Beiträge von Graubart

    Hallo Sven,
    Lugolsche Lösung fehlt mir leider. Ich muss mich mal aufraffen die zu beschaffen.


    Mein erster Verdacht war die Gattung Peziza, ich habe mich durch den Bestimmungsschlüssel von H. Hohmeyer : Ein Schlüssel zu den europäischen Arten der Gattung Peziza L. In: Zeitschrift für Mykologie 52 H. 1 (1985) S. 161 -188 gearbeitet. Irgendwas hat immer nicht gepasst. (Den Aufsatz gibt es frei im Internet, ich komme jetzt nicht dazu, ihn noch mal zu suchen).


    Dann habe ich aufgeschnappt, dass die Gattung Otidea dadurch gekennzeichnet ist, dass der Becher auf einer Seite geöffnet ist, im Gegensatz zur Gattung Peziza.


    Hier ist es in der Einleitung schön formuliert:
    Smith ME, Healy RA, 2009. Otidea subterranea sp. nov.: Otidea goes below ground. In: Myc. res. 113: 858-866 :


    Fuckel established the genus Otidea (1870) and originally included species with: 1) medium
    to large-sized, split apothecia that are cup- or ear-shaped" ...


    (Der Aufsatz ist im dem Einträg zu den Öhrlingen in der Wikipedia angegeben.)


    Beide Eigenschaften (aufgespalten und ohr-förmig, jedenfalls in der Sicht von oben) sind bei dem von mir gefundenen Öhrling vorhanden. Mein Zweifel bezog sich darauf, dass es evtl. noch andere Gattungen geben könnte, in denen Pilze mit diesen Eigenschaften vorkommen.


    Voriges Jahr hatte ich hier in der Gegend das Eselsohr gefunden:
    http://www.pilzforum.eu/board/…annten-unbekannten-pilzen . Insofern kenne ich zumindest einen Öhrling aus der Anschauung.


    In Bezug auf die Öhrlinge war ich bei hier dem Pilz skeptisch gewesen, weil die meisten Pilze der Gattung in Bezug auf die Maße höher sind als sie breit sind. Es gibt anscheinend auch Ausnahmen, so wie es laut Schlüssel auch Öhrlinge ohne den Spalt gibt.


    Viele Grüße
    Lothar


    [hr]
    Mein Kandidat in der Gattung Peziza war der Buchenwald-Becherling (Peziza arvernensis). Abgesehen von dem fehlenden Spalt passen auch die Maße der Sporen nicht.


    Viele Grüße
    Lothar

    Die Links müssten jetzt funktionieren.


    Zur Farbe: laut Schlüssel sind sie unterschiedlich:


    Mornand & Courtecuisse: Hymenium braungelb außen hellocker


    Van Vooren: Apothecia rarely auricular; outside ± pale beige, hymenium brown to alutaceous (= lederfarben)


    Zu Otidea bufonia: laut Mornand & Courtecuisse: außen höckerig (beulig), gerippt.
    Das trifft nicht ansatzweise zu.


    Viele Grüße
    Lothar[hr]
    Noch ein Bestimmungsschlüssel für Öhrlinge, aus dem Italienischen übersetzt:


    OTIDEA : Schlüssel von Gianfranco Medardi. Aus: Bolletino del Circolo micologico G. Carini 1995


    Die unterschiedlich helle Färbung von Ober- und Unterseite bei den Öhrlingen soll von der Luftfeuchtigkeit abhängen (hygrophan).


    LG
    Lothar

    Hallo Mausmann,
    der Pilz stand leider einzeln. Er hat nicht gemilcht. Aber wie ein Ohr sieht er aus?


    Die Aufnahme war mit Blitz gemacht (sagen die EXIF-Daten). Mit Blitz habe ich in letzter Zeit öfters Probleme. Ich habe bei Irfanview das Bild mit Autokorrektur bearbeitet. Das ist das Ergebnis:


    (3) = Bild 1 (nicht ausgeschnitten), Autokorrektur


    Etwas besser, aber immer noch unbefriedigend. Das Rot vom Buchenblatt ist zu intensiv. Ich habe schon viel Zeit mit den Versuchen verbracht, die Farben realitätsgetreuer herzustellen. Ich muss mir doch mal einen Graukarton für den Weißabgleich beschaffen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend zusammen,
    gestern hatte ich auf einem sehr schönen Waldspaziergang einen Becherling entdeckt, bei dem ich inzwischen zu der Meinung gekommen bin, dass es sich um den Ledergelben Öhrling handelt. Ich wollte gerne Eure Meinung hören.


