Beiträge von Rada

    Harry


    Laut meinem Buch soll die Stielbasis rosa sein und das Fleisch im Hut gelb anlaufen.


    Beides ist nicht der Fall. Alles reinweis. Auch jetzt nach mehreren Stunden lässt sich lediglich eine partielle braunfärbung im fleisch feststellen.


    Kann aber durchaus trockenheitsbedingt sein.[hr]
    Hallo Jürgen,


    die von Dir bearbeiteten Bilder sind bei mir viel zu dunkel. Meine hingegen treffen den Farbton sehr genau.


    Mööööglicherweise liegt das aber auch an meinem uralt ollen Bildschirm:shy:

    Hoffe ich zumindest. Da nicht alle in meinem Bestimmungsbuch aufgeführten Merkmale zutreffen, will ich ihn mal kurz vorstellen.


    Fundort: Recht trockener, reinen Fichtenwald, Der Pilz stand am Wegrand und musste sich durch dan randlichen, groben Wegschotter zwängen. Drum ist er etwas verformt.


    Es handelt sich um einen jungen Fruchtkörper mit noch fast geschlossenem Velumen.


    Hutdurchmesser 9 x 8 cm. Hut rundlich, in der Mitte leicht eingedellt. In der Mitte schmutzigbraun, löst sich zum Rand in immer lockererem Schuppenverband auf.Die Schuppen sind bräunlich gefärbt und spitz zulaufend. Die Huthaut lässt sich leicht abziehen. Hutoberfläche trocken, rauh.


    Stiel 19 x 3 cm. Unten leicht keulig, dann bis zum Hut fast annähernd gleich dick. Weiß, locker, bräunlich beflockt. Läuft außen an Druckstellen nach längerer Zeit leicht bräunlich-orange an. Fleisch innen reinweiß, auch in der Basis nicht rosa gefärbt. Läuft jetzt an eingen Stellen schmutzigbraun an. Zäh, Langfaserig, Holzig.


    Lamellen Dichtstehend, elastisch. Lamellenform nicht gut bestimmbar ( zu jung) Lamellenansatz fast frei. Lamellenfarbe zartrosa.


    Velumen lässt sich zum Hut hin leicht abziehen, zum Stiel hin nicht. Fest mit der Stieloberfläche verwachsen.


    Geruch süßlich, leicht an Marzipan erinnernd ( weiß nicht wie Bittermandel riecht).


    Geschmack kaum wahrnehmbar, ganz leicht säuerlich.


    Wie gesagt ist der Fruchtkörper noch Jung. Außerdem haben wir zur Zeit recht trockene Bedingungen. Da kann das eine oder andere Merkmal vielleicht weniger gut ausgeprägt oder schlecht bestimmbar sein.


    Dennoch tendiere ich zu Agaricus augustus.


    Eure Meinung ist willkommen.


    8109098ulp.jpg


    8109099ikm.jpg


    8109100lyh.jpg


    8109102mda.jpg


    8109103kbd.jpg


    8109104hpp.jpg

    Es ist erstaunlich, dass es nicht wesentlich mehr Vergiftungen durch Verwechslung gibt.


    Als Kind und Jugendlicher habe ich ( und der Rest der Familie, sowie einige Bekannte aus unserem Dorf) regelmäßig Stockschwämmchen gesammelt, die es früher auch in großer Zahl bei uns zu finden gab. Von einem Gifthäubling hatte hier niemand etwas gehört. Das man die mit einem extrem giftigen Pilz verwechseln könnte, war unbekannt.


    Die Tatsache, dass Stockschwämmchen vor Jahrzehnten dann plötzlich zur absoluten Rarität wurden ( und bis heute geblieben sind) hat vermutlich einigen das Leben gerettet.


    Nachdem ich mich näher mit Pilzen befasse, hab ich den Gifthäubling bei uns schon mehrfach gefunden, und einmal sogar eine recht ungläubige ältere Dame daran gehindert, sich zu vergiften.


    Entweder gab es den früher bei uns nicht, oder wir haben ganz einfach nur sagenhaftes Schwein gehabt. :/

    Hallo Melanie,


    beim sauren Schokoladenpilz kann ich leider nicht helfen.


