Beiträge von Rada

    Hier im Bergischen Land kann man sicher von einem ungewöhnlich guten Pilzjahr ausgehen.


    Es gab immer wieder mal Jahre, in denen die eine oder andere Art in Massen vorkam. Manchmal auch zwei oder drei Arten. Es gab auch Jahre, wo nach einem gutem Wachstum einer Art nochmal ein zweiter Wachstumsschub folgte, der aber dann meist deutlich spärlicher war, als der erste.


    Dieses Jahr stellt aber alles in den Schatten, an das ich mich erinnern kann. Mit Ausnahme der Schirmlinge ( die sind im Vergleich bisher spärlich aufgetreten) und des Fichtenreizkers ( eher verhaltenes Aufkommen) haben die "üblichen" Speisepilzarten ( Perlpilz, Marone, Steinpilz, Pfifferling) jeweils zwei Wachstumsschübe gehabt, die auch jeweils eine Unmenge an Fruchtkörpern hervorbrachte.


    Andere, seltenere beobachtete Arten kommen ebenfalls z.T. in großen Mengen vor. Weiter habe ich noch nie so viele " Erstsichtungen " bemerkt, wie in diesem Jahr. Vermutlich zwar immer vorkommende, aber extrem seltene Arten, die jetzt auch in größerer Anzahl wachsen und so einfacher bemerkt werden.


    Dennoch bin ich sicher, dass das kein bundesweites Phänomen sein muß, sondern ganz sicher durch das lokale Klima unterschiedlich ausfällt.

    Hallo Alex,


    ich denke, Dein Ansatz ist falsch, und das erzeugt Deine Fragen.


    Pilze rüsten sich nicht mit Giften aus. Das ist ganz einfach eine Folge der Evolution. Eines der Auswahlkriterien der Evolution ist " gefressen werden ". Gefressen wird, was satt macht und verträglich ist. Vielleicht gab es innerhalb der heute existierenden Giftpilze mal Arten, die sowohl ungiftige als auch giftige Individuen hatte. Möglicherweise gekoppelt an den Standort oder eine bestimmte Symbiose. Während nun die ungiftigen gefressen wurden, blieben die giftigen unberührt und setzten sich innerhalb ihrer Art durch. Gleichwohl entwickeln sich auch die Freßfeinde weiter. Manchen Arten gelang es über unendlich viele Generationen, gegen die Giftstoffe immun zu werden, anderen nicht. Manche Insektenarten können sogar das Gift Ihres Futters speichern und werden so selbst giftig für ihre Freßfeinde.


    Zwischen Fressern und gefressenen herrscht ein ständiges Wettrüsten, permanente Anpassung an veränderte Bedingungen.


    Die für den Menschen ungiftigen Pilze sind möglicherweise für andere Freßfeinde wiederum giftig oder ungenießbar. Andere Arten haben vielleicht statt Gifteinlagerungen andere Überlebensstrategien entwickelt, z.B. extrem hohe Vermehrung.


    " Giftig sein" ist kein geplantes Vorgehen, sondern schlichtweg eine zufällig im Zuge der Evolution entstandene Folge der natürlichen Selektion. Und nichts auf dieser Welt ist giftig für alles und jeden.
    Da ist immer irgenwer, der Dich anknabbern möchte und das auch unbeschadet verträgt.;)


    Nun muss ich mich aber mal mit einer, vielleicht blöden, Frage hier einmischen:


    Maronen verfärben sich doch bläulich beim anschneiden, oder?


    Aber die auf den Bildern sind nicht verfärbt... Hmmmm


    Ich bin mir fast sicher, dass es keine blöde Frage ist.;)


    Ich meine auf dem zweiten Bild Steinpilze ( Kiefernsteinpilz?) zu erkennen.

    Bei der Bestimmung kann ich auch nicht helfen, habe aber einen anderen, u.U. sehr guten Tip.


    Ruf Deinen Freund an und sag ihm, er soll unbedingt die Putzabfälle, Reste der Mahlzeit oder ( am besten) einen vollständigen Pilz aufbewahren.
    Es könnte sein, dass das in ein paar Stunden im Krankenhaus hilft, die richtige Gegenmedikation zu finden.