    Zuerst mal die Bilder:
    (1)

    Mit Fliege + Käfer. Ich habe schon einige Pilzbilder mit so einer Fliege.


    (2)

    Nur noch mit Käfer.


    Zum Standort:
    Nördlicher Vogelsberg, TK25 5320
    Höhenlage: ca 300 m
    Untergrund: basischer Basalt, Boden: lehmig
    Mischwald: vor allem Rotbuche, dazwischen eingestreut Eichen, Kiefern und Fichten


    Zum Pilz:
    Langer Durchmesser: ca 4,5 cm .
    Höhe: nicht gemessen, aber niedriger, dh kein typischer Öhrlings-Habitus
    Farbe: außen ockerbraun, innen etwas dunkler. Außenseite unter der Lupe filzig, einzelne dunkle Punkte (evtl. "Maden"-Befall).


    Sporen: in etwa elliptisch, mit 2 großen Öltropfen!
    Größe (Quetschpräparat, Sporen in den Asci):
    14 µ x 7 µ (bei 10 Messungen).


    Ich war davon ausgegangen, dass es sich bei dem relativ großen Becherling um einen Öhrling handelt, da er an einer Seite geöffnet ist. Die Gattung Peziza kommt also nicht in Frage. Leider kenne ich keinen Gattungsschlüssel, so dass ich nicht ausschließen kann, dass es andere Gattungen mit der gleichen Eigenschaft gibt.


    Zur Artbestimmung konnte ich aus dem Internet zwei Schlüssel herunterladen:
    Mornand, J. & Courtecuisse, R. (2005) - Le genre Otidea et espèces affines en France. Bulletin mensuel de la Société Linnéenne de Lyon, Ausgabe 74 (num. spéc.). Seiten 65-84. S. 78-79 Übersetzt von Udo Arnscheidt. (Excel-Tabelle)
    und
    Key of the species of the genus Otidea. Version 0.1 –“ dec. 2008 / Nicolas Van Vooren.


    Bei beiden Schlüsseln lande ich bei der Art:
    Otidea alutacea (Ledergelber Öhrling).


    Bei der Bildersuche im Internet sind sehr unterschiedliche Formen und Farben zu sehen. Ich nehme an, dass die Art sehr variabel ist.


    Für mich neu war die Unterscheidung bei Nicilas Van Vooren zwischen:
    "elliptic" - elliptisch , "oblong" - länglich und "navicular to fusiform" (with rounded ends) - kahnartig (?) bis spindelförmig. 8|
    So genau habe ich das bisher nicht unterschieden.


    Viele Grüße
    Lothar
    [hr]
    Ich habe gerade noch mal nach "otidea alutacea öhrling"
    gegoogelt. Ganz vorne bei den Treffern finde ich den Eintrag:


    "Ledergelber Öhrling (Otidea alutacea)? - Pilzforum.eu
    http://www.pilzforum.eu –º ... –º Pilzbestimmung u. Bestimmungshilfe
    vor 4 Tagen - 1 Eintrag - –Ž1 Autor"


    Das ist dieser Beitrag! Dabei ist der Eíntrag noch keine Viertelstunde im Netz. Vor vier Tagen wusste ich noch nicht mal, dass ich in diesen Wald gehen werde. Aber Google wusste es anscheinend schon ???


    Google wird mir unheimlich :rolleyes:


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Lenti,
    die Geologische Übersichtskarte von Hessen 1:300.000 gibt es hier:
    http://www.hlug.de/fileadmin/d…ogie/geologie/guek300.pdf


    Die Gemeinde Mühltal liegt anscheinend im Bereich mit Granit und verwandten Gesteinen, meines Wissens eher sauer. Der hintere Odenwald besteht aus Buntsandstein, der ist richtig sauer.


    Ich wohne im nördlichen Vogelsberg, basischer Basalt im Untergrund, Lehm / Lösslehm darüber, finde aber auch nur Unmengen Gelbe.


    Viele Grüße
    Lothar


    Update: die "grünen Bereiche" auf der Karte zeigen u.a. Gabbro an, das als basisches Gestein gilt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Basisches_Gestein
    http://www.geodz.com/deu/d/Magmatite

    Hallo,
    kurz nach einem kräftigen Regenschauer, der mich erwischt hat, wollte ich noch mal nach "meinen" Erdritterlingen schauen. Danach bin ich noch 50 m weiter gegangen und habe diese hübschen Pilze gefunden:


    (1)


    (2)


    (3) Altes Exemplar


    Jüngere Exemplare gab es dort nicht.


