Beiträge von Beorn

    Hallo, Magellan!


    Schick. :thumbup:
    Die Trollhände waren nicht am Gölm-Bach ,oder?
    Und warum willich gerade immer "Gnolm-Bach" schreiben? ==Gnolm4


    2: Trametes versicolor kann man so abspeichern.
    3: Keine Chance, da kommen wir ohne Mikro nicht mal in die Gattung.
    4: In Anbetracht der Tatsache, daß man die kerne schon durch den Gallert schimmern sieht, schließe ich mich Myxarium nucleatum an.
    5: Wenn Phellinus igniarius unterseits am Substrat Fruchtkörper bildet, kann der auch so aussehen. Und Phellinus punctatus ist mikroskopisch von Phellinus igniarius trennbar, aber das ist richtig nervige Arbeit, die Unterschiede sind recht undeutlich und das Einordnen braucht normalerweise schon einige Erfahrung.
    6: Top, das ist er. :thumbup:
    7: Einer der Samtfußrüblinge (Flammulina spec.)
    8: Genau, und zwar nicht die Zerfließende (Dacrymyces stillatus), sondern wohl eher eine Art aus dem allerdings äußerst gruseligen lacrymalis - capitatus - Komplex.



    LG; Pablo.

    Hallo, Doris & Helmut!


    Die Regeln für den Fotowettbewerb sind recht weit gefasst. Insofern sind auch bearbeitete Bilder "erlaubt". Es wäre wahnsinnig schwierig mit der Grenzziehung, wie viel Bearbeitung zugelassen wird und was außerhalb der Regeln liegt. Aber diese Diskussionen hatten wir schon hier und da.
    Allerdings glaube ich kaum, daß unnatürlich stark bearbeitete Bilder große Chancen auf die vorderen Plätze haben. Sicher, es ist Geschmackssache. Bei mir persönlich ist es aber durchaus so, daß auffällig überarbeitete "Collagen" meist nicht allzu viele Punkte bekommen. Da bewerte ich aber auch farblich zu stark bearbeitete Bilder ähnlich, wenn dadurch der Reiz des Natürlichen verloren geht.


    Auf der anderen Seite kann ein witzig gemachtes, bearbeitetes Bild schon mal noch den einen oder anderen Kreativitätspunkt geben. Nur wird das kaum reichen, um die Jury durch die Bank zu Bestnoten zu veranlassen. ;)



    LG, Pablo.

    Guten Morgen Z'samma!


    Aber der ist doch super. :)

    Und wirklich gar nicht schwer, da passen ja mehrere Arten ganz wunderbar. Ich habe bisher drei, die zu 100% zu dem Bild passen, aber ich finde bestimmt noch mindestens 2 weitere. Kann man also ganz frei aussuchen. :thumbup:



    LG; Pablo.

    Hi.


    Ganz genau. Und weil kein Mensch das kann (also irgendwie alle Pilze berücksichtigen) sind solche Exkursionen umso wichtiger. Sofern da auch Leute mit unterschiedlichen Schwerpunkten dabei sind, das gibt einfach ein vollständigeres Bild. Oder man müsste halt ein Gebiet über sehr viele Jahre beobachten. Und dabei selbst immer wieder mal den Fokus wechseln. Sowas gibt es ja auch: Hans Bender und Karl Wehr sind solche Leute, nur als Beispiel. Bei mir in der Ecke wäre es Wulfard Winterhoff, der seine "Hausdünen" jahrzehntelang immer wieder begangen und untersucht hat.
    Pilze sind da auch noch ein wenig komplizierter als zB Pflanzen, weil Pilze eben die meiste Zeit unsichtbar sind. Und wahrgenommen und bestimmt werden können sie nur anhand ihrer Fruchtkörper, die aber können ja auch nur alle fünf Jahre mal für zwei Wochen erscheinen.
    Übrigens, noch ein interessanter Pilz: >Irpicodon pendulus<.
    Bildchen dazu:


    Die verbreitungskarte ist in dem Fall kein Zufall und auch nur begrenzt eine Verbreitungskarte von holzpilzbegeisterten Mykologen.
    Das ist offenbar wirklich eine Art, die stark auf sommertrockene (und sommerheiße), sandige Kiefernwaldgebiete beschränkt ist. Und die eingetragenen Fundpunkte dürften tatsächlich die ungefähre Verbreitung in Deutschland wiederspiegeln. Weil eine recht auffällige Art ist das ja auch.