    Für den Baum sind solche Faulstellen natürlich nicht gut. Aber auch dafür gibt es Experten.


    Mediathek - Video - Mediathek - WDR


    Man sollte das schon untersuchen, vor allem wenn der Baum auf Deinem Grundstück steht und er beim Umfallen oder auseinanderbrechen Schaden anrichten kann.


    Ist es ein " Gemeindebaum" müssen die sich drum kümmern.

    Hallo Sabine, unsere Begleiterin heißt Pünktchen. Leider kann ich ihr nicht die Pilzsuche so wie einem Trüffelhund vermitteln, Steinis und Pfiffis sind ihr sozusagen---schnuppe--!! Leider.


    Sei froh.


    Meiner


    8088293fbm.jpg


    hat genau beobachtet, was ich da aufsammle. Kurze Zeit später hat er angefangen sie( ohne Rücksicht auf die Art) zu verbellen. Fand ich noch lustig.


    Dann hat er angefangen, die Pilzreste, die im Wald beim putzen anfallen, zu fressen. Freßsack, der. Halblustig


    Kurz darauf hat er beim pflücken "geholfen". Wo z.B. Pfifferlinge zu mehreren nebeneinander standen, hat manche davon ausgescharrt oder gar gefressen. Kaum noch lustig.


    Zuletzt hat er begonnen, selbstständig zu sammeln. Sprich ich hab ihn beobachtet, wie er irgendwelche Pilze ausbuddelte und daran gefressen hat. Schluß mit lustig.


    Hunde reagieren auf die Toxine von Pilzen genauso wie der Mensch. Bei 5 Kg Körpergewicht reicht ein Knollenblätterpilz vermutlich zum Exitus.


    Es hat mich dann einige Mühe und Konsequenz gekostet, ihn "clean" zu bekommen. Jetzt ignoriert er die Pilze vollkommen und sucht lieber Mäuse.:)

    Gar nix Schade.:)


    1.) Persönlicher (und mit Melanie gemeinsamer) Erstfund, und für meine Gegend sicher nicht häufig, so einen Pilz übersieht man nicht jahrzehntelang.


    2.) Ich hab ganz persönlich wieder etwas dazugelernt. Nicht nur den bloßen Namen, sondern auch wie ich diesen Pilz in Falle eines nochmaligen Fundes bestimmen (oder ausschließen) kann.


    3.) Gelernt, dass manche Pilze lange brauchen um sich " schwarz" zu ärgern.:)


    4.) Bewiesen ( in Gemeinschaftsproduktion) , dass die manchmal ach so trockene, mühsame und aufwändige Bestimmungsarbeit mit einem Schuß Humor durchaus unterhaltsam und spannend sein kann.


    Reihenfolge ohne Wertung.


    :):):)

    Sooooo, jetzt.:)


    Also, wie schon berichtet tritt eine stark verzögerte Schwarzfärbung bei Verletzungen auf. = M. giganteus


    Das aussporen brachte unsichtbare Sporen.:) Will heißen, es gibt keine. Vermutlich ist der Fruchtkörper noch zu jung (reine Annahme). Bei der doch schon ansehnlichen Größe und vermutetem weiterwachsen bis zur Reife müsste der Fruchtkörper enorme Ausmaße annehmen, was wieder für M giganteus spricht.


    Die Röhren sind unter dem Binokular als rundlich-länglich zu erkennen, keinesfalls eckig = M.giganteus


    Zum Abschluß dieses reinen Indizienprozesses wird der Angeklagte schuldig gesprochen, Meripilus giganteus zu sein. Das fehlen eines Holzsubstrates wird als nicht schuldmindernd eingestuft.


    Der Jury wird für Ihre tatkräftige Unterstützung bei der Lösung des Falles gedankt.


    :):):)


    Nachtrag: Melanie hatte noch vor Ort schon den richtigen Täter im Visier. Respekt.


    Hallo Detlef,


    erst mal vielen Dank für die hochinteressanten Bilder. Klasse.:thumbup:


    Mindestens genauso spannend ist Deine Beobachtung mit dem "Fruchtwechsel":).