    Zum Standort:
    Nördlicher Vogelsberg, TK25 5320 , Mücke
    Höhenlage: ca 300 m
    Untergrund: basischer Basalt, Boden: lehmig


    Steile Böschung an einem ehemaligen Schlammteich des Erzbergbaus. Etwa 30 m in Fahrtrichtung des Autos, auf der rechten Seite (-> Foto) .
    Bewuchs an der Böschung: Vor allem Espen, dazwischen auch einzelne Eichen. Am Standort der Pilze eine Espe.


    Da bei mir zur Zeit mindestens 5 Pilze noch auf die Bearbeitung warten, habe ich erst einmal darauf verzichtet, den hier zu entnehmen und zu untersuchen. Daher: ich weiß keine weiteren Eigenschaften, die über die Fotos hinausgehen.


    Ich schieße viele Fotos "aus der Hüfte" oder halb gebückt, so dass ich viele Eigenschaften erst am PC entdecke, so auch hier.


    Auf Grund der Stielstruktur war klar: Cortinarius :rolleyes:
    Ein bischen gegoogelt (ich gebe es zu), erste Vermutung: Gürtelfuß, aber der passte nicht so ganz, und dann kam ein Foto aus diesem Pilzforum von Björn Wergen:
    http://www.pilzforum.eu/board/…flut?pid=113944#pid113944


    Das unterste Foto zeigt Cortinarius (Myx.) trivialis, Natternstieliger Schleimfuß. Der Pilz hat meiner Meinung nach eine große Ähnlichkeit zu diesem hier.


    Sehr gut passt auch ein Beitrag von Michael Kuo
    Kuo, M. (2011, December). Cortinarius trivialis. Retrieved from the MushroomExpert.Com Web site: http://www.mushroomexpert.com/cortinarius_trivialis.html
    Er schreibt, dass zumindest in Nordamerika die Espe der häufigste Begleitbaum ist.


    Was nicht passt: bei HORAK steht, dass der Stiel violettlich sein soll, und außerdem stark schleimig. Ich nehme an, dass die Stiele auf Grund des Alters der Exemplare nicht mehr schleimig sind. Aber violettlich?


    Ich weiß, Fotovergleich gilt nicht, schon gar nicht bei Cortinarien.
    Aber vielleicht heißt er ja "trivialis", weil er einfach zu erkennen ist :P


    Was haltet Ihr davon? Gibt es verwechselbare Arten?


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Sven,
    in Bezug auf die Bereifung: die Handlupe ist für mich nicht zuverlässig genug, das mache ich nur zu Hause mit der Stereolupe, jedenfalls ist das meine Erfahrung mit Gefäßpflanzen, wenn dort nach Bereifung oder Behaarung gefragt wird.


    Ich hatte ja vor, mich mit dem Fund näher zu beschäftigen, aber andere Pilze haben mich zu viel Zeit gekostet. Von anderen UMOs habe ich noch weniger Fotos gemacht, weil ich ziemlich spät dran war.


    Je länger ich mich mit den "Pilzlein" beschäftige, desto weniger "einfache Gattungen" kenne ich. Von den höheren Pilzen, die hier wachsen, kann ich weniger als 5 % der Arten problemlos bestimmen, oft kann ich nicht mal die Gattung zuordnen (KBP etc.). Gefühlt werden es mit zunehmender Beschäftigung immer weniger Arten, die ich kenne :rolleyes:


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Anna und Eike,
    die Diskussion finde ich sehr interessant.
    Mein erster Eindruck bei dem Pilz war: so stelle ich mir einen Risspilz vor. Aber die weißen Lamellen, die nicht nur mit Blitzlicht weiß gewirkt haben, sprachen für mich gegen einen Dunkelsporer.


    Zu Inocybe asterospora: im Internet hat der Pilz bei fast allen Fotos einen bräunlich getönten Stiel, der hier war aber weiß mit bräunlichen Fasern.


    Zu Inocybe rimosa: da passt der Stiel viel besser: weiß bzw. hell mit faserigen Strukturen.


    Zu den anderen in Frage kommenden Arten kann ich nichts sagen.


    Mir fällt jetzt auf und ein: Bild 1 + 2 zeigen ein anderes Exemplar als Bild 3 + 4. Beim ersten Exemplar war der Stiel abgebrochen, deshalb habe ich noch ein zweites Exemplar ausgegraben. Bei Bild 3 ist der Stiel nicht abgebrochen, dh er war nicht knollig.


