Beiträge von Rada

    Nachdem mich Melanie und Björn bei der letzten Pilztour in puncto Becherlinge ziemlich alt haben aussehen lassen, bin ich heute mal alleine über die Erde gekrochen. Natürlich an anderer Stelle.
    Die Fotos sind nicht so dolle, aber vielleicht gut genug um Björn wieder ein bisschen "anzufixen". :D


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    Die obersten auf Holz, die anderen auf Erde.

    Das mit dem Verputzen lass mal lieber schön bleiben. Der Pilz ist schon älter, und liegt nun schon einen Tag herum. Da kann man sich schnell eine Eiweißvergiftung zuziehen.


    Davon ab bekommst Du hier keine Essensfreigabe. Die Bestimmung anhand von Bildern, und Deine sind nicht grade die Aussagekräftigsten, ist immer mit einer Unsicherheit behaftet.
    Wenn Du noch mehr von diesen Pilzen hast, geh damit zu Deiner Pilzberatungsstelle, dann erst bist Du auf der sicheren Seite.

    Ich denke die meisten negativen Berichte über große Semmelstoppler liegen daran, dass derjenige entweder überalterte Exemplare von f. rufescens gesammelt hat, oder dass die Stoppel nicht entfernt wurden.


    Die nächste Exkurson ist am Samstag, wenns Dir nicht zu weit ist....

    Was spricht gegen den Graue Wulstling (Amanita excelsa), ich meine damit, dass wenn man ihn sicher bestimmt hat, warum soll man den dann nicht mitnehmen? Und ja: Ds ist einer, den ungeübte und ungenaue Pilzsammler mit den 2 obengenannten verwechseln könnten ...
    LG


    Der graue Wulstling scheidet bei mir aus, weil ich ihn für nicht besonders schmackhaft halte. ;)

    das mit dem rötlichen bis ockerbraunen farbton der kappe kann ich so nicht bestätigen, ich hab auch schon beige und graubraune oder hellfleischfarbene exemplare gefunden, in letzter zeit auch öfter mal eher graubraune.


    Jo, beige, graubraun, fleischfarben laüft bei mir unter "von rötlich bis ockerbraun";)


    Wichtig ist, rein graue auszusortieren.

    Im Backofen bei 50 Grad und leicht geöffneter Türe ca. 2 Stunden vortrocknen und dann auf Küchenpapier an einem trockenen Ort zwei bis 3 Tage durchtrocknen lassen.
    Erschreck nicht, die verlieren gewaltig an Mase, gewinnen aber an Aroma.

    Geruch muffig ??:) Ich finde, die riechen angenehm.


    Bin auch der Meinung, dass die Bilder Trompetenpfifferlinge zeigen.
    Denk dran, der Stielist hohl und bietet durch den Hut Zugang für Dreck und Untermieter. Immer schön der Länge nach aufschneiden, wenn Du keine " Zusatzstoffe" magst. :D

    Könnt ihr mir noch ein paar Tipps zu dessen Bestimmung geben ?
    Gibt es außer dem Pantherpilz noch einen Ähnlichen ?


    Ich mach das so.


    Die Hutfarbe muss einen rötlichen bis ockerbraunen Farbton haben. Rein graue Pilze scheiden aus.
    Die Velumenreste auf der Hutoberseite dürfen nicht reinweiß sein.
    Die Manschette muss gerieft sein, der Hutrand glatt. Beim Pantherpilz ist es genau andersrum. Auch bei noch geschlossenen Exemplaren ist das nach dem Ablösen zu erkennen.
    Fraßstellen, Madengänge und sonstige ältere Verletzungen müssen rosa bis rotbraun sein. Frischer Schnitt ist weiß, verfärbt sich nach einiger Zeit aber auch langsam.


    Stimmen diese Merkmale, gilt er für mich als Perlpilz. Stimmt eins davon nicht, bleibt er im Wald. Das betrachten der Knolle ist ebenfalls ein gutes Merkmal, bedingt aber dass man 1.) den Pilz vollständig bergen kann (was nicht immer gelingt) 2.) dass man den Unterschied schonmal in Natura gesehen hat, denn ansonsten gibts Zweifel was denn nun was ist.

    Sind die schwarzhütigen Steinpilze so rar, das sie sogar geschützt sind, und man sie lieber
    im Wald stehen lassen sollte?


