Beiträge von Beorn

    Hallo, Sebastian!


    Das erste Bild lassen wir mal unbeobachtet - da hatte ich eben kurz einen Schrecken bekommen und schon fast vermutet, in einen ganz falschen Pilz gebissen zu haben. :gplemplem:

    Aber das zuletzt gezeigte Bild erscheint schon einigermaßen farbecht, und das ist im Stiel definitiv zu viel gelb für eine Art aus der oben vorgeschlagenen Gruppe.

    Damit sollte das schon was aus der Umgebung splendes, citrinus usw. sein. Die Sporen gehen dazu ja auch in Ordnung, nur die KOH - Reaktion ist halt echt untypisch. Keine Ahnung, wie das kommt. Vielleicht irgendein Artefakt?


    Wegen dem anderen (saporatus?): Kann das sein, daß Karl eben gerade >hier< die gleiche Art angefragt hat?
    Sind die beiden Funde von der gleichen Exkursion?
    Wobei dein Fund ja schon recht deutliche Velumflecken auf dem Hut hat, und auch eher ockerlich als gelb gefärbt ist...



    LG; Pablo.

    Hallo, Chris!


    Genau, die Porengröße variiert erstens mit dem Alter, zweitens der Wuchsgeschwindigkeit der Fruchtkörper, drittens mit der Ausrichtung des Hymenophors (komplett horizontal = feinere Poren als bei schräger Ausrichtung), viertens mit dem Verhalten des hymenophors bei der Auffaltung des Hutes, fünftens dürften auch Witterungseinflüsse zumindest geringe Auswirkungen haben...

    Auch die Porengröße ist abhängig von diversen Faktoren und sollte darum immer in einem für eine Art möglichen Spektrum betrachtet werden und nicht absolut genommen.



    Lg; Pablo.

    Servus!


    Und auch wenn ich natürlich hier ebenfalls Tricholoma fulvum erkenne:
    Mir gefällt das trotzdem, daß Beli sich mit seinen Sichtweisen einbringt, Literatur vergleicht und auch mal was Optionales vorschlägt.
    Weil das für uns alle ja auch ein Erkenntnisgewinn ist. Es hat mich eben dazu gebracht, auch noch mal nachzugucken (auch wenn Stefan ja die Angaben aus FNE4 ja schon zitiert hat).

    Meiner Ansicht nach hat Beli ein ziemlich solides Wissen in einem ziemlich breiten Spektrum - aber weiterlernen geht immer. Beli lernt offenbar ganz ähnlich wie ich: Einfach mal mitschnacken, Fehler machen, Wissen dadurch verfeinern.


    Da kann man als Erkenntnis für alle ja auch was rausziehen: Bei Ritterlingen muss man den makroskopischen Merkmalen große Beachtung schenken, weil mikroskopisch geben die einfach wenig her: Allenfalls mal Schnallenverhältnisse und Sporen - wobei die Sporen auch schon innerhalb einzelner Arten stark zu variieren scheinen (Stadium der Fruchtkörperreife beeinflusst die Sporengröße ähnlich stark wie bei Röhrlingen). Und darum können auch Literaturangaben zu Mikromerkmalen differieren.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Frank!


    Der zweite könnte vom Aussehen her Cortinarius vespertinus sein.

    In dem Fall ist es aber tatsächlich so: Die Sporen müsste man sehen; die sind bei vespertinus schon recht ungewöhnlich für ein Phlegmacium, weil ganz klein, breitelliptisch und einigermaßen unscheinbar überwarzt.



    LG; Pablo.

    Servus, Schupfi!


    Das dunkelhütige Dingens aus der ersten Kollektion macht auf mich auch einen komischen Eindruck. Ich habe da Zweifel, daß der zu den anderen (also den hellhütigeren, typischen) bubalinüssen gehört. Neben den Hutoberflächen (farblich) ist ja auch das verfärbungsverhalten unterschiedlich, ebenso wie die Stieloberfläche und die Färbung des Stielfleisches im Schnitt.

