Beiträge von Wühlmull

    Hallo, da ist mir auch noch was eingefallen. Vielleicht könnte das Günter noch in seinem Post mit dranhängen. Die folgenden beiden Gesetze schildern einige meiner Frühjahrserfahrungen.


    § 26 - Zweite Ohrenregel:
    Die schönsten und kapitalsten Judasohren wachsen meist in einer Höhe, die man auf den Zehenspitzen mit den Fingerspitzen gerade so nicht mehr erreicht.


    Erste Ergänzung zur Zweiten Ohrenregel:
    Sollte man einen Schemel oder Ohrenernter* mit in den Wald genommen haben, wird sich die Ist-Höhe der Judasohren an das jeweilige Hilfsmittel angepaßt haben, so daß dessen Mitnahme völlig sinnlos war.


    Zweite Ergänzung zur Zweiten Ohrenregel:
    Sollte es einem trotzdem gelingen, eines der Judasohren vom Stamm zu lösen, wird es unweigerlich in einen unter ihm befindlichen Brennesselbewuchs fallen.


    Erste Ergänzung zur zweiten Ergänzung zur Zweiten Ohrenregel:
    Bei der Suche nach dem in den Nesseln verschwundenen Judasohr mit Hilfe des Schuhwerks verdeckt man das verschwundene Ohr umso mehr.


    Zweite Ergänzung zur zweiten Ergänzung zur Zweiten Ohrenregel:
    Entschließt man sich dazu, das Judasohr mit bloßen Händen zu suchen, verhält sich dessen Madenbefall linear proportional zu der Anzahl der durch das Nesselwerk malträtierten Stellen an Händen und Unterarmen.


    Dritte Ergänzung zur zweiten Ergänzung zur Zweiten Ohrenregel:
    Ignorierte Judasohren sind madenfrei, aber nur so lange wie man sie ignoriert.


    § 27 - Das Hüpfendes-Ohr-Axiom:
    Hüpft bei gleichzeitiger Positionierung des Kopfes über einer Pfanne ein darin befindliches schmorendes Judasohr aus dieser heraus, so wird es zweifellos genau das Auge treffen.


    Erste Ergänzung zum Hüpfendes-Ohr-Axiom:
    Trägt man zum Schutz oder aus medizinischen Gründen eine Brille, so wird es die Nase treffen.


    Zweite Ergänzung zum Hüpfendes-Ohr-Axiom:
    Trägt man eine Taucherbrille, so wird es den Mund treffen.


    Dritte Ergänzung zum Hüpfendes-Ohr-Axiom:
    Trägt man eine Taucherbrille und einen Mundschutz, fragt einen die Frau ob man noch alle Tassen im Schrank hat.


    *Ohrenernter, auch Auriculator genannt: ein an einem Besenstiel angeflanschtes, gebogenes und U-förmig ausgeschnittenes Stück Blech zum Zwecke des Abschabens von außer Reichweite befindlichen Judasohren. Aufgrund der ersten Ergänzung zur Zweiten Ohrenregel konnte ein praktischer Nutzwert noch nicht nachgewiesen werden.

    Hallo Andre, der Digic 5 Prozessor soll das Rauschen noch weiter vermindern. Man kann also bei gleichem Rauschen mit höheren ISO-Werten arbeiten. Ist eigentlich das gleiche was teleskopix schon sagt. Wenn Du aber vor allem mit RAW-Format arbeitest, dürfte das keine so große Rolle spielen, da meines Wissens in beiden der selbe Bildsensor arbeitet und das Rauschen erst durch den Bildprozessor herausgerechnet wird. Der Digit 5 verarbeitet mehr Reihenaufnahmen, obwohl hierfür wohl eher die Größe des internen Puffers verantwortlich sein dürfte als die Performance des Prozessors. Bitte berichtigt mich wenn ich mal wieder Müll blubbere :)

    Hallo, einer meiner Vorredner hat es schon angedeutet: Ihr glaubt nicht wie viele verschiedene Braunkappen es gibt :D. Ich bin natürlich dafür, beide Versionen anzugeben. Vor allem bei Pilzen, die mehrere deutsche Namen und mehrere lateinische Namen besitzen. Ich sag' nur "Gelber Hexenröhrling". Mit wenigstens einer kompletten Paarung kommt man erheblich schneller zum dem Ziel, seinen Pilz einem Pilz zuzuordnen.

    Zitat

    Dein 'Semmelpilz' scheint der Maus geschmeckt zu haben und hat am Ende wohl gar Röhren ?


