber wenn man die Frage so stellt, dann gehört da Chlorophyllum brunneum rein.
    Bild B dürfte Amanita phalloides var. alba sein, aber das ist auch nur am Rande interessant und für das Quiz völlig egal. Da geht es darum, hier eine der Amanitin - haltigen Arten zu erkennen, fertig.


    Frage 12: Die Frage hätte gut sein können, wenn die Bildqualität nicht so erbärmlich wäre. Ganz im ernst: Bild C könnte ebensogut einer der gelbfleischigen Schleierlinge sein. und dann hat man wieder ein Problem, den wenn es die Art wäre, auf die da beim Rätsel spekuliert, dann wäre keine der drei Arten giftig.


    Frage 13: Das ist die typische Frage, die im Grunde schon vorsätzliche Körperverletzung beinhaltet, so wie sie gestellt ist. Sieht irgendjemand bei den vermeintlichen Stockschwämmchen die Stiele? Nein? ich nämlich auch nicht. Und solange die nicht sichtbar sind, sind das erstmal potentielle Gifthäublinge (Galerina marginata). Das ist nicht nur einfach schlecht, sondern nun wieder direkt gefährdend, weil dieser tödliche Doppelgänger noch nicht mal mit einem Wort erwähnt wird! Geschweige denn auch nur eine Kurznotiz zum relevanten Unterscheidungsmerkmal da ist.


    Frage 14: Geht in Ordnung. Ist wahrscheinlich eher eine blasse Lepista nuda als Lepista glauvocana, aber das ist mehr eine Randnotiz. Hier wäre es schön gewesen, einen Rettichhelmling und einen Schleierling mit violetten farbben daneben zu stellen. Da nochmal Lactarius torminosus und A. phalloides var. alba zu zeigen, ist Humbug.


    Frage 15: ...ist eine Katastrophe. OK, der Leucoagaricus leucothites ist noch erkennbar. Nur ob der tatsächlich giftig ist, das sei auch mal dahingestellt. Tendenziell eher Kategorie Hallimasch: Wird nicht immer gut vertragen.
    Bild B und Bild C zeigen: Weißliche Lamellenpilze! OK, bei Bild A kann man noch so ganz vage und mit viel Phantasie einen Schneckling erahnen. Oder vielleicht auch eine zu dünn geratene Nebelkappe. Bild C ist...? Was soll bitteschön ein "Weißer Risspilz" sein? Hier ist die Bildauswahl unterirdisch. Wenn man da einen Risspilz rein nehmen will, dann sollte man einen nehmen, wo man auch wenigstens schon ockerbraune Lamellen erkennt. So kann as ebenso gut einer der weißen Ritterlinge sein.


    Fazit:
    Die Bilder sind furchtbar schlecht, insbesondere weil sie in den meisten Fällen keinerlei relevante Bestimmungsmerkmale zeigen. Es werden Arten abgebildet, die für den Speisepilzsammler maximal uninteressant sind. Die Auswahlmöglichkeiten sind teils hahnebüchen, weil die Pilze einfach nicht zusammenpassen, entweder so gar nicht bestimmbar sind, oder Arten aus völlig unterschiedlichen Gattungsgruppen gegenüberstellen.
    Fatal für den Leser, der eben kein Pilzexperte ist, weil hier ein unglaublich sorgloser Umgang mit Pilzen vermittelt wird und dabei auch rein gar nichts erklärt wird!
    Ich glaube nicht, daß Wolfgang als Berater an dem Quiz mitgearbeitet hat. Dazu ist die Zusammenstellung einfach zu wahllos, zu zufällig, total ohne jeden Hintergrund und jedes Konzept. Wenn die Bilder so in der 123 - Datenbank drin waren, ist das in einigen Fällen halt blöd gelaufen.
    So wie ich das sehe, hat hier jemand vom MDR kurz in der Mittagspause vor dem Abgabetermin an die Redaktion eine Arbeit zusammengewürfelt, die er schludrig vor sich her geschoben hatte. Dazu passt auch, daß die Bilder absolut nicht der Qualität bei 123 entsprechen. Die sind massiv herunterskaliert, da ist nichts drauf erkennbar. Die Auswahl der Bilder und der Fragen beweist, daß das von jemandem zusammengestellt wurde, der nicht auch nur das geringste Bisschen Ahnung von Pilzen hat. Dieses Kasperle - Theater gibt's ja alle Jahre wieder zur Pilzzeit. Das passiert eben, wenn Ahnungslosigkeit als Ahnung verkauft wird und dann an noch Ahnungslosere Opfer weiter gegeben wird.


    Schade, das beste wird in der Tat sein, wenn ein DGfM - PSV mal beim MDR anklingelt und die das Quiz ersatzlos aus dem Programm nehmen.
    Man kann auch Wolfgang dazu eine Mail schreiben, ich glaube er wird fassungslos die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, unter was für einem Murks da sein Name auftaucht.



    LG, Pablo.