    LG, Pablo.

    Hallo, Marco!


    Klar, ich kann mir gut vorstellen, daß auch in meinen Präparaten schon einige Hallimasch - Sporen umherschwammen.
    Aber bislang konnte ich die erfolgreich ignorieren. Wenn ich ein Präparat mit vielen Fremdsporen habe (da sind oft auch diverse unterschiedliche dabei), dann suche ich meist nach Basidien, wo noch Sporen ansitzen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Werner!


    Wenn besonders schöne Kollektionen da sind, daß die einen nachgerade anschreien: He, guck mal, wie toll wir da rumstehen! Untersuch uns!"
    dann wird auch sowas mal mitgenommen und angeguckt.


    Das waren neulich einmal die mit Buckel:


    Und die ohne Buckel, vom ersten Hexenring:


    und von einem zweiten:


    Ist natürlich alles Clitocybe geotropa. Mikroskopisch gibt es keine Unterschiede zwicshen den Kolletionen.
    Aber den Spaß habe ich mir mal gemacht, wenigstens im Gröger mal durchzuschlüsseln.
    Da wird noch eine Clitocybe lapponica ausgeschlüsselt (wohl ein etwas kleinerer, dunklerer Pilz) und eine "var. gigas" zum Mönchskopf mit etwas schlankeren Sporen und wohl nur aus Finnland bekannt.
    Den Formen von C. geotropa ohne Hutbuckel misst Gröger keine taxonomische Bedeutung bei. Ist wohl auch richtig so, wenn du sie innerhalb einer Kollektion sowohl gebuckelt als auch ungebuckelt findest.
    Sporenquotienten finde ich bisweilen schon ganz interessant. Auch wenn es da um Durchschnittwerte geht, das sind teilweise Unterschiede, die man schon ohne statistische Ausmessungen sehen kann. Sofern es nicht um relativ diffuse Kritereien wie "Sporen im Schnitt 0,5 µm breiter" geht.
    Laut Gröger beim "Mönchskopf" soll Q = 1,2-1,3 sein. Das passt auch ganz gut zu meinen Messungen. Allerdings in der Größe 6-7 (womit wohl die maximale Ausdehnung gemeint ist), da weichen meine Messungen etwas ab (bis 8).
    Aber mal im Ernst: Auch das sind Merkmale wie alle anderen. Auch was die Sporengrößen betrifft, hat jede Art ihre Variationsbreiten.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ulla!


    Dann schließe ich mal, daß die Substratvorlieben vom FomFom regional recht unterschiedlich ausgeprägt sind.
    In der Oberrheinebene ist Pappel ein absolutes Lieblingsessen vom Zunderschwamm. Selbst an Buche finde ich selten solche bombastischen Kollektionen.


    In diesen Auwaldlandschaften geht der übrigens auch gerne mal an Weiden und an Eschen. An Buchen und Birken sehe ich ihn da, wo Wälder von diesen Baumarten geprägt sind. An Eiche finde ich Zunderschwämme eher selten, an Nadelholz hatte ich bislang keine Funde.


    Was die Ablösbarkeit der Fruchtkörper betrifft: Das sollte kein Bestimmungskriterium sein. Auch Eichenwirrlinge und Eichenfeuerschwämme habe ich schon mal mit einer Hand abgebrochen. Dann war halt das Substrat morsch. Die Konsistenz vom FomFom ist zudem stark abhängig von der Entwicklungsphase. Klar ist es meist ein harter, zähfaseriger Pilz. Junge, fertile Exemplare können aber auch mal weicher sein und dann mit entsprechendem Kraftaufwand auch mal zerreißbar; ähnlich wie bei frischen, noch einjährigen Flachen Lackporlingen. Das gleiche gilt für alte, verfallende Fruchtkörper, aber mit solchen haben wir es hier nicht zu tun.



