Hallo Andreas,
Ich bitte um Nachsicht, Gerd hat natürlich recht ... da habe ich vielleicht etwas zu schnell geschossen und schlichtweg erwartet, dass es sich gewissermaßen um einen "Charakterkopf" handeln könnte, welcher schnell (ohne weitere Angaben) "bestimmt" werden kann. Vielleicht war der Drang des Zeigens auch einfach zu stark ... 
- Zuerst ein mal DANK für diesen Kommentar, der mich hoffen lässt, dass du in Zukunft auch bei –žCharakterköpfen–œ etwas mehr Informationen mitlieferst.
---> Lass mich einmal zusammenfassen, welche Arten mit ähnlichem Aussehen (farblich und wegen der Zonierung) bei deiner Anfrage m.E. in Frage kommen:
(1) Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz)
(2) Stereum insignitum (Prächtiger Schichtpilz)
(3) Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz)
- Und wenn ich dieses Bild

deines Funds bewerte, dann kann man (3) bereits wegen der schmalen Anwuchsstelle am Substrat (---> vergleiche Fruchtkörper im oberen rechten Viertel, linke untere Ecke) definitiv ausschließen.
- Freu, da waren–™s nur noch die zwei Arten (1, 2), die auch Pablo und Ingo favorisiert haben.
---> Nicht zustimmen kann ich allerdings, dass man (auch wenn ich mich wiederhole!!!) diese Arten (hatte beide Arten schon in der Hand) nur durch Mikroskop unterscheiden kann.
- Aber: Wer zu spät kommt, den straft das Leben.
---> Schade, denn ich war ja immerhin bereit 50 Chips auf meinen Favoriten (1) zu setzen. Doch nach folgendem Link/Beitrag
Stereum insignitum =Stereum ostrea ss. auct. europ. gilbt bei Versetzung nicht. Makroskopisch ist das ein kleiner (?) Unterschied zu Stereum subtomentosum. In der Ökologie sind beide Arten aber auch gut zu unterscheiden. Stereum subtomentosum kommt meist an Ufern von Gewässern vor und der Hauptwirt ist Alnus (Erle). Er liebt also kühleres feuchtes Klima und im Gegensatz dazu ist Stereum insignitum wärmeliebend und wächst in eher trockenen Wäldern an Fagus (Buche). Bis jetzt ist S. insignitum nur in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland aufgetreten. In den ostdeutschen Bundesländern gibt es beispielsweise noch keine gesicherten Funde. Fundmeldungen die nicht zur Ökologie dieser beiden Arten passen, sind ohne Belege kritisch zu bewerten.
wird wohl keiner mehr gegen mich einsteigen.
- Übrigens eine schöne Gegenüberstellung dieser Arten, die ich noch leicht ergänzen möchte:
(1) Die Ökologie von S. subtomentoum wird nach meiner Beobachtung deutlich zu eng dargestellt.
(2) Bei S. insignitum wäre zu ergänzen, dass diese Art max. +-kolline Höhenstufen besiedelt und sich wohl auch eher auf kalkhaltigem Böden wohlfühlt.
Zitat:
Wie auch immer; das Substrat selbst auszumachen wäre mir wohl selbst vor Ort recht schwer gefallen. Hier kann ich nur auf den Buchen-Mischwald verweisen - hauptsächlich Buche, vereinzelt Eichen und Birken. Generell findet sich in dem Waldstück eher saurer Boden. Druckprobe haben ich ebenfalls nicht vorgenommen.
- Kein Problem: Denn die Angabe eines Substrats halte ich eh für kontraproduktiv, wenn nicht wenigstens mit vermutlich begleitet.
- Der saure Boden passt nach meiner Literaturrecherche und auch nach meiner bisher einzigen Fundstelle nicht so recht zu S. insignitum.
@ Ingo:
- Deine Frage nach dem –žGilben/nicht Gilben–œ bei S. insignitum ist damit wohl geklärt.
---> Bedenke bitte, dass fast alle Autoren leider nur die Merkmale einer Art beschreiben und auf Unterschiede zu ähnlichen Arten meist nicht eingehen.
---> Insofern wundert es mich nicht, dass in der Literatur ein –žGilben–œ bei S. insignitum nicht erwähnt wird.
@ Pablo:
Zitat:
–žIch glaube, auch Gerd wird sich letztlich nicht gegen die Bestimmung als einen der beiden genannten Schichtpilze verschließen. Auch wenn einige Angaben fehlen.
Schließlich sind wir alle nicht perfekt, aber unsere Leidenschaft verbindet.
und wenn Gerd auch mal gerne den "großen Knüppel" auspackt, kenne ich ihn nicht nur als herausragenden Fachmann, sondern auch persönlich als sehr angenehmen Gesprächspartner und sympathischen Menschen.–œ
(1) Na klar: Es ist m.E. zweifelsfrei S. subtomentosum oder S. insignitum.
(2) Sehe ich auch so: –žKnüppel aus dem Sack–œ halte ich gelegentlich für notwendig.
- Und freue mich, wenn wie hier –žAndreas–œ das nicht als Beleidigung bewertet und anerkennt, dass er in Zukunft bei Bestimmungsanfragen etwas mehr Informationen liefern sollte.
(3) Ja, wenn man gemeinsam (mit einem Fruchtkörper in der Hand) unterwegs ist , dann bin ich sehr zahm und freue mich über jede gegenteilige Argumente.
----------------------
- Übrigens (auch wenn das klar sein sollte):
(1) Für mich zeigst du zweifelsfrei S. subtomentosum !!!!!
(2) Und wer da eine andere Art erkennt, der kann gerne gegen mich zocken und immerhin 50 Chips gewinnen oder verlieren.
Grüße
Gerd