Hallo zusammen!
Es gibt im Lebensmittelbereich gewisse Qualitätsanforderungen für die Vermarktung von Speisepilzen, die sowohl für den Handel als auch für den Gastronomiebereich gelten. Diese machen selbstverständlich auch in einem Privathaushalt Sinn:
Grundsätzlich gilt: Frischpilze sind so bald wie möglich weiterzuverarbeiten bzw. zuzubereiten!
Pilze, welche (beispielsweise) Anzeichen von Schimmelbildung zeigen, schwammig sind, außergewöhnlich riechen oder auch Anzeichen von Vertrocknung zeigen, gelten als nicht zum Verzehr geeignet!
Dies gilt übrigens auch für Pilze, die ungewöhnliche Verfärbungen zeigen, wie beispielsweise für einen Steinpilz mit schwarzen Druckstellen oder dunklen Verfärbungen der Röhren.
Die Art und die Dauer der Lagerung von Speisepilzen spielt im Prinzip überhaupt keine Rolle, so lange der Frischezustand der Pilze offensichtlich ist!
Selbstverständlich sind der Lagerung von Frischpilzen natürliche Grenzen gesetzt und es gibt auch gewisse Richtlinien, welche die Lagerfähigkeit maximieren können:
Pilze bestehen zu 90% aus Wasser, so dass der Pilz, um dem Prädikat "Frischpilz" entsprechen zu können, dieses auch behalten muß und nicht eintrocknen darf!
Zu beachten ist, dass eine zu hohe Lagerfeuchtigkeit (feuchtes Tuch etc...) zu schneller Schimmelbildung führen kann. Wärme und Helligkeit fördern zusätzlich den natürlichen Zersetzungsprozess.
Eine Vorbehandlung der Pilze (z. B.durch Blanchieren) ist nicht empfehlenswert und kann sogar anschließende unerwünschte Prozesse in Gang bringen.
Das Blanchieren ist kein Mittel zur Haltbarmachung!
Wie man wohl an dieser Stelle feststellen kann, ist für eine sachgemäße Lagerung von Frischpilzen ein gutes Quantum an Erfahrung und auch etwas Fingerspitzengefühl notwendig!
Fazit:
Pilze sollten optimalerweise nicht zu feucht und nicht zu trocken, sowie kühl und dunkel gelagert werden.
Es empfiehlt sich eine Lagerung am Stück, um die notwendige Durchlüftung der Fruchtkörper zu gewährleisten und um den Druck auf die einzelnen Pilze relativ gering zu halten (wie beim Sammeln auch!)
Wer also einen Keller mit optimaler Luftfeuchte besitzt, verfügt über die besten Voraussetzungen, Pilze auch für mehr als 2 Tage lagern zu können.
Und nicht zuletzt kommt es auch auf den Zustand der Pilze vor der Lagerung an:
Ganz klar ist auf eine entsprechende Vorselektionierung der zu lagernden Pilze zu achten:
Alte oder vermadete Fruchtkörper scheiden aus!
Es empfiehlt sich, nur die besten Stücke aufzubehalten!
Ein Aufenthalt im Kühlschrank ist nur unter Vorbehalt empfehlenswert:
Eigentlich eignen sich für diese Art der Lagerung nur moderne Gemüsefächer, welche eine gleichbleibende "Raumfeuchte" bieten. Gegen einen Kurzaufenthalt für eine Nacht im Kühlschrank ist allerdings nichts einzuwenden.
Ganz wichtig:
Egal wie oder wo: niemals dürfen frisch zu lagernde Pilze in geschlossenen Behältern oder Plastiksäcken aufbewahrt werden!
Übrigens:
Wenn die Augen mal wieder größer als der Magen waren:
Es spricht absolut nichts gegen das (einmalige) Aufwärmen einer Pilzmahlzeit!
Dabei ist lediglich zu beachten, dass der Aufenthalt der Reste im Kühlschrank (...diesmal ohne wenn und aber :D!) so kurz wie möglich ist (max. 1/2 Tag) und das Wiederaufwärmen ein "Wiederaufheizen" bei Temperaturen von min. 70 ° C ist
Ich wünsche allen einen guten Appetit und ein tolles Wochenende!
Gruß,
Fredy