    LG; Pablo.

    Hi.


    Das kann aber auch gut sein, daß Cerrena unicolor eben nur gebietsweise regelmäßig auftritt. Auffallend ist ja die Auflockerung der dokumentierten Vorkommen gerade im Westen der Republik sowie im Nordwesten. Woran das liegt ist mir schleierhaft. Einige Ballungen an Fundpunkten liegen sicherlich daran, daß dort kartierungsfreudige Baumpilzspezis sitzen. Aber wie schon gesagt, bei einer so auffälligen Art ist das nicht alles.
    Deutlicher ist das bei Arten, die tatsächlich nur von wenigen Spezialisten aufgefunden werden.
    Nehmen wir mal die an sich in ganz Deutschland verbreitete und sicherlich einigermaßen häufige >Sommertrüffel<. Das scheint mir eindeutig eine Verbreitungskarte von "Trüffelsuchenden Pilzlern" zu sein.
    Noch deutlicher?
    >Mollisia pyrenopezizoides<
    Das dürfte sicherlich keine seltene Art sein.
    Der ganz im Norden ist ein Fund von Maren. Nach Süden zu der nächste ist ein Torsten-Richter-Fund (bestimmt von Zotto). Der bei euch in der Ecke ist ein Hans-Bender-Fund.
    Einen seiner Funde bei Jena hat halt Andreas mal eingetragen, der hatte die Art aber bestimmt schon öfter in der Hand.
    Ingos Aufsammlungen sind nicht erfasst, aber der südlichste Fund ist aus seiner Ecke. Nicht weiter überraschend, daß Peter Püwert diese Art auch zu bestimmen vermag.
    Mein Fund aus dem Frühjahr aus der Region Mannheim ist noch nicht eingegeben, dauert auch sicher noch eine Weile.


    Ich kann mir trotzdem vorstellen, daß die Art flächendeckend verbreitet ist. Nur: Wer guckt nach solchen Pilzchen und wer ist dann noch in der Lage, die auch zu bestimmen?



    LG, Pablo.

    Hallo, zusammen!


    Was das'n? Ach, es geht los. Nun müsste ich schon beim ersten Rätsel einige hundert Seiten Gnolmpfählre nachlesen, aber ich kann nicht.
    Nicht schlimm. Ich hab sie beide ja raus. Zwar falsch, aber das klären wir besser später mit meinem Anwaaaaaaaaaaaaaaalt!? ==Gnolm13


    Es läuft aber was verkehrt hier, nicht wahr? Du bist da etwas durcheinander geraten, Anna.
    A ist B!
    Oben ist unten!
    Niemand versteht die Ledermäuse!



    LG, Pablo.

    Hallo, Jan-Arne!


    Schicke Bilder. So müssen Collagen sein: Alles auf einen Blick, Pilze verständlich erklärt. :thumbup:
    Ich denke, Cerrena unicolor ist generell keine häufige Art. Weil sicher auch nicht unterkartiert, das wäre wegen dem markanten Aussehen eine Überraschung.
    Chromocyphella muscicola dagegen halte ich für definitiv unterkartiert. >34 Datensätze für ganz Deutschland?< kann nicht sein.