    Das meine ich ernst, kein Scherz.


    Ach ja. Sag ihm noch " Viel Glück "

    Hallo Benny,


    erst mal Danke für Deine Einschätzung. Ich wär ja schon froh, wenn sich die Möglichkeit auf einen der beiden beschränkt.


    Es ist im Grunde ein sehr stattlicher Pilz, der zudem dieses Jahr massenhaft vorkommt.

    Hört sich schwer nach üblen Erfahrungen an.


    Ich weiß allerdings nicht was mir mehr Sorgen macht, rumlaufende Hunde oder traumatisierte Menschen die bewaffnet durch den Wald rennen. :/

    Ich vermute ( ohne große Überzeugung) Cortinarius (laniger??)


    Vielleicht weiß es jemand genauer/sicherer


    Der Pilz ist bei uns normalerweise selten bis vereinzelt, kommt aber jetzt förmlich massenhaft vor. Er wächst fast immer in kleinen, unvollständigen ringähnlichen Gruppen, wobei die einzelnen Fruchtkörper allesamt eine Unterschiedliche Größe haben. Sprich die Gruppe beginnt mit dem ältesten Exempar und endet mit dem jüngsten. Die einzelnen Exemplare stehen recht eng beieinander.




    - Durchmesser des Hutes ca. 6,5 cm


    - Länge des Stiels ca.7 cm, nach unten hin extrem verdickt


    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers ca. 8 cm

    - Beschaffenheit des Hutes (schmierig, trocken, glatt, rau, etc.)
    trocken, leicht filzig, mit leichten eingewachsenen Radialstrahlen


    - Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck
    Nein


    - Verfärbung des Fruchtkörpers im Schnitt
    Im Längsschnitt wird das Fleisch auf Druck sofort zimtbraun. Die Konsistenz ist im Knollenbereich körnig, nach oben hin faserig.


    - Geruch
    Deutlich, ähnlich wie der Krempling aber nicht ganz so scharf


    - Standort, Bäume in der Nähe
    Fichtenschonungen


    - Ökologie des Bodens (sauer, kalk, basenreich, etc.)
    Sauer


    - Lamellen zimtfarben, angeheftet







    [quote='Menedemos','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=45965#post45965']



    Ich finde ein besonnener Beitrag über die hier doch alzuoft erwähnte Kauprobe sollte mal gepinnt werden denn dies kann ich hier ziehmlich häufig lesen, leichtzinnig beeurteilt kann das für hilfesuchende Pilzsammler als absolute Anfänger böse enden die allzuoft den Satansröhrling mit Maronen oder Flockenstieligen Hexen verwechseln.
    Der Satansröhrling kann schon in kleinsten Mengen tödlich sein ebenso die Knollenblätterpilze. Bei einer Kauprobe schwemmt der Speichel das gekaute Gut aus und somit können erhebliche Mengen an giftstoffe in den Körper gelangen.


    Hab dazu grad gestern was in ( ich meine ) SAT 1 gesehen. Bericht über Pilzevergiftungen. Experte wird ins Karnkenhaus bestellt um anhand der Reste der Mahlzeit den vergiftenden Pilz zu bestimmen.
    Schnitt
    Selbiger Pilzexperte im Wald mit einer Gruppe Exkursionsteilnehmer. Er zeigt auf eine Gruppe grüner Knollis und erklärt, wie giftig die sind.
    Dann reißt er einen raus und beißt ein Stück vom Hut ab, kaut kurz und spuckt wieder aus. Sein Kommentar " Deutlicher Mandelgeschmack, typisch für diesen Pilz ".


    Mahlzeit, Herr Experte.

    Bei uns wird der Riesen Krempentrichterling ( Leucopazillus paradoxus) auch so groß, allerdings kommt er hier erst später im Jahr zum Vorschein.
    Ich kann den abgebildeten Pilz aber auch nicht sicher als solchen bestimmen, aber in der Richtung würde ich zunächst weiterforschen.

    Ich bin ein wenig erstaunt, dass zwar jede Menge über Gesetze, dürfen und nicht dürfen geschrieben wird, was anderes aber sehr außer acht gelassen wird.


