Beiträge von Beorn

    Hallo z'sammen!


    In der Tat ist die Gattung "Hydnum" etwas komplizierter geworden. Ging man bis vor einigen Jahren von drei bis vier Arten in Mitteleuropa aus, sind es jetzt ein paar mehr, wobei die teils wohl nicht so einfach morphologisch bestimmbar sind, und einige Punkte möglicherweise noch recht wackelig. Muss wohl also noch weiter geforscht werden, daß sich die morphologischen Unteschiede nach und nach noch klarer darstellen, wenn auch die Variationsbreiten der einzelnen Arten besser bekannt sind.


    Mir fehlt momentan die Zeit, mich mit der Gattung zu beschäftigen, und ich bleibe für den "Hausgebrauch" derzeit meistens bei "Hydnum spec." oder irgendwelchen "s.l." - Bezeichnungen.

    Wen es interessiert: Christoph hat die aktuelle Publikation mit Schlüssel ausgewertet, den Schlüssel übersetzt und kommentiert. >Hier längs<, falls jemand nachgucken will.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ralph!


    Ich finde die Frage sehr interessant!

    Wirklich beaantworten kann ich es nicht, irgendwelche Publikationen zu dem Thema habe ich nie gelesen (und weiß auch nicht ob es da etwas gibt).
    Aber mutmaßen würde ich Folgendes: Primärmycelien mit unterschiedlicher DNA (also Primärmycelien unterschiedlicher Arten) können in aller Regel nicht verschmelzen. Bei sehr geringen genetischen Unterschieden kann das schon vor kommen, es gibt einige nahe verwandte, genetisch kaum verschiedene Arten, die wohl Hybriden bilden können.
    Ich denke nicht, daß mehr als zwei Primärmycelien verschmelzen können. Denn das würde ja bedeuten, daß es drei (oder mehr) unterschiedliche Zellkerne pro Zelle geben müsste (im Initiialstadium).
    Diese Möglichkeit dürfte biologisch wohl ausgeschlossen sein, ich denke, ein dikaryotisches Sekundärmycel macht die Schotten dicht und lässt kein weitres Primärmycel mehr hinein.



    LG; Pablo.

    Hallo!


    Den bunten Kalkkrempel vm Bodensee kannst du ruhig auch zeigen, Andreas.
    Alex hat ja immerhin die "Speise" in Klammern gesetzt, man darf also auch hier mal was pilziges ohne Essbarkeitssymbol einstellen. :gzwinkern:


    Danke für die Bestätigung, Walter!

    Schade, daß es jetzt im September nicht geklappt hat, ich war zwar zweimal bei meinen eltern unten am Kaiserstuhl, aber da war immer so viel Trubel, und für einen schöne Tour im Hochschwarzwald will ich mir dann auch Zeit nehmen, um das richtig genießen zu können. Also nur ein wenig Rheinauen und Kaiserstuhl für mich, irgendwann nehme ich mir aber noch richtig ddie Zeit. Ist ja immerhin die "alte Heimat".



    LG, Pablo.

    Ahoi!


    Das sieht doch schon ganz schick aus, wobei ich mir vorstellen kann, daß su die schon mühsamer zusammengesucht hast, als in anderen Jahren.
    Bei dem Filzröhrling wäre ich nicht überrascht, wenn es am Ende Hortiboletus bubalinus wäre.



    LG, Pablo.

    Hallo, Andreas!


    da pflichte ich Uwe bei, und wäre überrascht, wenn das Substrat doch Laubholz wäre. Irgendwie wollen diese recht flachen, kaum geselligen Fruchtkörper schon besser zu Ischnoderma benzoinum als zu Ischnoderma resinosum passen.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Das ist jetzt halt die Frage, was Marcel Bon mit "ziemlich entfernt stehenden Lamellen" meinte.

    Hier würde ich die allerdings auch nicht als "gedrängt" bezeichnen, aber auch nicht als ausgesprochen "entfernt".
    Aber ich würde die Lamellen von Pleurotus dryinus generell nicht als "entfernt stehend" einordnen.

    Das Substrat sieht übrigens etwas nach Kiefer aus, was dann dem Tiger (Lentinus tigrinus) gar nicht schmecken würde, der zudem nicht so kräftig im Wuchs wäre (zeigt auch der Vergleich mit Belis Bildern von Lentinus tigrinus ganz gut).



    LG, Pablo.

    Moin!


