Beiträge von Graubart

    Vielen Dank Jule!
    Etwa 20 m entfernt stand ein Grasbüschel mit +-ockerfarbenen Blättern (nicht verwelkt), vermutlich Hain-Rispengras (Poa nemoralis). Aber es gibt ja anscheinend etliche Rostpilze, die Gräser als Zwischenwirt nutzen.


    Auch in meinem Garten gibt es ein Büschel Hainrispengras mit +-ockerfarbenen Blättern, das vor ca 2 Wochen (vor der Regenzeit) fast schon geleuchtet hat. Leider habe ich es nicht fotografiert oder unter die Lupe gelegt.


    @Pablo:
    Nein, ich werde Jule leider keine Konkurrenz machen können. Ich habe schon genug Baustellen (Gefäßpflanzen, Flechten, ab und zu Moose). Ich schaue nur gern über den Zaun, weil es mir Spaß macht, wenn ich durch den Wald gehe oder auch an Wiesen und Hecken entlang, wenn ich dort etwas Neues entdecke, zum Beispiel Schleimpilze oder Porlinge, und dort ein bischen Einblick bekomme. Zum Spezialisten bin ich nicht geeignet. Das ging mir schon immer so, so bin ich halt. Aber bei manchen Fragen bohre ich dann ganz gerne, möglichst bis zu einem Ergebnis.


    Der Beitrag von Jule hat mir die Augen geöffnet für die Rostpilze, von denen ich bisher fast nur den Birnen-Gitterrost gekannt habe.



    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    aus verschiedenen Gründen kam ich erst am 28. Mai wieder zu dem Täublingsstandort. Ich kam mir vor wie im Beamtenwitz:

    Mist: die Schnecke war schneller!


    (8)


    Ich hatte zwar versucht, an einem kleinen Rest eine Farbreaktion mit schon älterem Ammonium-Eisen(II)-Sulfat zu machen, aber ohne Ergebnis beim Körnchen darauf streuen. Vermutlich braucht man richtiges Eisen(II)-Sulfat und ein Stück von einem frischen Fruchtkörper.


    Trotzdem finde ich das Ergebnis interessant, dass es sich um den Kleinen Frauentäubling handeln könnte.


    Eine gewisse Skepsis bleibt, nicht nur grundsätzlich sondern auch wegen der Ökologie. Aber damit muss man bei Täublingen leben, wenn man nicht nach allen Mitteln der Kunst arbeitet.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    ich bin immer noch fasziniert vom Beitrag von Jule und Malone vom März, in dem ganz viele Rostpilze vorgestellt wurden.
    http://www.pilzforum.eu/board/…wenn-die-jule-mit-ma-lone


    Vor ein paar Tagen habe ich am Wegrand in einem älteren Windwurfgebiet einen Faulbaum gefunden, der ganz "rostig" war. Die Suche nach Faulbaum und Rostpilz führt zum
    Kronen-Rostpilz oder Kronenrost (Puccinia coronata), der auf Faulbaum und Kreuzdorn vorkommt.


    (1) An den fünfzähligen Blüten kann man den Faulbaum vom Kreuzdorn unterscheiden.

    (Foto vom 27.5.2014)


    (2) Einzelblatt

    (Foto vom 25.5.2014)


    (3) Auch die Blütenknospen sind betroffen

    (Foto vom 25.5.2014)


    (4) Der Befall betrifft den ganzen Baum

    (Foto vom 25.5.2014)


    Auf Bild (1) sind merkwürdige Formen auf den Blättern zu finden. Sie lohnen sicher einen genaueren Blick, wenn man sieht, was über Suchmaschinen an Bildern zu finden ist.


    Viele Grüße
    Lothar


    Ach ja, Fundort wie üblich bei mir: Mittelhessen, Höhenlage um die 300 m, Basalt mit Lehmüberdeckung).
    Windwurf-Hang in etwa nach Südwesten ausgerichtet, viel Sonne. Bisher noch kein hoher Aufwuchs, nur einzelne Büsche, ein Neuntöter auf der Spitze von einem Busch.