    Ich würde jetzt normalerweise nach Sporen fragen - aber das macht in dem Fall keinen Sinn, wenn du nur den einen fruchtkörper hast. Denn der ist nicht ausgereift, die Sporen wären demnach durchgehend kürzer als bei ausgereiften fruchtkörpern und den vergleich von Quotienten kann man damit im Grunde schon vergessen.
    Allerdings hatte ich schon öfters mal den Eindruck, daß es eventuell noch eine weitere (unbeschriebene) Art geben könnte, die zwischen bubalinus und engelii steht. Im makroskopischen Aussehen eher wie bubalinus, aber mit (auch bei ausgereiften fruchtkörpern) kürzeren Sporen, die eher zu engelii passen würden.



    Lg; pablo.

    Hallo, Jörg!


    Das ist schon eine Clavaria (Wiesenkeulchen), aber von diesen Arten aus dem Umfeld von falcata / daulnoyae etc. nehme ich inzwischen gekonnt reißaus!

    Das ist für mich momentan ein unentwirrbares taxonomisches Knäuel aus diffusen Synonymisierungen, kaum nachvollziehbaren trennungen ohne schlüssige morphologische Konzepte und zu jedem Fund kann man pro Autor jeweils mindestens 3 Namen vergeben - nö, da habe ich mich mal ausgeklinkt. Vielleicht lichtet sich das Chaos noch irgendwann.



    Lg; Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Es könnte auch gut eine Clavulina sein. Clavulina coralloides / cristata kann durchaus so aussehen, vor allem wenn in regelmäßig gemähten Wiesen erscheinend.

    Du kannst ja mal versuchen, da einen Sporenabwurf zu bekommen: Clavulina ---> weiß; Ramaria s.l. ---> ocker; Thelephora ---> braun.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Rhizina undulata steht seit Ewigkeiten auch auf meiner Fundwunschliste. Bisher hatte ich nie das Vergnügen, diese Art kenne lernen zu dürfen.

    Mein Beineid dazu! :thumbup:


    Die Stachelinge sind natürlich auch schick.

    Phellodon niger ist ziemlich eindeutig, den kann man so abhaken. Das andere wird dann ein Hydnellum sein, da wäre vorab schon mal ein Schnittbild hilfreich, um das näher einzugrenzen. Wenn der wirklich orange ist, wird's interessant. Da gibt es mindestens zwei Arten, die taxonomisch relativ verworren sind, weil je nach Autor Beschreibungen vermischt wurden. Mikroskopisch ist da nicht viel zumachen, makroskopisch trennt Hrouda (>hier<) Hydnellum floriforme (= Hyndellum aurantiacum sensu Maas Geesteranus) durch blassere Fruchtkörper mit eher blassem Hutfleisch von Hydnellum aurantiacum (= Hydnellum auratile sensu Maas Geesteranus) mit durchgehend dunkel orangebraunem Fleisch und von anfang an dunklen, orangebraunen, teils zonierten, rinnigen und schuppigen Hüten.

    Diese seltenen Arten kenne ich aber nicht wirklich (durfte immerhin letztes Jahr mal etwas beobachten, was ich für H. aurantiacum s. Hrouda halte). Allerdings habe ich auch etwas Zweifel, ob euer Fund tatsächlich in die Ecke gehört... Schnittbilder? :)



    LG; Pablo.

    Hallo, Bernd!


    Soweit ich weiß, muss es für Antrodiella serpula kein exaktes Substrat und auch nicht eine exakte Schillerporlingsart sein.

    Ich habe Funde von Antrodiella serpula bisher einerseits an Rotbuche mit Inonotus cuticularis, dann an Rotbuche mit Inonotus nodulosus und an Rotbuche ohne Fruchtkörper von irgendwelchen Schillerporlingen gehabt. Funde an Erlen hatte ich auch, meistens mit Fruchtkörpern von Inonotus radiatus dabei, aber eben nicht immer.

    Man müsste mal durchgucken, welche Inonotus - Arten an Hasel gehen können, aber ich würde mal annehmen, daß es auch an Corylus Inonotus gibt und dann dürfte der Antrodiella egal sein, welches Inonotus - Mycel sie da "anzapft" (oder was immer auch die Antrodiella mit dem Inonotus zu schaffen hat).



