Beiträge von Rada

    Hallo Pilzgemeinde.


    Ich hab heute einen Holunderstamm entdeckt, der über und über mit Judasohr besetzt ist.


    Kann man die trocknen und lohnt sich das aus geschmacklicher Sicht?

    Danke für die netten Kommentare. Aber ohne Björn wär ich bestimmungsmäßig aufgeschmissen und mit Melanie machen die Exkursionen doppelten Spass und vieles würde uns entgehen.


    Ich werde in Zukunft versuchen, noch etwas mehr auf die Fundumstände einzugehen und würde mich freuen, wenn der Eine oder Andere so manchen Fund ebenfalls machen könnte.


    Octospora affinis ( vorbehaltlich der endgültigen Bestimmung) findet sich zur Zeit an jedem zweiten Holunderbusch, der mit dem Moos Orthotrichum affine besetzt ist. Hab sie grad bei mir zu Hause auch nochmal gefunden. Schaut einfach mal nach.

    Heute sind wir, Melanie, Björn und ich, endlich mal wieder gemeinsam auf Tour gewesen.


    Nach dem obligatorischen Frühstück und ausgedehntem Pilzgequatsche ging es daran, eines unserer Naturschutzgebiete zu inspizieren. Jetzt, wo endlich die Genehmigung dazu vorhanden ist, juckt es natürlich in die bisher verbotenen Bereiche vorzudringen.


    Wir fuhren zum Parkplatz an der Kirche und wollten von da aus ins Tal absteigen. Nach gut einem Kilometer Fußmarsch würden wir dann das Gebiet erreichen.


    Naja, für einen Kilometer braucht man schonmal 1 1/2 Stunden, aber nur, wenn ich die beiden richtig hetze.:)


    Bereits an der Kirchenmauer fand Björn die ersten Trompetenschnitzlinge, um keine 3 Meter weiter vor einer hübschen Reihe Anistrichterlinge auf die Knie zu gehen. Währenddessen entdeckte Melanie einige Korallen, die dort in der Wiese wuchsen. Während die beiden sich darum kümmerten, vertrieb ich mir die Zeit damit, "Stöckchen" zu suchen. Bald fand ich auch die ersten Kernpilze an einem Lindenast.


    Nun, nach kaum einer Viertelstunde hatten wir schon die ersten 10 Meter zum eigentlichen Ziel hinter uns gelassen. Es würde wohl schwierig sein, vor Einbruch der Dunkelheit im NSG zu sein.:D


    Wir rissen uns los und marschierten stramm die nächsten 50 Meter. Bis zu einem Holunderbusch. Der war gut mit dem Moos Ortotrichum besetzt, was Björn zum Anlass nahm, "mal eben" nach Becherlingen zu suchen.


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    Gleich am ersten Moosbüschel wurde er tatsächlich fündig. Vermutlich Octospora affinis. Winzige gelblich-rosafarbene Becherlinge saßen tief im Moos verborgen.


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    Kurz darauf fanden wir sie noch in weiteren Exemplaren. Makrofotos wird Björn die Tage nachliefern.


    Jedenfalls ein bombiger Start.


    Mit eiserner Disziplin ging es dann voran in Richtung NSG.
    Jau, Melanie hatte ja schon geschrieben, dass sie auch endlich mal Samtfußrüblinge finden wollte. Natürlich fand Melanie welche am Wegrand.
    Nun, wer Melanie kennt der weiß, dass sie nicht einfach so was findet. Nein, Melanie muss immer noch eins draufsetzen.:)
    Sie fand daher die Samtfüße an einem Stapel Fichtenholz. Gewöhnlich kann schließlich jeder.:D


    Weiter ging es, vorbei an gelben Zitterlingen und Kreiseldrüslingen, Björn fast vorbei an zahlreichen Rindenpilzen, von denen er hier einen pflückte und da einen begutachtete.
    Neben einigen anderen Ablenkungen gelangten wir dann endlich an den Zugang zum NSG. Dort lag ein großer Stapel Fichtenstämme, die reich mit allen möglichen Pilzobjekten besetzt waren.
    Ich war hin und weg vom zwar häufigen, aber wunderschön "tropfenden" Fichtenporling (Fomitopsis pinicola).