    Guten Abend Mausmann,
    die Verfärbung der Fraßstellen ist ein starkes Argument. :thumbup: :thumbup: :thumbup:
    Ich war von den großen weißen Fraßstellen geblendet, obwohl die größere in Bild (1) am Rand rötlich verfärbt ist


    Die ökologischen Angaben in meinen Bestimmungsbüchern unterscheiden sich. In der Wikipedia steht: "Man findet den Täubling meist in bodensauren Buchenwäldern, wie Waldmeister-Rotbuchenwäldern ..."


    Der Fundort befindet sich in einem Waldmeister-Buchenwald.


    Damit wäre der Kleine Frauentäubling = Papageien-Täubling (Russula ionochlora) ein heißer Kandidat.


    Nah verwandt ist der Tauben-Täubling (Russula grisea), der eventuell auch in Frage kommt. Ich bin zu müde, um das jetzt noch genauer anzusehen. :yawn:


    Viele Grüße
    Lothar

    Vielen Dank Stefan und Jonas!


    Hallo Jonas,
    im Wald war mein Eindruck, dass der Hut braun ist. Hier auf den Bildern sieht er mehr grünlich aus, was für den Frauen-Täubling sprechen könnte.
    Aber: der sollte weiße Sporen haben, keine cremefarbenen.


    Lamellen weich? Ich war mir nicht sicher, ob die Lamellenbruchstücke auf untem dem Bild (8) davon kommen, dass die Lamellen brüchig sind und nicht weich, wie beim Frauentäubling.


    (8)


    Inzwischen denke ich: das Bild zeigt, dass die Lamellen brüchig sind.


    Ich kann in Bild (4) auch keine Zwischenlamellen erkennen, die der Frauen-Täubling haben soll.


    Bei GERHARD wird als ähnlicher Verwandter der Papageien-Täubling bezeichnet. Der soll bevorzugt auf Sandboden wachsen. Unsere Böden sind das genaue Gegenteil: damit könnte man Backsteine herstellen.


    Das Bild ist vom 24. Mai. Morgen soll es stark regnen. Ob dann noch was übrig ist?


    Mal schauen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    keine Angst, ich weiß, dass es bei den Täublingen ca 300 Arten gibt, die im Normalfall nur mit Chemie + sehr gutem Mikro zu unterscheiden sind. Aber bei einzelnen Arten geht es auch mal makroskopisch. Vielleicht ist das so ein Fall?


    Standort: nördlicher Vogelsberg, basischer Basalt, Boden lehmig, ca 300 m hoch. In einem kleinen Waldbereich, in dem ich schon viele Pilze gefunden habe. Darunter waren keine eßbaren, das heißt auf dem mehr oder minder platten Land in Hessen: wenig Konkurrenz seitens der Menschen.


    Laubwald, vor allem Rotbuche, Hainbuche (mehr am Waldrand); im Laub. Die Fichten wurden vor einigen Jahren gefällt.


    Hutgröße: ca 8 cm (vergessen zu messen ;( )
    Hutfarbe: braun, am Rand auch rötlich
    Fleisch: brüchig, wie bei Täublingen
    Geruch: für meine Nase: keiner
    Geschmack: ca 1 Min. lang keiner (mild), dann ganz schwach etwas bitter, aber sehr schwach
    Lamellen: leicht gelbliches Weiß
    Stiel: rein weiß


    Da es ein Einzelexemplar war und er mir gefallen hat, habe ich ihn stehen gelassen, nur eine Ecke zum Probieren herausgeschnitten.


    (1) Das war mein erster Eindruck: ein Lamellenpilz :) , auch wenn ich noch keine Details sehe


    (2) Freigelegt, sonst finde ich gar nichts raus: es keimt eine Vermutung: sieht irgendwie nach Täubling aus


    (3) Er hat auch ein kleines Geschwisterchen


    (4) Der Taschenspiegeltrick: so sehen die Lamellen aus. Relativ dicht, ohne Lameletten. Am Stiel nagt ein Käfer.


    (5) Nochmal, aber etwas anders beleuchtet


    (6) Das Hutfleisch ist zumindest zum Rand hin relativ dünn


    (7) Die Lamellen aus der Nähe




    Wer kann mir da helfen?


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Tuppie,
    weiter gute Genesung!
    Bei diesem Wetter muss das was werden.


