Beiträge von Jürgen


    Jürgen Schreiner und Peter Welt hüllen sich ja zu dem Thema leider auch in Schweigen.


    Hallo,


    es ist ja auch schon alles dazu gesagt worden...:yawn:


    Dennoch:
    Punkt 1:
    - Leccinum leucopodium hat jung immer rein weißen Stiel und wächst nur bei Espe
    - Leccinum aurantiacum (=quercinum) kann ganz jung (Knopfstadium) auch rein weiße Stielschuppen aufweisen (doch ist meist zumindest über der Stielbasis schon ansatzweise ein dunklerer Gürtel sichtbar) und wächst auch bei Espe.
    Punkt 2:
    - bestimmungstechnisch kaum relevant
    Punkt 3:
    - bestimmungstechnisch kaum relevant


    Empfohlene Lektüre: http://www.entoloma.nl/html/leccinum_ge.html
    (mit der Einschränkung, dass der Name albostipitatum für die Weißsteilige Espenrotkappe überflüssig ist, da leucopodium Priorität hat)


    Oder man greife beherzt zu Großpilze Baden-Württembergs, Band 2.


    Gruß, Jürgen

    Hallo,


    zurzeit haben wir örtlich in Unterfranken eine Rotfüßchenschwemme, die es erlaubt, sich ein umfassendes Bild dieser Arten zu machen. Ich hatte X. chrysenteron und cisalpinus jetzt mehrfach nebeneinander, z.T. sogar durcheinander wachsen. Das markante Blauen ist bei cisalpinus derart auffällig - bei gleichzeitig praktisch völliger Unveränderlichkeit in chrysenteron -, dass es kaum Probleme bereitet, die beiden zu trennen.


    Gruß, Jürgen

    Courtecuisse & Duhem (1994) führen B. lupinus unter den "Bolets non salissants", also den (auf Druck) nicht schmutzig verfärbenden Arten. Das widerspricht aber den oben zitierten - richtig zitierten, ich habe es nochmals geprüft! - Angaben bei Marchand (1973). Ich würde trotzdem nicht soweit gehen zu behaupten, dass Marchand eine andere Art vor sich hatte.

    Hallo Mausmann,


    ich habe meinen Post korrigiert, siehe oben. Andreas macht in Großpilze B-W keine Angaben zur Reaktion der Huthaut auf Druck.


    Gruß, Jürgen

    Hallo,


    ganz klar Boletus lupinus.


    In vielen einschlägigen Beschreibungen wird (fahrlässigerweise) gar nicht erwähnt, ob und wie die Huthaut auf Berührung reagiert, vgl. aber z. B. Andre Marchand (1973) in Champignons du Nord et du Midi Bd. 2, S. 126: "Cuticule ... bleu-noir aux endroits contus".


    Gruß, Jürgen


    KORREKTUR: Bei Andreas Gminder in Großpilze BW 2, S. 216, habe ich mich verlesen, sorry! Das "bei Berührung blauend" bezieht sich dort auf die Röhren, nicht auf die Huthaut. Er schreibt aber auch nicht explizit, dass sie nicht blaut.

    Zitat

    Babys und Leichen sollte man nicht schänden (bestimmen).


    Hallo Gerd,


    der Versuch ist jedoch nicht strafbar. Auch Babys und Leichen gehören zur Variationsbreite einer Art.


    Gruß, Jürgen

    Mich interessiert auch nicht ob es sich nun um eine Ziegenlippe oder einen Braunen Filzröhrling handelt, sondern ob man lediglich anhand der leuchtend goldgelben Röhren und dem hellbraunen Hut schon eindeutig auf *irgendeine* Art von Filzrörling schließen kann?


    Wenn Du so fragst, kann die Antwort nur heißen: nein.


    Nur ein Beispiel: Der Anhängselröhrling (B. appendiculatus) hat goldgelbe Röhren und hellbraunen Hut, mit den Filzröhrlingen aber gar nichts zu tun.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Andy,


    wie Du eine Ziegenlippe zuverlässig von ihrem Doppelgänger, dem Braunen Filzröhrling X. ferrugineus, unterscheiden kannst, steht z.B. hier.


    Ein Schnittbild schadet bei Filzröhrlingen nie. Wichtig: Nach dem Schneiden ca. 10 Minuten liegen lassen, bis eine evtl. Blaufärbung sich optimal ausprägt hat, dann erst Schnittfläche fotografieren.


    Gruß, Jürgen

    Zitat

    Und wenn das auch Boletus mendax wäre, von Dermek damals verkannt? Sporen hat er ja von diesen Teilen wohl nicht bekommen.