    Die violette Farbe bei Bild 4 ist nur eine Folge meiner Experimente, die Strukturen auf der Stieloberfläche besser zu zeigen. Bild 3 ist eventuell überbelichtet (wg. Blitz), aber Bild 4 ist unrealistisch.


    Eike: Wenn ich kommendes Jahr den Pilz wieder finde, schicke ich Dir ein Exsikkat.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend liebe Pilzfreundinnen und -freunde,
    Anfang Oktober hatte ich einen Pilz gefunden, der sehr ansprechend ausgesehen hat, für den ich aber nicht dem Schimmer einer Idee habe, in welche Gattung er gehört. Da er kein richtiger KBP ist, kennt ihn vielleicht jemand auf Grund des Aussehens?


    Standort: parkähnlich, unter einer Eiche (siehe Bild unten)
    nördlicher Vogelsberg, ca 300 m hoch, Boden lehmig, Untergrund basischer Basalt.


    Höhe (incl. Hut): 6 cm
    Hutbreite: 4 cm
    Lamellen: weiß
    Leider hatte ich mir keine Notizen gemacht :shy:
    Er war gammelig, bis ich dazu kam. Ich weiss welche Angaben noch fehlen.


    (1)


    (2) Weiße Lamellen. Die Farbkorrektur hat etwas rosa hineingebracht.


    (3)


    (4) An der Gammakorrektur geschraubt, um die Strukturen besser sichtbar zu machen.


    (5) Link zu einem Bild vom Standort, , ein paar Tage später aufgenommen.


    (Anscheinend ist es nicht möglich, die alte Attachment-Nummer zu verwenden.)


    Vielleicht ergibt sich ja trotz der fehlenden Daten doch was?


    Viele Grüße aus dem regnerischen Vogelsberg
    Lothar

    Hallo zusammen,
    vielen Dank für die Hinweise zum Erdritterling und zu den "Beifängen", bei denen ich gar keine Hoffnung auf eine Bestimmung hatte und daher keinen Aufwand beim Fotografieren betrieben hatte. :thumbup::thumbup: :thumbup:



    Mit "Gürtelfuß" bin ich völlig zufrieden. Es ist schön, dass ich jetzt weiß, dass der KBP ein KBG ist :) . Bei Brombeeren (über 200 Arten), Löwenzahn (auch viele Arten) und Habichtskraut (auch ca 200 Arten, je nach Autor) versuche ich auch nicht, bis zur Art zu kommen. Da bin ich mit der Sektion auch zufrieden.


    In Bezug auf den Milchling: die Sporenmessung stand "im Stau" wegen einem Rötling, den ich erst wegarbeiten wollte. Ich melde mich noch mit dem Ergebnis.


    Viele Grüße
    Lothar


    Ergebnis für Bild 8:
    Lactarius: Die Sporenmessung ergab einen Wert von 9,5 µ x 7,5 µ .
    Die Breite liegt über den sonst angegebenen Werten, evtl. habe ich mir die großen Sporen herausgesucht oder ich muss neu eichen. Die Sporen von Lactarius pubescens sind in jedem Fall deutlich kleiner.


    Damit ist das Ergebnis klar: Lactarius torminosus ist im Bild 8 zu sehen.

    Hallo,
    vorige Woche habe ich meine ersten Rötlinge gefunden :) .
    Die Exemplare standen in einer größeren Gruppe unterschiedlichen Alters am Wegrand in einem Laubwald. Bei der Artbestimmung bin ich mir nicht sicher. Nach der Vermutung "Rötling" habe ich gedacht: so wie der Hut aussieht, müsste der Name was mit "seidig" zu tun haben.


    Bei meinen Versuchen, die Art zu bestimmen, kam auch der Seidige Rötling (Entoloma sericeum) in Frage, aber ich bin mir nicht sicher. Leider verlangen die meisten Schlüssel mikroskopische Eigenschaften, für die meine technische Ausstattung / meine Erfahrung nicht ausreichen.


    Zum Standort:
    Nördlicher Vogelsberg, TK25 5320/1 , Gemeinde: Mücke
    Höhenlage: ca 300 m
    Untergrund: basischer Basalt, Boden: lehmig


    Laubwald (Rotbuchen, Hainbuchen, Eichen), sehr heller, ca 2 m breiter Wegrand zwischen Forstweg und Waldrand. Hier wurde vor 1-2 Jahren auch mal Holz gelagert, daher wenig Grasbewuchs. Auf der anderen Seite Windwurffläche, daher auch bis zum Mittag sonnig.