    Doch, da waren auch unessbare Pilze drin, aber wohlgeordnet in eigenen Döschen aufbewahrt. Bestimmlinge eben.
    Wobei der Speisewert von Kurznetzigen Hexen vermutlich noch gar nicht so wirklich bekannt ist. Weil: Es gibt ja durhaus Berichte über Unverträglichkeit von Netzhexen, darunter auch solche, wo Leute ordentlich Probleme in Kombination mit Bierchen und Weinchen bekamen. Die Frage aus meiner Sicht: Haben die tatsächlich Netzhexen gegessen, oder eben die gelegentlich täuschend ähnlich aussehenden Kurznetzigen?

    Weil normale Netzhexen vertrage ich persönlich sehr gut (auch mit Alkohol), und der Kurznetzige (Suillellus mendax) ist noch gar nicht mal so lange als eigene Art bekannt, und wurde sicherlich in der Vergangenheit schon oft verwechselt.


    Danke für deinen Kommentar zu den Milchlingen, Stephan!
    Violette Verfärbungen der Milch auf dem Fleisch konnten wir da aber nicht beobachten, weder an den Schnittbildern noch an verletzten Stellen an den Lamellen.
    Die Umgebung kann dort schon zu Lactarius trivialis passen: Das ist ein Talgrund, unten um den Bach rum durchaus mit feuchtem, teils sumpfigem Gelände und etlichen Fichten. Die Bodenverhältnisse sind überwiegend sauer bis neutral. Irgendwelche Torfablagerungen fehlen zwar, aber man sieht links und rechts des Bachlaufes auch Stellen, wo "Moormoose" wachsen, sowie andere Pilze, die gerne in solchem Gelände herumstehen, wie diverse Leccinum - Arten oder Cortinarius trivialis.



    LG; Pablo.

    Salut!


    So zum Mund anwässern kann ich ja mal noch eine Liste rauslassen, was ich am letzten Mittwoch abends bei der Korbkontrolle meines Sammelkorbes gefunden habe:


    - einige Sommersteinpilze (Boletus aestivalis)

    - etliche Fichtensteinpilze (Boletus edulis)

    - viel zu viele Flockis (Neoboletus erythropus)

    - ein paar Maronen (Imleria badia)

    - zwei oder drei gemeine Birkenpilze (Leccinum scabrum)

    - ein einzelner Grüngefelderter Täubling (Russula virescens)

    - wenige Frauentäublinge (Russula cyanoxantha)

    - zwei Büschel Austern (Pleurotus ostreatus)

    - ein mittleres Fuder Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)

    - zwei (2!) Pfifferlinge (Cantharellus cibarius)

    - drei (3!) Semmelstoppelpilze (Hydnum rufescens s.l.)

    - ein schöner Parasol (Macrolepiota procera s.l.)

    - zwei Perlpilze (amanita rubescens)

    - ein Sandröhrling (Suillus variegatus)


    War auch schon mal bunter. War aber auch schon deutlich schlechter. Könnte auch hier dringend mal wieder regnen, auch gerne mal ein paar Tage oder Wochen am Stück.



    LG, Pablo.

    Moin, Peter!


    Das ist doch gar keine so schlechte Ausbeute.
    Geht was. :thumbup:

    Und schön bebildert auch, aber wenn ich dich bestimmungstechnisch mal etwas schocken darf: Dein Schuppiger Sägeblättling ist keiner, weil der ja einen schuppigen Stiel hätte.
    So von unten sieht das aus wie ein Ulmenrasling (Hypsizygus ulmarius), und das Substrat wäre dann auch eher Laubholz.
    Das wäre schon ein famoser Fund, der steht noch auf meiner Fundwunschliste.


    Der Stacheling scheint ein mumifizierter Phaeolus schweinitzii (Braunporling) zu sein und der Porling danach ist ziemlich zweifellos >tuberaster<.



    LG, Pablo.

    Hallo, Beli!


    Danke für die Nachricht!

    Hätte ich jetzt auch nicht gedacht, ist aber schon nachvollziehbar.
    Irritiert hatte mich weniger die Hutoberfläche (da gibt es schon eine rein braunhütige Form von Suillellus queletii), sondern daß die Stieloberfläche nahe der Stielbasis so wenig rot war.

    Bisher hatte ich queletiis eigentlich nur mit (äußerlich!) weinroter Stielbasis in der Hand.



    LG, Pablo.

    Hallo!


    Xerula pudens ist in erster Linie gekennzeichnet durch einen fein filzigen Hut und einen dunkel (!) behaarten Stiel.

    Hier ist der Stiel gar nicht behaart, allenfalls bereift. Ist also nur ein junger Grubiger Wurzelrübling (Xerula radicata / Hymenipellis radicata). Die evrdickte Wurzel spielt keine Rolle, sowas sieht man bei X. radicata auch sehr oft.