    Was die Fundliste betrifft, da kann man mal Cerrena unicolor, Peniophora quercina und Phlebia radiata raus nehmen. Die stehen schon drauf. Bei Melanotus horizontalis bin ich nicht völlig sicher, aber ich denke der wurde auch schon aufgenommen. Den Rest mal zusammengefasst:


    Phlebia uda; liegender Laubholzast (Eberesche?), bodenfeuchter Standort nahe Bachlauf
    Radulomyces molaris; liegender Eichenast, noch berindet
    Hyphoderma setigerum; liegender Eichenast, noch berindet; vergesellschaftet mit Peniophora quercina
    Schizopora radula; liegender indet. Laubholzast, vergesellschaftet mit Phlebia radiata
    + liegender Weidenstamm, vergesellschaftet mit Phlebia radiata + Ceraceomyces serpens
    Schizopora flavipora; liegender Weidenstamm
    Ceraceomyces serpens; liegender Weidenstamm, vergesellschaftet mit Phlebia radiata + Schizopora radula
    Phanerochaete sordida; liegender Rotbuchenstamm in einem Stammstapel, noch berindetes, recht frisches Substrat
    Pholiota adiposa; liegende Rotbuchenstämme in einem Stammstapel



    LG, Pablo.

    Hallo, Nobi & Peter!


    Supersache. :)

    Daß ihr den noch hieb- und stichfest untersucht habt, ist in der Tat hilfreich.
    Denn beim letzten Bild sehen die Peridiolen nochmal deutlich dunkler aus. Interessant daß C. olla das auch kann.



    LG, Pablo.

    Hallo, Magellan!


    Super, mach das. :thumbup:
    Klar machen Pilze Arbeit. Aber es lohnt sich, finde ich. Und Maren wird das ebenso sehen, wie ich sie kenne.



    LG, Pablo.

    Hallo, Marco!


    Du meinst das Fremdsporen - Problem?
    Oh ja, natürlich!

    In der Mycena speirea hier fanden sich mehr Sporen von Botryohypochnus isabellinus als Helmlingssporen. :)
    Jedenfalls sah es so aus, weil die Botryohypochnus-Sporen halt wesentlich auffälliger sind.


    Also mal abgesehen davon, daß ich deine Fremdsporen nicht einschätzen kann (Hallimasch hat bein mir Mikroskopverbot), liegst du mit der Bestimmung von Phlebia radiata völlig richtig. :thumbup:
    Der Pilz ist immer wieder ein Erlebnis, vor allem wenn er so effektvoll durchs Moos wächst.



    LG; Pablo.

    Hallo, Chris!


    Und mein erster Gedanke war eben "Tomentella sublilacina", aber auch da scheinen die Sporen zu groß zu sein. Auch habe ich die noch nie an Erde gefunden, immer nur an Holz. Was aber absolut kein Bestimmungsmerkmal sein sollte in der Gattung.
    Vermutlich braucht es doch noch einen Blick auf die Subikulum - Hyphen und auf die Länge der Sporenstacheln.
    Du kannst mal versuchen mit dem >wohl einzig vernünftigen Schlüssel< zu arbeiten, oder >Frank Dämmrich< direkt eine PN schreiben mit Hinweis auf das Thema.



    LG, Pablo.

    Hallo, Brassella!


    Immerhin im Beitrag stehen die Bilder ja völlig richtig.
    Ich kann leider nicht sagen, woran es liegt, daß sie beim Anklicken seekrank geworden sind. Das Problem tritt öfters auf, aber bei mir nie. Die erscheinen immer in dem Format, wie ich sie nach der Bearbeitung gespeichert habe.


    Die drei Bilder vom Pilz zwei zeigen zwei unterschiedliche Fruchtkörper vom >FomPini<.
    Ist halt ein außergewöhnlich variables Pilzchen. Beim zweiten fruchtkörper (letztes Bild) hätte man noch ins Grübeln kommen können, aber die Reste von weißem Sporenstaub auf dem Hut (nähe der Ansatzstelle) sind auch ein wichtiges Zeichen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Werner!


    Präziser und schöner hätte man es kaum schreiben können. :thumbup:

    Erst kürzlich sind uns Kollektionen begegnet, wo die Ausprägung des Buckels jeweils konstant ausgeprägt war oder gefehlt hat. Also entweder alle Fruchtkörper des Hexenringes mit Buckel oder ohne. Da dachte ich schon, man könne immerhin eine Varietät draus backen.
    Muss ich aber erstmal weiter beobachten, wie sich das so verhält, Zuvor sind mir Mönchsköpfe nur mit Buckeln begegnet, aber vielleicht habe ich auch nicht genau genug hingeschaut.


