Hallo, Christoph!
Erstmal: 
Nun frage ich mich natürlich: Warum soll denn nun die konsevativere LSU aussagekräftiger sein als die ITS? Und warum kann man sich in dieser Gruppe nun darauf verlassen? Denn nach wie vor sprechen halt allzu viele morphologische Details dagegen.
Wenn man nun bei allen Blätterpilzen mit +/- großen Zystiden eine Verwandschat zu den Hymenochaetales vermuten würde, warum sind dann packt man nicht einen Großteil von Melanoleuca (siehe Brennhaarzystiden) und Inocybe (Lamprozystiden / Metuloide) auch dazu?
Rhetorische Frage, ich gehe hier stark davon aus, daß da auch die Sequenzen (ITS und LSU) so eine Eingruppierung mitnichten unterstützen würden.
Nur damit wird halt ein morphologisches Argument doch ziemlich dünn.
Weil sobald man noch ein paar andere Details anguckt (Basidien, Sporencharakteristika, insbesondere Hyphenstrukturen) überwiegen eben doch die offensichtlichen Unterschiede. Mal ganz abgesehen vom unterschiedlichen makroskopischen Erscheinungsbild.
OK, Sidera - subnull... stilitische Übertreibung. Aber abgesehen davon: Ja, diese morphologischen Ähnlichkeiten sind absolut nachvollziehbar, wenn man mal vom Aufbau (konstant und stark ausgeprägte Skeletthyphen + andere Basidienform) und der völlig anderen Sporenanatomie absieht. Nur stellt sich mir dann die Frage: Warum stehen die Schizoporaceae (also Hyphodontia s.l.) eigentlich bei den Hymenochaetales? ebenfalls rhetorische Frage --> LSU & ITS. Immerhin: Da sind schon noch einige Parallelen erkennbar, das ist allerdings auch eine morphologisch ganz uneinheitliche Gruppe (Hyphodontia s.l.).
Nur: Warum dann Sidera zu den Rickenellaceae und nicht zu den Schizoporaceae? Da scheint doch irgendwas nicht zu stimmen.
Ich bleibe da nach wie vor skeptisch. Auch wenn ich natürlich die systematischen Bäumchen, so wie sie erstmal gedruckt und argumentiert sind übernehme, finde ich das trotzdem wichtig, zu kritisieren und infrage zu stellen.
Letztlich ist das ein Thema für Genetiker, Spezialisten. Nur glaube ich halt nicht, daß das ein vernünftiges Ergebnis sein kann, wenn man die Morphologie dabei ignoriert.
Die Frage, warum da was nicht zusammenpasst, sollten sich eigentlich die Genetiker schon selbst stellen. Und ihr nachgehen. 
LG; pablo.