Beiträge von Rada

    Ich staune immer noch, wie unterschiedlich gleiche Substrate sich entwickeln, obwohl sie gleichalt sind und nur wenige Meter voneinander entfernt lagen.


    Beim mir wachsen jetzt Cheilymenia sp. ansonsten tut sich nix.

    Der Hase war ´s und nicht das Kning.:)


    Einzelspuren sind zu 99% Hase, da Kaninchen immer in Gruppen leben.


    Der Angreifer war wohl ein Habicht, oder, wenn es Nacht war und es bei Euch Uhus gibt, ein solcher.


    Aber eine spannende Beobachtung, Glückwunsch.:thumbup:


    Bist Du dr Hasenspur mal nachgegangen ? Es ist nicht sicher, dass der Hase das überlebt hat.

    Hallo Melanie,


    die Bilder sind Klasse. :thumbup:


    Aber die Kälte hab ich satt. An Heiligabend von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr Schnee ist mehr als genug.


    Ich will Regen, warmen Regen.:)


    Hallo Ralf,


    es liegt mir fern, Deine heile Welt zu zerstören! :D
    Allerdings ist Chaetomium eine äußerst komplizierte Gattung und da sollten wir besonders kritisch schauen!


    Nix heile Welt zerstören. Ich bin ja froh, dass Du meine Funde kommentierst, wie soll ich sonst dahinter kommen?


    Danke auch für den Link, das Buch bestelle ich mir.:thumbup:


    Es ist nur schauderlich, wie verstreut das Wissen um die heimische Mykologie ist. Es fehlt unsagbar an einer zentralen Institution.

    Da kommt man schon hart an die Frustgrenze.


    Wenn neben einer Art, bei der alles zur Beschreibung passt - incl. des Substrats - noch eine weitere existiert, von der man nix weiß und zu der man auch keine Beschreibung hat oder findet, ist man als Noob ohne einen Nobi hoffnungslos aufgeschmissen. :(


    Zudem ich dann eben festgestellt habe, dass die Art offensichtlich immer noch nicht reif ist, weil reife Sporen ja braun sein sollen. An den bisherigen kann ich auch nach diversen Färbemaßnahmen überhaupt keinen Keimporus sehen, weder subapikal noch sonstwo.:)


    Die Hyphen sind jedenfalls eng septiert, wie auf Foto 6 zu sehen und bis 4 µm breit. Das hab ich schonmal nachgemessen.


    Jetzt warten wir auf braune Sporen.


    Watt heißt "subapikularer Keimporus". Ist der dann unterhalb des Sporenpols ? Also nicht zentriert, sondern irgendwie seitlich versetzt?


    Und wie und wo bilden sich die Chlamydosporen? Gemeinsam mit regulären Ascosporen? Irgendwo daneben, dazwischen, oder gibt es dann keine Ascosporen? Können oder müssen die sein?


    Mei Nobi, da hast Du Dir was angetan.:D


    Ah so, nach einer Beschreibung von C.murorum hab ich alles abgeklappert, was ich über Chaetomium habe. Fehlanzeige.
    Gibt es da irgendwo was zu lesen ?

    Hallo Peter,


    Rätsel ist immer gut.:)


    Was meinst Du aber?


    Die leicht rötliche Kugel ungefähr in der Bildmitte, oder die angeknabberte, innen gelbliche, am oberen Bildrand?

    Allerdings: In der Tüte mit den Holzstücken von letzten Samstag haben sich riesige Kernpilze gebildet. Ich denke, dass es sich hier jetzt tatsächlich um die Lentomitella handeln wird.


    Mehr dazu dann später.


    lg björn


    Läuft alles irgendwie gut zur Zeit, gelle. :)


    Hast du die eigentlich noch da, Ralf? Ich wäre an einer Untersuchung interessiert.


    Könnte es nicht auch sein, dass da damals nur überreife und bereits ausgefahrene Asci gemessen wurden, welche ja in etwa doppelt so lang wären wie bei Ralf angegeben (und somit tatsächlich um ~190 µm)?