    Gelle? Gelle? Sieht nach Sandröhrling aus. Die Kiefernnadeln würden auch passen.

    Ja, das ist schon so 'ne Sache mit den Maden. Die haben mir auch dieses Jahr die Maipilz-Saison ganz schön versaut. Irgendwann habe ich nur noch junge Fruchtkörper gesammelt. Da war es nicht ganz so arg.


    Raufußröhrlinge (Birkenpilze, Rotkappen) sind auch ganz selten befallen. Sinkt die Temperatur unter einen bestimmten Wert, wird das Madenzeugs träge und weist nur noch eingeschränkte Aktivität auf. So hat mir der letzte kühle Oktober noch einiges an Steinpilzen beschert, die so gut wie alle madenfrei waren. Auf der anderen Seite habe ich aber noch nie madenfreie Sommersteinpilze finden können.

    Als ich klein war, habe ich immer welche gepflückt, wo einige Jahre zuvor junge Lärchen angepflanzt wurden. Die wuchsen dort wie Schwefelköpfe. Meine Mutter hat es gehaßt, die Dinger zu putzen weil sie einem immer aus der Hand flutschten.

    Huch, ich hab' gewonnen. Da ist man knapp 1 1/2 Tage offline (Die Telekom hat mal wieder alles gegeben) und schon gibt es eine Überraschung. Danke für die Glückwünsche, sind auch diesmal wieder klasse Fotos dabei.

    Hallo, ruf' doch mal bei der Forstverwaltung an und frag da mal an. Ich weiß jetzt nicht welchen Einfluß der Förster auf die Machenschaften eines Jägers hat, könnte mir aber gut vorstellen, daß der durchaus irgendwie intervenieren kann. Mit etwas Glück ist Jäger Sammelgeil ja auch warum auch immer des Försters liebstes Haßobjekt, nur mit etwas Pech hat der Förster selbst die Truhe voller Steinis, nämlich als "Opfergabe" von Jäger Sammelgeil :D.


    Wenn Du weißt, wann der Jäger wieder auf seinem Schweinekillersitz ausharrt (die sind bei uns meistens sonntags morgens auf der Pirsch), nähere Dich ihm von der Rückseite und schrei ganz laut "Oh, was für ein schönes Reh - verdammt, jetzt isses weg". Der schießt die nächste Stunde nix mehr :evil:. Oder nimm das Handy raus und sage, ebenfalls mit angemesser Lautstärke, Du hättest gerade ein Kilo Trüffel gefunden und weißt nicht wohin damit, dann fault der da oben. Zieh' aber vorher eine kugelsichere Weste an und nimm die Hunde an die Leine :D.

    Hallo, viel Spaß mit dem Teil, Kompaktkameras in der Preisklasse haben oft eine Makrofunktion mit ziemlich hohem "Uiiiii-Faktor". Bin auf weitere Bilder gespannt.

    Hallo, ja das ist ein Stadtschampignon. Vor allem auf dem vorletzten Bild sieht man schön den doppelten Ring. Von unten kommt zuerst die Hülle in der der Fuß steckt und die den ersten Ring bildet (deswegen auch der Name Scheidenegerling). Als nächstes kommt darüber der eigentliche Ring mit den Velumresten.

    Kuschel sammelt noch Kommentare und wartet, bis sich die Stimmung schön hochgeschaukelt hat und wir alle mit Messer und Korb wie Zombies durch den Wald schleichen und "Ich will finden - Steinis, ich will finden - Steinis" vor uns hin brabbeln, bevor sie mit der Wahrheit rausrückt :D. Aber die Leute in Fernost lernen offenbar dazu, jetzt imitieren sie schon Schneckenfraß.

    Hallo, nach frischen Agrocybe dura suche ich schon seit zwei Tagen. Die habe ich letzte Woche noch auf einer Verkehrsinsel entdeckt, da hatte ich aber keine Knipse dabei. Ich bin damals stehen geblieben und habe sie mir vom Auto aus angesehen. Die waren sichtbar schmächtiger als Nr. 10 und die hellen pastellgelben Hüte jüngerer Exemplare waren trotz des feuchten Wetters aufgerissen. An einem sah man graubraune Lamellen und Hautreste am Stiel, daher meine Vermutung Agrocybe dura. Anfang der Woche bin ich wieder dort hin aber die waren alle vergammelt, zerfressen und mit Hundelosung geschmückt. Ich denke Agrocybe praecox paßt bei Bild 10 eher, auch wenn er auf den Bildern etwas klein aussieht.