    Gruß Iane


    Hallo Iane,


    das ist moralisch ein strittiges Thema. Man zerstört einen Apfelbaum nicht, wenn man die Äpfel pflückt. Allerdings entnimmt man mit dem Apfel auch die Kerne, die u.U. zu einem neuen Baum werden. Das allerdings auch nur, wenn die Kerne ein geeignetes Biotop finden um auszutreiben.


    Ähnlich kann man das mit Pilzen und Sporen bewerten.


    Seltene Pilze aus Unkenntnis oder zur Bestimmung mitzunehmen ist sicher kein Verbrechen.:)
    Wenn mans weiß...na, ich bin zufriedener eine seltene Art im Wald stehen zu wissen, als in der Pfanne brutzelnd.


    Ah ja?


    Ich nehme an, Du hast schonmal Amanita pantherina in natura gesehen? Oder doch wohl eher nicht. Vergrößere das Bild, helle es etwas auf und betrachte den Hutrand. Die typische Streifung des Hutrandes von A.pantherina ist nicht zu erkennen.


    Amanita rubescens ist im frischen Anschnitt rein weiß.
    Die rosafärbung sieht man nur bei Madenbefall und/oder älteren Beschädigungen, bzw. einige Zeit nach dem Schnitt. Zudem bewundere ich, dass Du bei einem nicht geernteten Pilz einen Anschnitt erkennst.
    Was die Hutfarbe angeht, kann A.rubescens so ziemlich alle Farbtöne von hellorange bis dunkelbraun haben. Das kommt ganz auf den Standort und die Feuchtigkeit an.


    Wo wir grade vom essen reden ( denn bei den zu bestimmenden Arten ist da keine Rede von) dürfte das gefährlichste zu Essen vorbereitete hier, die gammeligen Filzröhrlinge auf Deinem Foto sein. Nicht weit weg von einer Eiweißvergiftung.


    Dass Du Nr.1 als hochgiftig bezeichnest, könnte man unter Verwendung des Zusatzes "möglicherweise" noch auf die Verwechslungsmöglichkeit mit dem Gifthäubling verstehen.
    Wenn Du alle anderen in Zweifel ziehst, erwarten wir allerdings auch die Deiner Ansicht nach korrekte Bestimmung.


    Nachtrag: Was ´n das graue in der Bildmitte ? Nebelkappen ?

    Hallo Daggi,


    auch von mir Glückwunsch zum Erstfund.


    Ich hab letztes Jahr meine erste Glucke gefunden, leider schon viel zu alt. Jetzt latsche ich mindestens einmal pro Woche zu dieser Kiefer, bisher erfolglos. :(

    Eine Frustpilzwanderung war ´s. Ohne große Erwartung. Trotzdem, oder grade deswegen, wurde ich reich belohnt.


    Oudemansiella mucida


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    Pseudocraterellus sinuosus


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    Mutinus caninus


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    Cantharellus tubaeformis


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    Nochmal C. tubaeformis. Diesmal als Höhlenbewohner und einem Täubling als Wächter.


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    Drei auf einen Streich.


    Hydnum repandum var. rufescens
    Lactarius detterimus
    Leotia lubrica


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    Und einfach zum schauen.


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    Und schließlich noch ein Verbündeter im Kampf gegen die Schnecken;)


    Carabus problematicus ein Laufkäfer und großer Räuber.


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    Vorwort:


    Bilderserien von Ausflügen, so nennt sich dieses Unterforum. Bilder werdet Ihr zunächst (bis auf eins) vermissen. Das liegt einfach daran, dass Björn die Fotografier- und Bestimmungsarbeit leistet, während ich das Schreiben übernommen habe.
    Die Bilder werden von Björn nachgereicht.


    Also dann.


    Gestern Morgen trafen sich Björn, Melanie, Heinz-Hermann (Gott, mein Namensgedächtnis schleudert. Bitte um nachsichtige Korrektur falls nötig) und ich zur Vorbesprechung der Exkursion bei mir im Bergischen Land.


    Da es im eigentlichen Ziel, dem Kalkbuchenwald, zur Zeit eher weniger zu finden gibt beschlossen wir, das Ziel zu ändern und ein kleines Tal in meiner Nähe aufzusuchen.
    Immerhin hatte ich Melanie vollmundig eine schöne Pilzmahlzeit versprochen, und Björn interessante, eher wissenschaftliche –žKleinheiten–œ.
    In diesem Tal versprach ich mir die beste Möglichkeit, beiden gerecht zu werden.


