Hallo Wirderer!
...da lade ich doch einfach mal die Kopie eines Auszuges aus einem relativ aktuellen Beitrag meinerseits hoch :):
(...) Ich interessiere mich selbst ganz besonders für "Baumpilze" und vielleicht können Dir diesbezüglich die nachfolgenden "Spezial-Tipps" für die Zukunft hilfreich sein:
Es gibt ein paar Dinge, die man bei Porlingen (also insbesondere im Sinne des relativ weitgefassten Begriffes "Baumpilze") etwas genauer ins Auge fassen sollte, als bei anderen Pilzen bzw. die bei der Bestimmung derselbigen sehr hilfreich sein können oder diese erst ermöglichen:
1. Immer die Form und die Größe der Poren begutachten (sofern überhaupt vorhanden ---> Schichtpilze!) oder zumindest schauen, ob sie rund sind oder gar eine andere Form haben (z. B. eckig, länglich, labyrinthisch oder sogar lamellig).
2. Immer die Konsistenz überprüfen: Sind die Fruchtkörper hart, steinhart, wässrig, weich etc.?
3. Immer an den Poren kratzen und/oder drücken: Gibt es Verfärbungen, kann man darauf malen?
4. Neben Bildern der Ober- und der Unterseiten stets ein Bild des Schnittes liefern (wichtig z. B. für den Aufbau, die "inneren" Größenverhältnisse und der farblichen Aspekte)!
Diesbezgl. Anmerkung: Bei Einzelexemplaren oder vermuteten Seltenheiten habe ich persönlich immer etwas Skrupel, den Pilz zu zerschneiden. Entweder versuche ich mich dann, darum herumzumogeln oder schneide so wenig wie möglich ab. Tatsächlich habe ich schon bemerkt, dass kleinere Wunden relativ rasch wieder verwachsen (z. B. bei Phellinus).
5. Zumeist empfielt es sich, die Konsistenz der Hutoberfläche auszutesten (insbes. bei Verdacht auf Fomitopsis pinicola oder auch bei versch. Ganoderma-Arten) und kurz mit einer Flamme zu probieren, ob diese schmilzt (brutzelt) oder ob sich keine Reaktion zeigt.
6. Was bei Porlingen oftmals "vergessen" wird: auch diese Pilze besitzen teilweise recht spezifische Gerüche! Also immer mal kurz mit der Nase ran, das kostet weder Zeit noch Geld!
Das sind (wie gesagt) nur ein paar spezielle Punkte, denen ich persönlich bei diesen Pilzarten besondere Aufmerksamkeit schenke und natürlich könnte man die Anzahl der lieferbaren Bestimmungsmerkmale unendlich erweitern, aber für den Anfang sind das, glaube ich, ein paar ganz gute Hinweise, deren Beachtung eine tolle Grundlage für eine erfolgreiche Bestimmung dieser Pilze sein sollte. Vielleicht fehlt hier auch der eine oder andere Punkt, aber im Laufe der Zeit wirst Du schon selbst daraufkommen, welche Angaben die Experten lieben und brauchen, um uns weiterhelfen zu können!
Ansonsten ist es immer besser, für jede Art einen eigenen Thread zu eröffnen, frei nach dem Motto: Weniger ist mehr ---> Besser wenige Pilze mit guten Angaben, als viele Pilze mit wenigen Angaben!(...)
Dieser Beitrag bezog sich, wie Du vielleicht aus dem Kontext bereits herauslesen konntest, insbesondere auf die Bestimmung von "Baumpilzen".
Er zeigt aber zumindest ansatzweise auch auf, was generell für eine Bestimmung aller Pilze von Bedeutung ist!
Mit der Beachtung und der "Lieferung" unzähliger Bestimmungsmerkmale von Pilzen sind wir übrigens noch lange nicht bei der Auswertung von mikroskopischen Merkmalen angekommen, aber das ist eine andere Geschichte...
Gruß, Fredy