    Der Pilz, den Dermek beschreibt, ist ziemlich eindeutig dem Formenkreis von erythropus zugehörig. Wenn man sich die Tafel in FRIC 13 anschaut, sprechen insbesondere der robuste Habitus, das Fehlen jeglicher Netzzeichnung und das Fehlen jeglicher Rotfärbung im Stielfleisch gegen eine Gleichsetzung mit B. mendax. Diese Art zeigt ja auch schon im Feld habituell/makroskopisch viel mehr Gemeinsamkeiten mit luridus und dem nah verwandten queletii als mit erythropus.


    Gruß, Jürgen


    Ich muss Karl Recht geben, der Birkenpilz sieht erst einmal untypisch L. variicolor aus. Es gibt aber laut Lannoy & Estades eine var. sphagnorum, die genau diesen Pilz wiedergibt.


    Gruß Peter


    Hallo Peter,


    könnte aufgrund der hier gezeigten Fotos, inklusive des ersten vom Standort, Leccinum schistophilum bzw. palustre in Betracht kommen? Und wenn nein, weshalb nicht?


    Grüße, Jürgen

    Hallo Pablo,
    mal abgesehen davon, dass das hier tatsächlich nach B. mendax aussieht, wäre ich vorsichtig mit verabsolutierenden Aussagen wie "das sind Rottöne am Hut, die B. erythropus einfach nicht kann". Ich verweise nur auf die var. rubropileus Dermek 1984.



    Gruß, Jürgen


    Den Band habe ich leider nicht, Jürgen. Aus der Reihe steht mir nur der Munoz zur Verfügung, der zwar auch hübsche Tafeln enthält, aber eben keine Xerocomi. ;)


    Hallo Pablo,
    besorg es Dir notfalls über Fernleihe. Du kommst darum nicht herum, wenn Du tiefer in die Materie einsteigen willst.
    VG, Jürgen

    Hallo Pablo,


    ich würde jeder bubalinus-Bestimmung misstrauen, für welche die Originalbeschreibung (Boletus bubalinus Oolbekk. & Duin, in Oolbekkink, Persoonia 14(3): 367, 1991) nicht herangezogen wurde.


    Ladurner & Simonini stellen die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale heraus:
    - höherer Sporen-Q (bubalinus ~2,7, rubellus agg. ~2,3)
    - Fehlen (!) des "flame-red" Pigments in der Stielbasis
    - blasse Fruchtkörperfarben


    Jeder, der trotzdem Funde mit Q um 2,3 und/oder roten Pünktchen in der Stielbasis als X. bubalinus interpretiert, trägt m.E. aktiv zur Verunklärung dieses schwierigen Komplexes bei.


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    ich kenne diesen Pilz seit vielen Jahren und habe ihn stets als Eichenfilzröhrling (X. communis, syn. engelii) bestimmt. Die hier gezeigten Aufnahmen fügen sich recht gut in die Variationsbreite der Fig. 180, 183 und 184 bei Ladurner & Simonini
    ein, die allerdings alle Farbformen dieses Aggregats unter dem Namen X. rubellus zusammenfassen.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Andreas,


    ich hätte beim oberen Pilz spontan eher zu B. aereus tendiert, selbst wenn man einkalkuliert, dass der Sommersteinpilz auch recht dunkel ausfallen kann. Ich gebe aber zu, dass die Stielgrundfarbe für B. aereus wiederum ungewöhnlich hell wäre, deshalb kommen mir beim zweiten und dritten Hinsehen doch Zweifel. Jedenfalls kein typischer Sommersteinpilz.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Toffel,


    die Pünktchen waren bei dem durchgeschnittenen Exemplar schon vorhanden, sind allerdings auf dem Bild nicht zu sehen.


    Dem aufgeweichten Artkonzept von bubalinus, wie es z. B. auf
    http://boletales.com/genera/xerocomus/x-bubalinus/ propagiert wird, vermag ich nicht zu folgen. Diese Kollektionen sind nur willkürlich von X. communis (http://boletales.com/genera/xerocomus/x-communis/) zu trennen bzw. es sind für mich keine trennscharfen Merkmale mehr erkennbar. Vielleicht muss aber auch ich mein sehr weites Artkonzept von X. communis überdenken...


    Dass das rot durchgefärbte Hutfleisch jedenfalls kein Unterscheidungkriterium ist, zeigt schon ein Blick in die Beschreibung von X. rubellus bei Simonini & Ladurner, aber auch die declivitatum-Tafel von C. Martin:



    Und wenn Du dir das bubalinus-Foto aus den Niederlanden in Ladurner & Simonini, Fig. 284, ansiehst: Die blauen überhaupt nicht.


    Gruß Jürgen