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    Ich weiß nicht, wieviele Fotos ich gemacht habe.:)


    Außerdem gab es noch wunderschöne Gemeine Violettporlinge (Trichaptum abietinum)


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    Sowie einige andere, die ich nicht mehr fotografiert habe. Hab mich an den Fichtenporlingen zu lange aufgehalten.:)


    So stiegen wir dann in den Sumpf. Schweres Gelände mit Gummistiefelsaugfaktor 2. Allerlei interessantes haben wir aufgesammelt. Meist Kern- und Rindenpilze über die zu berichten Björn vorbehalten bleibt.
    Für mich war das nächste Fotoobjekt eine schöne Gruppe Winterporlinge ( Polyporus brumalis)


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    Es folgte die hübsche Zinnoberrote Tramete ( Pycnoporus cinnabarinus) auf einer Buche sitzend.


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    Die Buche konnte wohl dem Sturm nicht standhalten und war an Stamm und Ästen reichlich zersplittert. Genau an diesen Splitterflächen, zwischen den einzelnen Holzsplittern saß massenhaft das Honiggelbe Haarbecherchen (Neodasyscypha cerina). Es ist interessant, dass dieser Pilz nur auf den kaum zersetzten, knochenharten Buchensplittern sitzt.


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    Gelbstielige Muschelseitlinge (Panellus serotinus) gab es natürlich auch wieder zu Hauf. Eigentlich hab ich mehr als genug Fotos davon, aber diese von einem alten Zunderschwamm überdachten Exemplare musste ich doch noch "mitnehmen".


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    Gleiches gilt für diesen exponiert wachsenden Birkenporling (Piptoporus betulinus)


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    Zum Abschluß kam uns dann noch (Omphalina grossula) vor die Linse. Ein kleines Schmankerl zum Abschluß.


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    Das ist noch längst nicht alles, was wir entdecken konnten. Björn und Melanie werden sicher auch noch Bilder beisteuern. Und Björn muss noch ne ganze Menge bestimmen.


    Es kommt also noch was nach.


    Unterm Strich war es wieder eine interessante und vor allem sehr angenehme Tour. Da passt einfach alles zusammen. :thumbup:

    Ich war heute auch wieder ein Stündchen unterwegs. Ohne Kamera, weil permanenter Nieselregen und ohnehin nix neues zu erwarten.
    Dumm gelaufen, natürlich war was interessantes zu sehen.
    Dann eben Bilder aus dem Arbeitszimmer.:)


    Die Röhrige Keule hatte ich zusammen mit Björn schon vor ein paar Wochen gefunden. Zur Anschauung(Foto Björn)


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    Beim letzten Ausflug hab ich dann ein unbekanntes Wesen gefunden, welches Björn als Macrotyphula fistulosa (f. contorta), als "Hungerform" der Röhrigen Keule, die statt auf Erde, auf Holz wächst, identifiziert hat. Heute hab ich sie nochmal gefunden, mit etwas frischeren Fruchtkörpern.


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    Der Winterporling Polyporus brumalis war mir dieses Jahr auch noch nicht begegnet.


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    Nicht neu, aber hübsch Blaugraues Spinnwebbecherchen Eriopezia caesia


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    Genau wie das Aschfahle Weichbecherchen Mollisia cinerea s.l.,noch rechtjunge Fruchtkörper.


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    Neu, oder verdrängt sind diese hier. Es ist nicht Bisporella citrina


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    Die "Großen" hab ich Euch ja schon in Teil 1 gezeigt.
    Natürlich hab ich auch " Stöckchen", sprich Kernpilze, gesammelt.