    Genau solche Rätsel machen die Natur so spannend.


    Dritte Variante:


    Der Pilz braucht zur Entwicklung eines Fruchtkörpers ungewöhnlich nass-kalte Bedingungen und zwar genau zu der Zeit, in der die Mirabelle blüht.
    Bleibt dann ungewöhnliche nass-kalte Witterung aus, können die Insekten die Blüten bestäuben und der Baum trägt. Der Pilz aber eben nicht.


    Umgekehrt, ist die Witterung nass-kalt genug, kann der Pilz Fruchtkörper ausbilden, aber die Blüten werden nicht bestäubt.


    Kann auch z.B. durch einen späten, plötzlichen Kälteeinbruch geregelt sein, bei dem die Blüten oder Fruchtansätze absterben, den der Pilz aber zur Fruktifizierung benötigt.


    Spannend.


    Lieber Fredy,
    du bist ja nicht zimperlich mit deiner Kritik.


    Und mit dem Fotografieren ............


    Und tatsächlich: ich habe vor, die Pilze zu essen, falls jemand (evtl. mehrere) meine Einschätzung bestätigen.


    Hey Borgi,


    Fredy ist zwar manchmal etwas rumpelig, aber er hat sich hier für Dich sehr viel Mühe und Arbeit gemacht. Das macht er nicht bei jeder Anfrage, hast also schon sein Interesse geweckt.;)
    Was er schreibt hat durchaus seine Berechtigung und eigentlich ist es nur sein Bestreben, dass Du morgen noch gesundheitlich in der Lage bist, hier weitere Fragen zu stellen und die dann so stellst, dass Dir auch seriös geholfen werden kann.


    Und dass Du kein schüchternes Schäfchen bist, was nach dem ersten Wufflaut verstört in den Stall läuft, hast Du ja auch bewiesen. Passt.:thumbup:


    So schließe ich mich seinen Ausführungen voll und ganz an, insbesondere was die Verzehrabsicht angeht.

    Ich bin seit Jahren Boardmod in einem sehr großen Fachforum mit etwa 100.000 registrierten Usern.


    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Moderatoren selbstherrliche Despoten sind, Diktatoren allereroberster Güte. Das Ihr Lebenszweck darin besteht, User abzumahnen und/oder zu sperren.
    Moderatoren sind ungerecht, ungebildet, parteiisch und verdienen mit ihrer Moderatorenarbeit einen Haufen Kohle.
    Sie sind dem Forenbetreiber hörig und tun haargenau das, was der will. Gerne auch gegen ihre eigene Überzeugung.
    Moderatoren beteiligen sich eher weniger an Diskussionen, sondern lauern im Hintergrud darauf, dass irgendjemand ein falsches Wort schreibt um wie ein Racheengel von oben herabzustoßen. Moderatoren manipulieren Diskussionen indem sie Beiträge löschen, editieren oder gar verändern, so dass die Richtung der Diskussion in die von ihnen gewünschte Bahn läuft.


    Nee Leute, die Wirklichkeit sieht ein wenig anders aus.


    Als Moderator muss man zunächst einmal alles in seinem Bereich lesen. Jeden einzelnen post. Ob einen das Thema interessiert oder nicht, tut nix zur Sache. Auch dass man nach einiger Zeit die postings nicht mehr Wort für Wort liest, sondern nur noch überfliegt und anhand gewisser Zeichen merkt, wo man wegen anbahnendem Streit genauer lesen muss, tut der Lästigkeit keinen Abbruch.


    Es kostet Zeit. Zeit die einem für die normale Beteiligung am Forenleben fehlt. Von den Aktivitäten eines Moderators bekommt der User immer nur einen sehr kleinen Teil mit, der Rest ist wirken im Hintergrund und schreiben und beantworten von PN ´s.


    Klar gibt es auch Mod ´s, die Ihre Arbeit vernachlässigen. Die erst freudig einen Mod-Posten annehmen und dann merken, wieviel Arbeit damit verbunden ist und die Lust verlieren. Die meisten davon werden als Schläfer mitgezogen, andere hören von selbst auf. Drum gibt es auch immer mehr Mod ´s, als eigentlich notwendig wären. Ist ganz normal.