    Der Pilz ist sehr zerbrechlich, jedenfalls bei meiner Motorik!
    Hut: Durchmesser 3 - 6 cm, braun, am Rand hygrophan, im Alter am Rand Lamellen durchscheinend
    Stiel: ca 6 cm lang
    Lamellen: +/- rosa
    Geruch: unauffällig
    Geschmack: nicht probiert, da die Gattung auch giftige Pilze umfasst.
    Sporen: vor allem fünf- und sechseckig, Mittelwert 6,7 x 6,6 µ , "isodiametrisch" Q = 1,02
    Leider konnte ich an der abgezogenen Huthaut mit dem Mikroskop nicht erkennen, ob die Pigmente inkrustiert sind :(


    Hier sind die Bilder:


    (1) Eine Gruppe von oben


    (2) Die Lamellen von einem kleinen Exemplar


    (3) Der Stiel ist hohl. Beim linken Exemplar ist der Hut nach oben abgeklappt (ohne Absicht)


    (4) Der Hutrand ist hygrophan. Bei diesem Exemplar ist der Stiel im oberen Bereich verdickt. Das kommt in keinem Schlüssel und keiner Beschreibung vor. :rolleyes:


    (5) Nochmals die Lamellen


    (6) Hygrophander Hutrand, Hut im Alter wellig



    (7) Das hier sollte ein junges Exemplar sein, jedenfalls stand es am Rand der Gruppe. Ich finde es besonders hübsch.



    Da ich keinerlei Erfahrung mit Rötlingen habe bitte ich Euch um Kommentare und Eure Vorschläge.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    vielen Dank für die Antworten.


    @Pablo
    Lepista nuda, das hat mir gerade noch gefehlt :shy: . Ich kann morgen noch mal nachschauen, aber ich denke, dass ist ok. Heute nachmittag hatte ich im Wald ein Foto von Lepista nuda gemacht. Er verblüfft mich immer wieder.


    @Lothar:
    Bei Schleierlingen lasse ich jede Hoffnung fahren. Da komme ich mir vor, als müsste ich versuchen, den Ärmelkanal zu durchschwimmen, vor allem, wenn die Schleierlinge dann noch lila oder violett sind. Vor kurzem hatte ich einen sehr hübschen hellbräunlichen gefunden, Fotos habe ich noch, aber keine Exsiccate. Vielleicht stelle ich den trotzdem noch vor.


    Beim Milchling kommt vermutlich nur einer der beiden Birken-Milchlinge in Frage: Lactarius torminosus oder L. pubescens. Zum Glück unterscheiden die sich in der Sporengröße.


    Habt Ihr oder jemand anderes noch eine Idee, worum es sich bei den kleinen braunen Pilzen handeln könnte? Eine Idee in Bezug auf die Gattung würde mir genügen. Die Lamellen sind milchschokolade-braun.


    Zur Ergänzung noch ein Pilz von dem Standort. Dem Gefühl nach würde ich ihn für einen Täubling halten, auch wenn Lepista nuda keinen Meter entfernt steht. Auch da gebe ich mir keine Chance für eine Artbestimmung, aber mir gefällt er.


    (10)


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ingo,
    Du hast recht. Die Beschreibung war zuerst 5 Zeilen länger, die hatte ich hinterher selber nicht mehr verstanden. Ein Bild erklärt in diesem Fall mehr als Worte:


    (5)

    Für fremde Augen sieht das vermutlich parkähnlich aus.
    Die ca 3-4 Meter hochgelegene Fläche auf der linken Seite ist ein ehemaliger Schlammteich. Davon gibt es in der Region viele. Sie stammen vom Eisenerzbergbau, der bis Mitte der 60er Jahre betrieben wurde. Der Erzabbau erfolgte im Tagebau, die Erzknollen lagen in Lehmschichten. Mit Wasser wurden die Erzknollen herausgewaschen, das Wasser mit dem Schlamm in ehemalige Abbau-Gruben geleitet. Dadurch wurden die Gruben nach und nach aufgefüllt. Zunächst wuchsen da Pionierpflanzen, inzwischen werden einige ackerbaulich genutzt, so wie hier. Die Böschung ist sehr steil, geschätzt über 60 Prozent. Dort wächst, was an Samen so ankam. Der Boden ist vor allem mit Grünstengelmoos (Scleropodium purum) bedeckt. Da der Feldweg in etwa in Ost-West-Richtung verläuft (hier Blick nach Westen) ist der Hohlweg recht feucht.
    Zwischen Böschung und Asphalt ist eine Rasenfläche, die aber nur selten gemäht werden muss. Hier stehen unter anderem die Erdritterlinge.


