Beiträge von nobi_†

    Angeregt durch Zarkos Vorschlag im Dungpilzforum möchte ich Euch die Losungen einiger unserer häufigsten heimischen Säugetiere zeigen; naja ein paar (noch) nicht heimische sind auch dabei.


    Ich habe hierzu einige Seiten eines Buches fotokopiert und daraus ein PDF erstellt; das möge die suboptimale Qualität entschuldigen.
    Mit einigen wenigen, leider schlecht lesbaren handschriftlichen Ergänzungen.


    Quelle: Ohnesorge, Scheiba und Uhlenhaut "Tierspuren und Fährten in Feld und Wald".
    Wer mehr über unsere einheimische Tierwelt erfahren möchte, dem sei das ganze Buch mit über 200 Farbtafeln sehr empfohlen.
    Themen u.a.: Spuren - Reviermarken - Wohnbauten und Nester - Hüllen, Gespinste, Gallen - Fraßspuren und Fraßplätze - Gewölle


    Nobi

    Hi Lara,


    ich habe gerade mal ein wenig gegoogelt und herausgefunden, dass sich auf dem Bückeberg mit über 100 Tieren einer der größten freilebenden Mufflonbestände Niedersachsens befindet!
    Kein Wunder also, dass Du eine "Bergziege" gesehen hast! :D


    Die kleinen Köttel könnten sowohl vom Reh als auch vom Mufflon sein.
    Das eher unregelmäßige und deutlich größere könnte auch vom Wildschwein stammen (zerfallene Kotballen).


    Zarkos Anregung, den Dung einiger heimischer Tierarten vorzustellen, greife ich gleich noch auf.
    Schaut mal unter Literatur.


    Lieben Gruß vom Nobi

    Toll, Pablo!
    Du zeigst das Makrobild zu Ralfs Mikros! -> Nachbarbeitrag.
    Denn vielleicht ist es ja muricatus und nicht granulatus?
    Ach ja, Elaphomyces natürlich - Hirschtrüffel, die am liebsten von Wildschweinen gefuttert werden.


    Nobi


    Gipt es schon eine Tema in forum, wo die meistens dungis makroskopisch vorgestellt wurden, so das Wir Anfänger leicht unterscheiden können.


    Gibt es noch nicht, Zarko - ist aber eine gute Idee! :thumbup:
    Mal sehen, was sich da machen lässt.


    Du zeigst Rehköttel (die schlanken mit den Bechern) und Hasenköttel (die runden).


    Lara:
    Deine Fragen hat Ralf ja bereits im wesentlichen beantwortet.
    Aber was meinst Du mit Bergziegen? Hirsche???


    Nobi


    Ohne Kollar müsste da eine andere Idee her, rein spekulativ sowas wie der Ästchen - Schwindling, Marasmiellus ramealis zum Beispiel...


    An den hatte ich natürlich auch gedacht, Pablo!
    Allerdings hat der viel enger stehende Lamellen, weswegen mir der Halsband-Schwindling logischer erschien.
    Aber ohne die Anwuchsstelle der Lamellen gesehen zu haben, können wir nur spekulieren.


    Nobi

    Vor einigen Tagen schickte mir Zarko u.a. mehrere Stückchen eines Pferdeapfels, auf dem er bereits die coprophilen Kleinbecherlinge Ascobolus albidus und A. sacchariferus gefunden hatte.


    In der Hoffnung auf einige weitere Arten nahm ich die Probe in Kultur und konnte noch einige Pyrenomyceten und zwei Tintlinge nachweisen.