    Ob die Mods ihre Arbeit vernachlässigen oder nicht, merkt man nicht am Grad der Teilnahme an Diskussionen, sondern daran, wie der Boardfriede gewahrt bleibt. Permanente Zankerei, geduldete persönliche Beleidigungen, Links zu illegalen Seiten die nicht gelöscht werden etc., das sind Zeichen für mangelhafte Modarbeit.


    Solange ein Board so relativ streßfrei bleibt, wie dieses hier, ist alles in Butter. Sei es durch die Selbstreinigungskräfte der User, durch stille Arbeit der Mods, oder ganz einfach, weil es wenig Streithansel gibt.


    Ein Problem bei allen Foren entsteht, wenn es wächst und die Zahl der User zunimmt.
    Anfangs ist man noch eine verschworene, recht kleine Gemeinschaft. Dann kommen immer mehr Neue hinzu. Nette Leute, Fachleute, Anfänger, Idioten. Die vielleicht hochprofessionelle Struktur gerät nach und nach in den Hintergrund und weicht allgemeiem BlaBla. Zum hunderdsten mal wird die gleiche dumme Frage gestellt, wir die gleiche dumme Antwort gegeben.


    Das aber gefällt den Altusern nicht. Die fühlen ihre gewohnte Umgebung, ihr kleines Reich, bedroht. Das Board wird langweiliger, oberflächlicher, niveauloser. In den Augen der Altbordis. In Tat und Wahrheit wird das Board nur breiter, ohne an tiefe zu verlieren. Aber jeder muss sich nun seine Rosinen rauspicken und bekommt die nicht mehr schön übersichtlich auf dem Tablett serviert.


    Das wieder führt früher oder später zur Palastrevolution. Ein Altuser bekommt aus irgendwelchen Gründen Stress mit einem Mod. Die Sache schaukelt sich hoch. Andere Altuser üben sich in Soldarität mit dem Betroffenen. Es geht nicht mehr um Recht oder Unrecht, sondern nur noch um Altuserclique gegen Mods.


    In der Folge fliegen einige Boardis aus dem Board oder verlassen es freiwillig. Üblicherweise gründen die dann ein eigenes Forum, welches aber meist nach kurzer Zeit verkümmert.


    Das ist dann das Zeichen für übriggebliebene, sich zu beklagen, dass verdiente und beliebte User aus dem Board vergrault werden.


    Dieses Forum steht größenmäßig genau an der Schwelle vom kleinen, elitären Fachforum, hin zur allgemeinen Plattform für jedermann.
    Die richtigen Probleme werden noch kommen, und dann sind Mod ´s und Administration wirklich gefordert.


    Da können sich die User auf den Kopf stellen, die Moderatoren hin- und herüberlegen, wie sie wollen. Das sind ganz normale Forenautomatismen die nicht beeinflußbar sind.


    So, nun hatte ich das alles geschrieben, aber nicht abgeschickt. Ich weiß nämlich auch, dass man sowas hundertmal erzählen und schreiben kann, aber es trotzdem nicht akzeptiert wird. Ist auch ein Forenautomatismus.


    Ich gehe also zurück ohne den Beitrag abzuspeichern und lese dort neue Beiträge, die während meines Schreibens erstellt wurden, und die genau das bestätigen was ich hier aufgeführt habe.


    Also F5, den Text ergänzt und trotzdem eingestellt. Unverbesserlicher Optimist eben. :)



    Ach so. Nö, ich hab nix mit dem Forum hier zu tun, bin ganz normaler User. Aber mir gefällt es hier. Und das was mir nicht gefällt, nehm ich nicht wirklich wahr oder reagiere nicht drauf.


    Würd gerne weiter ab und Fredys harmlose Zauseleien lesen, von seinen Ratschlägen profitieren, oder mal zurückzauseln. Gerne über lutines Sprüche griemeln. Melanies Hausschnecke bewundern und, und und...


