Beiträge von Rada

    Jo, ich hab noch einiges zu mikroskopieren. Und ganz sicher kommen noch ein paar Arten dazu.


    Ich schlage aber vor, wir machen einen separaten Bericht im Hauptforum. Ich mach mal das Intro und klaue Jan-Arnes Bild dazu.

    Geil ? Für mich war ´s die mit Abstand beste Tour hier. Und die vorherigen waren schon Klasse.
    Die Berichte dauern sicher noch ein wenig, sind wohl doch ein paar Fotos zu sichten. :)

    Hallo Pablo,


    klar, vermessen werden immer nur reife Sporen.


    Frisches Material wäre schon klasse. Zur Not tut es aber auch das was Du schon hast.

    Hallo Pablo,


    sehr interessant. Mitdiskutieren kann man allerdings nur dann wirklich, wenn man die Teile selbst unter dem Glas hat.
    Ich will mitdiskutieren. :) Meine Adresse hast Du ?


    Übrigens ist es nicht selten, dass unreife Sporen größer sind, als reife. Hab ich schon mehrfach beobachtet.

    Frage an Ralf:
    Hast Du ein gemeinsames "Hinterher" eingeplant?
    Mit Fund- und Bestimmtisch (Baumstamm geht auch)?...
    ...Essen/Trinken/(fach-)Simpeln, ...ääähm Quatschen?


    Bin nämlich grosser Anhänger des Après-Funga!


    Bisher nicht. Aber da lässt sich sicher was machen. Dazu wäre es gut wenn Ihr kurz Bescheid gebt, wer nach der Exkursion noch Lust auf ein gemütliches Beisammensein hat. Danach kann ich dann den Ort der Völlerei wählen.


    Was die Zahl der Teilnehmer angeht, keine Sorge. Meine letzte Gruppe war 36 Leute stark, und alle sind wieder nach Hause gekommen. :)


    Ich hoffe natürlich auf einen schönen Bericht von eurer Tour und auch daß von der Cortinariendoktorei ein paar Bildchen "näher" ran gehen.


    Ich denke, da lässt sich was machen. :)


    Was für tolle Treffen überall!!! Freu mich auf den Bericht, allerdings,-über 4 Stunden Fahrt ist doch/noch zu überlegen, ins Bergische reizt es mich total, nach all den irren Berichten im Forum!, aber... 400 km???? :rolleyes: , mal abwarten, was die nächsten Tage hier im Norden so ergeben :D:D:D


    400 Km sind in der Tat eine Hausnummer. Herzlich willkommen wärst Du jedenfalls.



    Übrigens, es hat gestern und heute gut geregnet. :P


    Das Stirnrunzeln kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollte jemand, der ohne PSV-Schein entsprechende Kenntnisse hat, nicht in der Lage sein nach der Veranstaltung die Pilzkörbe zu sortieren ? Und wieso sollte jemand mit PSV-Schein grundsätzlich sorgfältiger sortieren, als jemand ohne ?
    Entscheidend ist, dass die Leute nichts mit nach Hause tragen, was nicht zu 100% sicher als Speisepilz identifiziert wurde. Welche Arten das betrifft, richtet sich nach der Fachkenntnis des Beratenden. Vielleicht lässt ein guter PSV auch ein paar Arten im Korb, die der nicht PSV aussortieren würde. Und der altgediente PSV wieder ein paar mehr als der frischgebackene. Und ?


    Solange die Teilnehmer dadurch nicht in Gesundheits- oder Lebensgefahr gebracht werden, ist doch alles gut.


    Ich denke, hier werden auch die Ansprüche, die die Teilnehmer einer solchen Führung haben, etwas falsch bewertet. Der allergrößte Teil, wenn nicht sogar alle, will die gängigen Speisepilze und deren Doppelgänger erklärt bekommen. Ein tieferes mykologisches Interesse besteht, zumindest bei Anfängern, in der Regel nicht.


    Ich bleibe dabei. Ob eine Führung verantwortlich durchgeführt wird beweist sich einzig und alleine dadurch, dass der Führende seine eigene Kompetenzen genau kennt und diese niemals überschreitet. Dass derjenige sich bewusst ist, dass Gesundheit und u.U. Leben der Teilnehmer in seiner Verantwortung liegt.


    Mit und ohne Schein.
    [hr]


    Dein Ansatz bezüglich der Zusammenarbeit mit einer Naturschutzorganisation finde ich sehr gut. Auch die Försterei könnte man einbeziehen. In meiner Welt wäre das aber keine Einbahnstraße, sondern ein gegenseitiger Austausch, bei dem spätere PSV auch etwas über die Natur außerhalb der Mykologie erfahren und später vermitteln können.


