Beiträge von Rada


    Sorry, im Mooseifer übersehen.


    Also es ist definitiv ansteckend, wenn man eine Ader für das ungewöhnliche, phantastische, winzige der Natur hat, das wohl nicht viele Menschen sehen, wohl weil sie dem keine Beachtung schenken.


    Und man entdeckt ja nicht nur Pilze, sondern allerhand Kleinzeug. Moose, Flechten, Insekten, alles mögliche halt.


    Suchen kann man das ganze Jahr über, außer bei Frost. Die Funddichte ist natürlich zwischen Frühjahr und dem ersten Frost am größten.


    Wie Sven dankenswerter Weise ergänzt hat, findet man auch an Hölzchen, Stöckchen und Stengeln kleine Schönheiten. Brennessel, Schilf, Goldrute, Farn, Rindenmulch im Blumenbeet, fast alles was in Zersetzung befindlich ist, bietet Lebensraum für Pilze. Ist ja deren Job.:)


    Ich hab grad mal im Blumenkasten meiner Frau nachgekuckt. Melanie hatte ja bei sich jede Menge Becherlinge darin entdeckt.
    Jo, auch in unseren Blumenkästen sind orange Becherlinge.:D

    Jetzt muss ich nochmal Dumm fragen.


    Ist das die Art, die wir an der Wegböschung gefunden haben, oder die an dem umgestürzten Baumstumpf?


    Auf dem Foto kann ich jedenfalls kein Moos aureichend zur Bestimmung finden. Bleibt also nur, nochmal hinzugehen und evtl. weitere Funde zu machen.


    Auf Bild13 sind ungefähr 5 verschiedene Moose. Hast doch Makroaufnahmen vom Fundort gemacht. Ich nehem an, da ist irgendwo auch das Moos zu sehen,um das es geht.
    Stell doch mal ein, ich schau mal was ich machen kann.

    Ganz abgesehen von den Bestimmungsangaben.


    Eine Verzehrfreigabe bekommst Du hier nicht.
    Viel zu gefährlich.
    Deine Frage " Kann man die essen" wird also in jedem Fall mit Nein beantwortet.


    Freigaben zum Essen bekommst Du nur bei einem Pilzsachverständigen in Deiner Nähe. Schau mal in Google nach.

    Keine Sorge.


    So wenig wie man vom bloßen Berühren schwanger werden kann, so wenig kann man sich durch berühren vergiften.:D


    Und selbst wenn man sich nach dem anfassen des Pilzes die Finger ausgiebig abschleckt, so reicht das sicher nicht um eine wirksame Dosis des Pilzgiftes aufzunehmen.

    Melanie, Björn und ich haben in den letzten Wochen ja ab und an über unsere Exkursionen in Sachen Kleinstpilze berichtet.


    Z.B. hier:


    http://www.pilzforum.eu/board/…-mountainbikehuegelpilzen


    http://www.pilzforum.eu/board/thema-pilzfestival


    Nun ist es sicher nicht jedermanns Sache mit der Nase über der Erde nach diesen Winzlingen zu suchen. Doch vielleicht hat der Eine oder Andere "Blut geleckt" und möchte auch gerne mal in die große Welt der kleinen Pilze eintauchen. Sei es aus purem Interesse, oder dass derjenige eine Kamera hat, mit der sich sehr gut Makros fotografieren lassen. Denn dafür ist diese verborgene Welt gradezu ideal.


    Vorweg gesagt, ich bin keinesfalls Experte für diese kleinen Pilze was das Bestimmen angeht. Und auch kein begnadeter Makrofotograf.
    Aber finden kann ich sie.:)


    Ich kann mir auch vorstellen, dass nicht wenige sich fragen, wie zum Teufel man in einem mehrere Quaratkilometer großen Waldgebiet Pilze von nur wenigen Millimetern Größe finden soll.
    Eigentlich ist es nichts anderes, als die Suche nach großen Pilzen.
    Auch dabei läuft man ja nicht planlos durch die Wälder, sondern sucht zunächst die " Hot spots", also Stellen, die vom Anschein her geeignet sind, dass man dort Pilze finden kann.


    Auch bei der Winzpilzsuche gilt das Augenmerk solchen "Hot spots".


    Der Größe der Objekte der Begierde angepasst, sind solche Stellen auch oft sehr klein, sicher aber sehr speziell.
    Aber, sie sind recht gut zu entdecken.


