Beiträge von Beorn

    Hi.


    "Sommer - Austernseitling" ist im Grunde nichts anderes als eine "Braunkappe". Also ein Name, den man für eine beliebige Pilzart frei nach Wahl verwenden kann, und der dann auf jeden Fall stimmt.
    Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) können auch im Sommer Fruchtkörper bilden. Ist ja bei den Zuchtformen auch so, daß die keinen Frostreiz brauchen. Und Zuchtformen sind genetisch kompatibel mit der einheimischen klassischen Form, die theoretisch einen Kältereiz (keinen Frostreiz!) brauchen würde. Die können sich also untereinander nach wie vor befruchten und fortpflanzen. Ausgebüxte Zuchtformen kommen bei jedem kultivierbaren Pilz vor, das durchmischt sich dann in der Natur alles wieder.

    Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) sind schon eine eigene Art, die halt sehr ähnlich aussieht, und vorwiegend im Sommerhalbjahr Fruchtkörper bildet. Wobei ich mittlerweile schon gar nicht mehr sicher bin, ob die nicht eventuell sogar mit Pleurotus pulmonarius Hybriden bilden kann, denn bei manchen Kollektionen gibt es irgendwie null konstante morphologiesche Trennmerkmale. Das müsste man aber durch umfassende Sequenzierungen mal erforschen.

    Als "Sommer - Austernseitling" kann man nun also alle im Sommer wachsenden Seitlinge bezeichnen, ganz egal, zu welcher Art sie gehören. :gzwinkern:



    LG; Pablo.

    Moin!


    Ich würde auch sagen, daß das ganz klassische Austern sind.

    Die Abgrenzung zu Lungeseitlingen (Pleurotus pulmonarius) ist im Sommerhalbjahr bei manchen Kollektionen schier unmöglich, aber hier hat man noch die offenbar dicke, gelatinöse Huthaut (streifig hygrophan sogar), mit einigen taubenblauen Farbnuancen, dazu die dicken, kräftigen Stiele und die insgesamt eher solide Form, zudem noch eine deutlich striegelige Stielbasis: Lungenseitlinge sind für mich dünnfleischige, lang aber eher schmal gestielte, cremeweißliche bis ockerbraune Pilze mit dünner, nicht oder kaum gelatinöser Huthaut und filziger (unstriegliger) Stielbasis.



    LG; Pablo.

    Hallo, Michi!


    Kein Problem wegen den Bildern. Klappt halt nicht immer so, wie man gerne möchte (da kann ich selbst ja auch ein Lied von singen), aber besser so probiert, als nachher nichts zu haben.
    Du zweifelst sicher weil keine Ringzone vorhanden und irgendwie insgesamt zu wenig körnig?
    Das ist bei der Art immer witterungsabhängig, da sind auch die breit angewachsenen (hier sogar etwas herabgezogenen) Lamellen und die Hutform mit dem Buckel und den Runzeln wichtig.
    Nach starken Regenfällen sehe ich auch oft Exemplare, die auf Hut und am stiel quasi "nackt" sind. Irgendwie habe ich von solchen Funden wohl nie Bilder gemacht, aber da bin ich wohl in guter Gesellschaft. Wenn die ihr Velum verloren haben, mag die anscheinend niemand mehr gerne fotografieren. Nur auf unsere Italienischen Kollegen ist wieder mal Verlass: >Geht schon in die Richtung<.



    LG, Pablo.

    Hallo, Michi!


    Ich fürchte, das könnte ein schwieriger Fall werden, zumal auch die Bilder nicht so ganz optimal sind.

    Wenn aber das Sporenpulver tatsächlich weiß ist (im Abwurf) und ich mir die krümeligen Velumkörnchen auf Hut und Stiel nicht nur einbilde, ist das einer der Körnchenschirmlinge aus der Gruppe um Cystoderma amianthinum.



    LG, Pablo.

    N'Abend, mein Lieber!


    Alles Gute zum Ehrentag!

    Hoffentlich genießt du ein paar schöen Stunden. Und auf daß das kommende Jahr ansprechend werden möge, mit zahlreichen Höhen und nur wenig unerheblichen Tiefen.

    Feine frische Pilze dürfen natürlich auch nicht fehlen, für sich darf's aber auch gerne was anderes sein, als ein komihsce Holzkruste mit Löchern drin. Aber gerne ebenso selten.



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Nun kann das aja uch eine Art sein, die optional irgendwelche sterilen Zellen auf der Stieloberfläche bildet. Auf den BIlder der italienischen Kollegen sind die ja auch nicht mucronat, bei den Cheilos und Pleuros sind ja immer auch geschnäbelte dabei. Insofern vielleicht auch nicht ganz die gleichen Zellen, die da gebildet werden.