    Auch wenn ich dabei in Sachen Bestimmung völlig im Dunklen stehe, hab ich doch mal wieder mit dem Stereomikroskop und dem Präparierbesteck gewurschtelt. Immerhin sind ein paar halbwegs brauchbare Bilder dabei rausgekommen. Vielleicht interessiert es den Einen oder anderen.
    ( Oder stachelt dazu an, selbst mal nach Kernpilzen Ausschau zu halten);)


    Bild 1 zeigt die Perithecienmündungen der unter der Rinde verborgenen Fruchtkörper. In verschiedenen Anschnitten erkennt man die hier sicher noch intakten Perithecien. Bild 2 zeigt den Querschnitt. In Kombination mit Bild 4 erkennt man, dass die Perithecien ähnlich Weintrauben angeordnet sind. Die Sporen treten dann über die Perithecienmündungen, eine ist in Bild 4 im Längsschnitt zu erahnen, aus. Könnte sich um eine Eutypella sp. handeln ???.


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    Bild 5 zeigt einen Kernpilz, der grade eben die Rinde durchbricht.
    Entfernt man vorsichtig die Rinde, kommt der gesamte Fruchtkörper zum Vorschein (Bild6). Die kleinen schwarzen, glänzenden Punkte sind die Perithecienmündungen. Im Gegensatz zum vorherigen Pilz liegen die Perithecien hier nebeneinander auf einer Ebene. Im Längsschnitt schön zu sehen. (Bild7). Eine Eutypa sp. ???


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    Hier verrät nur ein kleiner Buckel in der Rinde (der helle Bereich auf Bild 8 ), dass da was drunter sein könnte. Entdeckt nur durch einen Überschnitt mit der Rasierklinge, wie im Hintergrund noch schemenhaft zu sehen.
    Nach dem Entfernen der Rinde kommt wieder der komplette Fruchtkörper zum Vorschein (Bild9). Im Längsschnitt (Bild10) erkennt man einen dünnen, dunklen Rand, eine Abgrenzung. Könnte sich demnach um eine Diaporthe sp. handeln. die aber wohl abgestorben ist.


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    Hier zeigen neben den Buckeln auch winzige schwarze Punkte (Perithecienmündungen) den Kernpilz an. Nach entfernen der Rinde und einem Querschnitt zeigen sich im Gegensatz zu den vorherigen Arten einzelne Perithecien. Da kann ich nu gar nix mit anfangen.


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    So, nun hab ich vermutlich wieder einiges an Blödsinn geschrieben. Seid mir nicht böse wenn ich Euch durch meine Art zu lernen "mißbrauche".
    Vielleicht ist Björn so nett, mal wieder Korrektur zu lesen.;)


    Nö. A. citrina fehlt mir noch. Vermutlich ganz einfach nicht wahrgenommen. Bin ja meist auf Becherlinge konditioniert.;)


    Aber Du hast den letzten Teil des Rätsels gelöst.
    A. rubescens ist richtig. Aber nicht wirklich ausgeblasst, sondern eher eine gelbliche Farbvariante.


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    So, jetzt kann mal ein anderer.
    Danke für ´s Mitmachen.

    Ich freue mich schon auf meine ersten Samtfüsschen! Ich habe nämlich schon eine Idee, wo ich sie hier finden könnte. Danke für die Hinweise!


    Wenn Du sie bis zum nächsten Ausflug bei uns nicht gefunden hast, dann bleibst Du ein bisschen länger und fährst mit, Björn zur Bahn zu bringen.
    Dann fahren wir keine 10 Meter dran vorbei, bzw, halten kurz an.;)
    [hr]

    Falsch. Der wurde von mir in einem Beitrag hier im Forum bestimmt, ich glaub gestern war das noch.


    Och, ok, dann warens nur 1059. :D:D


    Die beiden letzten sind mit Vorbehalt oder amtlich?

    Hmmm, ist ja doof.


    Musste den Beitrag teilen, weil zu viele Bilder. OK, Hab ich gemacht.
    Fehler gefunden will die korrigieren, geht aber nicht weil das System die beiden Beiträge doch zusammengelegt hat und bei einer Änderung nun sagt: Zu viele Grafiken.


    Auch jut, müsst ihr mit Fehlern leben.:)