Beiträge von Beorn

    Hallo, Dieter!


    ich glaube, du brauchst dringend Literatur. ;)
    Bei Scheidenstreiflingen ist es nicht ganz einfach, was Aktuelles zu finden.

    Erhard Ludwig, Pilzkompendium III (Bildband und Textband) ist gut, aber auch teuer. Man kann mit >Geoffrey Kibby< arbeiten, das ist erschwinglich, man kann gut damit arbeiten, aber es beschränkt sich eben weitestgehend auf die Arten, die in GB nachgewiesen sind. Online kann man auf >Amanitaceae.org< gucken.
    Aber was Scheidenstreiflinge betrifft, ist alles nicht der Weisheit letzter Schluss. Hoffentlich kommt irgendwann noch mal eine Monografie raus, so wie der Amanita - Band der Fungi - Europaei - Reihe. Der ist aber in einigen Punkten nicht mehr wirklich aktuell und enthält einige Schwächen.


    Was den Geruch betrifft: Der ist nicht typisch. Wenn in einem Fruchtkörper nach einem Tag liegen lassen Zersetzungsprozesse auftreten, riechen die eben nach Fisch, unabhängig von der Art.



    LG; Pablo.

    Hej.


    In der Tat, klappt nicht immer.
    Aber das ist es, was ich auch mit "Erfahrung" meine: Die entsprechenden Pilze eben möglichst gut zu kennen und natürlich gehören dazu auch mikroskopische Untersuchungen. Es kann übrigens nichts schaden, auch dann immer mal wieder in einen Fund reinzulinsen, wenn man sich "aus Erfahrung" schon im Feld recht sicher ist.
    Gerade bei Rindenpilzchen erlebt man immer wieder hübsche Überraschungen.
    Wird bei Mollisien und anderen kleineren becherchen ja nicht anders sein. Auch wenn die Trefferquote der makroskopischen Einschätzungen mit der Erfahrung steigt, zu viel Sicherheit sollte man sich nie gönnen. Aber mit steigender Erfahrung wird ja auch die Mikroskoparbeit leichter. Da weiß man irgendwann genau, wo man nach welchen Merkmalen gucken muss und ist entsprechend schnell fertig.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    deine Beobachtungen zur Wuchsweise von Tricholoma scalpturatum kann ich jedenfalls nachvollziehen. Eher wenige Exemplare in losen Grüppchen, so kenne ich die Art.
    Ob das aber signifikant und konstant ist, den Schluss ziehe ich mal noch nicht.


    Tricholoma inocyboides unterscheidet sich von Tricholoma scalpturatum auch durch die Sporenform. Die ist ungefähr wie bei Tricholoma argyraceum, von dem er sich durch das auch jung viel spärlichere Velum unterscheiden soll und auch durch das deutlich stärkere Gilben.
    Ich kann mir schon vorstellen, daß das drei getrennte "gute" Arten sind.



    LG, Pablo.

    Moin, Caesar!


    Hübsche Pilze. Tatsächlich, wenn man nur richtig guckt, dann findet man auch jetzt noch reichlich. Vielleicht weniger was zum Essen, aber viele spannende und schöne Pilze.


    Dein erster ist entweder eine Marone oder einer der Schmierröhrlinge um Butterpilz und Körnchenröhrling.
    Die Koralle auf dem zweiten Bild könnte - wenn an vergrabenem Holz wachsend und mit gelben Astspitzchen - die Steife Koralle (Ramaria stricta) sein. Aber die Arten dieser gattung sind schwer zu bestimmen.
    Das rosane auf dem letzten Bild ist ein Schleimpilz, aber eine Gattung oder gar Art lässt sich so leider nicht erkennen.


    LG, Pablo.

    Hallo, Zoe!


    Das ist einer der gelbblättrigen Schirmlinge, also wohl entweder Lepiota elaiophylla oder Lepiota xanthophylla.
    Die sind theoretisch giftig, aber nur, wenn sie in relevanten Mengen in den Verdauungstrakt gelangen. Die Sporen in der Luft sind harmlos, auch das Berühren der Pilze ist unbedenklich. Es gibt keine Pilzarten, die Kontaktgifte enthalten. Wenn du kleine Kinder im Haus hast, die gelegentlich aus Blumentöpfen zu naschen pflegen, dann solltest du die Fruchtkörper aber unbedingt entfernen.