    Bei Bild Nr. 6 denke ich eher an die (?) Wald-Sanikel (Sanicula europaea), ein Doldenblütler. Schattenblümchen sollten einen traubenförmigen Blütenstand haben. Die Blätter der beiden Arten sind sehr unterschiedlich.
    Die Sanikel wächst auch bei uns, aber ich vergesse Jahr für Jahr den Namen und muss wieder im Parey auf die Suche gehen.


    Die Wegerichblüten finde ich auch immer sehr schön, auch wenn sie nicht selten sind.


    Herzliche Grüße aus dem Ort mit dem gut merkbaren Namen "Mücke" im Vogelsberg


    Lothar


    (Jaja: "Sie nannten ihn Mücke")

    Guten Abend,
    das Leben auf dem Schleimpilz-Standort geht weiter. Hier sind die nächsten Bilder. Die letzten Bilder waren vom 6. Mai.


    8. Mai 2014
    (19) Die orangen Fruchtkörper (rechte Hälfe) vom vorigen Mal wurden dunkler, der angeschnittene, zuletzt schwarze Fruchtkörper auf der linken Hälfte ist jetzt braun und damit reif.


    (20) Die beiden größeren auf der rechten Seite haben sich noch etwas verändert





    14. Mai
    In der letzten Woche war es oft sehr kühl und generell regnerisch


    (21) In der rechten Hälfte haben sich zwei neue, orange, Fruchtkörper gebildet.


    (22) In der linken Hälfte sind jetzt alle reif, bis auf den unten links. Bei Berührung geben jetzt alle Sporenstaub ab.


    (23) Die orangen Fruchtkörper vom 8. Mai (Bild 20) haben eine völlig uneinheitliche Oberfläche


    (24) Die neuen orangen Fruchtkörper sehen "normal" aus.


    Fazit: nach und nach wurden alle Fruchtkörper reif. Bei einigen hat das länger gedauert, z.B. bei den angeschnittenen Exemplaren. Andere entwickeln sich (in sich) nicht einheitlich, z.B. in Bild (23).


    Wenn sich wieder was tut, melde ich mich. Ich staune, wie lange die Fruchtkörper bestehen bleiben und stauben, und wie lange sich neue Fruchtkörper bilden.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    gestern Abend hatte ich nach vielem Regen am Tag und bei schon einsetzendem neuem Regen um ca 21 Uhr noch ein Foto von einem Schleimpilz gemacht.


    Ort: Begrenzung eines Supermarkt-Parkplatzes, mit Strauch-Fingerkraut und Rindenmulch-Abdeckung, z.T. mit Folie darunter. Vor ca 2 Jahren Standort von Spitzmorcheln. Nördlicher Vogelsberg, 280 m hoch.


    Heute Nachmittag bin ich erwartungsvoll dahin, um neue Aufnahmen zu machen: nichts mehr zu finden. :( jedenfalls nichts, was mir aufgefallen wäre. Ich weiß nicht, ob der Fruchtkörper auf Grund seiner Entwicklung nicht mehr zu sehen ist, sich weiter fortbewegt und stark verändert hat, oder ob jemand aus ästhetischen Gründen Rindenmulch darüber gedeckt hat.


    Die Farbe erinnert ja an Fuligo septica, aber hat die eine Entwicklungsphase mit solche Kügelchen? Später ist dieser ja faserig.


    (1)


    (2) Ausschnitt



    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ulla,
    vielen Dank für die Artbestimmung.


    Hier noch mal die Namen, die ich gefunden habe (ohne die älteren bei Species fungorum):


    Tubifera ferruginosa (Batsch) J.F. Gmel., in Linnaeus, K. svenska Vetensk-Akad. Handl. 2: 1472 (1791)


    Tubulifera arachnoidea Jacq., Miscell. austriac. 1: 144 (1778)


    Tubifera ferruginea (im Internet zu finden, in keiner Synonymenliste)


    Lachsfarbener Schleimpilz


    Fischeierschleimpilz


    Red raspberry slime mold


    Das hat Spass gemacht. :)


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Pablo und Ulla und alle Anderen,
    da ich den Stamm mit den Schleimpilzen nun seit ca 2 Wochen beobachte, habe ich einen eigenen Thread daraus gemacht,weil das hier den Thread meiner Meinung nach gesprengt hätte.


