Beiträge von Beorn

    Moin!


    Danke @ Craterelle & Stefan für den Link. :thumbup:
    Genau das Thema hatte ich gesucht.


    Nicht nur die Dacrymycetales sind verworren, Ingo. Eigentlich so gut wie alle Heterobasidiomyceten, von einigen (vermeintlich?) gut definierten "Allerweltsarten" mal abgesehen. Aber begibt man sich etwas abseits dieser Pfade, wird's schnell ganz düster...
    Diese ominöse "Dacrymyces lacrymalis agg." finde ich hier auch recht regelmäßig. Mit ziemlich munter variierenden Makro- und Mikromerkmalen bis in die Grenzbereiche von Dacrymyces minor und Dacrymyces capitata hinein. Selten ist die nicht, wird nur vermutlich entweder oft als D. stillatus fehlbestimmt oder schlichtweg ignoriert. Weil wer beschäftigt sich schon mit Dacrymycetales...



    LG, Pablo.

    Hallo, Beli!


    Zumindest habe ich vom Boertmann nur eine englischsprachige Ausgabe. Ob es auch Übersetzungen in andere Sprachen gibt, weiß ich leider nicht.


    Zu Pilz 14 kann ich nichts wirklich Sicheres sagen. So vom Gesamteindruck tendiere ich in der Tat eher zu einem Trichterling. Aber "Gesamteindruck" durch Bilder ist trügerisch, da müsste ich auch den Pilz in der Hand haben und fühlen können, wie sich Lamellen anfühlen, welche Konsistenz das Fleisch hat, wie dick das Hutfleisch in der Mitte ist...



    LG; Pablo.

    Hallo, Joe!


    Huch, der sieht spannend aus. :thumbup:
    Steccherinum vermutlich ja, aber makroskopisch sieht das nicht aus wie Steccherinum bourdotii oder Steccherinum ochraceum. Vor allem Farbe und Gestalt der Stacheln scheinen nicht recht zu einer der beiden Arten zu passen.
    Also falls du dabei bist, eine Sendung nach Deutschland zusammenzubasteln: Den bitte mit rein tun.
    Versprechen kann ich nichts, bei Steccherinum gibt's einige Unwägbarkeiten und unklare Arten, wie du ja im verlinkten Thema schon gelesen hast.
    Wenn ich's nicht rausbekomme, schicke ich ihn an Frank weiter (der momentan gerade glaube ich unterwegs ist), dem ich ohnehin noch zwei oder drei Pilzchen schicken müsste.



    LG; Pablo.

    Hi.


    Unbedingt. :thumbup:
    Und auch die Stieloberfläche muss man genau angucken, beim Nordtreffen hatten wir einige rein gelbe Kollektionen von Hygrocybe insipida, eine Wiese weiter eine Kollektion von Hygrocybe cerecea. Lamellenansatz ist ja nahezu gleich, Hut bei beiden schmierig, mikroskopisch auch beinahe identisch, nur der klebnrigere, schmierigere Stiel von H. insipida taugt dann noch zur Unterscheidung (lässt sich auch mikroskopisch durch eine Schicht aus gelifizierten Hyphen erkennen.


    An Beli noch ein Literaturtip, wenn du dich da noch nicht versorgt hast:
    David Boertmann - The Genus Hygrocybe (Fungi of Northern Europa 1) ist für Saftlinge die ideale Literatur. enthält auch einen ordentlichen "Field Key" (makroskopischen Schlüssel), der erstaunlich präzise ist.



    LG, Pablo.