    Ach Björn, was für eine Frage.:D


    Latürnich steht die auf der Fensterbank.:)


    Ich habe jedenfalls beim messen der Asci darauf geachtet, nur solche zu messen, in denen die Sporen noch kompakt zusammenliegen. Das mache ich eigentlich immer so, und komme sehr häufig auf geringere Werte, als in der Literatur angegeben, bzw. an die unteren angegeben Meßwerte. Darum halte ich diesen Wert auch für nicht so aussagekräftig, wie z.B. Form und Länge der Ascuswurzel.

    Hallo Peter,


    vielen Dank für Deine Mühe.


    Hast Du die Art schonmal gesehen, in natura oder Fotos ?


    Anders gefragt, bist Du so sicher, dass man diese Art in die Kartierung aufnehmen kann?


    Oder soll ich die zur Sicherheit doch mal in Ascofrance vorstellen?

    Trematosphaeria hydrela finde ich besonders spektakulär. Laut Literatur können deren Sporen bis 90 µm groß werden; die sieht man ja schon mit der Lupe.
    Wie groß waren die von Euch gemessenen?


    Mea culpa. :shy:


    Hier das Foto mit den Maßen. (Hab ich geschlabbert)[hr]








    selbst bei -10 Grad im Schnee Äste einzusammeln und zuhause nach Pilzen abzusuchen. Ist doch eigentlich total bescheuert oder? :D


    Gelinde ausgedrückt ja.


    Warte mal ab, was wir in den Vogelnestern finden.:D

    Danke für Eure netten Kommentare.


    Ich möchte aber nochmal klar herausstellen, dass all das ohne Björns Bestimmungs- und Fotokünste kaum zu machen wäre.


    Ich weiß nicht ob ich das schon in ausreichender Form gesagt habe:


    Danke Björn, für Deine Gesellschaft und die vielen, vielen Stunden, die Du am Mikroskop verbringst. :thumbup:

    Ein kleiner Bericht über semiaquatische Ascomyceten.


    Ralf Dahlheuser
    Björn Wergen



    Vorwort:


    Dieser Bericht erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruch. Er soll das Auge interessierter Sammler auf einen sehr speziellen Standort lenken in der Hoffnung, dass ihnen ähnlich schöne und interessante Funde gelingen und so mit der Zeit mehr Informationen über die Artenvielfalt dieses Habitats erfasst werden.


    Die hier vorgestellten Arten wachsen semiaquatisch, d.h. am und im Wasser lebend. Wir haben keine fundierte Kenntnis darüber, ob die erfassten Arten speziell auf den beschriebenen Standort beschränkt sind, oder auch an anderen dauernassen Standorten (z.b. Sümpfe,Moore) vorkommen.
    Auch diesbezüglich gibt es also noch viel zu untersuchen und zu entdecken.


    Einige der hier vorgestellten Arten sind für Nordrhein-Westfalen noch nicht beschrieben. Für manche ist der Status für Deutschland noch unklar.



    Aus der Not geboren


    Hoher, selbst Bäume und Büsche bedeckender Schnee und langer Frost haben mich Mitte Januar davon abgehalten, die üblichen Standorte nach Ascomyceten abzusuchen.
    Lange schon geisterten "aquatische" Arten in meinem Kopf und so wurde aus der Not eine Tugend und ich beschloss am nahen Bachlauf Ausschau zu halten. Große Erwartungen hatte ich nicht. Eigentlich war ich sogar sicher, nichts auf den Proben zu finden.


    Überraschung


    Die Überraschung war gewaltig. Nachdem die Substrate oberflächlich abgetrocknet waren, zeigten sich auf jedem einzelnen Stück Ascomyceten. Die Proben waren teilberindete Äste, Stücke von völlig vermoderten Stämmen und blanken Ästen, und sogar ein Stück einer alten Eichenbohle. Manches war sehr stark bemoost oder veralgt, anderes völlig blank.


