Beiträge von Rada

    Ich mag den Pterulanern :) nur ungern widersprechen, aber das halte ich für Myzel oder etwas ähnliches.


    Findet man zur Zeit überall sehr häufig unter dem Laub an allen möglichen Substraten, vorwiegend an Blättern, Eicheln und Bucheckerngehäusen.


    Ach so, Nachtrag: Chipse? So 10 würde ich setzen.

    Ich antworte erst mal als Moderator.


    Ich mach das nun schon länger als ein Jahrzehnt und war in mehreren (Nicht-Pilz) Foren aktiv.


    Da gibt es Foren, in denen wirklich täglich Verwarnungen oder gar Sperren ausgesprochen, oft ganze Threads geschlossen werden mussten. Persönliche Angriffe per PN oder Mail, ja sogar Androhungen "mal persönlich vorbeizukommen" waren nicht selten.


    Hier, in diesem Forum, geht es nahezu tiefenentspannt zu. So wenig Arbeit wie hier hatte ich noch in keinem anderen Forum. Klar, ab und zu kommt es mal zu Reibereien. Aber nur ganz selten auf einem Niveau, dass die Morderatoren zum eingreifen zwingt.


    Ich sag mal etwas despektierlich: Wir jammern hier auf einem sehr hohen sozialverträglichen Niveau. ;)




    Und als User:


    Man muss beide Seiten verstehen. HoBis Anstoß, erst mal nachzudenken, sollte für beide Seiten gelten.
    Ja, es kann schon nerven wenn man sich Mühe gibt jemandem zu helfen und dann keine oder eine unpassende Reaktion erfährt. Keine Frage.


    Möglicherweise ist der Fragende aber auch schon in anderen Foren oder in Facebook gleich zu Anfang ein paar vor den Bug bekommen, weil seine Anfrage vielleicht nicht optimal war und ist nun etwas dünnhäutig. Sicher aber ist sich ein Anfänger über die Unzulänglichkeiten seiner Anfrage gar nicht im Klaren und versteht kritische Anmerkungen vielleicht gar nicht oder falsch.


    Vor allem aber ist es sonnenklar, dass es zur Speisepilzzeit vermehrt zu ungeeigneten Anfragen kommt. Man muss dann für sich selber entscheiden, wieviel Mühe man beim wem investiert um zu helfen.
    Ein Päuschen zur rechten Zeit, was ja nicht die Abkehr vom Forum bedeuten muss, sondern vielleicht nur ein selektiveres Antworten, kann man sicher niemandem übel nehmen.


    In diesem Sinne, gut dass es mal angesprochen wurde. Aber wir werden damit leben müssen, denn wie es schon richtig geschrieben wurde: Die, welche es angeht, lesen hier vermutlich nicht oder sind bis heute noch gar nicht angemeldet. :)

    Nichts liegt mir ferner, als stets Recht zu haben, Ralf!


    So schätzte ich Dich auch sicher nicht ein. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du Recht hast, grundsätzlich sehr hoch. :)


    Diese Hypocopra ist jedenfalls eine echte Seuche. Auf den Proben von Pablo habe ich die in allen Reifestadien. Von unreifen bis schon zersetzten Perithecien ist alles dabei.
    Interessant ist dabei folgendes:


    In den bereits zersetzten Perithecien fand ich noch einige Sporen. Diese lagen in der Größe samt und sonders im zuerst vermessenen Bereich, der mich zu H.rostrata geführt hat. Insgesamt scheint der Anteil an kleineren Sporen um so größer, je reifer ein Perithecium ist. Überwiegend große Sporen fand ich in solchen, bei denen der Anteil reifer (besser sehr dunkler) Sporen etwa 50/50 beträgt.


    Schrumpfen die Sporen nun bei "Überreife" wieder, oder sind die großen trotz tiefdunkler Färbung noch nicht ausgereift? Es ist jedenfalls schwierig zu beurteilen, welche Sporen man als Referenz für die Bestimmung heranziehen soll. Gut möglich also, dass Griffith da auch reingefallen ist oder sich hat reinfallen lassen.


    @Pablo


    Ich gestehe, manchmal auch auf Deinen Gedankengängen zu wandeln. Sequenzierung kann eine tolle Sache sein, wenn sie nicht dazu mißbraucht wird, aus einer oder zwei Arten fünf zu machen, die mit mikroskopischen Mitteln alleine nicht mehr auseinander zu halten sind.
    Es wäre jedoch sicher spannend, P. erici und P. punctata mal dahingehend abzuchecken.