    Hyphoderma setigerum (Fr.) Donk
    Feinborstiger Rindenpilz
    Synonyme:
    - Thelephora setigera Fr. (Basionym)
    ->siehe SpeciesFungorum<



    Familie: Meruliaceae
    Ordnung: Polyporales
    Klasse: Agaricomycetes



    makroskopische Eigenschaften: Fruchtkörper anfangs kleinfleckig, kreisförmig ausbreitend und zu größeren Gebilden zusammenfließend; recht variabel in Form und Größe: manchmal als dünne, wachsig-häutige Beläge, aber auch mit sehr dicken, schwammigen Fruchtkörpern (extrem dick ausgebildetes Subhymenium), letztere gerne an gefallenen Ästen und Stämmchen im Luftraum an den Substratunterseiten; Oberfläche frisch weich / wachsartig; weißlich bis cremefarben oder ockerlich; schwach knubbelig / fein warzig bis fast zähnchenförmig; normalerweise fein behaart (Einschlaglupe!) durch herausragende Septozystiden.


    mikroskopische Eigenschaften: Sporen glatt, dünnwandig, inamyloid, länglich elliptisch bis subzylindrisch und / oder leicht gekrümmt; vital mit Inhalt aus vielen, feinen Tröpfchen; ungefähr 7,5-14 x 3,5-5,5 (kombiniert aus eigenen Messungen), im Mittel so um 10x4.
    Basidien 2-4-sporig, schlank keulig und oft etwas unregelmäßig hyphodermatypisch eingeschnürt;
    Septozystiden zahlreich, mit Schnallen, untere Glieder häufig dickwandig, dort auch mehr oder weniger stark inkrustiert, oberstes Glied normalerweise dünnwandig und oft weniger inkrustiert, apikal meistens abgerundet, gelegentlich etwas eingschnürt; Zystiden im Jungstadium oft durchgehend dünnwandig, noch ohne Septierungen und ohne Inkrustierungen; Ursprung der Zystiden oft im Subhymenium.
    Hyphenstruktur monomitisch, Septen mit Schnallen, Hyphen überwiegend dünnwandig; im Subhymenium vertikal zum Substrat angeordnet; im Subikulum horizontal zum Substrat verlaufend; insgesamt recht locker arrangiert.


    Ökologie: In ganz Deutschland (Mitteleuropa) weit verbreitet und recht häufig, bevorzugt in eher bodenfeuchten Laubwäldern an Laubholz (nach Literatur selten auch an Nadelholz); an liegenden Ästen (initial- bis optimalmorsch), häufig noch berindet; gerne auch an –žTotholz im Luftraum–œ, also an dünneren Stämmen oder Ästen ohne Bodenkontakt, seltener an dickeren Stümpfen und soliden Stämmen.



    Bilder (am besten Anklicken, um die volle Auflösung zu sehen):





    An liegendem Eichenast, junge Fruchtkörper:



    Dünne, aber ältere Fruchtkörper an Wildkirsche:

    Ohne Mikrodoku, zu dem Fund ist keine zusammengebastelt. Sieht aus wie bei der Kollektion oben an Eiche.


    mit "Fettleibigkeit" an unbekanntem Laubholz (vermutlich Weide):



    nochmal mit dicken Wabbelfruchtkörpern, diesmal an Wildkirsche:





    Anmerkungen: Möglicherweise handelt es sich um einen Artkomplex. Das makroskopische Aussehen verschiedener Kollektionen variiert stark, auch Ausprägung und Aussehen der Septozystiden ergibt ein eher uneinheitliches Bild. Unseptierte –žLeptozystiden–œ ohne Inkrustierungen sind aber vermutlich oft nur unentwickelte Septozystiden. Interessanter sind wohl Merkmale wie die Dicke der Fruchtkörper (dünne, fast membranöse Fruchtkörper vs. stark dickfleischige) und die Form ausgewachsener Septozystiden (Wanddicke der unteren Segmente, Art der Inkrustierung, apikal verjüngt oder abgerundet, Einschnürungen).
    Mir ist bisher keine Quelle bekannt, nach der sich die verschiedenen Wuchsformen solide trennen lassen, insofern bleibt es hier bei der Betrachtung als eine (sehr variable) Art.


