Beiträge von Wühlmull

    Hallo, traurig ist vor allem, daß das immer und immer wieder passieren wird. Man könnte ein DIN A1 Bild von einem Knollenblätterpilz mit dem Schriftzug "Diesen Pilz nicht essen!" neben jedes Ortsschild hängen, die würden genüßlich weiter gefuttert werden. Das Potential, Pilze unterscheiden zu können ist eben etwas sehr Subjektives. Was für den ein oderen anderen von uns klar auf der Hand liegt, ist für andere praktisch unsichtbar. Trainig und Erfahrung sammeln helfen schon, aber dann muß auch ein gewisses Maß an persönlichem Interesse an der Materie da sein, sonst verfliegt das Erlernte schneller als Billigparfüm.


    Meiner Meinung nach wird auch zu wenig aufgeklärt. Wenn die Hauptpilzzeit da ist, hat man Glück überhaupt mal was zum Thema Pilze in der Glotze zu finden (Gott sein dank gibt es ja aufmerksame Leute hier im Forum ;) ). Dann gibt's nur noch Euphorie-TV. Fernsehköche kochen sich gegenseitig mit Pilzen an die Wand, Zeitschriften und Wochenblätter überbieten sich mit Steinpilzvergötterungsbeiträgen, und wenn mal was von Pilzen in den Nachrichten zu hören ist, sind es Meldungen über Knollivergiftungen mit Todesfolge. Wen würde es auch interessieren, wenn Karl-Alfred aus Schnappach einen giftigen weißen Trichterling in der "Champignon"-Soße hatte und deswegen vor der Toilette im Kreis läuft? Man könnte auch eine Sendung mit Schwerpunkt "Giftige Pilze" mit Sicherheit so verpacken, daß auch der hartnäckigste Nur-Steinpilzler ("Was soll ich mit Giftpilzen, die kann man eh nicht essen") die Fernbedienung einmal zur Seite legt.


    Aber Pilze beißen eben nicht mit über 200 km/h mit Giftzähnen zu, reißen keine 10-kg-Stücke mit einem mal aus dem Leib und sprengen auch kein auch Mehrfamilienhaus zu Staub. Die stehen einfach nur da - und werden gegessen.

    Hallo Kräuterhexe, wenn Du ein neues Thema schreibst, schau unten im Bereich "Attachments" und klicke auf "Attachments durchsuchen". Dann wählst Du das Bild auf der Festplatte aus und lädst es hoch. Erscheint es danach in der Attachments-Liste, mußt Du es nur noch durch einen Klick auf den Button rechts daneben in den Text einfügen. Dazu mußt Du allerdings vorher wieder an die entsprechende Stelle im Text klicken.

    Hallo, eine Verfärbung konnte ich keine feststellen. Die Sporenpulverfarbe war wie beschrieben cremefarben, also nicht weiß sondern eher gelblich. Rhodocybe fallax käme zumindest optisch hin, der allerdings längliche Sporen hat, nicht diese runden.

    Hallo Aze, für den Samtigen Leistling sind mir die Lamellen etwas zu dunkel, d. h. zu "hutähnlich". Eine Lupe wäre für eine Unterscheidung nützlich. Die fein filzige Oberflächenstruktur des Samtigen Leistlings ähnelt der von einigen Rißpilzen, der Pfifferling ist einfach nur glatt. Im Wald sehe ich sofort den Unterschied, auf Bildern habe ich damit allerdings Probleme.

    Hallo, diese Exemplare habe ich auf einem sehr humösen Fleck am Wegrand in einem Buchenwald gefunden. Ich dachte zuerst an einen der vielen Trichterlinge, aber die Sporen passen irgendwie eher auf Rötelritterlinge :/.