    Diese Pilze sind keine Symbionten, schaden der Palme aber auch nicht. Sie setzen tote, organische Materie in der Pflanzerde um. Helfen der Palme also auf diese Weise, besser an die Nährstoffe in der Erde zu kommen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Dieter!


    versuche es mal ohne Abkürzung und mit weiblicher Endung: Amanita argentea. :)
    Deine Pilze würde ich allerdings durchaus für eine Art mit gefärbtem (graubraunem) Velum halten. Oder am besten ausgedrückt: Mit bräunendem Velum. Bei dem ganz jungen Pilz mag es noch weißlich sein, aber auch da sieht man schon an manchen Stellen, wie es sich umfärbt. Und das ist ein wesentlicher Faktor gegenüber den Arten, wo das Velum weiß bleibt. Oder gilbt. Oder rostbraun / rostrot verfärbt.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Und Kiefernnadeln sind nun auch zu sehen.
    Beim Geschmack wäre es wichtig, die Kauprobe fachgerecht durchzuführen: Etwa erbsengroßes Stück Pilz in den Mund und eine bis zwei Minuten kauen. Dabei immer schön um die Zunge herumbewegen, dabei nicht schlucken. Der schärfliche GEschmack bei T. sciodes kommt bisweilen erst recht spät raus.


    Beim Geruch musst du um diese Jahreszeit meist kräftig am Stiel rubbeln, oder auch den Pilz mal eine Zeit lang in der hohlen Hand wärmen und knautschen.


    ich denke übrigens zu ca. 94%, daß das einfach Trich.terr ist. :)



    LG; Pablo.

    Hallo, Holger!


    Ramaria gracilis riecht auch nicht immer so deutlich. Jung stärker als alt und wenn's kalt ist, ist es auch nochmal schwieriger. Zur Not mal einen jungen fruchtkörper ins Döschen tun, ein wenig in der Tasche erwärmen, dann nochmal schnuppern.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Beim ersten wäre ichz auch beim lacktrichterling. Da leuchten die Lamellen in meinem Monitor so fein blassrosa, als würde mir der Pilz zurufen: "Hey, ich bin ein Weißsporer mit stacheligen Sporen!"
    Was natürlich auch falsch sein kann, ist ja nur ein Eindruck über Bilder.
    Der Milchling wird kaum bestimmbar sein, sehr komplizierte Gruppe das mit diesen orangelichen, eher kleinen Milchlingen.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Ich glaube, die fiesesten verwechslungsmöglichkeiten von Cylindrobasidium wird man in den Gattungen Radulomyces, Hyphoderma, Phanerochaete, Phlebia, Ceraceomyces, Gloeocystidiellum und so weiter finden. Bei der Definition von "wachsartig" muss man ja auch immer ein wenig differenzieren, ob nun nur das Hymenium gemeint ist, oder Hymenium und Subikulum, oder nur Subikulum...
    Insgesamt ist Cylindrobasidium wohl am ehesten als "häutig" zu bezeichnen, weil eben das Subikulum recht locker und fast gazeartig ist. Aber das Hymenium kann in einem gewissen Reifezustand bei feuchtem Wetter durchaus mal etwas wachsartig sein. Ebenso wie es bei einigen Phlebien zB bei Trockenheit und / oder alten fruchtkörpern mal nicht mehr wachsig sein kann.
    Aber klar, wenn man das Gesamtbild betrachtet (Färbung, Wuchsweise, Wuchsort, Oberflächenstrukturen, Randbereiche), dann...
    ...aber warum ist das eigentlich so schwer zu erklären, warum ein Pilz erfahrungsgemäß eben so aussieht wie diese oder jene Art, aber nicht wie eine extrem ähnliche, andere Art? :/



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ich denke hier auch entweder an Tricholoma terreum oder an Tricholoma sciodes. Das Problem ist dabei, daß Trich.terr nicht nur bei Kiefern wächst, sonderna uch bei anderen Bäumen (Laub- und Nadelbäumen) vorkommen kann. Zudem ist Trich.terr farblich sehr variabel, von fast schwarz bis fast weiß ist da alles drin. Und zu guter letzt kann Trich.terr eben auch gelegentlich recht auffallend gebuckelt sein.
    Da müsste man im Zweifel schon den Geschmack kontrollieren.