    M.M. nach sind die Pilze in öffentlichen Wäldern ein Allgemeingut. Das wird leider von manchen Menschen so ausgelegt, als ob alle Pilze jeweils ihm gehören. Und somit kann er sammeln, soviel er möchte und damit machen, was er möchte. Für mich bedeutet " Allgemeingut " dass ich mir einen Teil dessen abzwacken kann, was allen oder keinem gehört. " Ein Teil " ist ja nun nicht definiert, keine feste Größe.
    Wie groß ist denn nun dieser " Teil " ?


    Für mich ist das manchmal so viel, wie ich grade verwerten kann. Ein anderes mal will ich Freunde oder Bekannte versorgen, die sich Ihren " Teil " nicht selbst holen. Und ich hab auch schonmal mehr gesammelt, als ich selbst direkt verwerten kann und der Freundeskreis hat abgewinkt. Dann wurde halt was eingefroren. Die Vorratshaltung die ich aus meiner Jugendzeit noch kenne ist heute wohl in den meißten Fällen nicht mehr Teil der Nahrungssicherung, sondern eher im lukullischen Bereich angesiedelt. Ist aber auch in Ordnung, nur ich persönlich mag ´s halt eingefroren oder getrocknet nicht so dolle.


    Und selbst wenn man an eine Stelle kommt, wo grad jetzt massenweise Steinpilze wachen, und selbst wenn man dann in einen Sammelrausch kommt und nachher die Waschbütte holen muss um alles abzutransportieren, auch noch gut. Ist menschlich, ist verständlich.


    Ganz und gar nicht verständlich ist es mir, wenn jemand von vorherein gezielt mit der Absicht losgeht so viele Pilze wie möglich zu sammeln um die dann zu verkaufen.
    Wenn also Hunger auf leckeres, Bekannten eine Freude machen oder auch nur der Moment des nachgebens einer temporären menschlichen Schwäche nicht der Grund sind, sondern geplantes monetäres Kalkül. Wenn, wie bei uns manchmal, Fichtenschonungen von Rollkommandos regelrecht abgegrast werden. Systematisch und regelmäßig.


    Ja dann, das muss ich zugeben, fühle ich mich ein klein wenig bestohlen.
    Bestohlen nicht am Besitz der Beute, sondern an der Lust am finden und an der Freude des Sammelns.

    So, wieder zu Hause.


    Duke, Bobby.vfl und meine Wenigkeit haben vier Stunden lang den Wald unsicher gemacht. Es war ein zwar kleines, aber sehr nettes Treffen mit angenehmen Menschen.


    Pilze gab,s reichlich. Steinpilze, Maronen ( sehr viele junge, feste ), Pfifferlinge, Semmelstoppelpilze, Fichtenreizker, Birkenpilze, Rotfußröhrlinge, Filzrohrlinge, Ziegenlippen u.a.


    Und natürlich wurden " Unbekannte " Fachmännisch von 6 Augen begutachtet und genauso Fachmännisch mit " Kenn ich nicht " bestimmt.;)


    Neu für mich, herrlich gefärbt und hoffentlich richtig bestimmt (aber nicht zum Verzehr mitgenommen) war der Dunkelvilette Schleierling ( Cortinarius violaceus). Den, und einen anderen wird Duke vielleicht noch zur Absicherung der Bestimmung, bzw. generellen Bestimmung einstellen.
    Es sind die Pilze in der separaten Schachtel vor den Körben.



    Hier einen Dank an die beiden für die angenehme Begeleitung und die tolle Pilzsammeltour.


    Noch ein paar Funde:


    Flockenstieliger Hexenröhrling



    Semmelstoppelpilze




    Marönchen



    Und der Dunkelviolette Schleierling ??




    Die Tour ist auf jeden Fall wiederholungsfähig.:)

    Dank der Hilfe von Gerd hab ich mich durch diesen hier


    pilzbestimmung-t-6754.html#pid42179


    von Ihm verfassten Beitrag entschlossen, mich heranzutasten.
    Also kleine Mengen um eine evtl. persönliche Unverträglichkeit auszuschließen. Nix passiert und nun bereichert er den Speiseplan.