    Auf der rechten Seite befindet sich der Friedhof, daher die Bank und die Rhododendren unter der "Friedenseiche".


    (6)

    Suchbild: hier im unteren Böschungsbereich sind zahlreiche cf Erdritterlinge versteckt. Man sieht die Bodenerosion, aber auch Erdbeer-Pflanzen, kleine Eichen, einzelne Grasbüschel. Andere Exemplare des Pilzes wuchsen im flachen Bereich.


    (7)
    Begleitpilze: Fliegenpilz und unbekannter kleiner Brauner



    (8)
    Ein Milchling, 10 cm Durchmesser (vielleicht komme ich noch dazu, den genauer zu untersuchen) mit unbekanntem kleinen braunem Pilz



    (9)
    Ein sicher unbekannt bleibender Cortinarius



    Dazu noch Täublinge und etliche kleine Pilze, die ich zwar fotografiert habe, für die ich aber keine Zeit hatte, eine Artbestimmung zu versuchen.


    Jetzt scheint die Sonne, der Akku vom Fotoapparat ist hoffentlich geladen, es geht wieder in die Pilze (fast immer nur ungenießbare).


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    heute habe ich in einem grasigen Bereich etliche Pilze gefunden, die ich für den Gilbenden Erdritterling (Tricholoma scalpaturum) halte. Ist das ok?


    Zum Standort:
    Nördlicher Vogelsberg, TK25 5320 , Mücke
    Höhenlage: ca 300 m
    Untergrund: basischer Basalt, Boden: lehmig


    Die Pilze wuchesen auf der Grasfläche neben dem asphaltierten Weg unterhalb des Hohlweg-Hangs im Süden. Am Hang befinden sich Büsche und kleine Sträucher (Birken, Espen, kleine Eichen, kleine Rot- und Hainbuchen)


    Hut: Durchmesser 3,5 bis 7,5 cm, Dicke: ca 1 cm
    graubraune Schuppen auf dem grauen Hut
    Lamellen: weiß, angeheftet (?)
    Stiel: ca 5 cm hoch, kein Ring; Schleier-Reste im Fußbereich
    Geruch: unangenehm
    Geschmack: mild, nach ranzigem Mehl


    (1)


    (2)


    (3) Einige kleinere Exemplare


    (4) Der Stiel ist hohl (links)


    Vom Gilben habe ich nichts gemerkt. Nach der Literatur soll das erst im Alter (des Pilzes!) zu sehen sein.


    Über Kommentare würde ich mich freuen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Morgen zusammen (*),
    vielen Dank für Eure Kommentare. Alle Zweifel bei mir sind nach der Sporenmessung beseitigt:
    6,8 µ x 4,0 µ
    gehen nur für die Nebelkappe (Lepista nebularis) und definitiv nicht für den Keulenförmigen Trichterling.


    Der Geruch ist bei jungen Exemplaren anscheinend nicht so abstossend, evtl. hängt es auch vom Substrat ab.


    Wenn ich genau hinschaue, dann muss ich zugeben, dass die Lamellen nicht herablaufend sind, sondern angeheftet. Wenn ich genauer hingeschaut hätte, wäre ich schon vorher zu dem Ergebnis gekommen.


    Nebelkappen gab es voriges Jahr massenhaft an dem Parkplatz zu diesem Waldabschnitt, allerdings war das im November, die meisten waren ausgewachsen und sahen nicht interessant aus.


    @Pablo
    Zur Ökologie kann man in den Großpilzen Baden-Württembergs (Bd 3) über den Keulenförmigen Trichterling lesen:


    Ökologie: Vor allem in Buchen- und Buchen-Tannenwäldern, ... . Ersatzweise auch in Fichten- oder Kiefernforst. ... Bevorzugt wird lehmiger und nährstoffreicher Untergrund unter Koniferen, vor allem Picea abies, seltener unter Fagus.


    Auf der oben verlinkten Seite des Tintling wird die Kiefer hervorgehoben.


    Aber diese Art ist ja nicht mehr das Thema. Ich will sie aber finden, die Voraussetzungen müssten hier gut sein.


    Viele Grüße
    Lothar


    (*) Hier sagt man bis 12 Uhr Mittags "Guten Morgen". Das war für mich als Zugezogenem nicht so einfach, bis dahin war für mich mit "Guten Morgen" um 9 Uhr Schluss.