    Hutdurchmesser: ca. 4 cm (Bild 1)
    Fleisch: weißlich, brüchig
    Geruch: angenehm pilzig
    Lamellen: leicht herablaufend
    Sporenpulverfarbe: cremefarben (Buttermilch)
    Sporen: rundlich, warzig, 4-5 x 4-5 µm








    Hallo, Psathyrella delineata wäre demnach ein "Skizzierter" oder "Gezeichneter Faserling" ;). Na ja, harte Konturen hat er durch die Runzeln ja. Ich gebe mich aber auch mit dem lateinischen Namen zufrieden. Nicht, daß ich jetzt nicht schlafen könnte. Ich bin nur froh, daß er nun überhaupt ein Namensschild tragen darf. Wieder einer weniger im X-Pilze-Verzeichnis.

    Hallo Ihr beiden, besten Dank für die Infos :thumbup:.


    Makro- und auch mikroskopisch (jedenfalls in Bezug auf das Sporenbild) dürfte Psathyrella delineata sehr gut hinkommen. Bei der Recherche nach Psathyrella gossypina stößt man eher auf Fotos mit glatter Huthaut, wobei man bei P. delineata ausschließlich die runzelige Huthaut wiederfindet. Denjenigen, die an ein Synonym glauben, will ich mich aber gerne anschließen. Von den Zystiden habe ich leider kein Foto, weil ich Depp die Speicherkarte vor dem Auslesen formatiert habe. Ich weiß aber auch nicht wirklich, was ich da eigentlich fotografiert hab'. Die Sporenbilder habe ich dann erst auf der Pilzausstellung am WE gemacht. Aus der Erinnerung heraus glaube ich mich aber durchaus an ockerne Kleckse zu erinnern, konnte nur nicht viel damit anfangen.


    Leider kann ich mit nicht-deutschsprachigen Texten nicht viel anfangen, schon gar nicht wenn es in's Fachliche geht, aber auf Pablos Link ist ja auch was in deutsch zu finden. Einen deutschen Namen scheint er noch nicht zu haben, zumindest finde ich da nix.

    Hallo, Fichtenreizker habe ich bisher nur frisch zubereitet, ohne sie lange liegen zu lassen und habe eigentlich nur eines zu kritisieren. Dabei geht es weniger um den Geschmack, sondern mehr um ihre bröselige Beschaffenheit - Sprödblättler eben. Die finde ich allgemein irgendwie seltsam beim Kauen. Aber nichts ist individueller als Geschmack. Ich nutze Fichtenreizker nur im Mischgericht und bin der Meinung, daß sie sich recht gut mit anderen Pilzen ergänzen. Ich wollte sie zwar dieses Jahr einmal als Exklusivgericht zubereiten, dann hätte ich allerdings die Pfifferlinge einfrieren müssen, was ich nicht wollte. So hatte ich dann eben eine "Reizende Pfifferlings-Pasta".


    Bei uns auf dem Firmengelände wachsen jedes Jahr Spangrüne Kiefernreizker (Lactarius semisanguifluus - nur um Mißverständnisse zu vermeiden). Wenn ich die, auch wie jedes Jahr, irgendwann mal NICHT verpassen sollte, sind die auch mal fällig.

    Hallo allerseits,


    vor etwas über zwei Jahren habe ich mal einen Thread zu einem seltsamen Neufund verfaßt, der damals irgendwie im Sand verlaufen ist. Weiter als ggf. Psathyrella sind wir damals leider nicht gekommen. Nun ist das Teil mit einem Exemplar wieder am gleichen Platz aufgetaucht und ich konnte wenigstens ein paar Sporenbilder und einige neue Aufnahmen machen.


    Der Hutdurchmesser des abgebildeten Exemplares kommt auf 35 mm. Das Sporenpulver ist dunkelbraun. Sporenabmessungen ca. 4-5 x 8-8,5 µm. Sehr ähnlich ist der Weißflockige Faserling (Psathyrella olympiana), der allerdings deutlich schmächtiger daher kommt und eine glatte Oberfläche hat, nicht diese deutlich sichtbaren Runzeln. Ansonsten finde ich in meiner Literatur nichts was an die Größe und Beschaffenheit heranreicht.





