Salve!
Lamellenfarbe und Sporenpulverfarbe sind zwei verschiedene Dinge.
Es gibt keine einzige Champignon - Art mit braunen Lamellen (außer sie wären völlig verfault). Aber alle Champignons haben dunkel braunes Sporenpulver: Wenn viele reife Sporen auf den Lamellen kleben, überdeckt die Sporenpulverfarbe die Lamellenfarbe. Die Lamellenfarbe von Champis ist weiß, rosa bis (wenn angetrocknet / gilbend) bleich strohgelb.
Der Wiesenchampignon im strengen Sinne (Agaricus campestris s.str.) ist eine Art mit nur ganz jung weißen Lamellen, die schon sehr bald freudig rosa werden.
Neben der ziemlcih kräftigen Statur und den großen fruchtkörpern wäre das hier ein Grund, warum ich da Agaricus campestris eher für unwahrscheinlich halte.
Die Ringstruktur ist natürlich wichtig: Hier schaut das fast aus, als wäre der Ring undeutlich doppelt - also zusammengesetzt aus Teilvelum und Gesamtvelum, und dann eben sowohl nach oben als auch nach unten abziehbar. Kann aber auch täuschen, das wäre genauer zu beobachten. Die Arten, die ich selbst mit so einer Ringstruktur (doppelt, aber weniger deutlich als beim Stadtchampi zB) in der Hand und mit Ach und krach auch vage bestimmt habe, sahen allerdings auch noch mal irgendwie anders aus.
Schwieriger Fall - mal wieder. Champis gehören für mich zu den gattungen, wo man am häufigsten bei Bestimmungsversuchen nur Speck* rausbekommt. Trotz MIkroskopie und Gedöns und reichlich bestimmungstechnischem Aufwand.
* Geflügeltes Wort: Speck abgeleitet aus "spec." = "species" = als zusatz hinterm Gattungsnamen bei Mykologen oft verwendet, wenn man die Art nicht bestimmen kann.
LG; Pablo.