Salut in die Runde!
Jetzt ist es ja so, daß es in der Gattung Tricholoma noch ein oder zwei weitere Arten gibt, außer den braunhütigen mit mehlgurkigem Geruch bei Kiefer und / oder Pappel.
Diese Arten sind natürlich allesamt völlig uninteressant und bedeutungslos. Ebenso wie alle anderen bisher in diesem Thema gesammelten Pilze.
darum dürfen die "aussortierten" Ritterlinge natürlich auch mit rein und bekommen ein oder zwei Bildchen pro Art.
Tricholoma album = Weißer Honigritterling (oder so ähnlich, der richtige deutsche Name fällt mir gerade nicht ein)


Die Gruppe der weißen, nicht klar gilbenden Arten ist einigermaßen schwierig, weil Bestimmungen im grunde nur durch den Geruch möglich sind. Dazu müssen die Fruchtkörper aber frisch sein, dürfen nicht zu lange vom Mycel getrennt sein und dürfen nicht zu trocken und nicht zu verwässert sein. Über den Mykorrhizapartner könnte man theoretisch auch etwas machen, aber das ist irgendwie nutzlos. wer solche Pilze öfters anguckt wird feststellen, daß ca. 90% aller Kollektionen genau in der Mitte zwsichen einer Rotbuche, einer Eiche und einer Birke stehen. Im Bergland, wo man mit Tricholoma inamoenum rechnen müsste, wird zusätzlich noch eine Fichte am standort sein.
Tricholoma album: Geruch irgendwie süßlich, honigartig (manchmal mit muffiger, stickiger Komponente)
Tricholoma lascivum: Geruch nach vollgepisster Unterführung im finstersten Teil der Stadt
Tricholoma albidum: Geruch nach "Mykologenmehl"
Tricholoma stiparophyllum: Geruch nach "Scheunenstaub", bzw. nach "Cortinarius hinnuleus", bzw. nach Rote Beete, die zu lange im Keller gelegen hat
Tricholoma argyraceum = Beschleierter Erdritterling:




Ein paar Gebüsche gab es am Standort noch, ich bin am Überlegen, ob eins davon vielleicht Weide sein könnte. Ansonsten wäre der Mykorrhizapartner hier Kiefer. Was aber auch nicht unbedingt stört: Tricholoma scalpturatum kann das meiner Ansicht nach ja auch.
Tricholoma columbetta = Seidiger Ritterling:


Fund aus dem Sommer, zwei Kollektionen im Mischwald aus Rotbuche, Eiche, Esskastanie, Birke, Hasel und Hainbuche.
Leider ohne Guajak-Reaktion.
Tricholoma equestre s.l. = Einer der Kiefern-Grünlinge:


In meiner Gegend sind mir bisher nur zwei Standorte bekannt. Es sollte der selbe Grünlingstyp an beiden Stellen sein. Übrigens gerne vergesellschaftet mit Cortinarius croceus (siehe Startbeitrag). reaktion auf Guajak bei diesem Grünlingstyp initial null, erst nach mehreren Minuten schwach grün an der Stielspitze.
Tricholoma fulvum = Gelbblättriger Ritterling:

Auch einer der Braunen, aber Mykorrhiza mit Birke oder Fichte bildend (pseudonictitans ist genetisch wohl das Selbe) und darum für uns momentaan eher uninteressant. Leider auch ohne Guajak- Test (in Hornberg bei einem Kurzbesuch nicht dabei gehabt.)
Tricholoma imbricatum = Feinschuppiger Ritterling:


Im Grunde eine gut definierte und leicht erkennbare Art, vor allem auch weil ohne oder fast ohne deutlichen Mehlgeruch. Dennoch wohl eine der Arten, die noch relativ nahe an unserer "Zielgruppe" dran wäre. Würde sich lohnen, da in einem weiteren schritt genauer hinzugucken, weil ja noch Arten wie Tricholoma muricatum, Tricholoma subimbricatum und Tricholoma inodermeum in den Dunstkreis gehören und teils etwas wackelig in der Abgrenzung scheinen.
Tricholoma portentosum = Schwarzfaseriger Ritterling:


Leider nur eine ziemich zerfledderte Kollektion, aber reicht um die satte, schnelle und ausgeprägte Guajak - Reaktion zu zeigen.
Fleckt an der Stielbasis bisweilen grünblau, kein Wunder, ist wohl nahe verwand mit Tricholoma columbetta. allerdings schmieriger auf dem Hut und mit deutlicherem Mehlgeruch. Ist Tricholoma columbetta eigentlich wirklich nur eine Art?
Tricholoma psammopus = Lärchenritterling:


An bekanntem Standort, und eigentlich nicht wirklich beim Suchen nach braunen Ritterlingen gefunden.
Tricholoma roseoacerbum = Rosastreifiger Kiefernritterling:

Auch ein Hornberger (also auch nicht mit Guajak behandelt), leider ein ziemlich alter Einzelfruchtkörper (aber was für ein Brummer mit an die 20cm Hutdurchmesser).
Tricholoma saponaceum = Seifenritterling:

In diesem Fall die "var. atrovirens" mit dunkel bis schwarzem Hut und dunkel schuppigem Stiel und ohne Guajak - reaktion. Das ist auch ein interessanter Komplex...
Tricholoma sciodes = Schärflicher Ritterling:

Ein etwas ungewöhnliches, weil auch stark schuppiges Einzelexemplar. dank des beim kauen bald fies und anhaltend scharfen Geschmacks aber gut zu erkennen. Fruchtkörper mit aufschuppenden Hüten sind mit schon mehrmals auch in Kollektionen mit ansonsten normal faserigen Hüten begegnet.
Tricholoma sulphureum = Schwefelritterling:

naja... Muss man nicht viel zu sagen. Es gibt ein paar weitere Arten, die so riechen, Tricholoma bufonium ist wohl keine eigne Art, sondern nur eine Farbvariation vom normalen Schwefelritterling. Allerdings hat Tricholoma sulphureum nach FNE4 auch mindestens zwei ITS Sequenzen. Das kann aber passieren, hat ja auch zwei Zellkerne. 
Tricholoma terreum = Gemeiner Erdritterling:


Auch eine Art mit krasser Guajakreaktion, und auch wohl eher eine "Sammelart" in die man momentan wohl Tricholoma gausapatum und Tricholoma myomyces einbeziehen muss. Jedenfalls lassen sich die Taxa morphologisch nicht konstant abgrenzen, ebensowenig wie genetisch. Dennoch steckt da meiner Ansicht nach auch noch mehr als eine Spezies drin.
Tricholoma ustale = Brandiger Ritterling:

Das Einzelexemplar hatte ich eigentlich nur darum mal fotografiert, um von der Art eine Guajak-Reaktion zu haben. Negativ, wie erwartet. Das ist wohl die häufigste Braunhütige Art in Laubwäldern.
Tricholoma vaccinum = Bärtiger Ritterling:

Steht morphologisch auch nicht allzu weit von unserer Zielgruppe weg. Sieht aber makroskopisch doch ziemlich charakteristisch aus und biledt vorwiegend mit Fichten statt mit Kiefern Mykorrhiza.
So, damit wäre mein diesjähriges Repertoire erschöpft. Tricholoma scalpturatum habe ich doch tatsächlich vergessen zu fotografieren. dabei hatte ich davon sicher ein paar dutzend Kollektionen gesehen...
dafür zum Abschluss noch ein paar Kiefern-Habichtspilze / Sarcodon squamosus:


und Gestreifte Erdsterne / Geastrum pectinatum:

LG, Pablo.