    Kein Bild eines Knollenbätterpilzes und die damit verbundene Frage, ob das ein Steinpilz sei, kann mir das verderben.

    @ Steven


    Wenn Du in Google z.B. "Zeigerpflanzen für saure Böden" oder sowas in der Art eingibst, bekommst Du ratzfatz mehr Infos, als ich hier in stundenlanger Arbeit reinschreiben kann.


    Ich bleib mal beim Seidelbast ( von dem ich nicht weiß ob der überhaupt bei Euch vorkommt).


    Also, ich taper nicht nur zur Pilzzeit durch den Wald, sondern das ganze Jahr und fast jeden Tag. Und wenn es nur ein, zwei Stündchen sind. Und wenn es die Arbeit zulässt, bin ich auch schonmal 5 oder 6 Stunden unterwegs.


    Und ich lauf nicht einfach so im Wald rum, sondern ich bin immer auf der Suche. Nicht nur nach Pilzen, sondern nach allem was mir interessant erscheint. Und das ist schon fast wieder alles, was im Wald so vor sich geht. Seh ich irgendwas interessantes, will ich wissen was es ist, warum es da ist und was es macht, bzw. welche Funktion es erfüllt.


    Selbst bei geschlossener Schneedecke und klirrendem Frost gibt es immer was zu entdecken, und wenn es nur die Spuren der Waldbewohner sind, die sie im Schnee hinterlassen.


    Seh ich an einem Busch ein eingerolltes Blatt, will ich wissen, wer es eingerollt hat und ob er noch darin haust.


    Im Bachbett finde ich Steine, die der Bach mit sich gerissen hat. Auch die schau ich mir an, will wissen was das für Gestein ist und wo es herkommt.


    Nicht alles auf einmal, nicht jeden Tag, und nicht immer wird meine Neugier befriedigt.


    Nehmen wir den Seidelbast als Beispiel.


    Den hab ich vor mehr als 40 Jahren, noch als Kind, zum ersten mal im Wald bei meiner Oma entdeckt. Seidelbast ist keine Blume, sondern ein Gehölz. Und er blüht im März/April. Seine pinkvioletten Blüten sind in der noch schwach entwickelten Vegetation nicht zu übersehen. Hier ein Bild von diesem Jahr.


    8079305jjn.jpg


    Ich wollte wissen, was das für eine Pflanze ist und hab in der Elterlichen Büchersammlung gestöbert, Internet und Computer waren damals noch unbekannt. In irgendeinem Pflanzenbuch hab ich ihn dann gefunden. Aha, Seidelbast heißt die Pflanze. Wächst ausschließlich auf kalkhaltigem Boden. OK, Seidelbast und kalkhaltig abgespeichert. Nicht um später dort Pilze zu finden, die kalkhaltigen Boden brauchen, einfach so, ein Puzzelsteinchen des Waldes aufgenommen.


    Dann sind viele,viele Jahre vergangen. Pilze hab ich während der Zeit ausschließlich aus kulinarischen Gründen gesammelt. Nur in meiner direkten Umgebung. Champignon, Marone, Steinpilz und Pfifferling.
    Die üblichen halt. Unbekannte oder ncht eßbare Pilze hab ich zwar wahrgenommen, mir auch angeschaut und anhand von Büchern so manchen zu identifizieren versucht, aber eben oberflächlich, als Teil des Ganzen, nicht um speziell alles über Pilze zu erfahren.


    In den letzten Jahren hat sich mein Interesse nun auf die Pilze fokussiert. Zunächst um den Speiseplan zu erweitern, seit letztem Jahr aber auch und vorrangig auf die gesamte Pilzwelt bezogen.


    Und dabei helfen mir all die kleinen Mosaiksteinchen, die ich im Laufe der Zeit und aus völlig anderen Gründen, oder aus reinem Interesse, gesammelt habe.


    Totentrompeten will ich unbedingt finden. Sie sollen kalkhaltigen Boden brauchen. Ich weiß, dass es in meiner direkten Umgebung vorwiegend saure Böden gibt.
    Wo zum Teufel find ich jetzt kalkhaltigen Boden ?