    Wieso Schade um den Nachwuchs ? Wieviele PSV bieten denn regelmäßig Führungen an ? Fast die Hälfte meiner Teilnehmer sind Kinder und Jugendliche. Und die bekommen nicht nur Pilze erklärt, sondern auch Insekten, Pflanzen, Ökologie und den Lebensraum Wald sowie die Einflüsse des Menschen auf selbige und die Auswirkung menschlichen Handelns auf die Natur.


    Ich bin eben mal auf der HP der DGFM gewesen und habe mir die Mindestanforderungen für das bestehen der Prüfung angesehen. Das sind, nur um Beispiele zu nennen, genaue Kenntnisse folgender Arten aufgeführt:


    Kuehneromyces mutabilis
    Clitocybe geotropa
    Lepista nuda
    Clitopilus prunulus


    Alle vier Arten finden sich bei Führungen häufig bis gelegentlich. Und alle sind gute Speisepilze.
    Was macht man nun bei einer Führung ?


    Man erklärt ganz kurz ein paar Merkmale, weist dann ausführlich auf giftige Doppelgänger hin und warnt die Teilnehmer eindringlich davor, diese Arten eigenmächtig zu sammeln, weil die Unterscheidung zu giftigen Arten bei einer solchen Führung niemals bleibend vermittelt werden können. Dies insbesondere, weil die giftigen Doppelgänger oft gar nicht leibhaftig gezeigt werden können, sondern nur theoretisch, max. anhand eines mitgeführten Buches.


    Die tiefen Fachkenntnisse, die ein PSV hat oder haben sollte, sind normalen Teilnehmern einer Führung überhaupt nicht bleibend zu vermitteln. Das gelingt nicht mal dann mit lebenserhaltender Sicherheit, wenn man Stockschwämmchen und Gifthäubling zufällig gleichzeitig findet und nebeneinander erklären kann. Hier zu versuchen, einem Teilnehmer die Unterscheidung mit einer solchen Sicherheit zu vermitteln, dass er morgen selbstständig sammeln kann, ist schlicht unverantwortlich.


    Ziel einer Führung - so ist es jedenfalls bei mir - ist es, die Teilnehmer nach der Führung mit folgenden Hauptlernzielen zu entlassen:


    - Eine m.o.w. kleine oder große Portion selbst gesammelter und abschließend kontrollierter Speisepilze
    - Der deutlichen Aufforderung, anfangs nur Röhrlinge zu sammeln. Pfifferlinge und Semmelstoppelpilze nur, wenn man diese ganz sicher zu bestimmen vermag. Lamellenpilze überhaupt nicht.
    - Niemandem zu trauen, der alles über Pilze zu wissen vorgibt
    - Bei bleibendem Interesse spezielle Seminare zu besuchen (Hier verweise ich auch gerne auf die DGFM)
    - Dranbleiben, denn nur ständiges wiederholen, lernen und erkennen der Variationsbreite vieler Arten schafft Sicherheit.


    Alles darüber hinaus erachte ich als unseriös. Mit oder ohne Schein.


    Und nochmal. Für die persönliche Weiterentwicklung in Sachen Basidiomyceten sind die Lehrgänge und gerne auch die Prüfung zum PSV sicher eine tolle Sache. Aber es ist für mich noch lange kein Freibrief und keine Versicherung für verantwortungsvolle Führungen.


    Vertrauen worauf ? Auf ein Stück Papier ? Extremfall: Der völlig von der Mykologie unbeleckte Mensch setzt sich in einen Kurs, hört ein paar Tage zu um zu lernen was er wissen muss um die Prüfung zu bestehen, und wird dann beratend auf die Menschheit losgelassen? Nein Danke.


    Und was die ominöse Versicherung angeht, wann und wofür haftet diese denn? Wenn sich er PSV geirrt hat, übernimmt die dann die Krankenhauskosten oder die der Beerdigung? Oder, um in Deinem Duktus zu schreiben: " Als PSV muss ich es nicht so genau nehmen, ich bin ja versichert". ;)


    Wenn ich mich in die Lage eines Unbedarften versetze, ich würde vielmehr jemandem trauen, der seit Jahrzehnten Pilze sammelt und noch lebt, als einem frischgebackenen PSV-Absolventen, dessen Wissen im schlimmsten Fall m.o.w. theoretischer Natur ist.