    Jetzt bin ich völlig verunsichert.


    Weitere Proben mit einem höheren Anteil an ausgereiften Sporen ergaben Maße von 35,6-41,1 x 19,8-26,07 µm.
    Damit wären wir wieder näher an H.merdaria, wie Nobi schon schrieb.


    Ich stelle eine erhebliche Schwankung der Sporengrößen, möglicherweise abhängig vom Reifegrad des jeweiligen Peritheciums, fest. Wobei ich immer nur die dunkelbraunen, fast schwarzen Sporen vermesse.


    Über die von mir zunächst vermutete H. rostrata finde ich so gut wie keine Angaben in der Literatur. Doveri erwähnt in seinem Schlüssel einen langen Perithecienhals, der in diesen Proben hier nicht zu erkennen ist.


    Ergo setze ich meinen Vorschlag hinter den von Nobi zurück.

    Bei der Bildersuche gibt man kein Wort ein, sondern fügt ein Foto ein. Google sucht dann nach ähnlichen Fotos.
    Spannend und manchmal lustig, aber natürlich ohne jeden Bestimmungswert. :)


    H. merdaria hatte ich zuerst auf dem Plan, da haben mir die Sporenmaße nicht wirklich gut gepasst.
    Aber, wie gesagt, ich habe die Art noch nicht weiter abgesichert und kann mich auch irren.

    Da Thorben ja um Meldung von pilzbefallenen Insekten gebeten hat, hier ein Fund vom mir.
    Leider ist es nur eine Anamorphe.


    Befallen ist eine Fliegenpuppe mit bis zu 1 cm großen Fruchtkörpern. Die Konidien messen um 3,5x2,5 µm.
    Ich hab sie nicht weiter untersucht, weil die Zeit einfach nicht reicht.


    Skurril aussehen tut es auf jeden Fall.

    Man kann ja kaum noch was positives schreiben, weil alles schonmal geschrieben wurde. Und das zu Recht.
    Dank der tollen Berichte und Fotos ist man gefühlt dabei gewesen.
    Dank an Euch alle dafür. :thumbup:




    Hallo Mausmann,


    ich kann Dir wenigstens eine Spur aufzeigen. Du wirst die ziemlich sicher in der Gattung Microcollybia finden.


    Möglich wären.


    Ohne Sklerotium - M. cirrhata


    Kleines gelblich-ockerfarbenes Sklerotium - M. cookei


    Längliches, etwas größeres rötlich-braunes Sklerotium - M. tuberosa

    Hallo,


    ich kann zu den Pilzen nichts sagen. Das liegt daran, dass sie über einen externen Server eingebunden sind. Ich gehöre zu den nicht wenigen Menschen die, auf dem Dorf wohnend, nicht über eine superschnelle Internetverbindung verfügen. So dauert es ewig, bis ich die Bilder angezeigt bekäme.
    Man kann Bilder leicht über unseren Forenserver einbinden, dann bleiben sie auch erhalten und werden nicht irgendwann gelöscht.


    Sicher bekommst Du dann auch mehr Antworten. ;)

    So, die Hypocopra hab ich nun auch gefunden und auseinandergenommen.


    Die Perithecien wachsen einzeln und zeigen ein weißes Tomentum. Der Apikalapparat ist amyloid. Die Sporen haben eine fast durchgehende, zentrale Keimspalte. Die Sporenmaße betragen im Mittel 31,6-33,9 x 17,4 - 19,8.
    Einige waren etwas größer und/oder breiter.
    Nach dem Schlüssel von Doveri komme ich recht schnell zu Hypocopra rostrata.


    Das müsste ich noch weiter durch Literatur absichern, schaffe ich heute aber nicht mehr. Wie auch immer würde ich das nicht ohne Nobis Segen, oder Korrektur, dranschreiben.

    Ich musste gestern leider nach ein paar Proben und Fotos abbrechen, weil das richtige Leben mal wieder gerufen hat. :(


    Anhand von Nobis Ausführungen kann man mal wieder sehen, dass Erfahrung (hier in Kombination mit möglichst vielen Vergleichsmöglichkeiten) unschlagbar ist. Und darum stelle ich Nobis Bestimmung auch nicht in Frage.