    Klick, der Seidelbast, na klar.


    So hat eine Bobachtung die fast vierzig Jahre zurückliegt mir gezeigt, wo ich suchen muss.


    Totentrompeten hab ich da trotzdem nicht gefunden. Falsche Zeit, an den richtigen Stellen vorbeigelaufen, gibt vielleicht bei uns gar keine.
    Aber ich werd immer wieder mal dort vorbeischauen, werd sie vielleicht nir finden, oder Körbeweise, wenn ich zur richtigen Zeit am richtigen Platz bin. Wer weiß das schon.


    Was ich Dir veranschaulichen will ist, dass all die kleinen Puzzleteilchen im Wald vorhanden sind, zu jeder Jahreszeit und an jedem Ort.


    Du versuchst anhand von Büchern und Karten ganz bestimmte Puzzleteilchen zu finden, von denen Du gar nicht weißt, ob sie da wo Du suchst, vorhanden sind. Vielleicht gibt es bei Euch z.B. gar keinen Seidelbast, auch nich auf Kalkboden. Dann suchst Du vergebens.


    Andersrum wird ein Schuh draus.


    Geh in den Wald und sammel irgendwelche Puzzleteilchen die Dir interessant oder merkwürdig erscheinen. Und die versuchst Du dann anhand von Büchern, Internet oder Karten zu entschlüsseln. Je mehr Puzzleteilchen Du findest, verstehst, und zusammensetzt, um so klarer wird Dein Bild vom jeweiligen Waldgebiet.


    Über die Pilz stolperst du früher oder später ganz von alleine, wenn Du nur oft genug in den Wald gehst. Dann stehst Du vor eiem Pilz, schaust Dich um, registrierst die Dir bekannten Puzzleteilchen und legst Die auf andere Stellen um, wo sie auch passen. Und dann hast Du einen Anhaltspunkt, wo Du die Chance hast, weitere Pilze dieser Art zu finden.


    Puh, besser kann ich es Dir nicht erklären. Liest sich vielleicht kompliziert und aufwändig, bedeutet aber im Prinzip nix anderes als: "Raus in den Wald und Augen auf". ;)

    Genieße die Erkundung und das Erfahren des Waldes, indem Du seinen Zeichen und seiner Beschaffenheit Deine persönlichen Anstrengungen widmest! Deine Belohnungen werden um ein Vielfaches größer sein, als Du sie im Moment erwartest!


    Gruß, Fredy


    Moin Fredy,


    genau das habe ich versucht zum Ausdruck zu bringen.

    Wenn Schnecken von der Natur zum menschlichen Verzehr vorgesehen wären, hätten sie vier Beine, Kringelschwanz und würden Schwein heißen.


    Melanie, ist das die zahme Hausschnecke ?:)

    Hab ihn !:)


    Die dunkle Seite hat gewonnen, schwarz ist er geworden wo ich ihn gestern angekratzt und angefasst habe.


    So ne lahme Ente, hätte sich ja mit dem Schwarzwerden auch etwas beeilen können.


    Aussporen muss er trotzdem. Trotz wildschweinmäßigem nachbuddeln an der Wuchsstelle keinerlei Holzsubstrat, nur Nadeln und Humus. Keine schwarzen Finger, oder dauert das auch bis morgen ??:D


    Die Zeichen deuten also auf M. giganteus.


    Dank Euch allen für die rege und amüsante Teilnahme. Wer sagt denn, dass Bestimmungsfragen langweilig und bierernst sein müssen.:thumbup:



    Abschlußbericht folgt.

    Hallo Steven,


    Klasse, wie Du Dich da reinbeißt.:thumbup:


    Du musst jetzt noch lernen, Deinen Wissensdurst in die richtigen Bahnen zu lenken.


    Man kann, wie Du das versuchst, anhand von theoretischen Informationen versuchen, geeignete Pilzstandplätze zu finden. Das ist allerdings ein Ansatz, der auch schnell zu Frust führen kann.