    Hallo, ich konnte noch ein paar Bilder von 10 und 12 machen. Es hat nicht aufgehört zu regnen, war etwas unhandlich mit Schirm und Knipse aber ich wollte die Fotos. Von 10 war leider nicht mehr viel übrig und glaubt mir, von oben sieht er noch gut aus. Er ist mittlerweile etwas ausgebleicht. Von 12 stehen noch alle, Schuppen sind auf dem Hut nur noch wenige auszumachen.


    zu Bild 10


    zu Bild 12

    Oh, die Damen und Herren Schnecken sind Feinschmecker - Fisch in Schleimmarinade auf frischem Salat der Saison. Na ja, zumindest gehen diese Schnecken nicht mehr an Pilze. Erinnert mich an mein Aquarium, da geht's auch so zu, wenn auch im kleineren Maßstab. Die Schnecken fressen alles, nur keine Algen. Hätte mich interssiert was die Schnecken übrig gelassen haben, wahrscheinlich nur das Gerippe.


    Noch ein heißer Tip: Such im Wald mal nach Fischen, vielleicht findest Du dann Morcheln :D.

    Hallo, bei Bild 1 dürfte Psathyrella spadiceogrisea passen. Der ist sogar im Laux. Ich habe mich wohl zu sehr auf den weißen Rand konzentriert, weswegen er mir nicht aufgefallen ist.


    Zu Bild 10 (also 10.2, ich habe wohl bei der Numerierung versagt): Ich werde morgen Vormittag wieder hin fahren und nachsehen. Vielleicht sind sie noch da. Die stehen allerdings direkt am Weg und sind ein gutes Ziel für Pilzdeppen. Das gleiche gilt für Bild 12, die stehen nur knapp 50 m weiter.

    Hallo, ich war die letzten Tage viel unterwegs um eine kleine Bestandsaufnahme zu machen. Da ich nicht unbedingt mit der Knipse durch den Regen stampfen wollte, hab' ich erst mal auf besseres Wetter gehofft. Als dann am Dienstag der Regen nachließ, nutzte ich die Gelegenheit und machte mich auf den Weg zu einem Wald bei Reinheim. Buchen, Eschen, Fichten, Kiefern sind hier die Hauptakteure auf einem kalkhaltigen Boden. Schon nach wenigen Metern war unter meinen Füßen nur noch ein "fchtsch, fchtsch" zu hören. Hmmm, lecker Schlamm, schöööön. Im Moos kam sogleich der Erste Kanditat ins Sichtfeld.


    Bild 1: Ei, was bist Du denn für einer? Gut 7 cm groß. Ich tippe mal auf behangener Faserling Psatyrella cadolleana.


    Bild 2: Planlos im Wald Teil 1! Sie "bluten" nicht und Milch kommt auch keine zum Vorschein. Ich nenne in mal "Trockener Helmling". Vielleich ein Mycena albidolilacea?


    Bild 3: Eindeutig Weißmilchender Helmling Mycena galopus


    Bild 4: Vielleicht wieder ein Weißmilchender Helmling. Hab' ihn nicht abgeknipst.


    Bild 5: Wenn das Buchenwald-Wasserfüße sind, haben die und ich etwas gemeinsam.


    Bild 6: Das dürfte der Ästchen-Zwergschwindling Marasmiellus ramealis sein. Den hatte ich letztes Jahr schon mal an Brombeere.


    Bild 7: Planlos im Wald Teil 2! Ja, die kenn' ich, das sind, ääähhh, Pilze.


    Bild 8: Die Senior-Variante.


    Bild 9: Mini-Seitlinge


    Bild 10: Baumarkt-Nagelschwamm Strobilurus obi. Vom Verzehr wird dringend abgeraten.


    Der Himmel ist mittlerweile aufgeklart und es ist etwas sonniger. Auf dem Heimweg habe ich einem Lärchenbestand bei Stuhlsatzenhaus noch einen Besuch abgestattet. Seit ich hier die ersten Bilder von dem mächtigen Lachnellula occidentalis gesehen habe, läßt der mir keine Ruhe. Bisher habe ich es noch nicht finden können, vielleicht klappt's ja heute.


    Auf dem Weg zu dem Nadelwald stach mir dieser Geselle keine 50 m vom Parkplatz entfernt ins Auge. Der Geruch erinnert an den Maipilz, auf jeden Fall was von der Gemüsetheke. Nur der Hut ist dunkler, schleimig, der Stiel ist deutlich länger und eine Cortina ist deutlich zu sehen.