    Also, ich hatte den Pilz sogar mitgenommen und in einer Tüte im Freien aufgehoben. Der riecht immer noch nicht unangenehm.


    Im Buch "Der große Kosmos Naturführer Pilze" von Roger Philipps ist direkt bei der Nebelkappe der Kandidat abgebildet, der besser passen könnte:


    Ampulloclitocybe clavipes, syn. Clitocybe clavipes , der Keulenfuß-Trichterling.


    Der Geruch "pilzartig angenehm-würzig" würde jedenfalls besser passen.


    Was im Vergleich zu manchen Beschreibungen nicht passt: einige schreiben, dass er im Laubwald in der Laubstreu vorkommt, wenn auch selten. In anderen steht, dass einzelne Nadelbäume in der Nähe stehen müssen, auf der Seite des Tintling wird explizit die Kiefer verlangt.


    Bei den meisten Abbildungen ist der Stiel schlanker, aber vielleicht liegt das noch in der Variationsbreite?


    Michael Kuo (MushroomExpert.com) schreibt, dass es einige ähnliche Trichterlinge gibt, die nur mikroskopisch unterschieden werden können. Ich werde wohl noch mal nachschauen müssen und die Sporengröße vergleichen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Morgen Hella,
    vor einiger Zeit hatte ich das gleiche Problem, dass der Flaumige Birken-Milchling (Lactarius pubescens) nicht milchen wollte. Erst auf einem Foto der Lamellen waren winzige Tropfen zu sehen. Es hat eine Weile gedauert, bis die Artbestimmung ziemlich klar war. Die Kombination mit dem Verblassenden Täubling hat mich ziemlich sicher gemacht. Aber am Standort gab es nur eine Birke und sonst nichts.


    http://www.pilzforum.eu/board/…m-bestimmungshilfe--14942


    bzw.
    http://www.pilzforum.eu/board/…4942?pid=110390#pid110390


    Viele Grüße
    Lothar

    Och, die letzten Nebelkappen die ich gesehen habe, hatten ca 15 cm Hutdurchmesser, einen schlanken Stiel und waren grau.


    Aber ich gebe zu: ich hatte mir die im vorigen Jahr gar nicht mehr genauer angesehen, und schon gar nicht den Basisteil vom Stiel. Ich habe die nur ausgewachsen in Erinnerung, und dann bei leichtem Frost und Kälte.


    Ein paar Meter weiter von den Exemplaren der Frage wuchsen Grüne Knollenblätterpilze, Grünblaue Träuschlinge, Igelstäublinge, Eiszitterlinge und ein hübscher Cortinarius, da hatte ich an sowas banales nicht gedacht.


    Die Nebelkappe kann anscheinend auch ganz hübsch sein.


    Zum Geruch: ich habe auch beim Knollenblätterpilz nichts gerochen. Es hatte ja lange geregnet, evtl. riechen die Pilze dann nicht so intensiv, oder ich nicht so gut?


    Vielen Dank jedenfalls
    Lothar

    Guten Abend,
    zur Zeit wimmelt es nur so von Pilzen, die ich nicht kenne. Bei vielen gehe ich grußlos vorbei und tue so, als ob ich sie nicht sehe :shy: , aber den hier habe ich mir angeschaut und mich gewundert. :rolleyes:


    Zunächst zum Standort:
    Nördlicher Vogelsberg, TK25 5320
    Untergrund: basischer Basalt, Boden: lehmig
    Höhenlage: ca 300 m
    Im Nahbereich: Rotbuche, zum Waldrand auch Hainbuche
    in der Laubstreu.


    Hut: Durchmesser ca 7 cm , Dicke ca 2 cm
    Lamellen: weiß (trotz Alter!), heraublaufend
    Stiel: ca 4 cm hoch, Durchmesser: Mitte ca 1,5 cm, Basis ca 3 cm
    kein Ring; evtl. Schleier-Reste im Fußbereich, evtl. schmierig-schleimig
    wegen länger dauerndem Regen in den Tagen zuvor nicht ganz klar.
    Geruch: mir blieb nichts in Erinnerung
    Geschmack: nicht probiert, da ich keine Idee habe, in welche Familie der Pilz gehört.


    (1) Leider ist der Hut sehr nass, evtl. vorhanden Strukturen sind nicht sichtbar


    (2) Einen bräunlichen Schimmer kann man zwischen den Lamellen erkennen, aber im Schnitt sind sie weiß


    (3) Warum ist der Fuß innen drin matschig?