    Dennoch bleibt ein gewisse Bauchgrummeln, grundsätzlich bei den beiden Arten. Mir will noch nicht so recht in den Sinn, warum eine Art im Habitus so unterschiedlich sein soll. Die alte Evolution hat sich sicher was dabei gedacht, als sie punctata so langstielig werden ließ und erici auf Stummelfüßchen setzte.
    Im Falle von punctata auf Pferdedung und erici auf dem vom Karnickel ist das ja erklärbar. Aber warum gibt es dann eine kurzstielige Variante von punctata auf Pferde-, bzw. Eseldung?
    Da könnte man sogar auf die Idee kommen, dass erici eine Magerform von punctata sein könnte. Weniger Substrat oder schlechtere Wachstumsbedingungen könnten theoretisch zu gedrungenerem Wachstum führen, wobei mehr Nährstoffe in die Sporenproduktion investiert werden und diese größer werden. Oder dass zu gute Bedingungen zu schnellerem, größerem Wachstum führen, wobei das Sporenwachstum nicht mitkommt und kleinere Sporen produziert werden. Bei diesen beiden Arten wäre vielleicht eine Sequenzierung hilfreich, um einen Strich drunter zu machen.


    Was mir gestern noch aufgefallen war, ist der sehr ausgeprägte Apikalapparat und der braune, myzelartige Filz um die Fruchtkörper herum. Ich hatte bisher nur eine punctata unter dem Glas, also nicht repräsentativ, jedoch war deren Apikalapparat kleiner. Und der braune Myzelfilz ist in der Erstbeschreibung von erici erwähnt. Soll der auch bei punctata vorhanden sein ?


    Klar hab ich auch schnell nochmal was anderes angeschaut. Dabei hab ich S. pilosa auch gefunden. Dieses Jahr bei uns in Massen vorkommend. Hypocopra hab ich beim schnellen Durchsehen nicht erwischt. Aber ich such heute abend mal danach. Also noch nix verraten. :)


    Nuja..noch ein paar Bildchen

    Hallo Pablo,


    das habe ich so an dieser Probe auch beobachtet. Ich fand kaum freie Sporen und die Stacheln waren unterschiedlich stark ausgeprägt. Richtig schön stachelige musste ich suchen. Indizien, dass die Vollreife noch nicht erreicht war.


    Nuja....


    Doveri gibt für P. erici Maße von (24-)26,2-31,5 x 14,7-15,8 an.


    Für P. punctata (19-) 20-22,8 x 8,5-10


    Passt beides nicht wirklich. Aber wegen der besser passenden Sporenbreite meinte ich, bei P. erici besser aufgehoben zu sein. Mal sehen, ob sich das nach dem Abendessen ändert. :)

    Hallo Pablo,


    die Proben sind heute gut angekommen, vielen Dank.


    Ich hab mal kurz reingeschaut und Sporenmaße von 22,9-25,3 x 11,9-13,4 µm gemessen. Ist nicht repräsentativ, da muss ich morgen noch mehr vermessen. Was ich bisher gesehen habe, auch vom Habitus her, würde ich eher P. erici zuordnen. Bin mal gespannt.

    So, das gelbe Keulchen hab ich jetzt. Das weiße leider nicht. Die Probe war schon hinüber und ein frisches konne ich leider nicht finden.


    Bei dem gelben Exemplar handelt es sich m.M. nach um Clavulinopsis helvola, die Goldgelbe Wiesenkoralle. Möglicherweise nicht ganz reif, denn freie Sporen konnte ich kaum finden. Die Sporen sind grobstachelig, goldgelb gefärbt und messen um 5 x 4 µm. Das ist aber mit Vorbehalt, da ich mich in der Gattung kaum auskenne. Meinungen sind willkommen.

    Lamprospora rugensis



    Dank der freundlichen Zusendung einer Probe aus Niedersachsen, hatte ich diese gewiss nicht häufige Art nun unter dem Mikroskop. Und praktischerweise auch schon bestimmt, so dass ich nur noch fotografieren musste.



    Danke Marcel. ;)


    L. rugensis zeichnet sich durch die kräftig orangerote Farbe und die 16-19 µm breiten Sporen aus, die ein sehr unregelmäßiges Muster bilden. Manchmal sind auch nur die verdickten Knotenpunkte sichtbar und die Leisten dazischen fast verschwunden. L. rugensis parasitiert an Moosen der Gattung Pohlia, deren Artbestimmung mir leider nicht möglich ist.