    Bild 10: Planlos im Wald Teil 3!


    Bild 11: Ich habe die Cortina teilweise entfernt um einen Blick auf die Lamellen werfen zu können.


    Bild 12: Planlos im Wald Teil 4! Könnten das ältere Behangene Faserlinge sein?


    Dann war es endlich soweit. Ich bin im Lärchenwald angekommen, also Augen auf - ganz auf! Auf einzelnen auf dem Boden liegenden Zweigen war nichts zu sehen. Ich kannte das Haarbecherchen bis dahin nur von Bildern und Beschreibungen. Erst nach etwa 20 min konnte ich in einem ganzen Gewühl von Ästen und Zweigen kleine weiße Pünkchen darauf ausmachen mit einem noch kleineren gelborangenen Punkt in der Mitte. Als hätte sich eine Ameise ein Spiegelei gemacht. Das mußten sie sein, also her mit der Knipse. Auf dem weichen Nadelwaldboden ein Stativ fest zu installieren, ist nichts für schwache Nerven. Selbst wenn ich nur leicht den Fokussierring berührt hab - zack! - war Lachnellula aus dem Fokus. Selbst wenn ich einen halben Meter neben dem Stativ auf den Waldboden trat, hatte das fatale Auswirkungen. Hinzu kamen Stechmücken, die seltsamerweise in einzelnen Angriffswellen auftraten. Erst war keine einzige da und im nächsten Augenblick mußte ich mich gleich gegen drei bis vier der Biester gleichzeitig zur Wehr setzen. Das wiederholte sich noch einige male. Die lernen dazu.


    Bild 13: Lachnellula occidentalis oder "Die Grenzen des Canon EF-S 60 Macro". Es gibt Kompaktkameras die im Macro-Bereich schamlos zeigen, daß sie mehr draufhaben und die sind auch noch billiger als nur das Objektiv. Hier eine kleine Collage.


    Auch das Netzbachtal wurde von meinem Suchneurose nicht verschont. Weiter geht's.


    Bild 14: Planlos im Wald Teil 5! Jeder der Puschel mißt etwa 3 mm Durchmesser


    Bild 15: Dieses knapp 8 cm hohe Kerlchen gleicht einem Geschmückten Gürtelfuß. Aber wo ist der Gürtel und wo der Schmuck?


    Bild 16: Ich glaub' hier gibt es Biber, ich geh' dann lieber ;).

    Hallo, ich hab' mal gelesen, daß der Niederschlag im Frühjahr maßgeblich die Pilzpopulation im Herbst beeinflußt. Das Myzel "tankt" im Frühjahr Wasser, so daß es im Laufe des Jahres Knospen (entschuldigt meine amateurhafte Ausdrucksweise :shy: ) ausbilden kann, aus denen sich dann im Herbst die Fruchtkörper entwickeln. So irgendwie war der Text. Demnach müßte 2013 zumindest bei uns im Saarland mit einer Pilzinvasion epochalen Ausmaßes zu rechnen sein :D. Wir werden sehen.


    Das Wetter im Spätsommer und Herbst spielt dann natürlich auch eine Rolle. Ist der Boden mal wieder hart und trocken wie Tante Marias Cantuccini, wird's wohl erst mal nix mit Pilzen.

    Jaja, die Sache mit den Gerüchen, aber Anita hat ihn auch mit "richtig fein butterig-pilzig" schon treffend beschrieben. Er riecht wirklich sehr aromatisch. Den Geruch kenne ich so nur vom Grünblättrigen Schwefelkopf, riecht ebenfalls sehr stark pilzig und - Verzeihung - lecker. Eike hat ja schon einen guten Ansatz geliefert und zumindest meine wachsen auch bis auf ein paar Ausnahmen büschelig. Und wenn Ingo schreibt, daß die diese stark gelben Lamellen eher selten haben, denke ich, kommt das mit Gymnopus ocior bei beiden Pilzen schon hin.

    Hallo, an den hatte ich auch schon gedacht, aber der hat richtig deutlich gelbe Lamellen und ein ebenfalls gelbes oberes Stielviertel. Ich hatte Anitas Pilz evtl. dieses Frühjahr auch schon und bin irgendwie an Gymnopus brunneolus hängengeblieben. Muß eher was exotisches sein, aber das sind gelbe Fliegenpilze ja auch :). Fundort Vorgarten mit Rhododendron und typischem "Vorgartenzeugs". Für den "normalen" Waldfreundrübling ist er denke ich zu dunkel und zu klein.



    Ingo, Dein Link geht irgendwie nicht.