Guten Abend zusammen,
zunächst einmal vielen Dank zu den sehr hilfreichen Kommentaren. Wie gewünscht, stelle ich hier genauere Angaben zusammen:
Zum Standort:
Höhenlage: ca 300 m, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg ("Vorderer Vogelsberg" laut naturräumlicher Gliederung)
Topographische Karte 1:25.000 : 5320/33
Untergrund: basischer Basalt, mit Lehm / Lösslehmüberdeckung. Laut Bodenkarte von Hessen an dieser Stelle Lößlehm.
http://bodenviewer.hessen.de/viewer.htm
Mischwald (Rotbuche, Kiefer), am Wegrand, außerdem Randbaum zu einer angrenzenden Windwurffläche.
Substrat: Rotbuche, der größere Fruchtkörper ca 20 cm Höhe über dem Erdboden.
Zum Fruchtkörper:
Größe der großen Konsole (Benennung wie in der Literatur gefunden):
Länge: 17 cm, Breite: 10 cm, Dicke: 5 cm (Fotobelege liegen vor)
Oberfläche: glänzend (z.T. von Sporenpulver überdeckt, dort matt), wellig-runzelig (Bild 8)
Unterseite: hell gelblich (Bild 7)
Porendichte: ca 3 pro mm (im Randbereich)
Sporenfarbe: braun (Bild 5, 6)
Geruch: deutlich, sehr angenehm (da dieser Sinn bei mir nicht gut entwickelt ist: appetitlich "nach Pilz", genauer geht's nicht)
Schnitt: Fleisch beim Schneiden relativ weich, (Contex) rotbraun (Bild 9)
Anklopfen: klingt hohl
Farbe des Fleisches und Geruch sprechen nach Großpilze Baden-Württembergs Bd. 1 für Ganoderma pfeifferi, den Kupferroten Lackpilz, gegenüber Ganoderma resinaceum.
Die Anzahl der Poren pro mm ist allerdings zu gering.
Es führt wohl kein Weg daran vorbei, die Sporengröße zu bestimmen. Ich möchte aber schon mal die bisherigen Ergebnisse und Bilder bereitstellen.
Die Bilder im Ausgangsbeitrag (1)-(3) waren vom 20. August 2013.
Hier folgen Bilder vom 28. August 2013.
(4) Der Lackporling sitzt ca 20 cm über dem Erdboden an der Rotbuche. Dahinter die Kiefer, die zur Harzgewinnung genutzt wurde. Aus dem Harz kann z.B. Kolophonium hergestellt werden.

(5) Sogar das kleine Exemplar wirft viel Sporenstaub ab. Die große Konsole und die Rinde sind deutlich damit bedeckt.

(6) Vorne war ich mit dem Finger drauf gekommen, plötzlich war es dort heller, fast weiß. Der Sporenstaub verändert zum Teil die darunter liegenden Farben. Anscheinend muss man mit einem Pinsel die Sporen beseitigen, um die echten Farben und Struktur zu sehen.
Aber warum ist eine Zone vor dem Rand fast weiß? Und wie kommt der Sporenstaub auf die obere, kleine Konsole?

(7) Unterseite hell gelblich

Die folgenden Bilder stammen von einem kleinen, direkt am Baumstamm abgeschnittenen Teil des Fruchtkörpers. Da ich den Pilz noch länger beobachten will, sollte der Abschnitt nicht zu groß sein.
(8) Randstück, Oberfläche runzelig

(9) Contex (Fruchtkörper oberhalb der Röhrenschicht) kastanienbraun, darunter die Röhrenschicht, die auf Grund der Entnahmestelle nicht ganz typisch ist.

Viele Grüße
Lothar