    Verwechslungen: Die relevanten Bestimmungsmerkmale liegen im mikroskopischen Bereich. Ohne mikroskopische Untersuchung ist die Art nicht bestimmbar. Helle (weißliche) Krusten an Holz gibt es massenhaft, dennoch ist die Art gut definiert durch die Kombination folgender Merkmale:
    - Sporen glatt, dünnwandig, inamyloid, länglich ellipsoid bis zylindrisch oder schwach gekrümmt, vital mit Inhalt aus etlichen feinen Tröpfchen, relativ groß
    - Hyphensystem monomitisch, Septen mit Schnallen
    - zahlreiche große, oft inkrustierte Septozystiden mit Schnallen, gelegentlich in den unteren Gliedern dickwandig
    Hyphoderma setigerum var. bicystidium Dhingra & Singla ist eine aus Indien beschriebene Varietät, die neben den typischen Septozystiden auch ausgewachsene Leptozystiden (unseptiert, dünnwandig, ohne Inkrustierungen & bis 120mü lang) haben soll. Da aber auch in –žnormalen–œ Kollektionen oft ein Teil der Zystiden noch nicht voll entwickelt ist und somit Leptozystiden ähnelt, bleibt aus meiner Sicht dabei ein Fragezeichen stehen

    Hallo, Stephan!



    Die kleinen roten gelbrandigen Saftlinge können vieles sein, aber meines Wissens hat Hygrocybe insipida schleimige Huthaut, kommt also eher nicht in Frage.


    Nicht unbedingt schleimig, aber doch auf jeden Fall schmierig (angefeuchtet zumindest klebrig nach meiner Erfahrung).
    Also berechtigter Einwand. Ich bin mittlerweile eigentlich davon abgekommen, kleine orangerote Saftlinge ohne ein paar Mikrodetails (mindestens Lamellentrama & Sporen) sowie Geruch und Geschmack bestimmen zu wollen.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Gab's nicht neulich mal noch ein schönes Thema, wo auch einige technische Elemente der Sequenzierungen gut erklärt wurden?
    Ich erinnere mich an Beiträge von Craterell, Stefan (Climbingfreak) zum Beispiel, aber weiß nicht mehr, wo das Thema war. So als Querverweis hätte ich gerne einen Link gesetzt...


    Deine Bedenken werden sich so leicht nicht zerstreuen lassen, Ralf. Denn wie schon bemerkt: Die sind ja durchaus berechtigt.
    Nur wenn wenn eine Sache mal voll im Fluß ist, lässt sie sich auch schwer aufhalten. Darum die Gedanken, wie man den Strom vielleicht wenigstens ein bisschen lenken und auch nutzen könnte.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Stimmt. Natürlich.

    Zitat


    Aber HALT! Ich hab ja noch meine treue Gefährtin- den Sally Hund:
    " Na toll, du bist wieder da, na Und?!


    Nun, dann weiß ich auch nicht weiter.
    Aber bleibe - dank der Bilder -
    und des Wetters (stetig milder)
    trotz der Fragen reichlich heiter. :)



    LG, Pablo.

    Moin!


    ...und auch ohne die Kartierer für Pflanzen und Tiere, die ja ebenfalls wohl in der Mehrzahl als "Hobbyökologen" die Daten zusammengetragen haben.
    Also da funktioniert es ja auch, doch ich bin sicher, daß da auf einigen Fachgebieten die Feldforscher und Kartierer auch zu kämpfen haben. ;)


    Amanita flavescens hatte ich wegen irgendwelchen Details in den ganzen Schlüsseln ausgeschlossen, Ingo.
    Hatte glaube ich was mit Acrophysaliden und so zu tun, müsste ich aber jetzt nachgucken, was ich da dokumentiert habe und warum ich welche Schlüsse zog. Aber das sind eben einfach Pilze, die ich für mich selbst noch nicht bestimmt habe, einfach weil mir einige Artabgrenzungen nicht klar sind (und auch die verschiedenen Schlüssel pp wiedersprüchlich). Ist nur ein Beispiel, daß sich nicht immer alles klar zuordnen lässt. Zumindest für mich nicht. Amanita (insbesondere Vaginatae) ist jetzt auch wirklich kein Bereich, mit dem ich mich besonders akribisch beschäftige.


