Beiträge von Rada

    Mit den kleinen weißen tue ich mich schwer.



    Gefunden auf Kaninchenkuddel. Erscheinen unter dem Bino schneeweiß. Die Sporen liegen jung uni- später biseriat im Ascus. Paraphysenspitzen verdickt, wie der Knauf eines Krückstocks geformt. Manchmal auch rundlich stark geschwollen. Mit Schlüsseln und Beschreibungen lande ich manchmal als beste schlechte Lösung bei C. disculus, dann bei C dextrinoideus oder bei C. granuliformis. Aber wirklich passen tut da nix von.










    Auf einem ziemlich ausgelaugten Karnickelduddel fielen mir schon im Feld und ohne Lupe kleine schwarze Pünktchen auf. Zu Hause musste ich feststellen, dass die Perithecien schon überreif waren. Sporen jede Menge, aber keine Asci mehr. Erst nach umgraben des gesamten Kuddels fand ich dann doch noch ein frischeres Exemplar.


    Perithecien tief eingesenkt, mit dichtem, gelblich-weißem Hyphengeflecht umgeben. Asci uniseriat. Sporen ganz leicht schräg, bei Vollreife fast schwarz. Umgeben von einer deutlichen Gelhülle. Bei den losen Sporen aus den alten Perithecien fand ich Maße bis 75,1 - 27,7 µm. Das hat mich zunächst bei der Bestimmung vor Probleme gestellt. Erst mit dem frischen Exemplar hatte ich "vernünftige" Maße, wenn auch stark unterschiedliche. Man kann sie in zwei Gruppen teilen. Solche von 52,9-57,6 µm Länge, und solche von 62,4-65,6 µm. Die Sporenbreite war bei beiden Gruppen annähernd gleich.
    Die zuerst gemessenen, "alten" Sporen über 70 µm halte ich nicht für repräsentativ.


    Alles in allem komme ich bei der bestimmung zu Delitschia winteri.


    Wenn das denn stimmt.








    Nach Ahmed & Cain messen die Sporen zwischen 60-66 x 10-13 µm und das sind auch meine Erfahrungen.


    Bei uns im Bergischen Land (Texas des Rheinlandes) ist alles etwas größer. :D
    Ich hatte noch keine teretispora unter 65 µm, aber schon mit 73.


    Dies nicht als Kritik, sondern Bekräftigung von Nobis Aussagen.

    lohnen sich unter das Mikroskop zu verfrachten.


    Jaja, ich weiß. Sporormia fimetaria habe ich schon ein paarmal gezeigt. :)
    Aber es kommen ja immer neue User hinzu und nicht alle schauen sich die Historie an. (Außerdem gehört die Art zu meinen Lieblingen, die ich nicht oft genug fotografieren kann.) :shy:


    Also, kleine (sehr kleine) schwarze Kügelchen können sich lohnen. Insbesondere wenn sie, wie hier, auf Karnickelkuddeln wachsen.


    Schon der erste Blick bei kleiner Vergrößerung bringt Freude.



    Näher ran. Aha, 16-zellige Sporen, schön eng verpackt.





    Je reifer, je lockerer



    Bis zum auseinanderfallen



    Sporenpakete, noch zusammen, aber schon aus dem Ascus. Was hängt denn da am Ende der Sporen?



    Das schaut man sich mal mit Kresylblau an. Tinte geht auch.



    Jede Spore hat ein gelatinöses Anhängsel. Im Paket erinnert es an doppelköpfige Kalmare.



    Oder an Polypen im Korallenriff.



    Ende :)




    Ach so. Ne Delitschia mit megafetten Sporen war auch dabei. Die zeige ich aber erst morgen. :D

    Hallo Pablo,


    auf dem zweiten Bild ist auch hetieri. Da sind die Randhaare verklebt und kaum sichtbar. Ich hatte auch die Hoffnung, war aber nix. :)

    Ich hab heute nochmal Karnickelkuddel gesammelt. Im gleichen Habitat, wo ich den monascus gefunden habe.


    Ich revidiere meine vorherige Aussage, dass man den übersehen kann. Die Kuddel sind förmlich überzogen damit, ganze Rasen. Irgendwie scheint es grad für diese Art hervorragnd zu passen.