    LG, Pablo.

    Hi.

    Auch ältere und ausgeblasste Orangeseitlinge haben eine ganz anders strukturierte Hutoberfläche, und so gut wie nie einen erkennbaren Stielansatz, geschweige denn, so einen deutlich ausgeprägten Stiel wie hier.

    Die kann man also getrost ausschließen. Ein Seitling wird's wohl sein, Pleurotus pulmonarius ist sehr gut möglich.



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Ich habe so was auch noch nie mikroskopiert, bin aber überzeugt, daß ihr mit eurer Bestimmung richtig liegt.

    Es gibt schon noch ein paar weitere, kräftig gebaute Stropharias, aber da müsste makroskopisch wohl der Ring etwas anders sein.

    Gut dokumentiert jedenfalls. :thumbup:



    LG, Pablo.

    Hallo, Abeja!


    Das ist tatsächlich ein Thema, das wir auch schon in der Jury diskutiert hatten.

    Letztlich stellte sich heraus, daß es tatsächlich ein paar individuelle Unterschiede gibt hinsichtlich der Auslegung der Begriffe und damit der Bewertungen. Einig waren wir uns aber, daß das eigenltich ganz gut ist so. Denn wenn man es wirklich klar definieren wollte, was wie gewertet wird, bräuchten wir viel mehr Kategorien und der ganze Spaß unnötig kompliziert. Für Teilnehmer und Jury.
    Da geht's auch drum, eine gewisse Freiheit bei der Bewertung zuzulassen, wie ja auch für die Teilnehmer bei der Auswahl, Bearbeitung und Präsentation der Bilder.

    Letztlich haben wir festgestellt: Irgendwie funktioniert das System. Klar liegen wir in der Jury bei einzelnen Bildern normalerweise so um die 2, selten mal 4 oder 5 Punkte auseinander. Daß aber ein Juror einem Bild 10 Punkte gibt, ein anderer dem selben nur 3 oder 4, das ist meines Wissens noch nicht vorgekommen.
    Im Grunde könnte man die Begriffe "Qualität" und "Kreativität" auch irgendwie anders nennen. Nur wozu? Die Auslegung ist wie gesagt ein wenig individuell, und nicht abhängig davon, wie die beiden Rubriken nun genannt werden. Es kommen immer am Ende 2 bis 10 Punkte pro Bild raus.


    Bei mir selbst ist es auch manchmal Abwägungssache: Manche Bildbearbeitungen (Helligkeit, Sättigung, Hintergrundbearbeitungen) fließen noch in die Kreativitätspunkte mit ein. Auswahl des Bildausschnitts, Freistellung des Objektes zB aber auch in die "Qualität". Das kann aber bei anderen Juroren wieder anders rum sein. Generell sollte in der Rubrik "Kreativität" auch der ansonsten schwer messbare persönliche Eindruck der Juroren Platz finden, also ein "Geschmacksmoment". Und das muss ja individuell verschieden sein.

    Die Freiheit, diese beiden Kriterien mit jeweils 1-5 Punkten auslegen zu können, ist meiner Ansicht nach schon wichtig für die Jury. Unabhängig von der Benennung dieser Kategorien. Meinetwegen kann man die auch anders nennen, muss man aber nicht.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Tja, die wollen eben nicht immer wie sie sollen, die Pilze.

    Deine Rüblinge sehen allerdings tatsächlich sehr ähnlich, Beli. Aber welche Art wird das wohl sein? Die sehen für mich jetzt ziemlich sonderbar aus. Für die Arten um Rhodocollybia maculata (Gefleckter Rübling zu schlank, und die Lamellen nicht dicht genug. Für die Arten um Gymnopus dryophilus wiederum zu groß, zu kräftig, und die Stiele passen nicht dazu.
    Erinnert fast auch an einen Ritterling, nämlich Tricholoma inocyboides. Der hat nicht immer einen deutlich ausgeprägten Hutbuckel, riecht aber stark mehlartig.



    LG, Pablo.

    Moin!


    Danke für die Info, ich hatte schon gedacht...
    Aber ich hätte auch besser hingucken können, bei dem geschickt drapierten Pilzchen rechts oben sieht man noch ein Stück des Holzes an der Stielbasis.

    Also doch der (im Bergland) häufige Kandidat. Aber eben auch immer wieder ein Hingucker, vor allem wenn gut abgebildet.



    LG; pablo.

    Hallo, Hartmut!


    Schöne Landschaften - und schöne Pilze!

    Das ganz am Anfaag ist aber nicht die normale Xeromphalina campanella, sondern eine der anderen, weniger büschelig am Erdboden wachsenden Arten, oder?
    Und mit den Rötselpilzen wünsche ich schon mal viel Spaß. Daumen sind gedrückt, daß da was Famoses bei ist. g:-)



    LG, Pablo.