    Besser ist es am Anfang, Pilze zu erwandern und bei Funden die Umgebung genau zu betrachten und diese Beobachtungen mit Kartenmaterial und Hintergrundinformationen abzugleichen.


    Will sagen:


    Geologische Katen zeigen Gesteinsformationen. Die sind nicht wie auf den Karten scharf abgegrenzt und überlagern sich zudem teilweise.
    Molassebecken sind sedimentären oder glazialen Ursprungs. Glaziale Ablagerungen sind ein Gemisch aus allem, was Gletscher im Laufe der Zeit so mit sich geführt haben und eher als sauer bis neutral zu bezeichnen. Sedimentäre Ablagerungen können bei hohem Silikatanteil ebenfalls sauer bis neutral sein, aber auch sehr basisch. Und selbst in einem extrem sauren Bereich können sich sog. Kalkmulden bilden, die dann lokal begrenzt sehr basisch sind.
    Last not least ist die Dicke und Beschaffenheit der darüberliegenden Erd- und Humusschicht auch noch mit einzukalkulieren.


    Besser als geologische Karten ist das Studium der Flora. Es gibt fast überall sog. Zeigerpflanzen die eher sauren oder eher basischen Boden anzeigen. Die zeigen Dir genau die lokale Beschaffenheit des Bodens in dem sich das Myzel entwickelt, und sind über einen wesentlich längeren Jahreszeitraum zu finden, als die Pilze. So ist z.B. der Seidelbast (Daphne mezereum) bei uns ein sicherer Anzeiger für kalkreichen Boden. Der Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) weist auf sauren Boden hin. Über Zeigerpflanzen findest Du im Netz sicher jede Menge Infos. Das ist leichter und sicherer als geologischen Formationen nachzulaufen, die Du in den allermeisten Fällen gar nicht sehen kannst.


    Hinzu kommt, dass Dir all die Infos über Geologie, Zeigerpflanzen, Hanglage etc überhaupt nichts nutzen, wenn Du zur falschen Zeit am richtigen Ort bist. Der heute pilzfreie Wald kann eine Woche später mit Pilzen übersät sein.


    Trotzdem finde ich es Klasse, dass Du eben nicht nur durch Versuch und Irrtum an die Sache herangehst. Früher oder später wird sich da der Erfolg einstellen. Und er hat sich ja schon eingestellt, wie man aus Deinen Funden sehen kann.


    Was den Netzstieligen Hexenröhrling angeht, da teilen sich halt die Meinungen. Die Pilzkontrolle geht da vermutlich und verständlicherweise den absolut sicheren Weg.

    Nun ja, das Myzel ist ja vorhanden. Unter geeigneten Bedingungen kann da theoretisch noch was kommen.


    Meine Beobachtungen sagen jedoch, dass wenn ausschließlich überalterte Fruchtkörper vorhanden sind, eher selten nochmal junge nachkommen.


    Sicherheit gibts nur durch Kontrolle. ;)

    Du, zum Thema Röstpilze kann ich Dir nicht helfen:D


    Kann man mit den schwarzen schreiben ?:)


    Nee, im ernst, da wird wohl nur eine Geschmacksprobe helfen.Leg mal einen für ne halbe Stunde ins Wasser und probier mal.


    Vielleicht hast Du ja auch eine neue kulinarische Besonderheit erfunden.;)

    Fredy, einbringen in die Kartierung ist selbstverständlich, macht mein Pilzsachverständiger. Voriges Jahr hatten wir in "meinem" Revier fast 20 Erstfunde oder Bestätigungen von uralten, extrem seltenen oder Einmalfunden (die meisten im Bereich "winzig" bis " mit bloßem Auge kaum zu sehen").


    Dabei bin ich stets der lernende " Habitatscout" und er zeigt mir, was da wächst.


    Macht irre Spass.


    Proviant und Wasser brauch ich nicht. Kann im Bergischen Dschungel prima überleben, weil ich weiß, wo die nächste Frittenbude steht.:D


    @ Melanie


    Kein Grund für ein gesenktes Haupt. Dein Naturverständnis ist weitaus größer, als das der meisten "Waldspaziergänger". Das wird schon.