    Beste Möglichkeiten hat man an beschädigten Stellen. Also überall da, wo es zu mechanischen oder Erosionsbedingten Verletzungen der Oberfläche gekommen ist. Diese dürfen nur nicht zu frisch und natürlich nicht zu trocken sein. Es sind quasi "heilende" Verletzungen. Das sind Wegränder, Böschungen, Fahrspuren, Karrenwege, Umgestürzte Baumwurzeln und ähnliches. Es sollten sich schon Moose oder Algen gebildet haben, auch niedriger Krautbewuchs ist gut. Es muss halt zumindest hier und da ein wenig Erde zu sehen sein.
    Nicht geeignet sind ganz frische Verletzungen oder noch in der Erosion befindliche Stellen.


    Ach, ich nehme Euch einfach mal mit auf einen virtuellen Spaziergang und zeige Euch Stellen, wo es sich zu suchen lohnen kann.


    Gleich bei Eintritt in den Wald stoßen wir auf eine Zufahrt zu einer Wiese. Hier ist der Boden durch den gelegentlichen Fahrbetrieb von Landmaschinen verletzt.


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    Schaut man genau hin, sieht man neben frischen Spuren auch ältere, wo sich schon Kräuter und Moose angesiedelt haben. Da lohnt es sich, mal in die Knie zu gehen.


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    Ein Stück weiter war der Weg wohl zu schmal für den Trecker. Am Fuß der Böschung haben die Reifen Ihre Spuren hinterlassen. Auch dort kann man fündig werden.


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    An den Wurzeln umgestürzter Bäume finden sich oft noch Stellen, die vom Moos nicht vollständig bedeckt sind. Becherlingalarm!


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    Hier ist der Boden noch zu frisch erodiert, bzw. noch in der Erosion befindlich. Da gibt es kaum was zu holen.


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    Hier wurde in diesem Frühjahr die Böschung beim schleppen gefällter Bäume abrasiert und verfestigt. Noch ist das zu frisch, aber es ist ein idealer Hot spot für die kommenden Jahre.


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    Ideal ! Alte Treckerspur mit Moos und Kräutern bewachsen und hier und da schaut noch nackte Erde hervor.


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    Ein uralter Karrenweg. Sieht ja schon ziemlich zugewachsen aus.


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    Doch bei näherem Hinsehen sind auch hier noch freie Stellen zu finden.
    Da muss es was geben.


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    Auf dem Hauptweg angekommen schaut man rechts und links im Grenzbereich zwischen Weg und Randvegetation.


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    So sieht das da aus.


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    Die Böschung des Weges selber ist meist zu stark bewachsen. Doch gibt es Tritte ( von Pilzsammlern, die hier vom Weg abgeschweift sind?). Sieht aus wie ein Miniatursteinbruch. Und an den Steinbruchwänden, da kann man fündig werden. Hier fühlen sich z.B. Kastanienbraune Becherlinge wohl.
    Gesehen?


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    ELDORADO !


    Genau so muss es aussehen, dann sind die Chancen groß.


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    Eine "Treppe" in der zu stark bewachsenen Böschung. Da heißt es nachsehen.


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    Na also, ein "Treppenfund".


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    Und noch ein alter Karrenweg mit tief eingeschnittenen Fahrspuren.
    Auf die Knie !


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    Insbesondere die " Böschungen" in der Fahrspur sind interessant.


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    In dieser hier stehen hunderte von kleinen Stielbecherlingen. Grad jetzt macht der Akku des Fotoapparates schlapp. Naja, müsst Ihr Euch hat selber welche suchen.;)


    So, genug davon. Ich denke das reicht um Euch eine Vorstellung zu vermitteln, wo man suchen muss. Wir (meint Björn) werden Euch sicher in Zukunft noch mit einigen Bildern dieser kleinen Schönheiten belästigen.
    Vielleicht, wenn meine Kamera "abgeschrieben" ist, bekommen ich auch eine Makrotauglichere und kann die kleinen Winzlinge selber ablichten.


    Ach ja, folgendes solte man noch beachten.


    Wenn man nicht grade über die Sehschärfe eines Kondors verfügt, muss man runter auf die Knie. Zwar sieht man orangene, weiße und sehr große Exemplare auch mal aus dem Stand, aber bevor das passiert, ist man schon an einem Dutzend anderer, einzelner oder weniger augenscheinlicher, vorbeigelaufen. Bei der Kleinpilzsuche kommt Genauigkeit vor Strecke.
    Und weil man halt oft auf die Knie geht, sind Knieschoner (Baumarkt) eine sehr komfortable Sache.