    Mit der / den Speisemorchel/n wollte ich jetzt lieber nicht anfangen.
    Ist aber eigentlich ein schönes Beispiel, daß viele Sequenzen nicht unbedingt viel Klarheit schaffen. Wenn man den letzten Artikel, den ich dazu in der Hand hatte, ein wenig zwischen den Zeilen liest, kam ungefähr folgende Kernaussage raus: ITS - Sequenzen scheinen bei Morchella nicht wirklich zu funktionieren. Einen Artikel mit ähnlicher (leider nicht explizit formulierter) Aussage gibt's auch.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Interessant ist es aber dann schon, wenn man Kollektionen findet, die "irgendwie anders" aussehen.
    So wie du es eben von Mollisia olivaceocinerea beschreibst...
    Weil das hier:

    ...sieht halt erstmal nicht wirklich aus wie die Amanita crocea, die ich kenne (schmeckt aber ebenso ausgezeichnet).
    PS.: Hutfarben sind ein wenig blässlich, liegt an der Aufnahme und an der Trockenheit. Ist aber im crocea - Bereich und nicht im fulva - Bereich, auch keine der grau- oder braunhütigen Arten.


    Zwei Eichen und eine Hainbuche weiter sehen die nächsten beiden Kollektionen dann allerdings so aus:

    Und die rechts neben dem Messer haben halt schon wieder passend genatterte crocea - Stiele. Passen mikroskopisch (HDS, Sporenform nach oben genannter Literatur, v.A. Tuloss) aber besser zu Amanita subnudipes als die beiden anderen Kollektionen mit den glatten Stielen.


    Aber ausgehend von solchen Funden kann ich schon verstehen, daß Leute solche Themen untersuchen und dabei eben auch auf die Sequenzen gucken. Und sei es nur, um vielleicht in den morphologischen Merkmalen ein Muster herauszuarbeiten.



    LG; Pablo.

    Hallo, Beli!


    Was für eine Farbenpracht. Ein toller Kontrast zu der kargen Karstlandschaft außen drum herum. :thumbup:
    Saftlinge 1 & 2 werden ohne Mikro wohl nicht sicher zu bestimmen sein, aber Nummer 2 erinnert optisch schon ehr an Hygrocybe mucronella (Bitterer Saftling). bei 1 erscheinen mir die Lamellen dafür etwas hell und etwas entfernt (habe ich so bei der art noch nicht gesehen), kann aber schon auch sein.
    3, 4, 5, 8, 9 & 11: Sieht sehr nach Hygrocybe persistens (= Hygrocybe acutoconica = Spitzgebuckelter Saftling) aus.
    6 erinnert optisch an Hygrocybe insipida (Gelbrandiger Saftling), kann aber auch was Anderes sein.
    7 eventuell auch Hygrocybe persistens, vielleicht aber auch Hygrocybe citrinovirens
    14 könnte vielleicht auch ein Trichterling (Clitocybe) sein, die Lamellen erscheinen recht schmal
    15 & 16: Auf jeden Fall ein Schneckling, aber die weißen sind ein wenig kompliziert. Geruch und Verfärbungen (am besten auch mit KOH) wären wichtig zur Bestimmung
    17: Cuphophyllus virgineus. Oder - wenn stark nach gefettetem Leder riechend: Cuphophyllus russocoriaceus.
    18: vermutlich auch Cuphophyllus virgineus, weil der Hut hygrophan zu sein scheint. Bei so kräftigem Wuchs muss man auch an Cuphophyllus pratensis var. pallidus (= Cuphophyllus berkeleyi) denken, aber der hat keinen hygrophanen Hut und keinen gerieften Hutrand. Sieht aus wie der normale Wiesenellerling (Cuphophyllus pratensis), nur halt in weiß.



    LG; Pablo.

    Mahlzeit!


    Die einzigen Krusten die meine Austern begleiten dürfen sind KRUSTENBRATEN :P:D


    Ich kann mir vorstellen, daß insbesondere Peniophora quercina (Eichenzystidenrindenpilz) oder Phlebiopsis gigantea (Großer Zystiden-Kammpilz) sich hervorragend als Bratkrusten eignen. Alleine schon wegen den knusprigen Lamprozystiden. :P
    Oder vielleicht Hyphoderma mutatum (Veränderlicher Rindenpilz), der außer Lamprozystiden auch teils als Gloeozystiden ausgeprägte Leptozystiden hat: Wird also nicht nur knusprig, sondern auch wunderbar saftig dabei.