    Mir würde ja schon die Gattung genügen, bei Cortinarien die Untergattung oder Sektion. Was mich in Bezug auf Cortinarien irritiert ist die Lamellenfarbe. Normalerweise sind die zumindest schwach farbig.


    Hat jemand eine Idee? Wenn es kein Cortinarius ist, dann sieht er so aus, als ob er bekannt sein könnte.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Klaus,
    der Flaschenstäubling ist sehr weit verbreitet. Die Arten, die bei Bild 1+2 in Frage kommen, stellen meistens spezielle Ansprüche.


    Die Angabe "Kleines Wäldchen in der Feldflur" reicht nicht aus: Nadelwald, Laubwald, Mischwald, welche Arten?


    Ganz wichtig, der Untergrund: Kalk, Granit, Sand, ...
    Die Angabe der Region (Alpen, Fichtelgebirge, Mecklenburg, ...) würde einen Hinweis geben. Es gibt Arten, bei denen man die Nord- bzw. Südgrenze der Verbreitung kennt.


    Bei der Benutzung von Bestimmungsbüchern: diese beschreiben oft nur den Zustand des reifen Pilzes. Bei den Stäublingen ist das ein Problem, da viele Arten weiß aus dem Boden kommen und dann nach und nach braun werden, ohne dass die Form sich wesentlich ändert.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Morgen Klaus,
    der dritte Pilz ist ein Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum). Dieser ist eindeutig daran erkennbar, dass er auf der Oberfläche große "Stacheln" hat, die von kleinen Stachelchen umgeben sind, und dass die großen Stacheln massiv sind, das heißt, dass sie nicht aus mehreren benachbarten zusammengefügt sind.


    Deshalb sind die Pilze von Bild 1 + 2 keine Flaschenstäublinge. Bei den Pilzen auf Deinen Bildern gibt es keine großen + kleine Stacheln, sondern alle Stacheln sehen gleich aus. Außerdem neigen sich immer 3-4 zu einer gemeinsamen Spitze zusammen. Blöd: da kommen mehrere Arten in Frage. Ich kenne bei uns nur eine Art: Lycoperdon foetidum = L. nigrescens, die im Alter dunkel wird, aber jung zumindest dunkle Stachelspitzen hat. Es gibt ca 5-10 weitere Arten allein aus der Gattung Lycoperdon, die in Frage kommen.


    Es sind auch keine Birnenstäublinge. Diese haben viel kleinere Stacheln und wachsen nur auf Holz.


    Zur Farbe:
    Im Alter wird der Flaschenstäubling bräunlich.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    beim heutigen Pilzspaziergang (ca 300 m und zurück in 1 Stunde) gab es einige bekannte, aber natürlich noch viel mehr unbekannte Pilze. Zum Glück für das Forum ist der Aufwand für die Dokumentation so hoch, dass man sich beschränken muss.
    Bei diesen hier wüsste ich gerne, worum es sich handelt.


    Zunächst zum Standort:
    Nördlicher Vogelsberg, TK25 5320
    Untergrund: basischer Basalt, Boden: lehmig
    Höhenlage: ca 300 m
    Mischwald (Rotbuche, Hainbuche, einzelne Roßkastanien am Wegrand, Lärchen am Wegrand, Fichten, einzelne Kiefern). Mein Lieblingswald.


    Am Waldrand auf einem sehr morschen Baumstubben. Begleitpilze: junge Birnenstäublinge und evtl. Stockschwämmchen im Endstadium (siehe Bild (5) ).


    Hut: Durchmesser ca 3 cm (unklar, ob ältere Exemplare größer sind)
    Stiel: bis zu 8 cm (unklar, ob ältere Exemplare größer sind)
    kein Ring; keine Velumreste am Stiel erkennbar
    Haut des Stiels genattert schillernd,


    Geruch: mir blieb nichts in Erinnerung, kann ich morgen nachholen, wenn ich Anhaltspunkte habe, worum es sich handelt.


    Geschmack: nicht probiert, da ich keine Idee habe, in welche Familie der Pilz gehört.


    (1) Das ist nur ein Teil der Pilzköpfe, es gibt noch viel mehr


    (2) Farbe verändert, um Struktur auf dem Stiel deutlicher zu machen


    (3) Junge Exemplare mit Velum


    (4) Die Stiele sind innen hohl


    (5) Ein altes Stockschwämmchen (?) vom gleichen Stubben


    Ich habe nicht die geringste Idee, worum es sich handeln könnte.
    Über Hilfe bei der Bestimmung würde ich mich sehr freuen.


    Viele Grüße
    Lothar