    Tricholoma inocyboides riecht und schmeckt extrös mehlgurkig, Ingo. Und er gilbt deutlich beim liegenlassen, eben so wie Tricholoma scalpturatum.
    Nur ist es eben ein recht kleines, lüttes und vor allem helles Pilzchen, mit ungeschupptem bis höchstens undeutlich geschupptem, dünnfleischigem Hut. An die Art würde ich nach den Bildern hier erstmal nicht denken.



    LG; Pablo.

    Hallo, Holger!


    Das sieht tatsächlich nach einem sehr schönen Wald aus. Würde mich auch nicht stören, wenn da jemand vor mir durchginge und die nervigen Maronen rausnimmt. Die lenken ja nur ab. ;)


    Bei der Koralle nr. 16 könnte es sich lohnen, mal ausgiebig dran zu riechen. Wenn's ein Marzipan - Pilz ist, wäre die Bestimmung auch in der gattung ausnahmsweise schon geklärt.



    LG, Pablo.

    Morgen!


    Argh... ich hab' Zahlenknoten jetzt. X/
    Ist Wurzel aus Null das Gleiche wie Pi hoch Null? Kann man mit der eilerschen Zahl den Umfang einer Eiförmigen Phellinusspore im Kopf ausrechnen?
    Wie hoch ist das absolute Sporenvolumen eines Mandeltäublings? Also das Volumen aller Sporen, die ein Fruchtkörper erstellt zusammen?
    Ist das Rätselrelevant? Falls ja, ziehe ich mir eben nur 10 Chips ab. Fall nein: Muss man das Voleumen der Sporenornamente mitberechnen?



    LG, Pablo.

    Hallo, Maren!


    Sieht spannend aus. Die ziemlich grell gelben Lamellen (ungewöhnlich für die Untergattung) sind schon auffällig.
    Weil ich aber um Telamonien meist einen großen Bogen mache (wie offenbar die meisten Pilzbegeisterten) bin ich völlig ratlos.
    Aber der Pilz gefällt mir. :)



    LG; Pablo.

    Moin, Torsten!


    Doch, das hat sich gelohnt, die Bilder zu zeigen!
    Danke dafür. :thumbup:
    Auch wenn's mich gleich wieder etwas wehmütig macht.
    Die vom Tau glitzernden und nebeligen Mooslandschaften sind traumhaft, will ich auch sehen.


    Ach...
    Jetzt muss ich raus. Hier gibt's zwar nur schnöde Binnendünen, aber besser als nichts.



    LG, Pablo.

    Hallo, Tuppie!


    Wunderschöne Stimmungen! :thumbup:
    In dieser Spätherbstzeit hat der Wald etwas Besonderes, durch das "schräge" Licht, feine Nebel, lebhafte Farben im Kontrast zum allgegenwärtigen Grau.


    04 dürften Rotschneidige Helmlinge (Mycena rubromarginata) oder eine nahestehende Art sein.
    05 ist Blauer Saftporling (Postia caesia)
    06c = Orangeroter Heftnabeling (Rickenella fibula)
    06d = Dehnbarer Helmling (Mycena epipterygia s.l.)
    11 = Weißer Gelber Knolli (Amanita citrina) ;)
    15 vermutlich Fuchsiger Röteltrichterling (Lepista flaccida)
    16 = Herber Zergknäueling (Panellus stypticus)



    LG, Pablo.

    Hallo, Abeja!


