Hallo, danke fürs Knuddeln. Im Ofen brutzelt übrigens aktuell ein Steinpilz-Fleischkäse. Wenigstens gab es dieses Jahr keine Gallenröhrlinge, ich hätte eine böse Vorahnung .
Beiträge von Wühlmull
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Hallo,
letztes Wochenende war ich zu einer Art "Jahresabschlußsammeln" wieder im Wald unterwegs. Noch eine richtig leckere Pasta mit frischen Waldpilzen, das war mein Vorhaben. So bin ich dann also frohen Mutes mit dem Körbchen in den Wald. In dem Waldstück, in dem ich unterwegs war, herrschte eine eher begrenzte Artenvielfalt: Erdritterlinge, Elfenbeinschnecklinge (im Folgenden Elfen genannt, bin tippfaul), alte Mönchsköpfe, mehr Erdritterlinge, noch mehr Elfen und immer wieder ein Rudel überalterte Mönche. Dank der vorhandenen Arten fiel mir die Entscheindung nicht schwer. Na gut dann, Zeit, mit den Elfen erste kulinarische Erfahrung zu sammeln. Gut, erste Erfahrung stimmt nicht ganz, einmal hatte ich zwei Exemplare im Mischgericht. Kein Highlight, aber ein interessantes Aroma. Dieses mal war es eben ein Exklusivgericht mit ausschließlich Elfen. Ich könnte mich an den Dingern ja totriechen, das ist der pure Geruch von Orangenschale.
Ok, Zeit zum Köcheln. Wasser für die Spaghetti aufgesetzt und die Pilze in die Pfanne. Hmm, dieser Orangengeruch ist ja ganz lecker, aber der sollte beim Schmoren eigentlich langsam aber sicher verschwinden. Aber egal, das wird bestimmt ein lecker Freßchen. Das Nudelgedöns war dann irgendwann soweit fertig und wurde mit den Elfen bedeckt. Irgendwie war der Geruch aber immer noch da. Offensichtlich haben die restlichen Zutaten den Elfengeruch während der Zubereitung etwas in den Hintergrund gedrängt, aber seine Präsenz war nicht von der Hand zu weisen. Pasta auf'n Teller, Gabel in den Mund und - uhh, was ist das?? Ich esse ja beim Chinesen schon nicht gerne süß-sauer, aber das hier geht gar nicht. Schmeckt, als hätte man einen Fruchtgummi in heißem Wasser aufgelöst und die so entstandene Plörre über die Pasta gekippt
. "HHmmmm, lecker, Elfenbeinschneckling, und wie schön er seinen Wohlgeschmack über die ganze Pasta verteilt hat." Was folgte, war eine Komposition verschiedener, vor allem auf Verdauungsprodukte hindeutender Flüche, deren genauen Wortlaut ich hier nicht wiedergeben möchte. Ich konnte die Dinger einfach nicht essen und mußte sie heraussortieren. Der Geschmack war zwar auch ohne die Pilze noch wahrzunehmen, hielt sich aber stark im Hintergrund und hatte boletaseidank nicht das Potential die Knobifront zu durchbrechen. Die Pasta selbst war so zwar noch eßbar, die Elfen aber ein Fall für die Klospülung. Zumindest von dieser Art Schneckling werde ich in Zukunft kulinarischen Abstand nehmen.
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Uiii, bei der Menge auf dem zweiten Platz zu landen hätte ich echt nicht vermutet - und Schwammer-Dieter:
Schade, daß die Unbekannten nicht benamst wurden konnten, hätte mich echt bei dem einen oder anderen interessiert. Ist aber nur eine Nebensächlichkeit und hat natürlich nix mit dem eigentlichen Wettbewerb zu tun.
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Hallo, die Stieloberfläche würde ich auf jeden Fall als glatt bezeichnen, da war nichts bereift oder irgendwie rau. Man kann die Beschaffenheit mit Dosenspargel vergleichen. Weitergehende Saftlingsliteratur habe ich nicht. Das sind wieder so zwei "verschiedene gleiche" Arten....