    http://www.pilzforum.eu/board/…ilz-und-seine-entwicklung
    >LINK<


    @Pablo:
    das sieht dem Schleimpilz, dem ich jetzt einige Stunden gewidmet habe, wirklich ähnlich. Bin auf Ullas Meinung gespannt. Mir war die Art bisher unbekannt.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,


    vor Kurzem hatte ich im Thread " "Bedeutende Bilder ohne Bedeutung" oder "Unsere anonymen Schleimer" [Endlosreihe]" im Beitrag 29 >LINK< einen orangen Schleimpilz vorgestellt, einschließlich einem Nachtrag 2 Tage später. Inzwischen war ich fast jeden zweiten Tag vor Ort, habe die Entwicklung dokumentiert. Da die Menge an Fotos den obigen Thread sprengen würde, fange ich noch mal neu an.


    Fundort: Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen, kleiner pilzreicher Laubwaldbereich (nix essbares, aber sonst :thumbup: :thumbup: ), die Fichten wurden gefällt. Hier das ist vermutlich ein Abschnitt von einem Fichtenstamm.


    Im Originalbeitrag hatte ich eine Artvermutung angestellt, aber das stelle ich jetzt zurück.


    Was ich als hellbraun bezeichne ist evtl. "fleischfarben" im Sinn von Fleisch vom Schweinebraten :/ ?


    Beginn der Geschichte:


    27. April


    (1) Übersicht.


    (2) Detail. Erinnert an Fischeier. Konsistenz: erstaunlich dünner Schleim, aber Fäden blieben am Finger hängen.


    29. April


    (3) Die damals gelborangen Fruchtkörper sind jetzt braun. Es habe sich neue, orange Fruchtkörper gebildet.


    (4) Die linke Gruppe aus der Nähe. Konsistenz sowohl von orangen als auch braunen Fruchtkörpern: elastisch wie bei einer Spanischen Wegschnecke, die man wegträgt, aber gar nicht schleimig.


    1. Mai


    (5) Die Fruchtkörper vom 27. April sind jetzt schwarz, die am 29. April neuen haben in etwa Brombeerfarbe, aber es haben sich neue gebildet: orange und ein in der Entwicklung noch jüngerer in Gelborange


    (6) Ich habe an zwei Fruchtkörpern eine Probe abgeschnitten:


    (7) Hier die abgeschnittenen Teile. Beim dunkleren sieht man, dass die Teilfruchtkörper weitgehend getrent bleiben.


    (8) Um eine Vorstellung von der Größe der Fruchtkörper zu geben:


    (9) Und bei den kleinen vom ersten Tag entdecke ich (leider erst heute, am 6. Mai) auf dem Foto noch einen anderen Schleimpilz, zwischen den Fruchtkörpern und dem Schneckengehäuse!


    2. Mai
    (10) Die Verfärbungen gehen weiter. Die Fruchtkörper, die am 27. April schon da waren, werden braun, aus orange wird braunorange


    (11) Beerenobst :P


    (12) Ganz rechts, auf derselben Seite des Stamms, bilden sich zwei neue kleine Fruchtkörper


    4. Mai


    (13) Aus den Winzlingen sind nach zwei Tagen schon normale Fruchtkörper geworden.


    (14) Die braunen Fruchtkörper stäuben bei Berührung, die schwarzen nicht.


    (15) Die neuen orangen Fruchtkörper bekommen auch Zuwachs. Sie sind jetzt auch fest.


    6. Mai


    (16) Der neueste Stand. Die hellbraunen Fruchtkörper stäuben immer noch, die anderen nicht.


    (17) Der im roten Zustand angeschnittene hat das anscheinend nicht vertragen.


    (18) Die neuesten beiden auf der rechten Seite der Stamm-Schnittfläche.


    Soweit der Bericht für die Zeit vom 27. April bis 6. Mai. Die Entwicklung von Schleimpilzen kann sich doch länger hinziehen, wie ich auch schon an einer anderen Stelle gesehen hatte. Ich werden den Baumstamm mit den Schleimpilzen weiter beobachten. Mal schauen, wie die Entwicklung weitergeht.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Pablo,
    anscheinend gibt der Fruchtkörper keine anderen Merkmale her als die Schnallen bei generativen Hyphen. Naja, keine Schnallen zu finden wird nicht so schwierig sein ;)
    Nach den GPBW spricht sogar vieles für Polyporus melanopus: diese Art ist "scheinbar erdbewohnend" zu finden, während P. badius "selten mit Bodenkontakt" wachsen soll.