    Wie stiegen über einen Buchenhang in das Tal ein und trafen bald auf ein Stück –žUrwald–œ.
    Hier hat der Mensch auf ein paar hundert Quadratmetern die Finger aus den Beständen gelassen und so fand sich hier massenhaft Totholz in Form umgestürzter oder stehend abgestorbener Buchen. Ein richtiges, kleines Märchenland. Und Pilzreich natürlich.
    So fnden wir hier Porlinge, Trameten, Hörnlinge, Seitlinge und Gallertpilze unterschiedlicher Art.


    Das lokale Highlight fand Melanie in einem sehr kleinen, weißen Pilz der auf Moos wächst. Ich weiß nicht mehr den Namen, den wird Björn nachliefern. Jedenfalls hielt und Melanie plötzlich einen abgebrochenen, bemoosten Ast unter die Nase und entfacht damit sofort Björns gesteigertes Interesse. Warum sie sich ausgerechnet diesen, unter hunderten anderen liegenden Ästen, vornahm, weiß der sprichwörtliche Geier.
    Doch wir sollten bald lernen, dass die Kombination –žgutes Auge–œ und –žweibliche Intuition–œ ein Garant für hervorragende Funde sein sollte.


    Schließlich verließen wir den Urwald und gelangten in den –žordentlichen–œ Deutschen Wald. Doch auch dort sollten wir erfolgreich sein.


    Wir fanden Maronen, Filzröhrlinge, Trompetenpfifferlinge, Graue Wulstlinge, diverse Milchlinge, Cortinarien, den gelben Knollenblätterpilz und vieles andere.


    Nun mussten wir dem Wanderweg ein Stück folgen und drückten unsere Nasen in das Moos und die Erde der Wegböschung. Becherlinge wollten wir finden.
    Nun, Melanie machte uns auf winzige weiße Becherlinge aufmerksam, die Björn in Verzückung geraten ließen. Seit vielen Jahren suchte er diese Art und nun hatten wir sie gefunden. Kurz darauf gelang uns ein Fund von Buchenschleimrüblingen, die sich Quallenähnlich an einen morschen Buchenstamm schmiegten. Für Melanie und mich erneut ein persönlicher Erstfund.


    Vorbei an einer Gruppe Safranschirmlinge ging es in Richtung eines mit Lärchen bewachsenen Stückes. Erwartungsgemäß leuchteten uns schon von weitem die goldgelben Kappen der Lärchenröhrlinge entgegen. Ihre Anziehungskraft war für mich so groß, dass ich prompt an wahrhaft gigantischen Becherlingen vorbeilatschte, die man eigentlich nicht übersehen konnte. Ich kann so was, aber zum Glück pfiffen Björn und Melanie mich zurück.
    Dann aber hin zu den Lärchenröhrlingen. Für die Küche waren die meisten schon zu groß. Viel zu groß. Einige erreichten fast Steinpilzformat in der Hutgröße. Beeindruckend.


    Am Rande des Lärchenwalds stand dann ein Pilz, mit dem ich gar nix anfangen konnte, und dessen Namen ich natürlich prompt wieder vergessen habe. Er hatte eine ellenlange Wurzel und war von stattlicher Gestalt. Diese Art war für uns alle ein persönlicher Erstfund. Björn wird ´s richten.


    Auf dem weiteren Weg durch hohe Fichten fanden wir einige Röhrlinge und zu meinem persönlichem Leidwesen auch die ersten Hallimasch der zweiten Generation. Ein überdeutliches Zeichen, dass der Höhepunkt der Speisepilzsaison überschritten ist.


    Melanie streifte etwas abseits und rief uns plötzlich zu sich. Sie hatte zwei dunkle, recht unscheinbare Pilze gefunden die Björn wieder mal faszinierten. Irgendwelche Wurzelrüblinge, und natürlich ist mir der Name wieder entfallen, aber wohl ziemlich selten.
    Es folgte eine weitere (von unzähligen) Fotoszessions durch Björn.


    Wir wechselten die Talseite und ich musste zu meinem Leidwesen feststellen, dass dort Harvester und schwere Maschinen den Wald und den Weg zu Klump fuhren. Kommerz geht leider vor Natur, der Mensch wird es nie lernen.


    Dieses Gebiet ließen wir schnell hinter uns und gelangten an einen steilen, nein sehr steilen, Hang. Dort wusste ich viele Semmelstoppelpilze, die die Garanten für mein Versprechen einer guten Pilzmahlzeit an Melanie sein sollten.
    Nun, ich konnte dieses Versprechen halten und recht schnell füllten sich die Körbe mit festen, großen Semmelstoppelpilzen.


