Hallo zusammen!
Nur damit wir uns alle richtig verstehen:
Meine Vermutung ist nur als Vorschlag zu werten und es gilt im Prinzip genau das gleiche wie bei der Essfreigabe von Pilzen, die via Internet niemals erteilt werden kann: diese gibt es nur vor Ort und durch einen anerkannten Sachverständigen!
Ich habe mir zwar im Laufe der Zeit (besonders im Zusammenhang mit der Pilzbestimmung) ein paar Grundkenntnisse der Totholzbestimmung angeeignet, bin aber beim besten Willen kein Experte für dieses Thema!
Meine Aussagen beruhen größtenteils auf einigen Erfahrungswerten, auf eigenen Recherchen und der Erkenntnis, dass man der Bestimmung des Substrates mindestens genauso viel Bedeutung (und Zeit!) beimessen sollte, wie der Bestimmung des Pilzes selbst!
Bäume oder Totholz an Hand einzelner Bilder oder manchmal sogar nur an Hand von Bildausschnitten zu bestimmen ist schon bei lebendigen Bäumen eigentlich fast nicht möglich, zu groß sind schon die Unterschiede beispielsweise der Borke bei Bäumen derselben Art, die aber unterschiedlich alt sind...(um nur ein einziges Beispiel zu nennen!) Weiter geht's dann mit den bereits erwähnten Unterschieden, die durch den Standort, das Nahrungsangebot, durch Krankheiten, Nekrosen u.v.m. entstehen und manchmal sehr in die Irre leitend sein können.
Ich stelle hier nochmals einen Beitrag rein, den ich aus Lutine's Thread BÄUME herauskopiert habe:
Klasse Seiten über Bäume findet Ihr bei BAUMKUNDE.DE!
Einfach mal stöbern, dort die HÄUFIGSTEN BÄUME DEUTSCHLANDS oder die Seiten zur Pilzbestimmung nach verschiedenen Merkmalen (z. B. nach dem Aussehen der Rinde) anschauen. Ich persönlich verwende gerne die Suche per Blatt, die führt fast immer zum richtigen Ergebnis (vorausgesetzt es ist nicht gerade Winter :D).
Einige Unterschiede von Fichte (Picea abies) und Weißtanne (Abies alba) sind recht gut zu sehen:
Farbliche (aber nicht immer ausgeprägte) Aspekte der Rinde (die Fichte heißt auch "Rottanne" wegen ihres rötlichen Rinde)
"Tannenzapfen" sind eigentlich keine Tannenzapfen, sondern Fichtenzapfen ---> Der Zapfen der Fichte fällt niemals am Stück zur Erde, sondern es finden sich immer nur die einzelnen Schuppen am Boden, ganze Zapfen können von Fichten stammen
Die Nadelrückseite von Weißtanne zeigt zwei deutliche weiße Streifen, die Nadeln der Fichte sind nur einstreifig (in etwas undeutlich punktierter Form)
Achtung:
Eine definitive Bestimmung von Bäumen und besonders die Zuordnung von Totholz (Ästen, Stümpfen, selbst "ganzer" toter Bäume) ist eine Wissenschaft für sich! Gerade Totholz kann exakt eigentlich nur mit dem Mikroskop bestimmt werden!
Wenn man nur einzelne Merkmale für eine makroskopische Bestimmung herziehen kann (z. B. die Rinde), ist eine sehr hohe Fehlerquote an de Tagesordnung ---> Strukturen, Aussehen und Farben können insbesondere unter Umwelteinflüssen, entsprechend dem Grad des Zerfalls, aus Krankheitsgründen, wegen Parasitenbefalls (auch Pilze!) oder aus Altersgründen sehr stark variieren.
Es ist stets von Vorteil, mehrere (sprich: soviel wie möglich!) Bestimmungsmerkmale heranzuziehen oder sich über "Verwechslungsmöglichkeiten" zu informieren (halt wie bei der Pilzbestimmung auch...).
So kann die Rinde von Eichenarten (Quercus) oftmals mit der Rinde von Kiefernarten (Pinus) verwechselt werden. Greift man aber mit den Fingern hinein, wird man feststellen, dass sich die Rinde der Kiefer eher problemlos "demontieren" lässt (abblättert), die Rinde der Eiche aber um einiges widerstandsfähiger ist.
