Jawoll, ganz spontan hab ich heute alles stehen und liegen gelassen und bin ab in den Wald. Es war fast wie früher, im alten Pilzleben, als ich meine Zeit noch besser einteilen konnte und mit Björn, Melanie und/oder anderen Forenmitgliedern die Wälder des Bergischen Landes unsicher gemacht habe. Und darum, und auch um die Reihe der Pilzfestivals nicht abreißen zu lassen, will ich noch schnell im alten Jahr ein zweites Kapitel eröffnen. Auch wenn dieser Bericht weder an die Qualität, noch an die Quantität der bisherigen heranreicht. Aber ich war ja auch alleine.:)
In "meinem" Tal, in einer abgelegenen Ecke, wurden dieses Jahr einige alte Pappeln gefällt. Dort war ich schon lange nicht mehr. Höchste Zeit, sich die Gegend nochmal anzuschauen.
Gleich zu Beginn stoße ich zu meiner Freude auf eine große, frische Brandstelle. Noch ist da nix zu holen, aber spätestens im übernächsten Frühjahr wird das interessant.
Die frischen Pappelstümpfe haben auch noch nicht viel zu bieten, aber dazwischen stehen auch ein paar alte, modrige. Und, ich hatte die gar nicht mehr auf dem Radar, auch ein paar alte, große Fichtenstümpfe.
Und genau an diesen alten Fichtenstümpfen leuchten mir schon von weitem gelbgrünliche Tupfer entgegen. Was ´n das ??
Hingegangen und genau angeschaut. Ui, Überraschung.
Ganze Gruppen des Grüngelben Nabelings (Chrysomphalina grossula)



Natürlich von allen Seiten fotografiert. Ist ja schließlich ein Erstfund für "mein Tal". Als ich zwei Exemplare auf den Stubben gelegt und mit der Kamera anvisiert habe, sehe ich auf dem Display, im Hintergrund, etwas längliches, oranges.
Noch ein Erstfund hier, die Puppen-Kernkeule (Cordyceps militaris). Aus dem Finalmorschen Stubben kann ich sie diesmal sogar mit "Opfer", eine Schmetterlingspuppe, bergen. Auch wenn diese schon so überwachsen ist, dass man sie kaum noch erkennen kann.





Auf einem der frischeren Pappelstubben regt sich auch schon was. Ein Baby- Violetter Knorpelschichtpilz (Chondrostereum purpureum). Erstaunlich, wie schnell manche Pilze ihren Lebensraum erobern.

Randlich des Einschlages, an einem im Gebüsch hängenden Ästchen, präsentieren sich Fächerförmige Stummelfüßchen (Crepidotus cesatii). Zwar nicht selten, aber immer wieder hübsch.


Rindenpilze finden sich überall und in allen Formen. Zu kompliziert für meine bescheidenen Bestimmungskünste. Aber den hier, den Ablösenden Rindenpilz (Cylindrobasidium evolvens), den kenne ich inzwischen.



Diesen hier, oder ist es gar ein Porling, hingegen nicht. Obwohl, gesehen hab ich den wohl auch schonmal.

An Pappeln hab ich schon des öfteren Samtfußrüblinge gefunden. Heute zwar nicht, dafür aber diesen fiesen Burschen, den Gifthäubling (Galerina marginata). also immer schön obacht beim Samtfußsammeln.
Der weiß halt nicht, dass er an Nadelholz wachsen sollte.

Eßbares gab es auch. Kaffebraune Gabeltrichterlinge (Pseudoclitocybe cyathiformis) haben ob der warmen Witterung nochmal nachgeschoben. Mir sind sie aber zu schlabberig, also bleibts bei Fotos.


Auf dem Heimweg, über die Wiese abgekürzt, schaut mir etwas aus einem Maulwurfhügel entgegen. Komisch. Rausgezupft, Erscheinung mit den nahe stehenden Randfichten in Verbindung geracht.
Maulwurfshügel- Fichtenzapfenrübling (Strobilurus esculentus)


Nun, das war ´s schon an Bildern. Dieses Biotop, und auch die Unzahl an verschiedenen Rindenpilzen, schreit aber förmlich danach, genauer untersucht zu werden.
Ich hab jetzt Urlaub. Björn ? Mellie ?, Stefan ?....