    Und nun, ein Bild, ein Bild.


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    Vorbei an einer Gruppe skurril gewachsener, weißer Büschelraslinge, ging es dann zum Auto.
    Gute vier Stunden waren wir durch den Wald getapert und hatten schöne Funde gemacht.


    Heinz Hermann(?) musste uns ob anderer Verpflichtungen verlassen und wir drei überlegten, ob wir nicht doch noch in den Kalkbuchenwald fahren sollten. Immerhin hatte ich dort bei der Vorbegehung diese blau-violetten Becherlinge entdeckt, die für Björn die gleiche Wirkung haben, wie Honig auf einen Bären.


    Die Entscheidung fiel schnell und so machten wir uns auf den Weg.


    Dort angekommen, wir waren kaum aus dem Auto gestiegen, fand Melanie (wer denn sonst) die ersten roten Becherlinge, direkt auf dem Weg.
    Was dann folgen sollte, war ein mykologisches Feuerwerk. Becherlinge über Becherlinge. Rote, graue, weiße, blau-violette, graue, brauen, bewimperte, glatte, ach–¦jede Menge halt.


    Björn kam aus dem fotografieren und Probensammeln nicht mehr raus. Und während er die einen noch untersuchte, hatte Melanie schon die nächsten gefunden. Ich stand irgendwo verdattert dazwischen. Wat nu ? Kucken was Melanie schon wieder entdeckt hat? Schauen, was Björn grad macht? Selber welche suchen? Ja wie denn ??


    Ich beschloss, auf joviale Art den Weg vorzugeben ( in einem Hohlweg nicht wirklich ein Problem) und ab und an auf etwas zu verweisen, was Melanie schon längst vorher entdeckt hatte. Ab und zu kamen auch Spaziergänger vorbei und warfen den über die Erde kriechenden und Dreck fotografierenden Typen seltsame Blicke zu. Da muss man drüber stehen. Eine Familie zeigte sich jedoch recht interessiert und ließ sich auch gerne etwas erklären.


    Ja nun, war es schon vorher ein absolut gelungener und befriedigender Ausflug, so erfuhr der Tag hier den krönenden Abschluss. Björn hat gefühlte 37000 Fotos gemacht und seine Probenschachtel wegen völliger Überfüllung schließen müssen.


    Es war einfach ein Klasse Tag und ein Klasse Team.


    Melanie (The Eye), Björn (The Professor) Ralf (The Scout)



    Und nun Melanie und Björn, seid Ihr an der Reihe. Her mit Bildern.;)



    Nachtrag:


    Den Bericht hatte ich heut vormittag schon geschrieben. Beim letzten Satz hat sich meine Internetverbindung verabschiedet und der ganze Erguß war fott. Vor lauter Frust bin ich dann nochmal in die Pilze. Das hat sich gelohnt. Aber dazu mehr in einem nächsten Bericht.

    Ich hatte schon den Bericht fertig. Beim letzten Satz hat sich meine Internetverbindung verabschiedet. Alles futsch.:cursing:


    Bin dann aus lauter Frust wieder in die Pilze.


    Jetzt muss ich zwei Berichte schreiben.:D


    Mach ich nachher.

    Hallo Peter,


    ich finds immer wieder gut wenn jemand, trotz vieler Pilze, noch ein Auge für die anderen Geheimnisse der Natur hat. Und dann auch noch weiß, um welche Raupe es sich handelt.;)


    Die Fotos sind sehr schön, aber bei dem Steinpilz komm ich doch ins grübeln.

    Schwierige Sache, bei der man erneut in die Wirren der Nomenklatur gerät.


    Der Pilz ist gelb, eindeutig.


    A. muscaria var. formosa ist auch gelb.


    Harte taxonomische Unterschiede zwischen roten und gelben Exemplaren scheint es tatsächlich nicht zu geben.


    Daraus ergeben sich folgende Überlegungen.


    Wenn es außer der Farbe keine harten Unterscheidungsmerkmale gibt, ist dann der Status var. überhaupt gerechtfertigt, oder müsste es korrekterweise eine forma sein?


    Wie auch immer, da es scheinbar keine harten Unterscheidungsmerkmale gibt, bleibt es eine Glaubenssache, denn eine Bestätigung oder ein Verwurf kann ja nur über solche, harten Merkmale erfolgen.


    Es ist aber auf jeden Fall ein wunderschöner Pilz und auch eine kleine Besonderheit, die ich sehr gerne auch einmal finden möchte.:)