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Hallo, ich hatte bisher nur Erfahrung mit dem Dunklen Hallimasch (Armillaria solidipes/ostoyae). 15 min. abgekocht und dann 15 min weiter geschmort --> Dauerfeuer aus allem Rohren. Etwa jeder 7. bis jeder 10. verträgt ihn nicht. Ich kenne allerdings außer mir niemanden, bei dem das der Fall ist. Schade, ist eigentlich ein lecker Pilzchen. Vielleicht wäre es ratsam, mit 2-3 Fruchtkörpern anzufangen und sich nicht gleich die volle Ladung reinzuhauen. Ich weiß allerdings nicht, wie viele Gramm Frischpilzmasse ausreichen, um bei empfindlichen Personen das Running-Man-Syndrom zu provozieren.
Die mir bekannten Konsumenten kochen die Pilze aus den von Annika aufgeführten kulinarischen, durchaus nachvollziehbaren Gründen ebenfalls nicht ab, sondern schmoren sie zwischen 20 und 30 Minuten. Alles ohne negative Folgen.
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Hallo Pablo, glaub' mir wenn ich Dir sage, daß ich eine gefühlte Ewigkeit vor ganzen Kollektionen gehockt habe und überlegt habe, ob die jetzt spitzgebuckelt sind oder nicht. Kegelig ja, aber spitzgebuckelt
? Ich habe mich dann für stumpf gebuckelt entschieden, weil ich schon wesentlich spitzere und etwas kräftiger gefärbte gelbe Saftlinge gesehen habe, die ich eben für H. persistens hielt. Du kannst Dir ja gerne selbst mal einen Eindruck verschaffen, was ich vor Ort immer durchleiden muß
(bei dem Anblick hättest Du wahrscheinlich nur zu gerne mit gelitten). Die Mikrobilder stammen aus einem Exemplar aus dieser Kollektion.
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Hallo Pablo,
die Sporen kommen mit um die 6,5x10 µm hin. Den Schnürsporigen S. Hygrocybe obrussea konnte ich so schon länger ausschließen. Ich lese gerade, daß Hygrocybe chlorophana gar keine Zystiden hat. Aber jetzt meine Frage: wenn ich nicht weiß, daß da keine Zystiden sein können, woher weiß ich dann daß das Basidiolen sind und keine Zystiden? Sehen die einfach so aus wie sie aussehen? Du mußt wissen, daß ich mit diesem Begriff zum ersten mal konfrontiert werde.
Übrigens lese ich gerade das hier. Der erste Saftling ist ebenfalls mit diesen Kristallen in der HDS
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Hallo, bedauerlicherweise habe ich keine Fotos der Lamellentrama, ich war da mehr auf Basidien- und Zystidensuche. Hier ein Übersichtsfoto der HDS.
Basidien und Pleurozystiden
Aktuelle Fotos habe ich keine von dem Saftling, hier eins aus dem Archiv:
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Hallo Tom, tatsächlich, da gibt es was. Ist nicht so, daß ich nicht gesucht hätte, aber eben nichts gefunden. Danke für den Link. Die Kristalle bei meinem Saftling waren eben nur in der Huthaut, zumindest habe ich in der Nähe der Basidien keine gesehen, was nicht heißen soll, daß da keine waren.
Ich bin mittlerweile mit etwas Suchbegriffe jonglieren ebenfalls auf einen Thread, ebenfalls hier im Forum gestoßen. Diese Kristalle scheinen auch Bestanteil anderer Arten zu sein. Bei den Kristallen handelt es sich offenbar um Oxalate, welche auch in Pflanzen vorkommen können. Vielleicht kommen ja noch mehr Infos rein.
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Hmmm, ich habe die eigentlich nur in Wasser mikroskopiert. Der Objektträger war gereinigt und das Deckglas frisch.
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Hallo, in der HDS eines mutmaßlichen Stumpfen Saftlings habe ich diese kristallinen Strukturen gefunden. Hat da vielleicht jemand von Euch eine Idee, um was es sich dabei genau handeln könnte? Könnte dies ein artspezifisches Merkmal sein? Der Fundort war eine Magerwiese auf Muschelkalk. Die Größe schwankt, wie Ihr sehen könnt, zwischen einem und sieben µm.