    Tach!


    So ganz pauschal würde ich Rötlinge nicht ausschließen wollen. Mach doch mal einen Sporenabwurf, geht ja leicht und schnell und ist eh eines der Basisinstrumente, wenn man PIlze bestimmen will.
    Ich frage mich gerade, ob's vielleicht eine Tricholoma inamoenum sein kann, die den Kalender falschrum hält. Sowas kommt vor, und würde zum Merkmal "geruchlos" passen, ebenso wie zum Fundort und vom Aussehen her auch. Ist aber nur Spekulation, wie Stefan schon schrieb: Das kann viel sein.



    LG; Pablo.

    N'Abend!


    Ein schönes Pilzpotpourri zum Digestif (in dem Fall Apfelsaftschorle). :thumbup:

    >Eriopezia caesia< würde ich auch sagen. Bei meinen Funden hatte ich bislang immer das gleiche Problem wie du: Nur abgestorbene Fruchtkörper, die mikroskopisch nichts mehr hergaben.
    Die Art ist aber in ihrem Erscheinungsbild so prägnant, da kann ich mir nicht vorstellen, daß dein Fund was anderes sein sollte.


    Die Porlingsmumien bei -4- sind nicht mehr bestimmbar, auch da wird mikroskopisch nichts rauszuholen sein.



    LG, Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Schöne Dokumentation!

    Vielleicht ist mir der unbewusst schon mal unter gekommen, aber so als Gesamtprodukt aus Name, Makrobildern und MIkroaufnahmen kann ich ihn doch viel besser genießen. Die Mikros sind natürlich speziell interessant: Wenn man Cortis anguckt, hat man ja normalerweise immer einiges an Fremdsporen von irgendwelchen Anamorphen drauf. Dann denkt man sich, wenn man solche Beiträge ließt, "ach, das könnte ja..:" Aber auch hier gut dargestellt: Zur Bestimmung gehört eben mehr, als ein paar Sporen.

    Hallo!


    Ach, so sehen also Blätterpilze aus. ==Gnolm7

    Auch ziemlich hübsch.

    Diese Stropharia hat aber tatsächlich was Ungewöhnliches, mit der realtiv glatt wirkenden Huthaut. Allerdings: Der Ring ist ja unetrseits schon recht deutlich besetzt, was wieder für gewöhnliche rugosoannulata f. lutea spräche, oder?
    Ich drücke mal die Daumen, daß du noch was Material findest, Thorben.



    LG; Pablo.

    Hallo, Thorben!


    Na, Pilze gibt's schon. Aber die zu finden ist mühselig, bei den Krusten und einjärigen Porlingen muss das Substrat schon zumindest eingermaßen feucht liegen. Ich will ja lebendige Kollektionen sammeln, Naturexsikate sind da oft kaum sinnvoll zu bestimmen.



    LG, Pablo.

    Moin.


    Wenn Kuehneromyces, dann aber lignicola, oder?
    Weil das normale Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) kann ja nicht sein, ohne Schuppen am Stiel.


    Ich glaube immer noch eher an einen Ackerling. Das mit dem Hut ist schon so, wie RudiS schreibt: Der ist halt hygrophan, daher die Aufhellung. Das haben aber viele Pilze, manche aber weniger: Zum Beispiel ist der Hut von Agrocybe praecox (Voreilender Ackerling) gar nicht oder nur sehr schwach hygrophan. Jedenfalls nicht so, wie hier auf den Bildern.


    Etwas unglücklich sind >solche Dokumentationen / Beschreibungen<, wenn schon das erste Bild nicht stimmt. Das zeigt vielleicht Agrocybe putaminum, aber ganz sicher nicht Agrocybe erebia.

    Auch das dritte Bild zeigt eine andere Art, und auf keinen Fall Agrocybe erebia. Schade, dabei sind sogar Mikrobilder dabei. Wobei die halt auch nix bringen: Eine Spore und eine Basidie (bei erebia übrigens auch 4-sporig!) sagen leider nichts aus.


    Aber wie gesagt: Ich will mich hier in diesem Fall nicht auf erebia festlegen. Es gibt sicher weitere, ähnliche Arten, und auch bei Stropharia s.l. könnte man sich mal umgucken. Die Gattungen sind leicht zu unterscheiden durch die unterschiedlich aufgebaute Huthaut.



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn und co.!


    Wow, das hätte ich nicht gedacht, mit der hoffnungsvollen Phantasie weiter oben richtig zu liegen.
    Aber umso schöner: Nun kann man hier beide Arten direkt vergleichen. Und beide so wunderbar abgebildet. :thumbup:



    LG; Pablo.