    Du siehst, es ist nicht so einfach und man kann nicht anhand eines Stück Papiers in schwarz und weiß trennen. Um andere Menschen zu beraten, und das gilt übrigens auch für das Kräutersammeln, bedarf es eines ganz besonderen Verantwortungsgefühls. Verbunden mit der Fähigeit auch zuzugeben, dass man etwas nicht weiß und dieses Exponat daher im Feld verbleibt, sowie auch einer besonderen Sorgfalt in der Nacharbeitung einer Führung.


    Und damit das alles nicht in den falschen Hals gerät:


    Ich möchte die geprüften PSV in keinem Falle abwerten. Im Gegenteil, wenn jemand das Interesse, das Geld und vor allem die Zeit hat, sein Wissen in einem solchen Kurs zu erweitern, finde ich das absolut in Ordnung. Ich würde einen solchen Kurs besuchen, wenn ich die Zeit hätte und in meiner Nähe ein solcher angeboten würde. Jedoch nicht, um "bessere" oder "sicherere" Führungen anbieten zu können, sondern um mein Wissen zu erweitern. Für die Führungen würde mir diese Prüfung nullkommanichts bringen.


    Der absolut überwiegende Teil der Teilnehmer an Führungen ist ausschließlich an den üblichen Verdächtigen interessiert. Pfifferling, Marone, Steinpilz, Semmelstoppelpilz etc.
    Beim Perlpilz winken die meisten schon ab, wenn Sie von der Verwechslungsmöglichkeit mit anderen Vertretern der Gattung hören. "Zu kompliziert, da lass ich die Finger von." Und das halte ich sogar für eine gute Einstellung.


    Fazit:


    Der hier diskutierte Fall ist sicherlich ein unglaublicher Extremfall. Denn auch ein nicht geprüfter Mensch, der sich auch nur halbwegs mit Pilzen auskennt, würde sich normalerweise nicht zu solchen Fehlinformationen hinreißen lassen. Irgendwas scheint bei dem nicht mit den Ganglien zu stimmen, anders kann man das nicht erklären.

    Weia !!


    Ich führe ja nun auch regelmäßig Leute durch den Wald, ohne PSV zu sein. Und ich gebe auf den Exkursionen offen zu, viele Pilze nicht im Feld bestimmen zu können. Erklärt wird nur, was zu 100% sicher ist und das ist meist mehr, als man bei einer solchen Wanderung erklären kann und dreimal mehr, als sich die Teilnehmer dauerhaft merken können. Nach der Exkursion wird jeder Korb nochmal akribisch untersucht. Man glaubt nicht, was die Leute trotz Erklärung noch da rein sammeln.


    Das Resultat sind sehr zufriedene und überlebende Teilnehmer. Man muss ergo nicht zwingend PSV sein. Im Gegenteil, da hab ich auch schon seltsame Erfahrungen gemacht. :rolleyes:


    Fernsehen hab ich auch schon hinter mir. Dabei die Erkenntnis gewonnen, dass nach dem Schneiden manchmal seltsames zu hören ist.
    Aus gut zwei Stunden Erzählen und gefilmt werden, kommen nachher 5 Minuten Bericht raus. Was geschnitten wird, da hat man keinen Einfluss drauf. So kann es zu Mißverständnissen kommen.


    Was hier aber gezeigt wurde, geht weit über Mißverständnisse hinaus und ist sicher nicht auf die Schnitttechnik zu schieben. Das ist schlichtweg unverantwortlich.


    Pilzberatung ist eben Vertrauenssache. PSV hin oder her. Wer da Blödsinn macht oder gefährliches Halb- oder Falschwissen verbreitet, steht mit einem Bein im Gefängnis.

    Hi Ralf,


    danke für deine Meinung. Auch an dich: Den Zähen Stromabecherling kann man sicher ausschließen? An der Peziza wird sich Michael (Strubbelkopfröhrling) evtl. mal versuchen.


    LG, Jan-Arne


    Hallo Jan Arne,


    sicher ausschließen kann man nur nach dem mikroskopieren, makroskopisch ist es ziemlich wahrscheinlich.


    Bei der Peziza sollte ein Sporenabwurfpräparat gefertigt werden, damit sicher reife Sporen untersucht werden. Wenn denn welche abgeworfen werden. ;)

    Hallo Jan-Arne,


    Ciboria batschiana sollte hinkommen. Stimmt optisch und zeitlich mit meinen Funden überein. Ich finde die Art nicht nur an intakten Eicheln, sondern auch an zusammengepappten Fragmenten davon.


    Deine Peziza wird wohl "sp." bleiben. Aller Wahrscheinlichkeit sind die Fruchtkörper noch unreif, bestimmt aber noch nicht so weit, dass eine sichere Bestimmung möglich ist. Bei getrocknetem Material winke ich sowieso ab. Damit habe ich keine Erfahrung.