    Nach JÜLICH soll der Stiel von P. melanopus deutlich dicker werden können (bis 1,5 cm) als bei P. badius (bis 0,8 cm). Das würde bei den Bildern auch für P. melanopus sprechen.


    Da muss ich wohl noch mal hin und mikroskopieren. Mal schauen ob ich das schaffe, so lange er noch zu finden ist.


    Dann wartet schon noch so ein Pärchen auf mich: 2 Funde, Polyporus tuberaster und / oder Polyporus squamosus. Das wird auch so ein Tanz.


    Vielen Dank jedenfalls
    Lothar

    Guten Abend,
    vor ein paar Tagen (Edit: am 1.5.) habe ich eine Gruppe von relativ großen, braunen Pilzen gefunden, die zu meiner Verblüffung auf der Unterseite keine Lamellen hatten sondern sehr kleine Poren. Meine Vermutung ist, dass es sich um Polyporus badius handelt.


    Fundort:
    Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg (TK25 5320), ca 300 m hoch. Untergrund: Basalt, darüber Lehm oder auch Löss (örtlich entkalkt).
    Standort: Rand eines Forstwegs in einem Mischwald in einem Tal, vor allem Laubbäume, Rotbuche (Fagus sylvatica), wegbegleitend einzelne Rosskastanien, aber auch Lärchen, Fichten.


    Fleisch: zäh, Geruch: "nach Pilz", aber mit einer eigenartigen unangenehmen Note (altersbedingt? Pilz oder Sammler?)
    Hutdurchmesser: ca 8 -10 cm beim großen Exemplar (geschätzt, nach Erinnerung).


    (1) Hier ein Blick auf den Standort. Im Tal ist eine Wiese, die als Viehweide genutzt wird. Unter der Laubschicht ist mit Sicherheit auch Holz vorhanden.


    (2) Beim Näherkommen sahen die Pilze speckig glänzen braun aus, je nach Alter etwas unterschiedlich:


    (3) Beim linken Exemplar sieht man den, relativ dicken, schwärzlichen Stiel:


    (4) Links der Blick auf den schwärzlichen Stiel eines Exemplars, mit Schneckenfraß, rechts ist der Stiel eines anderen Exemplars zu sehen.


    Polyporus badius war im Forum in letzter Zeit mehrfach vorgestellt worden. Das scheint wohl seine Wachstumszeit zu sein.


    Wie ist Eure Meinung? Liege ich mit der Vermutung richtig? Ich kenne den Pilz bisher nicht.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ulla,
    ich ergänze neue Fotos im Originalbeitrag.
    Am 29.4. war ich noch mal da. Die jungen Fruchtkörper waren orange. Auf dem ersten Bild sind sie wahrscheinlich zu gelb. Ich hatte auch da orange in Erinnerung. Weiteres schreibe ich dort.


    LG Lothar

    Update 7.5.2014:

    Ich habe wegen des Umfangs einen separaten Thread angelegt.
    http://www.pilzforum.eu/board/…ilz-und-seine-entwicklung


    L.G. Lothar

    Hallo zusammen,
    ein Fund von gestern Abend, nach dem Regen:


    der Hübsche hier war vermutlich schon zwei mal abgebildet (Bild 1015/1016 von Mausmann und 1039 von EmilS), oder gibt es Doppelgänger?


    (1) Tubifera ferruginosa (Fleischfarbener Fischeierschleimpilz) ? (27. April)


    Konsistenz: erstaunlich dünner Schleim, aber Fäden blieben am Finger hängen.


    Ohne den Thread gekannt zu haben hatte ich auch an Kaviar gedacht, quasi Wald-Kaviar.


    Viele Grüße
    Lothar


    Ergänzungen, erstellt am 30.4.14:


    (2) Das ursprüngliche Foto vom 27.April. Meiner Erinnerung nach waren alle orange. Foto (1) ist ein Ausschnitt.


    Hier Fotos zwei Tage später vom 29. April:


    (3) Wie das vorige Foto. Die damals orangen Fruchtkörper sind jetzt braun. Es habe sich neue, orange Fruchtkörper gebildet.