Ein ewiges Rätselraten entsteht bei der Frage ob es sich bei Rinde um Eichen- oder Eschen-Rinde (Gemeine Esche) handelt. Bei Totholz oder auch im Winter hilft da meist nur ein Blick (mit dem Fernglas) in die Baumkrone, um den Gesamthabitus der Art beurteilen zu können (die Esche hat meist eine Art "Hexenbesen-Form").
Besonders für den Pilzfreund gibt es auch die Möglichkeit, "Zeigerpilze" als weitere Bestimmungsmerkmale zu benutzen (unter Beachtung eventueller regionaler Unterschiede!), so achte ich bei der Substratbestimmung immer auf das Vorkommen von Kohlenbeeren (deuten auf Buche), von Birken-Porlingen (deuten auf Birke) oder auf Fenchel-Porlinge (deuten auf Fichte), sowie selbstverständlich auf alle anderen Pilze auch, die mir später vielleicht einen Rückschluß auf das Substrat (oder auch den Partner) geben könnten.
Übrigens: Eine Angabe über das Vorkommen anderer (schon bekannter) Pilzarten auf einem Substrat oder in einem Lebensraum sollte eigentlich zum Standard gehören, da diese u. U. eine wichtige Rolle im Bestimmungs-Puzzle spielen kann.
(Für den Nicht-Experten tun sich da neben der eigentlichen Bestimmungsanfrage natürlich ein paar zusätzliche Probleme auf ---> welcher Laie kann schon auf die Schnelle mal ein paar Pilzarten richtig (!) bestimmen
?)
Um weitergehende makroskopische Erfolge bei der Bestimmung von Holz erzielen zu können, muß man sich mit dem Aufbau der verschiedenen Holzarten beschäftigen und sich mit Dingen wie Splint- und Kernholz, Radialstreifigkeit im Querschnitt, dem Zellaufbau, der Ausprägung von Jahresringen u. v. m. beschäftigen. Damit kann man dann auch recht sicher zumindest Nadelholz von Laubholz unterscheiden. Eine Bestimmung lebender Bäume bietet selbstverständlich weiterreichende Möglichkeiten, die fast immer zum Ziel führen (Blattformen, Früchte, Habitus, Wachstumsort etc.).
Erste tiefgreifendere Erfahrungen zur Baumbestimmung habe ichselbst in meinem Beitrag ORANGEROTER KNORPELPORLING gemacht, aus dem ich diese Passage herauskopiert habe, die einen fantastischen Link für Holzinteressierte (beachtet bitte auch den dortigen Link zur Homepage!) enthält und auch für Euch der Anfang allen weiterführenden Interesses sein könnte!
Dank an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Mykado!
Hier also die entsprechende Passage:
Hallo Fredy, Holzbestimmung kannst Du leicht üben, am besten mit sicher erkanntem Holz, was du am besten trocken quer brichst. Im Querschnitt kannst Du mit der Lupe erkennen, ob es sich um Nadelholz (nur zerstreute Harzkanäle) oder um Laubholz (mit ringporigen oder zerstreutporigen Gefäßen, sogenannten Tracheen, handelt. Schaue mal hier:
BAUMWÄCHTER.DE
Auf dieser Seite aber auch auf vielen anderen Holzseiten im Internet findest du gute Hinweise. Breche mal einen trockenen Eichenast und einen trockenen Fichtenast durch und schaue dir die Bruchstelle mit der Lupe an, dann weist Du was ich meine. Die einzelnen Holzarten zu bestimmen ist dann -von wenigen Ausnahmen abgesehen - schon schwieriger.
Ich hoffe, dass ich Euch hiermit schon ein paar gute Tipps und Anregungen habe geben können und möchte mich nochmals ganz herzlich für Euer Vertrauen bedanken!
Viele Grüße, Fredy
P. S.: Wenn Ihr die Möglichkeit habt, schaut Euch einmal die Querschnitte verschiedener Hölzer an. Schon die Unterschiede der Beschaffenheit der Schnittstellen (rau bzw. glatt) geben oftmals Aufschluß über die Art des Holzes, also ob es sich um Laub- oder Nadelholz handelt. Desweiteren bieten sich dem Fortgeschrittenen Holzbestimmer die Möglichkeiten der Bestimmung an Hand der verschiedenen Ausprägungen der Jahresringe, der Ausprägungen von Kern- und Splintholz sowie an Hand der Radialstrahlen (also die Linien, die von innen nach außen gehen), welche vorwiegend bei Laubhölzern zu finden sind und bei vielen Nadelhölzern schlichtweg fehlen (Achtung: Ausnahmen!).