    Irgendwie gibt es noch so eine boreal - alpine Art mit schlankeren Sporen, die wohl auch schon mal "Clitocybe maxima" genannt worden sein soll. Die kenne ich aber nicht, egal ob mit oder ohne Buckel, die die ich kenne, hatten alle breitelliptische bis subglobose Sporen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Alisa!


    Und dir danke ich für's Einstellen der Pilze mit solchen Bildern.
    Soll ich jetzt schreiben, daß die Bilder echt fame sind?
    Oder nein, besser nicht. Aus meinem Mund (meiner Tastatur) klingt das irgendwie fehl am Platz.
    Aber bleib dabei. Auch die Art zu schreiben gefällt mir, so ein frischer Wind tut gut.


    Und ab und an haben die eckigen Eltern recht. Auch Pilze wachsen tagsüber, weniger während der Nacht. Und da will man ja fit sein um die beobachten zu können.



    LG, Pablo.

    Ahoi!


    Genau, besser bleiben wir bei Inonotus. Ist doch echt am praktikabelsten.
    Was sehr gut ist: Ich habe mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. So soll das sein, das bringt voran. :)
    In Kürze:
    b: Doch, hast du. Das sind die Hyphen im Röhrenfleisch. Zu sehen im Grunde auf allen deinen Bildern, die rotbraunen, recht gerade verlaufenden, zylindrischen Hyphen.
    c: Setale Hyphen sind Enden von skeletoiden Hyphen, die wie Setae spitz auslaufen. Findet man wohl meist im Kontext (Hutfleisch, im Gegensatz zu Trama = Röhrenfleisch)
    e: Basidien sehen je nach Entwicklungsstand oft recht unterschiedlich aus. Oft sind Basidiolen (unreife Basidien, die vielleicht nie Sporen produzieren) ähnlich wie reife Basidien, aber eben nicht immer. Dazu kommen noch sterile Elemente wie Zystidiolen (das also sind die Elemente, wo aus Basidiolen keine fertilen Basidien geworden sind).
    g) Schon, aber eben auch mit "tramal hyphae". ;) Das Hymenium alleine wäre nur eine verschwindiend dünne Schicht aus hyalinen, generativen Hyphen sowie Basidiolen, Basidien und Zystidiolen.


    Was ich mit den Bildern meine: Diese poroiden Hymenochaetales (Phellinus und Inonotus) sind brutal zu präparieren. Da anständige Präparate hinzubekommen und dann auch noch so, daß es einigermaßen fotografierbar wird, grenzt aus meiner Sicht an Zauberei. Warum ich die beiden Gattungen auch gerne links liegen lasse, sofern nicht makroskopisch irgendwie zu verarbeiten. Mir graust da immer vor dem mikroskopischen Prozedere.



    LG, Pablo.

    Hallo allerseits!


    Zwerchfellschüttling: Ganz klar, weil der sich ausschüttet von Lachen über die ganzen Pilzbegucker, die vor ihm knieen und Bilder haben wollen, dabei um die besten Plätze in den Brmoberranken rangeln?


    Jedenfalls wird's mal Zeit für noch ein paar Bilder.
    Also der Sonntag. Da gab es eine Exkursion in einem durchaus ansprechenden Waldstück mit ganz wechselnder Ökologie, sehr vielfältig auch was das Artenaufkommen trotz der frostigen Witterung in der Woche zuvor betraf.


    Da es bei der Exkursion auch um Kartierungsdaten ging: Bei den von mir nachuntersuchten Pilzen ist zwar nichts spektakuläres dabei, aber die Daten würde ich dennoch gerne weiter geben. Kann das über dich laufen, Jan-Arne?


    Jetzt aber ohne weitere Umschweife vom Text zu den Bildern.