    Der PIlz sitzt mit seiner Wurzel irgendwo an vergrabenem Holz. Wie lange auch immer das jetzt her ist: Irgendwo da unten befindet sich Holz in irgendeiner Form. Wurzeln oder so, die können unter Umständen recht lange im Boden liegen. Und können auch gut mal bis zu 1m unter der Erdoberfläche vergraben sein. Darum ja die lange Wurzel des Pilzes. weil er vom Substrat bis an die Oberfläche kommen will.



    LG; Pablo.

    Hi.


    Und der im ersten Bild (hockant stehend) in Beitrag #15: Der am weitesten rechts im Bild liegende Fruchtkörper ist entweder eine Marone, oder ein Brauner Filzröhrling oder eine Ziegenlippe.
    Übrigens: Zu den Standard - Basics für Röhrlingsbestimmungen gehören auch Schnittbilder. die müsssen vollständig sein, und verraten enorm viel über die Identität von PIlzen.

    Volltsändige Schnittbilder sehen dann so aus wie hier bei Suillellus mendax (Kurznetziger Hexenröhrling):



    LG, Pablo.

    Hallo, heide!


    Mit dem Aussehen würde ich Helvella macropus und Helvella villosa vorschlagen. Makroskopisch sind die beiden nicht wirklich trennbar, über die Sporenform geht es allerdings recht leicht.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Zumindest der zweite Fruchtkörper ist sicherlich >FomPini<.

    Der andere ist nicht so eindeutig, da kämen noch ein paar weitere Arten in Frage.
    Laricifomes offficinalis ist ein Gebirgsbewohner in autochthonen, alpinen Lärrchenwäldern. Im Flachland also eher nicht zu finden.
    Schnittbilder verraten bei Porlingen auch oft eine Menge übrigens, und bei Verdacht auf FomPini kann man auch immer mal den Brutzeltest machen. Der wäre bei Laricifomes negativ.



    LG, Pablo.

    Ahoj, Mausmann!


    Warum wären die gelblich angelaufenen Lamellen ein Problem? Alle seitlinge der Gattung Pleurotus können gilben, insbesondere an den Lamellen.

    Schmarrn. Erst richtig lesen, dann denken, dann schreiben. Habe eben erst verstanden, daß das ja genau dein Argument für einen Umschwenk wäre.



    LG, Pablo.

    Hallo, Leute!


    So vom Gesamteinddruck aus radialfaseriger Huthaut, Wuchsform, Stieloberfläche, Lamellenabstand usw. sollte der erste eigentlich ein Risspilz (Gattung: Inocybe) sein.

    Ansonsten würde ich das ebenso einschätzen wie Jörg.



    LG, Pablo.

    Hallo, Beli!


    Das Verhalten, was du gerade beschreibst, kommt bei einigen Röhrlingsarten vor, insbesondere in der Gattung Suillellus.

    Suillellus mendax macht das oft ganz stark: Im Anschnitt färbt sich das Hutfleisch über den Röhren und in der Stielspitze von cremegelb über altrosa zu roserot und dann zu teifblau innerhalb von kaum einer oder zwei Sekunden.

    Bis man da die Kamera im Anschlag hat, ist vom rot nichts mehr zu sehen, nur noch blau.

    Ähnlich ist das mit dem roten Fleisch in der Stielbasis. Nur ist das keine Verfärbung (also direkt nach dem Schnitt nicht cremegelb ganz zu anfang), sondern von vornherein rot. Das Blauen aber überfärbt dieses Rot, da muss man dann warten, bis die Blaufärbung wieder ganz verschwunden ist, und das Rot ist wieder da.


    Will man das Röten im Hutfleisch von einigen Suillellus - Arten beobachten, muss man einen Fruchtkörper mitnehmen nd mal eine Nacht liegen lassen. Je länger der Fruchtkörper vom Mycel getrennt ist, desto schwächer blaut er, und dann kann man auch die Rotfärbung im Hutfleisch besser beobachten.



    LG, Pablo.

    Hallo, Rudi!


    Im Grunde eine richtige Beobachtung: Das Velum Partiale zieht bei vielen Wulstlingen vom Ring aus den Stiel hinauf bis zu den Lamellen. Nur: Es ist in der Regel mit der Stieloberfläche so verwachsen, daß es quasi unmöglich abzulösen ist, ohne die Stielrinde zu verletzen. Manchmal bricht es auch auf, dann hast du eine genatterte Stielspitze oberhalb des Ringes. Sieht man besonders gut bei Arten mit oberseitss gerieftem Ring, wo sich die Riefung dann auch die Stielspitze hochzieht bis zum Lamellenansatz. Bei der Streckung reißt das dort gerne mal etwas auf, so wie hier bei einer ungewöhnlich ausgeprägten Kollektoin von Amanita rubescens:



    Wirklich abziehen lässt es sich aber nicht.



    LG, Pablo.