    Lg; Pablo.

    Hallo, Sebastian!


    Cortinarius splendens mit krass roter KOH - Reaktion auf dem Hut? ich fürchte, da kann was nicht stimmen. Mit so einer Reaktion dürfte das eher in die elegantissimus - Verwandschaft gehören. Das Fleisch wäre dann im Schnittbild aber nicht durchgehend leuchtend gelb (kann aber auch vor allem in Stielbasis und Hut gelblich sein).

    Mit der etwas undeutlich ausgeprägten Knolle: Vergleiche mal vage mit Cortinarius olearioides, aber Bestimmungen in der Gruppe können krass sein, vor allem wenn man keine ganz jungen fruchtkörper zur Verfügung hat.

    Cortinarius splendens wäre das hier:


    KOH ist hier nicht drauf auf dem Bild, aber die Reaktion ist quasi negativ.


    Dagegen Cortinarius olearioides (cf):



    Cortinarius elegantissimus:



    Cortinarius bergeronii:




    Cortinarius aureofulvus (cf):




    in der Gruppe (Lamellen gelb + nie mit Blauton, KOH auf Hut und Stielbasis rot, Trama nicht oder nur in Stielbasis und Hutfleisch gelb) gibt es noch ein paar mehr Arten wie zB Cortinarius alcalinophilus und Cortinarius cedretorum, bei ein paar Arten (bergeronii, cedretorum, selten elegantissimus) hat man bei ganz jungen fruchtkörpern bläuliches Fleisch in der Stielspitze, teils im Hut und manchmal auch außen am Stiel, ohne ganz junge Fruchtkörper und ohne Sporengrößen wird's schwierig in der Gruppe.


    Schleierling No. 5 kann nicht Cortinarius saporatus sein, oder?



    Lg; Pablo.

    Hallo, Bernd!


    Ich vermute bei Antrodiella citrinella, daß die nicht nur Fomitopsis pinicola braucht, sondern die Kombination von Fomitopsis pinicola und Nadelholz (Picea), und zudem noch besondere ökologische (klimatische?) Bedingungen - also in der Umgebung ein Artenspektrum, das sich in der Form nur in einigermaßen naturbelassenen Nadelwäldern findet.

    Antrodiella citrinella kann als Naturnähezeiger interpretiert werden, auf jeden Fall aber als hoch anspruchsvoll hinsichtlich des Habitats.



    LG; Pablo.

    Hi.


    Ja, man kann da schon irgendwie erkennen, daß das Velum anfangs eher schleimig als fädig gewesen sein muss.

    Die Erklärung von Uwe zur Stellung von Cortinarius delibutus ist spannend: Das hat mich nämlich selbst auch schon hin und wieder irritiert, wie wenig klebrig die Stiele da oft sind im Vergleich zu manchen anderen Myxacien.



    Lg; Pablo.

    Tach zusammen!


    Ich würde hier mendax nicht kategorisch ausschließen.

    Immerhin hat der Hut durchaus einen (wenn auch blassen) rosarötlichen Farbton, zudem auch einen recht gut erkennbaren Hauch von Oliv.

    Olivtöne sind eher nicht so Sache von S. luridus (kommen meienr Erfahrung nach dort recht selten vor, sind aber möglcih), bei mendax ist gerne etwas oliv im Hut mit drin, vor allem bei jüngeren Fruchtkörpern. Von der Struktur der Stielzeichnungen her könnte mendax schon möglich sein, auch wenn die Art normalerweise zur Stielbasis hin noch "röter" ist. Sowas wie hier gehört aber auch noch in den Variationsspielraum.
    Habitus: Steht auch irgendwie so dazwischen, daß das sowohl zu mendax wie auch zu luridus passen kann.


    Fazit dazu: Das wäre für mich ein unklarer Fruchtkörper. Sporen und Huthaut könnte man noch angucken, aber der Fruchtkörper scheint recht jung zu sein, die Sporenform kann dann unzuverlässig sein(weil reifende Sporen in der Regel kürzer als bei einem älteren Fruchtkörper).