    Nicht, dass ich an Matthias ´Fotokünste herankomme, aber besser als meine ersten Fotos.
    [hr]
    Gedankenübertragung Matthias. :)


    Sehr gut getroffen, die Sporormiella. :thumbup:

    Hallo Eike,


    immer, hier aber besonders, wichtig ist die Ascuswurzel. Lang oder abrupt kurzstielig endend. Außerdem ob die Septierung der Sporen grade (wie hier) ist, oder schräg.

    Spontane Karnevalsflucht sei Dank habe ich heute zwei interessante Arten der Gattung Octospora gefunden. Obwohl ich bei der Bestimmung recht sicher bin, erbitte ich ggfs. Kritik.


    Octospora gyalectoides


    Ein Einzelexemplar, gefunden auf Erdboden, umringt von verschiedenen jungen Moosen. Eine Zuordnung zu einem der Moose war nicht möglich. Uniseriat angeordnete Sporen, Sporenform und -größe, stark karotinoide Inhalte der Paraphysen, die sich mit Lugol grün färben haben mich zu dieser Art geführt.









    Octospora hetieri


    In dichtem Bewuchs von Ceratodon purpureum fanden sich zahlreiche Apothecien direkt auf den Moosstengeln wachsend. Das ist das einzige Kriterium, welches ein kleines Fragezeichen hinter die Bestimmung setzt. O. hetieri soll die Rhizoide infizieren, von einem Befall von Stengeln und Blätter kann ich keine Hinweise finden.
    Ansonsten sind die Merkmale sehr gut. Uniseriate Sporenanordnung, Sporenform- und größe passt, derart ausgeprägte Randhaare in Verbindung mit ebenfalls deutlich ausgebildeten hyphoiden Haarzellen finde ich sonst für keine Art beschrieben.
















    Das Wirtsmoos : Ceratodon purpureum








    Hallo Eike,


    zwei Arten stehen zur Wahl. S. vesticola und S. miniglutinans.


    Leider ist das Pedicell nicht gut sichtbar, welches bei S. vesticola noch seitliche Anhängsel hat, die bei S. miniglutinans fehlen.


    So würde ich auf Grund der schwach ausgeprägten Squamufolien und der Sporengröße und der recht gedrungen erscheinenden Sporen eher zu S. miniglutinans tendieren.

    Na dann kram ich mal in meiner Kindheit.


    Meine Mutter hat früher, vor mehr als 40 Jahren, regelmäßig Champignons eingekocht. Die waren in etwa so, wie man sie heute in der Dose kaufen kann.


    Google mal nach Pilze einkochen oder Pilze einwecken. Da findest Du genug Hinweise.

    Hallo Nobi,


    ist ja interessant. Ich habe sowas noch nicht gesehen.
    [hr]
    Und schon eine Vermutung.


    Dank Nobi nicht mehr auf Pilze fixiert, hatte ich die Idee dass es Eier sein könnten.
    Nematoden sind ja sehr häufig auf Dung und so habe ich mal in Google
    "Nematoda eggs" eingegeben.


    Ich hab zwar nichts genau gleiches gefunden, aber durchaus ähnliches. Ich bin ziemlich sicher, dass es Einer oder sehr frühe Larvalstadien von Nematoden, Hakenwürmern o.ä. sind.

    Ich bin halt wissbegierig. :)


    Ich will mal schauen, ob ich eine Vermutung finden kann. Falls Nobi nicht auch so was dazu sagen kann.

    Pablo hat Dir ja schon die richtige Antwort gegeben. Dennoch gehe ich hierauf nochmal ein:


    (wobei braune Kahlköpfe keine psylocybe mehr sind)


    Wer sagt denn sowas. Es gibt eine Reihe braune Psylocybe. Juristisch gesehen fallen Pilze auch nicht nur dann unter das BtmG, wenn sie der Gattung Psilocybe zugehörig sind, sondern immer dann, wenn sie Psilocybin enthalten.


    Für uns spielt das jedoch keine Rolle, weil wir keinerlei Anfragen zu halluzinogenen Pilzen haben möchten deren Sinn in einem beabsichtigten oder eventuellem Konsum besteht. Die Gattung ist dabei vollkommen egal.