    Kleinpilze sind keineswegs auf die hier vorgestellten Plätze begrenzt. Sie wachsen quasi überall. Ich wollte Euch hier jedoch die Stellen präsentieren, an denen die Fundwahrscheinlichkeit am höchsten ist. Auch wenn natürlich nicht an jeden noch so ideal erscheinenden Platz auch Pilze wachsen. Oder zumindest nicht grade zu der Zeit, wo wir die Nase an die Erde bringen.
    Wer aber einmal Blut geleckt hat, wird schon von selbst auf die Idee kommen, auch andere Stellen abzusuchen.


    Ganz toll wäre es, wenn denn der eine oder andere mal selbst auf die Suche geht, ein kleines Feedback zu erhalten.

    Außer trocknen wir es da wohl kaum etwas für den Hausgebrauch geben.
    Möglicherweise funktioniert auch das einlegen in Formalin.


    Ansonsten sieht das bei Objekten, die zum allergrößten Teil aus Wassser bestehen, eher düster aus.

    Man sollte die Sache von beiden Seiten betrachten.


    Auf der einen Seite haben wir (mit örtlichen Einschränkungen) selbstverständlich das Recht im Wald nach Pilzen zu suchen.


    Auf der anderen Seite möchte auch der Jäger seiner Leidenschaft nachkommen und/oder muss auch eine entsprechende Zahl von Hegeabschüssen erreichen.


    Bei permanenter Unruhe im Wald ist das sehr schwierig bis unmöglich.


    Wir müssen bedenken, dass nicht nur wir persönlich es sind, sondern mit uns hunderte andere die, nicht nur wegen der Pilze, den Wald von morgens bis abends durchstreifen. Und der Frust des Jägers gründet nicht in uns als Einzelperson, sondern in der Masse der Menschen die im Wald anzutreffen sind.


    Das ist in meiner Heimat nicht anders. Da ich direkt am Waldrand wohne und den Waldweg im Blick habe, sehe ich wieviele Leute täglich in den Wald streben. Beinahe jede halbe Stunde sehe ich jemanden hineingehen oder herauskommen. Und ich wohne in einem Dorf, nicht am Stadtrand.


    Ich bin sehr oft im Wald und somit auch Teil des "Problems". Und ich treffe des öfteren den hiesigen Jagdaufseher oder seltener den Pächter selbst.
    Ich hab aber ein sehr gutes Verhältnis mit beiden, auch wenn sie sich in Gesprächen immer wieder über andere Waldbesucher beschweren.


    Insbesondere stören sie natürlich freilaufende Hunde, auf die bei uns aber nicht geschossen wird. Sie haben Frust, weil die Apelle an die Hundebesitzer meist wirkungslos bleiben. Sie bitten die Leute, wenigstens am frühen morgen und am späten Nachmittag/abend den Wald zu meiden, oder dann zumindest nur die Hauptwege zu benutzen.
    Das ist genau das, was ich tue. Ich lasse mir das betreten des Waldes natürlich auch nicht verbieten,aber vor 9.00 Uhr morgens und nach 18 Uhr abends meide ich den Wald, bzw. halte mich auf den Wegen auf und vermeide Lichtungen und Wald-Wiesenränder. Werden die Tage kürzer, gehe ich nur noch um die Mittagszeit.


    Unsere Jäger haben an einigen solcher Stellen Hinweisschilder aufgestellt.
    " Wildruhezone. Bitte nicht betreten". Interessiert aber keinen, die meisten laufen da trotzdem rein, obwohl es ausreichend Alternativen gibt.


    Natürlich gibt es auch unter Jägern Klotzköppe, die den Wald für sich alleine haben wollen. Meist ist so ein Verhalten aber durch die schiere Zahl der Waldbesucher und die vielen unachtsamen Leute darunter, noch gefördert.


    Will sagen: Ja, wir haben das Recht den Wald zu betreten, aber auch wir, nein jeder Waldbesucher, sollte ein gewisses Maß an Rücksicht und Verständnis aufbrigen und sein Verhalten so gut es geht anpassen. Es geht ja auch nicht nur um die störungsfreie Jagd, sondern auch darum, dass die Tiere des Waldes wenigstens ein paar Stündchen möglichst ungestört bleiben.