    Der Vollständigkeit halber hier die Artenliste:


    Coprinellus pusillulus (= C. heptemerus var. pusillulus)
    Coprinopsis pseudoradiata
    Podospora myriaspora
    Schizothecium conicum
    Schizothecium tetrasporum
    Schizothecium vesticola
    Sporormiella dubia
    Sporormiella lageniformis


    Coprinellus pusillulus ist ein kleiner Tintling mit Setae und einem 2-3 mm großen Hut.
    Coprinopsis pseudoradiatus, dessen Hut im geschlossenen Zustand etwa 5 mm beträgt, ist der winzige Bruder des Kleinen Dungtintlings, C. radiatus.
    Um einen kleinen Eindruck zu bekommen, hier mal die beiden Arten von Zarkos Pferdeapfel im Vergleich:



    Da ich die drei häufigsten Schizothecium-Arten gemeinsam antraf, möchte ich diese makroskopisch ebenfalls zum vergleichen vorstellen:



    Auch wenn man natürlich zur exakten Bestimmung mikroskopieren muss, lassen sich doch geringe Unterschiede erkennen (Größe, Squamufolien).


    Lieben Gruß vom Nobi


    PS: Auf die Sporormiellen gehe ich hier nicht näher ein, da die Björn kürzlich in diesem Forum ausführlich vorgestellt hat. Und von der Podospora konnte ich leider keine Fotos machen.


    Allerdings hab ich dazu dann auch eine Frage. Die Sporenpakete sollten bei S. glaber im reifen Zustand fest zusammengeheftet sein. Deine Sporen sind wohl reif, liegen aber getrennt. Darf der glaber das ?:)


    Wenn die Apothecien überreif sind, lösen sich die an sich kompakten Sporenbündel (Cluster) schon mal auf und die Sporen erscheinen dann einzeln. Ich denke, genau das kann man auf Hartmuts Bildern sehen.


    Nobi

    Hallo Sarah,


    was für ein farbenfroher Ausflug in den Frühling.
    Das tut der gequälten wintermüden Seele gut!


    Danke! :thumbup:


    Das Schmetterlings-Knabenkraut fand ich im Vorjahr auf Sardinien, also einer anderen Mittelmeerinsel.
    Ebenfalls dort sah ich erstmals das Langsporige Knabenkraut (Anacamptis longicornu).
    Vielleicht findest Du das ja auch noch auf Kreta.
    Und weils so schön ist, zeig' ich hier mal noch ein Bild davon:



    Lieben Gruß vom Nobi

    Ein schönes Bild, Ralf! :thumbup:


    Damit jedoch niemand einen Kopfstand machen muss, um es zu genießen, habe ich mir erlaubt, es "auf die Füße" zu stellen! ;)



    Nobi

    Hallo Ralf,


    das ist schon Saccobolus glaber, wie Du richtig vermutest.
    Die Sporen von S. citrinus werden gelegentich auch fein rissig, sind aber insgesamt kleiner, vor allem schlanker. Ebenso die Cluster.
    Doveris Sporenmaße von glaber sind im oberen Grenzbereich, bei meinen Funden beginnen die bei 23 µm!


    Ähnlich ist auch Saccobolus diffusus, von dem mir aber keine europäischen Funde bekannt sind. Ausführlich beschrieben ist diese Art in "Coprophilous ascomycetes in Kenya: Saccobolus species from wildlife dung"
    (-> Literatur)


    Der Pilz scheint nicht häufig zu sein, so hatte ich den erst 10x in D, davon 6x an Schafdung! Für letzteren scheint er eine Vorliebe zu haben, was auch Deine Aufsammlung bestätigt.


    Lieben Gruß vom Nobi

    Also ich halte das glibbrige Zeug mit dem Kaviar für "Sternenrotz", also von Greifvögeln ausgewürgte Eileiter diverser Amphibien (Kröten, Frösche...). Hier inclusive der schwarzen Eier.


    Ein passendes Bild gibt es u.a. bei Fotocommunity.
    Schaut mal hier Sternenrotz und seht Euch die verlinkte Erklärung bei Wiki an!
    Gern könnt Ihr auch noch weiter suchen, aber ich bin ziemlich sicher.


    Lieben Gruß vom Nobi

    Fantastisches Portrait, Klaas! :thumbup:


    Die Gattung hast Du selbstverständlich richtig als Arnium erkannt.
    Ausschließen kann man wohl alle Species mit echten Haaren am Peritheciumhals sowie die ohne Apikalring.
    Leider kann ich nicht beurteilen, ob die Sporen einen oder zwei Keimporen haben. Dazu braucht es reifes Material und etwas Glück!