    Hypholoma fasciculare = Grünblättriger Schwefelkopf:

    Die hatten uns irgendwie irritiert, darum kamen die abends noch unters Mikro. Ein wenig komisch sehen sie schon aus, wie ich finde. Ist aber halt auch so ein Chamäleon, diese Art.


    Mycoacia uda (= Phlebia uda) = Wachsgelber Fadenstachelpilz:



    Ein Grauen, die Exsikate zu untersuchen. Geht aber in der Gruppe nicht anders. Außer bei Mycoacia nothofagi, die mit ihrem Aussehen und dem Geruch schon meist im Feld makroskopisch ansprechbar ist.


    Gelbe Anamorphe:


    Hast recht gehabt Jan-Arne. Schade. Hätte ja auch eine Lindtneria oder sowas sein können. Ist aber nur eine irgendwie gelbe, flauschige Masse aus lauter Konidien.
    Und somit nichts mehr für mich, dazu gibt es von meiner Seite auch keine Bestimmung.


    Radulomyces molaris = Gezähnter Reibeisenpilz:

    Dazu habe ich keine Mikrobilder gemacht. Ist aber abgesichert, also kein Basidioradulum, keine Hyphoderma und auch keine Phlebia.


    Und komisch, so schick unsere Kollektion von Cerrena unicolor (Aschgrauer Wirrling) war, habe ich davon keine brauchbaren Bilder. Obwohl ich den auch noch mitgenommen, untersucht und solide abgesichert hatte.


    Peniophora quercina = Eichen-Zystidenrindenpilz:

    Diese lilanen Flecken sind noch ein ganz junges Stadium, die Lamprozystiden noch recht schwach ausgeprägt, aber einige reife Sporen schon vorhanden.
    Ist jedenfalls abgesichert.


    Hyphoderma setigerum = Feinborstiger Rindenpilz:



    Das sind die weißlichen Flecken am selben Eichenaststück wie die Peniophora quercina oben.
    Auch noch ganz junge Fruchtkörper, darum auch noch so dünn. Auch hier sind die typischen Septozystiden noch nicht voll ausgeprägt. Dennoch ist die Art kaum zu verwechseln.


    Schizopora radula = Schmalporiger Spaltporling:


    Das war nicht der einzige Ast, an dem der zusammen mit Phlebia radiata wuchs.
    Mikroskopisch abgesichert ist aber nur die Schizopora, nicht die Phlebia radiata.


    Da war an einer Stelle so eine gefallene Weide, die Äste teils im Luftraum und das ganze Substrat über und über voll mit diversen Pilzen. Dort hätte man zwei Stunden verbringen können und wäre immer noch nicht fertig geworden.
    An einem dieser Weidenäste jedenfalls gab's nochmal Schizopora radula:



    Hier mit deutlich jüngeren Fruchtkörpern.


    Dazu Schizopora flavipora = Gelbporiger Spaltporling:

    Ebenfalls die gleiche gefallene Weide, aber an einem anderen Ast.


    Am selben Ast wie die jungen Fruchtkörper von Schizopora radula habe ich einen lästigen fehler gemacht: Denn ich habe später noch jemand im Feld versucht, den Unterschied zwischen Phlebia radiata und Phlebia rufa zu erklären.
    Blöderweise war es gar nicht Phlebia rufa, was ebenfalls an dieser Weide wuchs (und was ich als Anschauungsmaterial benutzt habe), sondern
    Ceraceomyces serpens = Faltiggewundener Wachsrindenpilz:




    Auch wieder schön mit Phlebia radiata vergesellschaftet.
    Übrigens denke ich schon, daß man Phelbia rufa und Ceraceomyces serpens im idealfall makroskopisch auseinanderhalten kann. Nur muss man dafür beide Arten kennen.