    LG, Pablo.

    Hallo, Bernd!


    Antrodiella citrinella wächst an Fichte, und zwar immer irgendwie zusammen mit Fomitopsis pinicola.
    Dein Fund an Hasel ist was Anderes, ich vermute, daß das in die Richtung Antrodiella serpula (Antrodiella hoehnellii s. auct. plur.) gehen könnte. Die Art besiedelt allerhand Laubholz - aber immer in verbindung mit Inonotus - Arten. Die Inonotus Fruchtkörper müssen aber nicht am Substrat zu sehen sein, sondern es muss ein Inonotus - Macel im Holz vorhanden sein.

    Dein zweiter Fund ist Daedaleopsis confragosa (Rötende Tramete), die jüngeren Fruchtkörper sehen oft so aus.



    LG; Pablo.

    Moin!


    Aha, danke Uwe. :thumbup:

    Das macht die Sache jetzt etwas erträglicher für mich, weil ein "torvus mit gelblichem Velum" wäre mir wohl schon aufgefallen und hätte durchaus meine Aufmerksamkeit erregt.

    Ich halte trotzdem mal die Augen nach dem Laubwald - anomalus auf.



    Lg; pablo.

    Hi.

    Selbstverständlich ist die Stielbefaserung bei Galerina marginata s.l. vergänglich.
    Ebenso wie die Stielschuppen bei Stockschwämmchen. Die Fasern bei den Gifthäublingen müssen aber auch frisch nicht unbedingt deutlich ausgeprägt sein.
    Der Schluss: "Es hat keine silbrigen Stielfasern, also ist es kein Gifthäubling" ist demnach falsch und kann lebensbedrohlich sein.

    Besser wäre: "Der Stiel ist unterhalb des Ringes deutlich schuppig, also ist es kein Gifthäubling". g:-)



    LG; Pablo.

    Hallo, Bernd!


    Beim ersten kann trotzdem Trametes versicolor rauskommen.

    Die ist so scheuslich variabel, und auch solche komischen Formen kommen vor.
    Hier mal ein irgendwie vergleichbares Beispiel (lustigerweise an Picea):




    Die war jetzt zwar nicht gerade "papierdünn", aber "papierdünn" mit nach unten einrollenden Hutkanten geht auch, und geht auch mit ansonsten komplett normaler und typischer Färbung.

    Dennoch: weitere Untersuchung ist erforderlich.
    Ebenso wie beim Zweiten. Doch da besteht ein recht großes Risiko, daß man bei der Untersuchung nachher bei Schizopora paradoxa landet. :gzwinkern:



    LG; Pablo.

    Salut!


    Ach, das ist ja interessant!
    Es wäre durchaus möglich, daß ich sowas auch schon mal in der Hand hatte - und aus dem Augenwinkel vielleicht einfach als Cortinarius torvus flasch eingeordnet nicht weiter beachtete. Mit dieser stark ausgeprägten Ringzone wäre das ja makroskopisch auf flüchtigen Blick ein Doppelgänger.
    Mit ganz anderen Sporen freilich (es sei denn, die würden hier alle auf dem Kopf stehen, aber danach sieht es gar nicht aus).

    Demnach müsste diese Sippe aus der anomalus - Verwandschaft also keine deutlich gelben Velumbänder haben? Weil die bei Claudias Fund sehe ich nichts Gelbes am Velum, anders als auf Uwes Vergleichsbild.
    Das fuchst mich jetzt, ich werde mal die Augen offen halten nach diesen torvus-Doppelgängern.



    Lg; pablo.

    Servus!


    Die Laccaria müsste man wohl mikroskopieren, wenn es was Anderes sein sollte als amethystina. Denn verwitterte Fruchtkörper von der können schon so aussehen.

    Die vermeintliche Phaeocollybia ist eine Tricholoma (Ritterling) ich würde da mal so vage Tricholoma imbricatum (Feinschuppiger Ritterling) vermuten.

    Hier ein Bildchen von Phaeocollybia lugubris von vor ein paar Wochen aus dem Schwarzwald:



    LG, Pablo.