    Arnium caballinum z.B. hat nur einen apikalen Porus und die Caudae sind exzentrisch an der meist abgeflachten Seite der Sporen angeheftet.
    Es ist auch eher eine Art, die an Haustierdung wächst.


    Besser scheint Arnium mendax zu passen.
    Deren Sporen sind elliptisch, die Caudae sitzen eher zentral und sie hat zwei Keimporen. Nach Lundqvist eine Waldart, die bevorzugt an Rehdung fruktifiziert, was sich mit meinen wenigen Funden deckt!


    Ein ähnliches Wirtsspektrum haben noch Arnium sudermanniae und Arnium cervinum, die sich allerdings deutlich von Deinem Fund unterscheiden.


    Fazit: Aus der Ferne würde ich Arnium cf. mendax sagen.


    Lieben Gruß vom Nobi

    Hallo Ralf,


    mit den Sporen passt der Pilz immer noch ganz ausgezeichnet ins Artkonzept.
    Bei Deiner im Oktober 2012 vorgestellten Aufsammlung waren die Sporen gerade mal gut 1 µm länger:
    Ascobolus crenulatus


    Typisch die kleiige Außenseite und die Paraphysenspitzen.
    Zwei meiner Funde hatten übrigens ähnlich kleine Sporen: 10,5-12 x 6-7 bzw. 11,5-13 x 6,5-7.


    Lieben Gruß vom Nobi

    Mensch Pablo, das sieht ja schon richtig nach Frühling aus!
    Na, und den wunderbaren Bärlauchduft kann ich bis hierher riechen! ;)


    Außer den ersten Sonnenstrahlen seit Wochen ist bei uns leider noch nichts vom Frühling zu spüren.


    Hier tragen die Stubben noch weiße Mützen



    und die "Brücken" sind noch tief verschneit.



    Und an Pilzen gab es nur unbestimmbare schwarze Punkte! X(


    Nobi

    Hi Joli,


    meiner Meinung nach ein Zaunblättling, Gloeophyllum sepiarium, mit unregelmäßig ausgebildetem Hymenophor.
    Das Substrat, verbautes Holz, wäre jedenfalls typisch!


    Nobi

    Ralf bat mich kürzlich um ein kleines Portrait von Sporormiella cymatomera, da im Index Fungorum Sporormiella dubia mit dieser Art gleichgesetzt wird, was im Widerspruch zur NRW-Artenliste steht, wo beide Arten seperat genannt werden.
    Auch meiner Meinung nach handelt es sich um zwei völlig verschiedene Species.


    Sporormiella dubia kenne ich von über 100 Funden, davon ca. 70% an Pferdedung. Die Sporen erreichen Maße von 38-45 x 8-9 µm mit paralleler Keimspalte. Die Mittelzellen sind stets länger als breit.
    Ein schönes Portrait dieser und ähnlicher Arten hat Björn erst vor einigen Tagen erstellt: 5 x Sporormiella


    Sporormiella cymatomera dagegen kenne ich lediglich von zwei Nachweisen; einem sächsischen von Peter W. und einem aus Thüringen! Beide an Hirschlosung!
    Letztere Art hat kürzere und breitere Sporen, wodurch diese gedrungener wirken. Der Verlauf der Keimspalte ist schräg bis diagonal.
    Die Sporengröße beträgt nach Ahmed & Cain 27-34(38) x 8-10 µm; eigene Messung 28-35 x 7-10 µm. Die Mittelzellen sind stets breiter als lang, was bei dubia nie der Fall ist.
    Auch ist die Anordnung der Sporen eine andere als bei dubia.
    In der Regel liegen die untersten 2-4 Sporen einreihig im Ascus.
    Im folgenden ein paar Bilder des thüringer Fundes:



    Einige reife Asci; leider kann man den Verlauf der KS kaum erkennen.



    Unreife Asci und die Basis eines reifen:



    Ich denke, dass man den Unterschied zu dubia deutlich erkennt, wenn man mit Björns Portrait vergleicht.


    Lieben Gruß vom Nobi