    Ich bin ziemlich sicher, dass Du da später wieder Austernpilze finden kannst. Vielleicht zu einer anderen Zeit am Stumpf daneben. Musst halt immer wieder mal nachschauen.


    Die Sporen der Pilze erreichen de Stümpfe der Nachbarschaft jedenfalls garantiert auch von alleine. Ob sie da ein Myzelbilden ist ne andere Frge.

    Ich denke man kann die Geschichte mit dem erscheinen nach den ersten Frösten aus der Literatur entfernen und durch "Ganzjährig" ersetzen.


    Ich hab Austernpilze seit dem Frühjahr bereits x-mal an den unterschiedlichsten Orten gefunden. Eigentlich fast jeden Monat irgendwo.

    So, Kurzbericht von der heutigen Exkursion.


    Nachdem Björn noch im Sichtbereich meiner Nachbarschaft vor dem ersten Haufen Pferdeäpfel auf die Knie und in Vorbeugestellung gegangen ist, muss ich mir um meinen Ruf im Dorf keine Gedanken mehr machen.;)
    Ist ja voll normal, Pferdeäpfel anzubeten und zu fotografieren.:D


    Was er da allerdings gefunden hat, ist schon hochinteressant. Ihr werdet sehen, später.


    Der oben abgebildete, violette und von Björn lechzend erwartete Pilz ist tatsächlich Hygrocybe viola. Wir haben diese ultrahüpersuperseltene Art gleich an drei verschiedenen Stellen gefunden.
    Jetzt ist er gewöhnlich:D


    Nach mehreren Stunden Kriecherei haben wir mehrere Arten von Becherlingen gefunden. Auch da wird björn nach der endgültigen Bestimmung noch Bilder liefern.


    In der Fichtenschonung wars schon wieder rappeltrocken, die Funde nur noch ein Schatten der letzten Woche. Trotzdem konnten wir den Hautkopf mit den hübschen purpurfarbenen Lamellen noch finden.


    Interessanterweise waren einige Becherlinge nur als Einzelexemplar, bzw. zu zweit zu finden. Da war mehr als genau hinschauen angesagt.


    Sehr hübsch auch eine Invasion von Buchen-Schleimrüblingen an einer großen abgebrochenen Buche. Das gab Wahnsinnbilder. Kommen auch später.


    Alles in allem war es erneut ein hochinteressanter Ausflug mit vielen, aber nicht übermäßigen Funden.


    Nu bin ich platt. Die Kriecherei ist doch ziemlich anstrengend und gefühlte 2760 Kniebeugen tun ihr übriges. :D


    Soviel dazu erst mal.


    Hallo!


    ist ganz klar eine Fehlbestimmung von mir, für die ich mich eigentlich nur entschuldigen muss, denn selbst für einen Laien stellt dies eine unglaublich schwache Leistung (wenn man diese Bestimmung überhaupt als Leistung bezeichnen kann...) dar!


    Gar nicht. Irrtümer sind menschlich. Und wenn man so mit Irrtümern umgeht, wie Du hier oder Björn zuletzt beim wolligen Milchling, dann macht das nur sympathischer.
    Nicht zu verhehlen ist auch eine klitzekleine Schadenfreude. Irrtümer von Leuten die wesentlich besser in der Materie stecken als man selbst machen es leichter, selbstverzapften Unsinn zu ertragen.;)

    Sabine, sei froh dass Björn weit weg von Dir wohnt.;)


    Aus eigener Erfahrung: Diese Kleinpilzsucht ist extrem ansteckend und macht abhängig.


    Mittlerweile ist es sogar so weit, dass unsere ewig trödelnde und an jedem Hälmchen schnüffelnde Fußhupe extrem gelangweilt vor einer Traktorspur steht, in der sein Herrchen nach Winzpilzchen sucht.:D


    Zudem fragen sich die Nachbarn, wenn sie über den Gartenzaun schauen, wieso ich auf Knien um den Komposthaufen krieche.


    "Haste was verloren"


    "Ähhh, Öhhh, ja, mein Ehering ist weg, muss hier irgendwo liegen"


    " Aber den hast Du doch am Finger"


    " Was?. Och jo, tatsächlich, Muss ich grad reingegriffen haben ohne es zu merken. Ich such aber mal weiter, vielleicht find ich noch einen".


    :cool: