Beiträge von Beorn

    Hallo, Nordtreffenteamkollegen und Forumsteamkollegen!


    Nachdem ich nun den presi für die längste Anredeformel abgesahnt habe, würde ich gerne erstmal ein sattes und großes Dankeschön an die Organisatoren aussprechen.
    Insbesondere Torsten und Dodo mit der Unterkunft, aber auch Hans mit der gesammelten Verpflegungsorganisation, Inken für die Genehmigungen, und allen anderen daß ihr einfach da wart.
    Im Grunde darf man dazu kaum was schreiben, ich fand's ziemlich einmalig.
    Und auch wenn es teils im Getriebe noch ein klein wenig knirschte: Diese Kombination aus ganz familiärem Beieinander und andererseits durchaus mykologisch versiertem Fachtreffen, das war schon genial. Und dürfte in der Form ziemlich einmalig gewesen sein.


    Mal so rum ausgedrückt:
    Manchmal ist das Leben eben doch ein Ponyhof.



    Am ersten tag, dem Anreisetag, haben Jan-Arne und ich leider vorwiegend zwischen Mannheim und Itzehoe Baustellen gesammelt.
    Darum kann ich nicht viele Pilze zeigen. Im Grunde nur einen, den ich im Dämmerwald schnell eingesackt hatte. Bezeichnenderweise ein sogenannter "Dämmi - Pilz" (er möge mir den Wortwitz verzeihen) in der Dämmerung.


    Tomentella sublilacina (Weinbraunes Filzgewebe):


    Von maren schon auf Sicht angesprochen, mikroskopisch in trockene Tücher gewickelt.
    Filzgewebe sind übrigens keiine Krusten im eigentlichen Sinne. Obwohl sie als dünne Beläge an liegendem Totholz wachsen, sind es Mykorrhizapilze, die sehr nahe mit den Stachelingen wie Habichtspilz und Scharfer Korkstacheling verwand sind. Und auch mit den Warzenpilzen wie dem Erdwarzenpilz (Thelephora terrestris).
    Das Holz benutzen sie vorwiegend als Ablagefläche für die Fruchtkörper.



    LG, Pablo.

    Hallo, Craterelle!


    Mein Beineid zu dem Kurzurlaub.
    Da will ich jetzt sofort hin!


    Immerhin sind schon mal die Bilder einiges wert, da fühlt man sich nicht mehr ganz so nasskalt. :thumbup:



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Hübsche Ritterlinge.
    fast glaube ich, die zu kennen. Aber leider nein: Bei mir schmecken die auch schwach und allmählich bitter.
    Allerdings bin ich mittlerweile bei den Dingern so paranoid, daß ich Tricholoma albobrunneum ss. FNE4 für mindestens 4 verschiedene Arten halte. :)


    Vollständig mild waren diese hier aus Schleswig / Nordtreffen:

    Aber die haben dafür einen recht prägnanten Buckel. Was also möglicherweise Art nummer 5 sein könnte.


    Irgendwann nächste Woche lade ich mal noch eine Serie mit einigen braunen Rittern hoch. Nur mal so zum Gucken.
    Denen muss man sich schrittweise nähern, in diesem Jahr verstehe ich ein wenig mehr als im letzten, und im nächsten Jahr vielleicht ein kleines bisschen mehr als in diesem.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Hm, die Pilzchen auf meinem Bild hatten eigentlich eher graubraune Hüte.
    Aber in der Tat, ich weiß es nicht, wie weit das bei den beiden Arten jeweils variieren darf.
    Schlecht eigentlich! Dabei sind das sogar richtige Pilze, weil sie ja an Holz wachsen. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Plejades!


    Tja, und bei Schwefelköpfen würde ja eine Kauprobe schon wieder Sinn machen.
    Was man hier mitnehmen kann: Pilze auf Holz mit häutigem Ring am Stiel sind niemals Schwefelköpfe. Also ein Bereich, wo man dann auf Kauproben verzichten kann. :)



    LG, Pablo.

    Hallo, Norbert!


    OK, mikroskopische Untersuchungen von Porlingen sind halt auch... ähm... irgendwie extrem mühsam. Und die Interpretation von dem was man da sieht ist kompliziert, das braucht Übung (und ein paar gute Porlingsbücher). Ist halt in dem Bereich in den meisten Fällen unverzichtbar.
    Hyphen (aus dem Tramabereich) sehe ich auf deinem Bild nicht, aber dafür sind durchaus (unreife) Basidien zu sehen (die keulenförmigen Elemente) und Hyphidien, wie sie an den Röhrenmündungen vorkommen sollten.
    Beides ist in dem Fall aber eher uncharakteristisch.
    Sporen wären schon wichtig, aber die sind mitunter schon schwer zu finden. Ebenso wichtig sind aber die Tramahyphen und Hyphen des Subikulums, da müsste man zu einem strikt monomitischen Pilz kommen, der keinerlei schnallen an den Septen hat.
    Mario hat das kürzlich ganz gut dokumentiert: >Physisporinus vitreus<.


    Hat dein Pilz denn tatsächlich Poren gehabt, Thomas
    Färbung und Oberflächenstrukturen wirken da erstmal kaum wie Physisporinus, wenn Poren fehlen, dann gäbe es da ein paar Dutzend Möglichkeiten an Krusten mit irgendwie wachsartiger Konsistenz. Wenn Poren vorhanden, dann sollte man das durchaus mikroskopieren, um nicht einer Ceriporia, Ceriporiopsis, Oligoporus s.l. oder so was auf den leim zu gehen. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Was Galerina autumnalis betrifft: Das wäre nach meiner Auffassung ein Pilz, der gar nicht oder nur sehr undeutlich mehlgurkig riecht (wobei auch galerina marginata s.str. ohne typischen geruch auftreten kann). Ein gutes Merkmal scheint die Struktur der Huthaut zu sein, die man zumindest bei frischen Pilzen von Galerina autumnalis mehr oder weniger komplett abziehen kann. Die ist schon richtig dick und dehnbar, nicht ganz so krass wie beim Dehnbaren Helmling (Mycena epipterygia) oder dem Gallertfleischigen Stummelfüßchen (Crepidotus mollis), aber eben durchaus in diese Richtung.
    Ob das aber wirklich getrennte Arten sind, oder nur verschiedene Ausprägungen einer einzigen, plastischen Art, entzieht sich meiner Kenntnis.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Verstehe, nachvollziehbares Argument. :thumbup:


    Mir scheinen die Stiele bei dem rechten Grüppchen auf dem ersten Bild und auch auf den beiden letzten Bildern nicht gleichmäßig braun zu sein.
    Jedenfalls die Stielspitze wirkt eher rötlich, ich weiß nicht, ob Mycena stipata das kann.


    Ein Bildchen von Mycena inclinata mit gleichmäßig dunklen Hüten (aber bunten Stielen) hätte ich noch zu bieten:

    Möglicherweise ist das auch eine Frage von Alter und witterung und man muss wirklich die Stielspitze genau betrachten, ob sich da noch hellere (rötliche bis gelbbräunliche) Farbtöne finden.



    LG; Pablo.

    Hallo!


    Was besser gefällt: Im Sommer ganz klar die Landschaft. Weil da ist es oft reichlich trocken und die Pilze nur sehr spärlich vorzufinden. ;)

    Mir selbst fällt es auch oft schwer, die Balance zwischen amtlicher Bergtour und Pilzbeobachtungsexkursion zu finden.
    Weil beides zusammen ist schwierig, die Aufstiege dauern so lange, wenn man nebenher am Fotos machen ist.


    Aber ansonsten kann man schöne Touren auch im Herbst gehen, Peter.
    Da ist das Licht oft noch klarer und schöner.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jürgen!


    Nur fürchte ich, daß du an beide Bilder "unbekannte Pilzart" dranschreiben müsstest, wenn du nicht noch ein paar mehr Ansichten abfotografiert hast.
    Der erste ist kein Leistling, könnte aber eine Art aus dem Gelbfuß - Umfled (Gattung: Gomphidius) sein.
    Der zweite Pilz sitzt gefühlsmäßig um einen aus der Streu ragenden Laubholzast und würde - eben auch nur gefühlsmäßig - auf >Bjerkandera adusta< hören.
    Bei beiden Ideen liegt die Wahrscheinlichkeit, daß meine Einschätzung stimmt, aber deutlich unter 70%.



    LG, Pablo.

    Hallo, Alexander!


    Wow, super schöne Pilze und ausgezeichnete Dokumentationen.
    Macht Spaß da zuzugucken. :thumbup:


    So weit bin ich da lange nicht drin, auch wenn diese lustigen Pilze mit den eckigen Sporen sehr wohl spannend sind.



    LG, Pablo.

    Hallo, Norbert!


    Ja, das sieht nach Kaulozystiden aus.
    Ich habe keine Ahnung, ob Entoloma rhodopolium das haben darf, ist aber bei den arten dieser Sektion meist nicht bestimmungsrelevant, wenn ich das richtig im Kopf habe.
    Was die Schnallenverhältnisse betrifft: Kann man hier klar als "Schnallen vorhanden" bezeichnen. So wie es aussieht in allen Geweben zu erkennen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Leute!


    Erstmal: DANKE!


    Ein absolut denkwürdiges Treffen, und in der tat: Jetzt hätten wir wohl eher Schneemänner gebaut, statt Pilze beobachtet.


    Die 3 Threads habe ich eben schon mal angelesen, dauert aber noch, bis ich da ein paar Sachen reinmale. Bin noch mitten in der Bearbeitung, dieses gerät mit den Linsen ist schon wieder eingeschaltet...
    Und beim Reingucken hier habe ich mich gerade gefreut:
    Bei Discinella lividopurpurea kam ich eben auch raus. Mit der selben Unstimmingkeit, ob das nun das Gleiche ist wie Ombrophila (laut IF auch Discinella) limosella.
    Im Zweifel hat bei solchen Inoperculis ja eigentlich immer Zotto recht. ;)
    >Link zur Doku<



    LG, Pablo.

    Hallo, Alex!


    Ich sag's mal so: Mir persönlich wäre die Nebelkappe bedenklicher als Trich.terr.
    Das erscheint mir wesentlich diffuser, schwerer einzuschätzen, was es nun mit der möglichen genverändernden Wirkung auf sich hat.
    Wie gesagt: Mir persönlich.
    Ich rate dir zu nichts und rate von nichts ab. Man muss sich die Risiken klarmachen und dann abwägen und eine eigene Entscheidung aus dem Verstand heraus treffen.
    Da du dazu ja in der Lage bist, habe ich persönlich keine Bedenken.


    Aber sag mal: Was war das mit den Habichtspilzen? Hast du welche hier in der Gegend gefunden?
    Da würde mich natürlich der Standort interessieren. Daß ich sie dir nicht wegfuttere, weißt du ja. :)



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Schöne Doku dieses feinen Pilzchens.
    All diese nabelinge und Adermooslinge sind recht kompliziert, diese Art aber scheint ganz gut definiert zu sein
    Mir ist sie leider noch nicht begegnet, umso mehr freuen natürlich deine Bilder. :)



    LG; pablo.

    Hallo, Lichtbildner!


    Das scheint mir irgendwas aus der Richtung Hymenoscyphus (Stielbecherchen) zu sein. Sagt mir aber jetzt nichts konkretes, dein Fund.
    Wenn dir da jemand makroskopisch weiter helfen kann, dann ist das >Ingo<.
    Schreib ihm ruhig mal eine PN mit einem Link zu diesem Thema.



    LG, Pablo.

    Hallo, Helge!


    Die makrochemischen Reaktionen bei Helmlingen geben leider nichts her.
    Wenn du dich an die Bestimmung machen willst, ohne viel Geld in Gattungsmonografien zu verwenden, sei dir >diese Seite< empfohlen.
    Was deinen Fund jetzt betrifft: Da unterstütze ich die Ideen von Alex und Anna. Für mich sieht das auch aus wie typische Buntstielige Helmlinge. Für meinie Nase riechen die zwar meist eher wie ranzige Butter, aber ein wenig Mehlgurkigkeit ist schon ab und an mit drin im geruch.



    LG, Pablo.

    Hallo, Harald!


    Und genau damit hast du vermutlich recht. ;)

    Andererseits: Die anderen unbestimmbaren Ritterlingsfunde sind vermutlich dann schlichtweg Trich.terr.
    In diesem speziellen Fall hat Romanas Pilz aber schon starke Ähnlichkeit mit einem Seifigen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Sarah!


    Theoretisch sollte auch Lugol gehen.
    Alleridings wird das vorwiegend bei Ascos benutzt, für Porusreaktionen. Wichtig ist aber wohl in erster Linie das Jod. Idealerweise kann man's mal bei einem sicheren Amyloidsporer vorprobieren, dann weiß man, ob es klappt.



    LG, Pablo.

    Hallo, Safran!


    Ah, das erste Rezept. Ich erinnere mich und habe gleich schon wieder einen tropfenden Zahn.
    Man muss es eigentlich mal sagen wie es ist: Eure Kochkünste, die Gerichte waren die eigentlichen Highlights der ganzen Aktion. :P



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ich glaube, das geht auch ohne Mikro ganz gut.
    Ist ja einer mit deutlich gestielter Peridie und gefaltetem Peristom, mit dem scharfen, herunterhängenden Kragen der endoperidie ist es dann Geastrum striatum, wie Manfred schon festgestellt hat.
    Geastrum pectinatum (Hals? Streifen? die deutschen Namen von den beiden bringe ich immer durcheinander) hat keinen solchen Kragen, dafür ist die Unterseite der Endoperidie zum Stielchen hin gerieft.



    LG, Pablo.

    Hallo, Charlotte!


    Danke für die Auflösung.
    Vielleicht liegt es nicht an deinem Geruchssinn, sondern viel eher am Alter und Zustand der Fruchtkörper, daß du den Mehlgeruch nicht wahrnehmen konntest.
    Sowas ist halt auch ein vergängliches merkmal.



    LG, Pablo.