    Vorstellen kann ich mir z.B. P. moseri oder P. michelii, die sehen jung so aus. Allerdings verlieren erwachsene Apothecien oft die schöne lila Farbe und sind dann blöde braun. Und dann sind alle vorherigen Vermutungen violetter Arten dahin.


    Wenn Du an frische, ausgewachsene Exemplare kommst, kannst Du mir die gerne schicken.

    Hurra, meine erste 16-sporige Podospora!!!!


    Leider wich die erste Freude bei stärkerer Vergrößerung einer echten Verblüffung.


    Die Sporen sagen m.E. eindeutig Podospora decipiens. Aber mit 16 Sporen im Ascus?? 8|


    Die Probe war noch nicht ganz ausgereift, aber da sind noch mehr. kuck ich mir in zwei Tagen mal an.


    Ist es bekannt, dass P. decipiens 16 Sporen haben kann ?


    Moin.


    Die Gefahr, daß Arten nur per Sequenz bestimmbar sind, sehe ich eigentlich nicht. Ich glaube nämlich, daß jede eigene Art (also mit einer so weit abweichender, eigener Sequenz, daß sie mit einer anderen Art nicht mehr fortpflanzungsfähig ist) sich auch irgendwie mit ökologischen und / oder morphologisch Parametern beschreiben lässt.


    Hallo Pablo,


    Dein Glaube in allen Ehren, alleine mir fehlt der in dieser Beziehung. Es mag ja vielleicht sein, dass es bei den Großpilzen so ist und immer so sein wird. Die Sequenzierer turnen allerdings auch im Bereich der Ascomyceten. Darunter auch Arten, die makroskopisch und ökologisch keine Unterscheidung zulassen und bei denen sogar die mikroskopischen Unterschiede sehr gering sind.


    Und ich mag hier gerne 50 Chips wetten, dass wir es innerhalb der nächsten 10 Jahre mit einer Aufsplittung von Amanita muscaria oder einem ähnlichen Kandidaten zu tun haben werden. Und dann ist Ende mit morphologischen und ökologischen Unterschieden.


    Darüber hinaus sind ökologische Kriterien, wie oft auch morphologische, alleine manchmal nicht ausreichend für eine sichere Bestimmung und bedürfen der mikroskopischen Bestätigung. Wenn die jedoch nicht möglich ist, fällt sowas bei der Kartierung durch.

    - Es gibt schon genaue Regeln und eine Internationale Kommission für die Benennung von Taxa (International Code of Nomenclature for
    algae, fungi, and plants)


    Dort ist nur geregelt, wie bei einer Beschreibung vorzugehen ist. Die Kommission kümmert sich nicht darum, ob eine neu beschriebene/umgeschriebene Art diesen neuen Artrang verdient. Geregelt sind ergo nur die Formalitäten.

    Ich möchte ergänzen.


    Wenn Du mit diesem Pilz zum Pilzberater gehst und der Dir ein eßbares Exemplar bestätigt, dann bedeutet das nicht, dass die Pilze die noch im Garten stehen oder in den nächsten Tagen nachwachsen, zur gleichen Art gehören.


    Ein Pilzberater bestimmt Dir nur die Pilze, die ihm vorgelegt werden !

    Es gibt sicher Gattungen die einer Überarbeitung würdig sind, wie die Inocybe z.B.


    Problematisch wird das, wenn als Ergebnis Arten benannt werden die mit mikroskopischen Mitteln nicht mehr zu unterscheiden sind. Für die Kartierung ist eine exakte Artbestimmung unerlässlich. Nicht sicher bestimmbare Exemplare kann man nicht berücksichtigen.


    Für die Zukunft bedeutet dass, das Arten die nur durch Gensequenzierung sicher bestimmbar sind, keinen Einzug mehr in die Kartierung finden können. Es sei denn, der Kartierer ist in der Lage eben jene Untersuchung durchzuführen oder durchführen zu lassen.


    Im Rahmen mykologischer Grundlagenforschung sind solche Arbeiten sicher richtig und können wertvolle Erkenntnisse liefern. Allerdings sollten sie getrennt von der Nomenklatur erfolgen, bzw. nur dort einfließen, wo eine sichere Zuordnung mit mikroskopischen Mitteln möglich ist.


    Generell, ich wiederhole mich gerne, macht eine Neuordnung der Nomenklatur erst dann Sinn, wenn es internationale Standards gibt, die genau festlegen nach welchen Kriterien eine Art den Artstatus auch verdient.


    Das müsste oberste Aufgabe der Wissenschaft sein.