    Dann noch rasch zu dem legendären Stammholzstapel mit den Zwerchfellschüttlingen.
    Die Klettereinlage erbrachte einen überraschenden Nachweis von
    Phanerochaete sordida = Cremefarbener Zystidenrindenpilz:




    Überraschend deswegen, weil ich die Art makroskopisch anders kenne. Mit diesen dick auftragenden Fruchtkörpern hat der mich ganz schon erschreckt, muss ich gestehen. Aber diese Schnallenlosen, insgesamt etwas wachsartigen Pilze gehören da schon hin, vor allem wenn noch Lamprozystiden ins Spiel kommen. Sind die dann so komisch diffus geformt wie hier und eher selten und unregelmäßig verteilt, + ein Subikulum mit locker verflochtenen, oft rechtwinklig verzweigten und mindestens teilweise deutlich dickwandigen Hyphen, kommt man halt da raus.


    Erfreulich (und hilfreich für die Zusendung von Magellan) waren die Holz - Muschelfüßchen,
    Melanotus horizontalis:




    Und seit Gröger und auch IF einige morphologisch nur unter schweren Kopfschmerzen trennbare "Arten" einfach in die Synonymie verschoben haben auch sehr dankbar zu bestimmen.


    Prachtkerl, Pholiota adiposa = Goldfellschüppling

    Den wir noch am Abend mikroskopiert und bestimmt haben. Ich verwende den deutschen namen "Goldfellschüppling", weil ich der Ansicht bin, daß das die häufigste Art aus der Gruppe ist und zugleich dieser Name auch am häufigsten für irgendwelche Arten mit diesem Aussehen verwendet wird. "Pholiota aurivella" ist ein vielfach falsch angewendetes Taxon, sehr verwirrend, von verschiedenen Autoren für verschiedene Arten benutzt. Folgt man Holec (oder Gröger), dann wurde der Name "Pholiota aurivella" eben darum fallen gelassen und wird von den Autoren nicht mehr verwendet.
    Nach Holec müssen die hier gezeigten Pilze Pholiota adiposa heißen. Es ist übrigens völlig irrelevant, wie hoch die am Stamm wachsen. Jedenfalls hat das für die Bestimmung keinerlei Bedeutung. Das geht in der Artengruppe tatsächlich nur mikroskopisch sicher.


    und einen hat man immer, den man nicht raus bekommt.
    Bei mir ist das im Moment diese Trechispora spec.:

    Mit der beschäftige ich mich aber noch mal eingehender. Wenn ich was rausfinde, geb' ich's durch.



    LG, Pablo.

    Hallo, Magellan!


    Ich glaube, du hattest in einem anderen Thema auch schon mal Bjerkandera fumosa gezeigt. Wenn auch mit anderer Wuchsweise. Der Pilz ist offenbar recht variabel im Erscheinungsbild, aber meiner Ansicht nach nicht selten. Mit >1400 Datensätzen deutschlandweit< könnte ich mir sogar vorstellen, daß der noch unterkartiert ist.


    Also bin ich sicher, daß du den noch ein paar Mal finden wirst.


    Das Muschelfüßchen ist sicher wesentlich seltener, da wäre ein Kartierungseintrag nicht schlecht. Willst du den Fund an maren Kamke melden, oder soll ich das machen?



    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Zumindest der zweite Fruchtkörper ist ein glasklarer >FomFom<.
    Der zweite ist nicht ganz so eindeutig, sollte aber ebenfalls zu der Art gehören. Für einen Flachen ist mir der oben zu hell, zu weißgrau; und die braunen, mäandernden Linien sind ja auch vorhanden.



    LG, Pablo.

    Hallo, Alisa!


    Und was für ein schöner Fruchtkörper! :thumbup:
    Dazu die tolle Dokumentation der verschiedenen Wachstumsphasen: Alle Achtung.
    Ungewöhnlich für den Harzigen ist hier nur, daß er so dicht am Boden Fruchtkörper bildet. Aber das ist auch ok.
    Etwas schwieriger wird dadurch die Trennung zum >Glänzenden Lackporling<, aber dazu passt die Wuchsform nicht; Der Glänzende ist immer deutlicher gestielt.



    LG, Pablo.