    Nun ist mein Finderwille wesentlich besser ausgeprägt, als meine Bestimmungskünste und so informierte ich Björn über die Funde und musst ihn nicht zu einer gemeinsamen Exkursion überreden, zudem der Fundort sowieso zu dem Bereich gehört, den wir seit einiger Zeit gemeinsam kartieren.


    Dank Björn bekamen die meisten Funde dann auch einen Namen und als Zugabe Björns wundervolle Makro- und Mikrofotos der hier später vorgestellten Arten.


    Das Biotop


    Die Proben wurden einem Bachlauf im Bergischen Land bei Kürten, MTB 5009/122, gesammelt. Der Bach ist 0,5 bis 1m breit, die durchschnittliche Tiefe beträgt 10 bis 20 cm.
    Führende Baumart ist Alnus glutinosa, untergeordnet vermischt mit Salix. Im Bachbett finden sich natürlich abgestorbene Substrate aller Art, deren Identifikation sich oft auf die Unterscheidung Laubholz/Nadelholz beschränken muss, da der fortgeschrittene Zerfallprozess eine seriöse Bestimmung nicht zulässt.









    (Fotos R. Dahlheuser)



    Im Feld ist auf den im Bach liegenden Faulhölzern mit der Lupe nichts zu sehen. Alles glänzt nass und ist z.T. mit Sand, Dreck, Moos und Algen verunreinigt. Also bleibt nichts anderes übrig, als willkürlich ein paar Substrate einzupacken und mit nach Hause zu nehmen. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Proben wirklich schon länger im Wasser liegen, um "falsche" Arten erst kürzlich abgefallener und zufällig im Bach gelandeter Substrate auszuschließen. Dazu nimmt man nur Stücke mit, die irgendwie verkeilt oder halb im Schlamm eingesunken sind. Und die Stücke müssen Kontakt zum Wasser haben, zumindest ständig von Spritzwasser oder Wellenschlag benetzt sein, was bei niedrigen Wasserstand bedeutet, dass sie bei normalem oder hohen Wasserstand, zumindest temporär, vollständig von Wasser umschlossen sind. Grundsätzlich sind bereits stark vermoderte Substrate härteren (jüngeren) Hölzern vorzuziehen.





    Die Arten


    Die hier vorgestellten Arten wurden auf Substraten gefunden, die wir innerhalb einer halben Stunde in ca. 30 Minuten, eingesammelt haben. Ein Beleg, wie fundträchtig dieses Habitat sein kann.


    Annulusmagnus triseptatus
    Auf stark zersetzter Quercus.






    (Fotos B. Wergen)




    Ascitendus austriaca

    Auf stark zersetzter Quercus





    (Fotos B. Wergen)




    Capronia pleiospora
    Auf Quercus






    (Fotos B. Wergen)




    Capronia pulcherrima

    Stark zersetztes Laubholz




    (Fotos B. Wergen)




    Lentithecium aquaticum
    Auf Quercus und Picea




    (Fotos B. Wergen)



    Pseudohalonectria lutea
    Auf Quercus und Laubholz




    (Fotos B. Wergen)




    Trematosphaeria hydrela
    Auf Quercus und Laubholz





    (Fotos B. Wergen)


    [hr]




    Durella connivens
    Auf Picea





    (Fotos B. Wergen)



    Coenogonium pineti

    Auf Laubholz





    (Fotos B. Wergen)



    Poetschia cratincola

    Auf Laubholz






    (Fotos B. Wergen)



    Sporormiella sp.

    In Fraßgängen von Insektenlarven in! Laubholz






    (Fotos R. Dahlheuser)




    Phomatospora sp.
    Auf Eichenbohlen






    (Fotos R. Dahlheuser)




    Hinsichtlich der Sporormiella tappen wir noch völlig im dunkeln. Unter den bekannten coprophilen Sporormiella findet sich keine passende Art. Für Hinweise zur Bestimmung oder zu Literaturhinweisen holzbesiedelnder Sporormiella sind wir sehr dankbar.