    Wird die schwarze Seite des Riesen-Porlings enthüllt oder entdecken wir warum dieser Landstrich 'Bergisches Land' genannt wird ?


    Nicht der dunklen Seite der Pilzmacht Du verfallen sollst. Mit Versprechungen und großen Funden sie Dich in den Wald lockt, doch nur mit Zecken Du belohnt werden wirst.
    ( Zitat Champi wan gnong, Krieg der Pilze)


    :):):)


    Warum unsere Gegend Bergisches Land heißt, kannst Du bei einer Pilzwanderung dort sehr leicht ( nein, eher mühsam) erfassen:D


    Und jetzt hab ich Blut geleckt, der Bursche wird identifiziert. Der kommt mit nach Hause und wird seiner Sporen beraubt. Die kriegt dann mein Pilzsachverständiger, der kann sowas.


    Und wenn das tatsächlich ein Bergporling sein sollte, flippt der sowieso aus. :)

    Hallo Fredy,


    danke für die ausführliche Stellungnahme und die Mühe, die Du Dir gemacht hast.


    Der Fundpunkt liegt auf einer Höhe von 250m ü.NN.


    Wi schwierig, ja manchmal unmöglich, eine genaue Substratbschreibung ist, zeigt dieses Beispiel.


    Der Pilz wuchs in einem " Dreiländereck", an der äußersten Ecke einer Fichtenschonung (Alter etwa 10-12 Jahre), direkt unter der letzten jungen Randfichte. Der Fichtenbestand wird besäumt von einem Laubmischwald mit ebenfalls jüngeren Beständen von Rotbuche, Hainbuche, Eiche, Birke und vereinzelt Esche, auf der einen, und einem Altfichtenbestand auf der anderen Seite.


    Die Fichtenschonung wurde auf einem Kahlschlag eines Teils des ehemaligen Laubmischwaldes angepflanzt und ist durchsetzt mit alten Stubben des ehemaligen Bewuchses. Die einzige Baumart die ich wohl ausschließen kann, ist die Weißtanne, die bei uns nur äußerst selten vorkommt und in der Umgebung des Fundortes nicht zu beobachten ist.


    Wie schon beschrieben, wuchs der Pilz unittelbar auf dem Erdboden, ohne sichtbares Holzsubstrat. Auch befand sich kein Baumstumpf in unmittelbarer Nähe (Radius etwa 2m).


    ( Melanie, hab gesehen dass Du zwischendurch gepostet hast. Da waren schon die oben genannten Bäume in einem Radius von etwa 25m:) Es fällt mir etwas leichter mich an den Bestand zu erinnern, weil ich die Stelle schon mehrfach besucht habe, dort fündig wurde, und mir dabei auch immer den Baumbestand ansehe und merke. Sowas wird automatisch abgespeichert, um ähnliche Standplätze in anderen Gegenden zu finden)


    An der Wuchsstelle und auch am Myzel waren keinerlei Substratreste zu sehen, die auf Holz hindeuten. Weder rötliche Reste, die auf Nadelholz hindeuten, noch schwarze oder gelblich/cremefarbene, die auf Laubholz hindeuten. Der Pilz war max. 5 cm tief verwurzelt und ließ sich sehr leicht lösen.


    Eine Verfärbung lies sich weder bei Druck, noch bei Abkratzen mit dem Messer feststellen. Allerdings hat die ganze Prozedur auch nur gut 5 Minuten gedauert. Möglich, dass die Reaktion erst später erfolgte.


    Die von mir erwähnten dunklen Stellen können alte Druckbeschädigungen bzw Wachstumsbehinderungen ( Pilz "schrammt" beim wachsen an einem Ästchen vorbei etc. ) oder natürliche Verfärbungen gewesen sein.


    Ich werde den Pilz wohl nochmal besuchen müssen um eine späte Schwarzfärbung zu prüfen und die Poren im Sinne des Wortes " unter die Lupe " zu nehmen. Auch werde ich am Wuchsort mal nachgraben um eventuelle Holzreste zu finden.


    Ich werde mich dazu nochmal melden. Bis dahin nochmals Danke für die Hilfen.