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Gerecht geteilt.
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Ja, meine Koralle stand ein paar Schritte neben den Orangeschneidigen Helmlingen. Außer Fichten war da glaube ich nichts - und ich gehe jetzt erst mal Korallenspitzen zählen
.
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Ja, ich glaube der gerandetknollige ist vom Tisch. Hab' ihn aber nicht mitgenommen. Mir läuft's immer schon kalt den Rücken runter, wenn ich in meine Rißpilz- und Cortinarius-Verzeichnisse schaue. Der Großteil davon hat nicht ansatzweise einen Namen.
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Nabend Pablo, die Ramaria hast Du nicht von mir, ich habe die Koralle an dem Stamm nur fotografiert und dann unversehrt stehen lassen. Diese auf meinem Bild sichtbaren "wunden" Stellen glaube ich aber an RAM IV zu erkennen, falls das überhaupt eine Rolle spielt.
Der "Sägeblättling" hat mich offenbar ziemlich gefoppt, und ich war mir mal wieder sooooo sicher. Ich hätte Verenas Fund mitnehmen sollen, da hätte ich einen schönen Vergleich gehabt. Hebeloma spec. paßt in Bezug auf die Sporen natürlich perfekt (rein optisch so um die Kante Hebeloma aestivale).
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Hallo, na dann werde ich mal...
Meine Füße haben das Einlaufen der neuen Schuhe übrigens überraschend gut überstanden.
Los geht's mit dem Purpurschneidigen Helmling. Der hat soweit ich es in Erinnerung habe nicht geblutet. Das dürfte dann nachgeschlagen Mycena purpureofusca sein.
Bei diesem Keulchen wollte sich kein Sklerotium finden lassen. Wir haben es vor Ort Binsen-Röhrenkeule Macrotyphula filiformis getauft.
Neben den gewohnten Kollektionen des Amiant-Körnchenschirmlings fanden sich in ganz eigenen Kollektionen noch diese helleren Exemplare, die Pablo als Starkriechenden Körnchenschirmling identifizierte. Tatsächling war der Geruch sehr markant, wenn auch nicht unangenehm.
Schleierhaft 1
Schleierhaft 2
Hier tippe ich noch immer auf den Harzigen Sägeblättling, allerdings gefallen mir die mangoförmigen Sporen gar nicht. Die sollten eigentlich viel zilyndrischer sein. Die beige Farbe des Sporenpulvers kommt mit "cremefarben" in etwa hin, meist ist jedoch von weißem Sporenpulver die Rede.
Kastanienbrauner Schirmling Lepiota castanea
Gerandetknolliger Rißpilz Inocybe oblectabilis, was sich beim näheren Betrachten der Stielbasis erahnen ließ.
Eine Koralle
Bärtiger Ritterling Tricholoma vaccinum
Schleierhaft 3
"Zwergerlfeuer Ignisus gimlii "
Ein Samthäubchen heißt Samthäubchen, weil......mal wieder eine Rasur fällig wäre.
Ein tropfender Porling
Tiegelteuerling Crucibulum laeve
Noch'n Porling. Ich dachte zuerst es wäre was mit Lamellen, aber nö.
Zecken, die an Schnecken lecken - besser dort als an mir. Lärchenschneckling Hygrophorus lucorum
Ein etwas vermurkster Jungfernellerling Hygrocybe virginea
Die habe ich mir nicht näher angesehen, aber ich könnte wetten die hören auf den Namen "Tubaria".
Blödblättler
Zipfelmützen. Die Zwergerl, die das Feuer machen brauchen ja schließlich auch eine Kopfbedeckung.
Und zum Schluß: das Wurzel-Graublatt Lyophyllum rancidum
Seine Wurzel ist hier gut 2/3 so lang wie der Stiel
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Hallo, da habt Ihr ja schon ziemlich was vorgelegt. Wenn ich mit den Sporen durch bin, stoße ich auch dazu. Der Pfifferling war übrigens, worauf Birki hingewiesen hat, die amethyst-schuppige Variante.