    Alkohol ist für mich im Zusammenhang mit Pilzen ohnehin ein absolutes Tabu.

    Ich würde heute dasselbe tun, was ich in der Zeit von vor etwa 20 Jahren gemacht hätte, als Handys noch nicht Usus waren. ;)


    Im Ernst. Ich überlege tatsächlich, mir so ein Ding anzuschaffen. Man wird ja nicht jünger und es kann unterwegs auch mal ein Herzinfarkt oder sowas passieren.

    Wohl jeder, der regelmäßig sein nahegelegenes Plizrevier begeht, kennt diese Stellen:


    Es " riecht " förmlich nach Pilzen. Die ganzen Bedingungen stimmen, Licht, Baumbewuchs, Moos oder Gras, Feuchtigkeit, was auch immer.


    Dennoch wächst da nix. Jahrelang geht man solche Stellen trotzdem ab, weil da muss einfach was sein. Und jedes Jahr wird man enttäuscht.


    So geht mir das mit einem ziemlich ( nein sehr ) steilen Hangwald. Ein Mischbestand aus alten Buche und Eiche, hier und da eine Birke dazwischen. Moospolster, Grasinseln, ideal für Pfifferlinge.


    Seit über 30 Jahren schau ich dort ab und an mal rein, klettere diesen verflixt steilen Hang hoch, oder rutsche von oben runter. Nix, Nada, Null.


    Manchmal überschlage ich auch zwei oder drei Jahre, weil ´s einfach zu mühsam ist.


    Gestern nun kam ich erneut über den Kamm an diesen Hang. Ein Blick hinunter. Da, fast in der Mitte des Hanges kleine gelbe Flecken.
    Birkenblätter sicher, die jetzt schon anfangen den Pfifferlingssammler zu narren.


    Wirklich Blätter ?


    Irgendwie sind die mir zu konzentriert, müssten eigentlich gleichmäßiger verstreut sein. Angestrengt versuche ich meine Augen zu fokussieren.


    Nutzt nix, ich kann ´s nicht genau erkennen.


    Runter oder nicht ??


    Nach einigem Hin- und Herüberlegen entscheide ich mich für " runter "


    Mehr rutschend als kletternd steige ich ab. Den Blick auf die gelben Flecken gerichtet. Sobald ich erkennen kann, dass es doch Blätter sind, werde ich den Abstieg abbrechen. Jeden Meter den ich runterrutsche, muß ich ja auch wieder rauf. Je näher ich komme, um so sicherer bin ich, dass es Pfifferlinge sind.


    Dann erreiche ich die Stelle. Tatsächlich Pfifferlinge. Gut zwei Hände voll.
    Noch während ich die Pilze berge, wandert mein Blick seitlich am Hang vorbei. Ich stocke. Das kann doch nicht sein !


    Alles voller Pfifferlinge. Eine richtige Schneise den Hang rauf und runter.
    Wahnsinn. Von oben sind die nicht zu sehen, weil ein paar junge Buchenschößlinge die Sicht versperren.


    Innerhalb weniger Minuten hab ich eine fette Mahlzeit beisammen. Der Rest darf stehenbleiben. Vielleicht um nächste Woche nochmal eine Mahlzeit zu bekommen und/oder in der Hoffnung für die nächten Jahre eine nachhaltige Stelle zu haben.


    Es lohnt sich also doch, Pilzverdächtige aber scheinbar völlig unproduktive Stellen imer wieder mal aufzusuchen. Insbesondere in so extrem guten Pilzjahren wie diesem.

    Ich danke dir aber für den Tipp mit den Sicherheitsschuhen, werde ich mir mal genauer anschauen. Kannst du da eine Marke empfehlen?


    Bin zwar nicht gefragt, geb Dir aber trotzdem eine Antwort.


    Uvex


    http://www.uvex-safety.de/uvex…F2EC5CD3EC125711500003B51


    ist eine Gute Marke. Ich enpfehle Dir die hohen Schuhe. Alternativ oder zusätzlich gibt es auch Gummiestiefel.
    Die kosten alle ein paar Euro, sind aber sehr lange haltbar und wirklich gut.
    Bei uns bekommt man die in den Warenmärkten der Raiffeisengenossenschaften.