    (4) Die linke Gruppe aus der Nähe. Konsistenz von orangen und braunen Fruchtkörpern: elastisch wie bei einer Nacktschnecke, aber nicht schleimig.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    vielen Dank für die Hinweise. Der Unterschied in Bezug auf das Peristom war mir in der Beschreibung nicht aufgefallen. "Beim ersten Mal" ist es oft schwierig, die relevanten Merkmale herauszupicken.


    Über so einen Fund freue ich mich mehr als über einen Steinpilz. Das motiviert wieder meinen Jagdinstinkt. :)


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    ab und zu führen mich meine Füße wohin, wo ich gar nicht hin will, und manchmal finde ich eine Seniorenüberraschung ;) : Heute war es wieder soweit.


    Fundort ist wieder mal die Eisenkaute von Bernsfeld, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch gelegen.
    Direkt neben einem Fußpfad von Anglern, die Böschung hinunter, zu ihren Bänkchen am (so vorgesehenen) Angelteich im NSG.
    Untergrund: basischer Lehm, darüber Mull / Humus aus Laub.
    Umgebung: alte Weiden (Salix spec.), abgebrochene Stämme und dicke Äste, Espen, Kirschbäume, dazwischen auch einzelne Kiefern oder Fichten.


    Gut dass niemand in der Nähe war, der hören konnte, wie ich vor Freude gejubelt habe. Klar war: 5 Exemplare von einem Erdstern auf ca 20 x 20 cm. Von der Art hatte ich keine Ahnung.


    Die Fruchtkörper haben 4 Zipfel, die sich über einer Art "Napf" erheben und an den Spitzen mit diesem verbunden sind. Die Fruchtkörper sind hart, und sie sind ziemlich klein: von Zipfel zu Zipfel 3 bis 4 cm, knapp 4 cm hoch über dem Erdboden, die deutlich gestielte "Staubkugel" (Endoperidie) des größten Exemplars ist ca 1,6 cm hoch und 1,2 cm breit.


    (0) Hier ist ein Übersichtsbild mit den Exemplaren. Beim Foto wollte ich, dass alle Exemplare in der gleichen Bildebene liegen, daher das Foto von oben. Ich habe erst zu Hause gesehen, dass die meisten den Kopf "nach unten" liegen haben. :shy:


    (1) Hier das Prachtexemplar = Nr. 1. Die Bestimmung nach "Walter JÜLICH: Die Nichtblätterpilze ... 1984" führt mich zur Gruppe der Nest-Erdsterne. Da die Endoperidie (= Staubkugel bei GERHARD) höher als breit ist, komme ich zum Kleinen Nest-Erdstern (Geastrum quadrifidum).


    Unten sieht man das weißliche Nest, das vom Myzel gebildet wird. In der englischen Wikipedia wird er als "mycelial sac" bezeichnet.



    (2) Hier sind zwei weitere Exemplare, davon eins mit schlanker Endoperidie (Nr. 4 + 5).


    (3) Hier ist ein Exemplar, das gestaucht aussieht (Nr. 2).


    Der Fruchtkörper von Exemplar Nr. 3 hing nur noch mit 1 Zipfel am "Nest" und war schon umgekippt. Leider ist das Foto misslungen. :shy:


    In Bezug auf Nest-Erdstern bin ich mir ziemlich sicher. Etwas unsicher bin ich bei der Frage Kleiner Nest-Erdstern (Geastrum quadrifidum) oder Großer Nest-Erdstern (Geastrum fornicatum). Der Kleine Nest-Erdstern soll Nadelwälder bevorzugen, der Große Nest-Erdstern Laubwälder. Am Standort dominieren auf jeden Fall die Laubbäume, auch wenn es einzelne Nadelbäume gibt. Andererseits sprechen Form der Endoperidie und die Größe für den Kleinen Nest-Erdstern (Geastrum quadrifidum).


    Mir ist nicht klar, ob die Fruchtkörper noch vom vorigen Jahr übrig sind oder erst in diesem Jahr irgendwann gewachsen sind.


    Dieser Fund ist mein zweiter Erdstern-Fund. :) :) :)


    Über Kommentare freue ich mich sehr.