    Hallo,


    Zitat

    Mögliche Fehler: zu dicke Scheiben


    Das kann ich doppelt und dreifach unterschreiben. Meine letzten Erbsenstreulinge habe ich wegen Platzmangels im Dörrex mit 3-4 mm zu dick geschnitten bzw. schon nach 6 Stunden bei 50 ° C eingetütet. Eine Woche später war die komplette Ernte schimmelig ;(. Dann lieber zweimal sammeln gehen und die Scheiben dünner schneiden.

    Hallo, ich speichere schon seit Jahren Fundorte mit dem Smartphone ab. Es sind alles Stellen ohne markante Orientierungspunkte. So schnell wie sich hier der Wald durch Abholzung verändert, bringt es auch nichts, sich bestimmte Bäume zu merken. Wenn ich mehrmals an einer Stelle war, kann ich sie meist wiederfinden, aber eine einmalig besuchte Stelle im Folgejahr wiederzufinden, ist für mich ggf. sehr schwer. Die Abweichung des Smartphone-GPS nehme ich dabei in Kauf. Wenn ich 20 m neben der abgespeicherten Baumwurzel stehe, werde ich schon sehen ob in der näheren Umgebung Wurzeln Stockschwämmchen tragen. Es geht mir da nur um die ungefähre Position. Um die Punkte abzuspeichern nutze ich "Georg" für Android.

    Panzertape und Kabelbinder tun ihr Werk :thumbup:. Viel war's echt nicht was ich da gefunden hab. Sammeln kann man hier im Moment so ziemlich vergessen, es sei denn man ist in der Lage Rißpilze zu verdauen :whistling:. Aber zusammen mit den Pfifferlingen hat es immerhin für eine üppige Pasta funghi gereicht. Noch mit würzigem Käse schön überbacken .....:P

    Hallo, hab' ich schon erwähnt, daß hier die Semmelstoppelpilze mit Vorliebe an glitschigen Hängen wachsen? Meist an Bachläufen, damit man sich vor dem Erklimmen noch schön die Schuhsohlen naß machen kann, dann flutscht es erst so richtig.


    Tja, und dann isses eben passiert: glatter zweifacher Henkelbruch. Die Prothese ist schon in Arbeit. Sonntag brauche ich das Teil wieder, dann geht's mit den Drieschlingen auf Pilzausflug ins Elsass.


    Hallo, bei uns sieht es seit einigen Wochen sehr schwach aus. August und September sind hier dieses Jahr praktisch vertauscht, der August war kühl und naß und seit Anfang September ist es teilweise bis 26 ° C und staubtrocken. Seit Mittwoch regnet es wieder, ist aber immer noch sehr warm. Im August gab es an einigen Stellen einen Schub. Dann war nix mehr. An meinen typischen Stellen war bisher so gut wie nichts zu finden. Zusammen vielleicht 3 o. 4 Pilze und die völlig madig. Das gibt allerdings Hoffnung, daß es dort Mitte bis Ende Oktober noch so richtig losgeht. Wär sonst schade, wenn die dieses Jahr ausblieben. Wir hatten schon ein miserabeles Frühjahr '14.

    Hallo Harald, ich friere Pilze so ein, daß ich sie direkt aus dem Gefrierfach in die Pfanne geben kann. Ich empfehle Dir, nicht zu große Portionen einzufrieren und die Pilze im Gefrierbeutel so zu verteilen, daß der Beutel max 3-4 cm dick ist. Dann lassen sie sich in der Pfanne besser brechen und Du hast keinen riesen Klumpen, der nach 20 min köcheln in der Mitte immer noch gefroren ist. So klappt das hervorragend. Unabhängig davon hatte ich mit frisch eingefrorenen Pilzen allerdings noch nie Probleme.