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Hallo,
ich hätte nicht gedacht, daß ich jemals vor dieser Frage stehe, aber für alles gibt es ja bekanntlich ein erstes mal. Der Fund ist von September. Also hier die Details:
Hutdurchmesser: ca 4 cm
Oberfläche: hellbraun, längs fein runzelig (nicht längsfaserig, das Bild kann täuschen), zum Rand hin zunehmend filzig. Leicht klebrig
Lamellen: angewachsen, rußgrau, Schneiden weißlich.
Stiel: etwa 8 cm, weißlich bis beige-gelb, vor allem zur Basis hin zunehmend filzig-flockig.
Geruch: unauffällig, schwach pilzig
Fleisch: böser Fehler, hab' ihn glatt vergessen durchzuschneiden.
Sporenpulver: dunkelbraun (Zartbitter-Schokolade)
Standort: Am grasigen Wegrand an Mischwald (Buche, Ahorn, Fichte und vereinzelt Kiefern sowie Edelkastanie)
Wetter: sehr warm und trockenIch finde am nächsten kommt der orangerote Träuschling. Der dürfte aber nicht so runzelig sein, mehr Schuppen haben und laut PdS größere Sporen haben.
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Mist, meine Pilzschuhe fallen auseinander. Wenn ich heute noch ein paar neue kaufe, laufe ich die morgen bei der Tour erst ein. Das gibt wahrscheinlich je eine einzige Riesenblase an den Füßen, aber da muß ich dann eben durch.
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Hallo, kein Problem, Gelegenheiten wird es noch genügend geben. Nur dieses Jahr läuft da nicht mehr so viel, aber ich bleibe am Ball.
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Hallo Marco, das behalte ich auf jeden Fall in Erinnerung. Falls am Sonntag die Sonne rauskommt, fahre ich an die Saarschleife zum Bilder machen und mich dort mal pilzmäßig umzusehen. Da war ich nämlich noch nie unterwegs und falls Du da Interesse hättest, könntest Du Dich ja anschließen. Ist aber wie gesagt vom Wetter abhängig.
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Hallo Claus, ich glaube mit E-Mail geht das nicht. Am besten schickst Du ihm eine PN, dann kommst Du in den Editor und kannst über den Button "Bild einfügen" ein Bild anhängen.
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Wahnsinn! Ich bin jetzt zu faul zum Nachsehen, aber das hier könnte wirklich der Teilnahmerekord sein. Es sind wahrscheinlich mehr Bewerber als für die letzte "Wetten-dass"-Sendung
. Wer sich hier wohl durchsetzen mag? Hier begeistert Schärfe wie Unschärfe, klein wie groß und überhaupt und sowieso. Vor allem auf die Benamsung bin ich mal gespannt.
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Hallo abeja, Glückwunsch zum Fund, ich kann das schön nachvollziehen. Anfänglich hatten wir hier damals schon Schwierigkeiten mit der Bestimmung meiner ersten Erdmuschelinge, ich hatte da keine Idee und meine gefundenen Exemplare waren auch nicht besonders fotogen. Ältere Exemplare haben einen auffällig gerippten Hutrand, was man auf Deinen letzten beiden Fotos gut erkennen kann. Danke auch für die kulinarische Rezension, ich habe ihn bisher noch nicht gesammelt, obwohl er hier meist mit recht vielen Fruchtkörpern vertreten ist. Schade, daß er dieses Jahr ausblieb, ich war aber auch drei Wochen nicht mehr an der Stelle. Er wächst hier auf einer aufgeforsteten Abraumhalde.
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Hallo Mushroomie, schau Dir die Dinger mal von unten an. Beim Falschen Pfifferling siehtst du bei ausgewachsenen Exemplaren den umgekrempelten Hutrand, beim Echten Pfifferlng nicht. Auch die Farbgebung ist anders. Beim Falschen Pfifferling ist der Hutrand im Normalfall heller als die Lamellen.