    Herzliche Grüße
    Lothar
    [hr]
    Hier ist noch ein Bild, das ich eben übersehen hatte, von Nr. 4 + 5.

    Hallo,
    da ich beide zur Diskussion stehenden Pilzarten nicht kenne, hat es für mich keinen Sinn zu wetten.


    Ein Argument hätte ich trotzdem noch:
    Der Pappel-Schüppling ist ein Erreger von Weißfäule,
    der Schuppinge Sägeblättling Erreger von Braunfäule.


    Das Holz sieht mir nach Braunfäule aus, oder hat das nichts zu sagen?


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo zusammen,
    zu EmilS Argument: Du hast natürlich recht, dass eine Sitzgruppe etwas anderes ist als eine Bank. Ich hatte an handwerklich angefertigte Bänke gedacht, die man mit Holzschutzmitteln streicht. Bei einer Bundesgartenschau handelt es sich aber um industriell hergestellte Möbel für den Außenbereich. In diesem Fall können ganz andere Verfahren im Holzschutz eingesetzt werden, z.B. längeres Tränken oder Hochdruckimprägnierung.
    >LINK Holzschutzverfahren<

    >LINK Holzschutz<
    Dabei können natürlich auch Fungizide zum Einsatz kommen, die die Lebensdauer deutlich heraufsetzen.


    Und: Es können auch Hölzer eingesetzt worden sein, die nicht aus Mitteleuropa stammen.


    Fazit: Eiche nehme ich zurück. Bei Pappel bin ich weiterhin skeptisch, die wird so gut wie nie zum Möbelbau eingesetzt, sondern für Holzschuhe :D , Streichhölzer, Spanplatten, Sperrholzplatten, Zeitungen, und zum Verbrennen.


    Zur Frage von Stephan

    Zitat

    Wie könnt man denn von so einer Bank denn die Holzart bestimmen, woraus sie gemacht wurde (ohne Borke/Rinde und Blätter s.l.)? Würde mich echt mal interessieren...


    Ich bin kein Holz-Experte. Ich könnte mir vorstellen, dass man das mit Lupe / Mikroskop an Hand der Strukturen des Holzes unterscheiden kann. Die Hölzer haben unterschiedliche Dichten und können unterschiedlich gut mit Holzschutzmitteln getränkt werden, also müssen sich auch die inneren Strukturen unterscheiden. Aber wie? Da bin ich überfragt.

    >LINK Rohdichte des Holzes<


    Viele Grüße
    Lothar
    (Bundesgartenschauen waren 1987 in Düsseldorf und 1989 in Frankfurt. Eine davon müsste es sein.

    Lieber Ralf,
    mir geht es genauso. Allerdings kommt noch dazu, dass es hier vorgestern zum ersten Mal nach vielen Wochen etwas, ein Wenig, geregnet hat. Jetzt ist es wieder trocken. Vor allem Käppchenmorcheln oder Verpel würde ich gerne mal sehen, ich will sie ja gar nicht essen. Trotzdem verstecken die sich vor mir.


    Zu Deiner Frage:
    "Ein mir bisher unbekanntes Blümelein. Wer weiß es ?"
    Das ist eine Zwiebel-Zahnwurz (Dentaria bulbifera bzw. jetzt Cardamine bulbifera). Sie gehört jetzt zur selben Gattung wie das Wiesen-Schaumkraut. Die Blüten sind hübsch, es bildet sich aber nur selten Samen. Die Vermehrung erfolgt durch die schwärzlichen Brut-"Zwiebeln" in den Blattachseln.


    Viele Grüße und schöne Ostern an Alle
    Lothar


    Update:
    Entschuldigung, ich hatte übersehen, dass das Rätsel schon gelöst war. Naja, bei der Uhrzeit. Hier im nördlichen Vogelsberg ist die Art in Buchewäldern recht häufig. Der Boden ist hier basisch, aber kein Kalk im Untergrund.

    Guten Abend,
    wenn es sich um ein Relikt einer Sitzbank der Bundesgartenschau 1988 handelt, dann scheiden Fichte / Kiefer aber auch Pappel aus. Von denen wäre schon lange nichts mehr übrig.
    Solche Bänke werden gern aus Eiche hergestellt, da sie relativ lange hält.


    Viele Grüße
    Lothar