    "Mehlgeruch" passt zusammen mit dem Aussehen jedenfalls sehr gut zu Entoloma sericeum.
    Bei dem Weißsporer mit galerina - Aussehen muss ich passen. Laccaria wäre dann schon naheliegend, aber in der Gtatung geht auch wenig ohne Mikromerkmale. X/
    "Persönlich kennen" tue ich nur den Geselligen Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella), den ich aber bisher nur direkt an Holz gefunden habe (optimal- bis finalmorsches Nadelholz). Diese Wuchsweise soll wohl auch ziemlich konstant sein für die Art. Ludwig führt dazu noch drei weitere Arten, die (nur oder auch?) bodenbewohnend wären:
    Xeromphalina cauticinalis, Xeromphalina cornui und Xeromphalina fellea. und halt Xeromphalina picta, der aber teils auch als Mycena eingeordnet wird und ganz anders aussieht.



    LG, Pablo.

    Hallo, Abeja!


    Deine "Gymnopus" - Idee (Umgebung Waldfreundrübling) sieht aus meiner Sicht noch am besten aus.
    Ein Milchling ist das nicht, der Stiel ist faserig (auf dem zweiten Bild erkennbar).
    Ebenso vorstellen kann ich mir da aber auch einen Trichterling (beliebige Art der Gattung). Es ist ja nur ein Einzelfruchtkörper, zudem nicht der Frischeste, da sollte man bei der Beurteilung von Lamellenansatz, Farben usw. kritisch sein.


    Ich denke kaum, daß man da weit kommt mit diesem Pilz.
    Auch die meisten PSVs, denen man sowas vorlegt werden da ganz sicher sein in der Bestimmung: "KWLP, nicht essbar." ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Abeja!


    Wow, viel.
    Viel, aber prachtvoll. :)
    Man würde gerne zu jedem Fund was schreiben, und wenn es nur ein wenig Schwelgerei zum Pilz und / oder den Abbildungen wäre.
    Aber ich reiße mich mal zusammen und picke mir ein paar raus.


    09: Das "cf" kannst du aus meiner Sicht streichen. Was Anderes als persistens / acutoconica wird da nicht rauskommen.
    19-20: Wie sicher ist die Sporenpulverfarbe? Hat das für einen Abwurf gereicht und hast du davon ein Bild? Denn eine Laccaria kann ich da eigentlich nicht erkennen. Galerina wäre meine erste Idee gewesen, eventuell auch irgendwo knapp an de Gattung vorbei zB im Bereich Stagnicola...
    21-23: Wie roch dieser Pilz denn?
    24: Sicherlich nicht Xeromphalina campanella, sondern eine der anderen Arten in der Gattung.
    25: Da habe ich mit dem Gesamteindruck des Pilzchens Schwierigkeiten, den als Saftling zu erkennen. Definitiv aber keine Art aus dem coccinea - Umfeld.
    35-37: Pholiota sollte stimmen, aber Pholiota alnicola ist das nicht. Du könntest mal in der Ecke Pholiota conissans weiter suchen, aber auch in der gattung sind einige Mikromerkmale schon ganz schlimm interessant.
    Beim Erdstern kannst du das cf auch wegmachen, bei den meisten anderen Pilzchen bist du allerdings gegen diese verfluchte "Mikroskop - Barriere" gerannt. Melanoleuca, Hebeloma, Galerina: lauter solche Gattungen wo man neben ein paar gängigen Arten ohne die entscheidenden Mikrodetails bestimmungstechnisch nicht weiter kommt. :(



    LG, Pablo.

    Hallo, veronika!


    beim ersten spricht makroskopisch mal nichts gegen den Ablösenden Rindenpilz, den man aber eher Cylindrobasidium evolvens (= Cylindrobasidium laeve) nennen sollte. Denn von der Form der Basidien und der Zystiden hat der nicht wirklich viel mit Arten der Gattung Corticium (s.l.) zu tun.


    Die Plüschknubbel auf den weiteren Bildern sind Nebenfruchtformen, die wohl zu Kohlenbeeren gehören. Einen Namen habe ich dafür nicht parat, Anamorphen stehen ganz und gar nicht auf meinem Speisezettel. :)



    LG, Pablo.