Hallo, Harald!
Wichtiger ist eigentlich erstmal, ob es unseptierte Hyphen gibt oder nicht. Also die Unterscheidung, ob ein Porling monomitisch, dimitisch (Skeletthyphen oder skeletoide Bindehyphen) oder trimitisch (generative Hyphen, Skeletthyphen und Bindehyphen) ist. Das ist ein merkmal, das eigentlich in jedem Gattungsschlüssel zu der Gruppe ziemlich früh kommen muss. Nicht immer genz einfach zu beurteilen, weil es auch pseudodimitische Porlinge gibt, also solche mit sklerifizierten generativen Hyphen, die bisweilen nur wenig septiert und dickwandig sind, und erstmal wie Sekeletthyphen aussehen (passiert auch bei Rhodonia placenta so übrigens).
Inwieweit die groben Tropfen an den Hyphen bestimmungsrelevant sind, kann ich aus dieser Position schwer beurteilen. Da ist auch immer die Frage, in elchem Medium mikroskopiert wird. So reagieren die Skeletthyphen vieler Polringe (aus unetrschiedlichen Gattungen) zB mitunter auf KOH, meistens mit anschwellenden Wänden. Auf der anderen Seite löst KOH auch allerlei an den Hyphen anlagernden Kruscht auf, unter anderem auch harzartige Beläge. Ich nehme mal an, die Bilder sind in Kongorot - SDS ohne Lauge aufgenommen? Gut möglich, daß in einer Lauge (bzw. in Kongo - NH3) diese Anlaerungen nicht mehr sichtbar sind. Vor allem dann, wenn es sich zB um ölartige Inhalte handelt, die irgendwo aus kaputten Hyphen ausgeströmt sind und sich anschließend halt in der Umgebung an irgendwas ablagern.
Ein Porling mit diesem speziellen merkmal fällt mir jetzt konkret nicht ein, nur ein Haufen Arten mit öligem Gedöns in den Hyphen oder kristallinen anlagerungen (was beides dann wieder bestimmungsrelevant sein kann).
Allerdings: Bei deinem Bild von den Hyphen mit Anlagerungen macht das vom Bild her auf mich einen Eindruck wie die "pelzigen" Hyphen einiger Gallertpilze. Bei Dacrymyces s.l. findet an das öfter mal was ähnliches, aber auch bei einigen corticoiden Pilzen.
Ist hier wirklich schwierig zu beurteilen. So ähnlich wie auch die Hyphenstruktur: Das lässt sich im grunde auf Bildern meistens nicht so darstellen, wie wenn man selber ein Präparat unter den Linsen hat und druchgucken kann.
LG, Pablo.