    Apothecien




    Sporen






    Pohlia sp.








    Infektionsapparate




    Wenn ich den durchs Gattungsraster für Großbecherlinge laufen lasse und Peziza ausschließe, kommt bei mir "no match found". ;)


    Ich habe gematcht :)


    Peter hatte mir eine Probe mitgebracht. Nicht mehr frisch, aber wenigstens Sporen hab ich noch gefunden. Ich bin sehr sicher, das hübsche Teil gehört in die Gattung Smardaea. Kugelrunde Sporen mit einem Durchmesser von 10,2 - 11,1 µm lassen darauf schließen. Wenn ich recht habe, kommt Smardaea planchonis in Frage.
    Um sicher zu sein, war das Material 1.) nicht mehr frisch genug und 2.) fehlt mir jedwede tiefergehende Literatur dazu.


    Danke Peter, dass ich so ein wohl seltenes Teil mal sehen durfte. Du hast bei mir einen Stein im Brett oder Auto. ;)


    Ein besseres Foto hab ich leider nicht zu Stande gebracht. Alles violett unter dem Mikro.

    Björn.


    Tiefe Verneigung und Dank vor Deiner Fleißarbeit. Bist ein Guter. :)
    [hr]
    So, nun kann ich auch mal ein wenig beitragen.


    Peziza michelii




    Peziza badia


    Nur von innen, das Standortfoto war nix.




    Scutellinia scuttelata


    Die echte.







    Und noch unbekannt. Ein 16-sporiger Ascomycet, der auf einem Saftporling gewachsen ist. Den Saftporling hat Jan-Arne angeschleppt. Saftporling ? Kuck mal was da drauf wächst. 8|


    Den muss ich wohl mal dem Ascofranze vorstellen.






    Da kommt sicher noch mehr, muss halt fleißig weiter mikroskopieren.

    @ Ralf: Nicht deutlich erkennbar. Die Pilze wuchsen tatsächlich auf den vermeintlichen Resten der Schwärz-Täublinge. Ein Sklerotium müsste ja fest sein, diese Reste war hingegen wie Pappe und leicht zu verfleddern.


    Es gibt die Gattung Microcollybia, die ebenfalls auf stark zersetzten Schwarztäublingen wächst. Sklerotien habe ich schon gefunden, leider nie die Fruchtkörper dazu. Inzwischen hab ich auch gelesen, dass es eine M. cirrhata gibt, die wohl (auch) ohne Skelrotium wachsen kann. Ist natürlich nur Spekulation, aber ich geh da mal nachsuchen.

    In der Nachbetrachtung kann man prima sehen, was man nicht gesehen hat. :)


    @ Jan-Arne


    Die Nummer 10 hatte nicht zufällig ein Sklerotium an der Wurzel ?


    Bei mir dauert es noch ein wenig. Ich kämpfe mit einer Peziza, die wir bei den grünen Erdzungen gefunden haben. Sehr interessantes Teil.

    Vorweg, es war ein sagenhaft gutes Treffen. Diesmal nicht nur mit Forianern, sondern auch mit ein paar Gästen, die (noch?) nicht in unserem Forum schreiben. Es ist fast unmöglich, herausragendes zu berichten. Vielleicht der unermüdlich notierende Björn, der sich bei der Wahl des Schriftführers nicht schnell genug geduckt hat? :)
    Oder Jan-Arne, und Mirko, die gefühlt tausende von Fotos geschossen haben? Oder Dr. Bernd Oertel, von dem sicher nicht nur ich sehr viel lernen konnte? Paul, der bis vorige Woche von Pilzen noch so gar nichts wusste, außer dass er sie spannend fand, und mit Eifer und unermüdlich suchte, fand und lernte? Dass wir über 170 Arten finden und bestimmen konnten ? Das Kaiserwetter ? Malone und Pilzauge, die über 200 Km Anreise in Kauf nahmen, um mit uns durch den Wald zu stiefeln?


    Nein, es wäre unfair einzelnes hervor zu heben. Es war rundum in allen Belangen, einschließlich des Ausklangs in einer durchaus empfehlenswerten Gaststätte, allererste Sahne.


    Der kleine Nachteil ist, dass die Aufarbeitung der Funde und Fotos wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.


    Auch ich bin noch mit der Bestimmung einiger Funde beschäftigt und beschränke mich zunächst, sozusagen als Intro, mit dem von Jan-Arne geklauten Gruppenfoto.