    Oh, jetzt bekomme ich Hunger...



    LG, Pablo.

    Hallo, Allerseits!


    Es macht doch nichts, wenn der Pilz schon mal zu sehen war.
    Saccobolus citrinus kann man sich immer wieder angucken, finde ich. Zumal ja auch jede Dokumentation auch immer ein wenig anders ist: Ist also durchaus ein Gewinn, wenn es zu einer Art möglichst viele Ansichten gibt. :)



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Beispiele sollen ja nur helfen, um generelle Probleme zu verdeutlichen. Ob nun bei einem Scheidenstreifling oder einem Weichbecherchen. Wenn man zu unterschiedlichen Sequenzen von offensichtlich nahestehenden Arten keine konstanten morphologischen Trennmerkmale findet, muss man eben weiter gucken, bevor man irgendwas auseinanderreißt, was vielleicht eigentlich zusammen gehört. Oder sich in einem Entwicklungsstadium befindet, wo eine evolutionäre Trennung beginnt, aber eben noch nicht vollzogen ist.
    Hieße also in der Konsequenz: Mehr Sequenzen zu mehr ausfühlrich dokumentierten Kollektionen sammeln. Dabei auch mal andere Teile des Genoms anschauen und nicht nur den doch eher kleinen ITS - Abschnitt.
    Scheidenstreiflinge sind übrigens durchaus doof. Im letzten Sommer habe ich mal versucht, die Trennung von Amanita crocea und Amanita subnudipes nachzuvollziehen.
    Makro- wie mikroskopisch mit Hilfe von Tuloss, FungaNordica, Gröger und Kibby. Hat nicht funktioniert, makro- wie mikroskopisch geht das wunderbar ineinander über bzw. wiederspricht sich. Muss ich also auf weitere Kollektionen warten, um da zu einer Entscheidung zu kommen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Tuppie!


    Wunderbare Aufnahmen und ein spannender Exkurs in diesen sehr speziellen und besonderen Teil der Pilzwelt. :thumbup:
    Die faszinierenden Formen und Farben dieser Pilz - Alge - Bakterium - WG genieße ich auch gerne optisch, ohne den Anspruch, mich damit auskennen zu müssen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Stimmt. Aber das sind ja meiner Ansicht nach Probleme, die nicht (oder oft noch nicht) unmittelbar auf die Anwendung von Sequenzdaten zurückzuführen sind.
    Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als uns damit auseinander zu setzen.


    Sicher ist es für Kartierungen ein Greul, wenn man versuchen muss, Datensätze irgendwie zu trennen, weil sich die Artdefinitionen geändert haben.
    Oft wird das gar nicht möglich sein. In Extremfällen wie "den drei Fuchsigen Streiflingen" ist es besonders nervig, wenn man noch nicht mal die morphologischen Anhaltspunkte zur Trennung kennt. Aber da steht man wieder vor der Frage, ob diese drei Sequenzen auch tatsächlich zu drei Arten gehören, oder ob nicht einfach eine Art drei Sequenzen hat. Denn das kommt durchaus vor. In FNE4 zB ist Tricholoma sulphureum auch eine Art mit mehreren Sequenzen, Christensen und Heilmann-Clausen gehen aber eben von einer Art aus, die halt in sich in der ITS - Sequenz variiert.


    Was die Kartierungen betrifft: Persönlich sehe ich "Turbo - Kartierungen" ebenso kritisch wie "Turbo - Sequenzierungen".
    Es werden dann nur Massen von Namen für ein gebiet gesammelt, aber so gut wie keine Dokumentationen zu einzelnen Funden angelegt. Genial wäre natürlich, wenn es zu jedem kartierten Fund auch wenigstens eine Kurzdoku (Makrofoto, am besten dazu noch eine wenigstens Stichwortartige Mikrodoku, idealerweise noch ein "bestimmt nach...") geben würde. Schon alleine damit ließen sich viele Funde viel leichter revidieren, wenn es zu neuen Erkenntnissen kommt.
    Nur ist halt das auch viel Arbeit.



    LG, Pablo.