Hallo, Ben & Beli!
Ich bin da überhaupt nicht sicher.
Muss allerdings gestehen: Je mehr Kollektionen ich angucke, desto mehr Zweifel habe ich an den Untecsheidungsmöglichkeiten zwischen Pleurotus ostreatus und Pleurotus pulmonarius.
Es gibt ja einiges an Literatur dazu, aber bei wirklich jedem (!) Schlüssel passt nachher bei den Funden im Feld irgendwas nicht zusammen.
Denkbar wäre aus meiner Sicht, daß Pleurotus pulmonarius und Pleurotus ostreatus Hybriden bilden können.
Klar ist: Pleurotus ostreatus ist eine extrem variationsfreudige Art, die sehr unterschiedlich aussehen kann und meiner ansicht nach die Variationsbreite von P. pulmonarius (im Sinne diverser Autoren) zu einem großen Teil mit einschließt.
Persönlich sind für mich inzwischen nur noch Kollektionen mit mehr oder weniger durchgehend dünnfleischigen, hellen, deutlich gestielten (und dünn gestielten), deutlich gilbenden und bei Jungfruchtkörpern deutlich "löffelförmig" wachsenden Fruchtkörpern Pleurotus ostreatus pulmonarius (edit: Merci an Malone, siehe unten). Alles andere... ist entweder "Pleurotus spec." oder Pleurotus ostreatus.
Das Verzwickte ist, daß es in jedem der genannten Punkte (Hutfleischdicke, Stielausprägung, Stieldicke, Hutfarben, Gilbungsverhalten, Wuchsform) alle Übergänge gibt. Insofern sind Kollektionen nur aus ganz jungen fruchtkörpern selten bestimmbar, Kollektionen aus nur alten Fruchtkörpern fast nie, und Einzelfruchtkörper so gut wie immer unbestimmbar.
Und solange da nicht mal umfassende Studien (Dutzende Kollektionen mit ausgiebiger makro- und mikromorphologischer Diskusssion und Sequenzierung) ablaufen, wird es wohl weiterhin so sein, daß ein großteil der gefundenen Kollektionen irgendwo dazwischen steht und nicht einer der beiden Arten zugeordnet werden kann.
LG, Pablo.