Beiträge von Gernot Friebes

    Hallo Thomas,


    da sich der Riesenschirmling rötlich verfärbt, kommt schon mal kein M. procera ss. str. in Frage, da sich dieser im Schnitt nicht verfärbt.


    Die rötenden Riesenschirmlinge sind:


    ---> Macrolepiota permixta (Rötender Riesenschirmling), welcher sich aber nur beim Verletzen der Stielrinde rötlich verfärbt, das Fleisch bleibt weiss. Weiters hat er einen genatterten Stiel. Er ist also auszuschließen.


    ---> M. puellaris (Jungfernschirmling), verfärbt sich nicht oder nur ganz schwach rötlich, außerdem passt da die Hutschuppung genau so wenig wie die Größe. Er ist also auch auszuschließen.


    ---> M. rachodes (=rhacodes) (Safranschirmling), hat in der Regel (vor allem bei Funden im Nadelwald) dunklere Hutschuppen und -farben. Er könnte zwar in Frage kommen, wäre dafür aber ziemlich untypisch.


    ---> M. rachodes var. hortensis (Garten-Riesenschirmling), für diesen würden die groben, braunen Hutschuppen auf hellem Grund gut passen, genau so wie für


    ---> M. venata (Gift-Riesenschirmling), welcher M. rachodes var. hortensis täuschend ähnlich sein kann.


    Frage:
    An welchem Standort kam er vor?


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Thomas,


    danke für die neuen Bilder :thumbup:! Beim Netzstieligen Hexenröhrling kann man jetzt eigentlich recht gut erkennen, dass es ein solcher ist.


    Zitat

    täubling gelb im gras unter fichten, in der nähe eichen, sonst nichts. geschmack recht neutral, vielleicht leicht nussartig. beim anschnitt bleibt er schneeweiss, wie der stiel auch aussen ist.


    Hm...das passt jetzt gar nicht zu R. claroflava, da er erstens an Birke gebunden ist und sich zweitens im Schnitt rötlich und/oder grau verfärbt. Bist du wirklich sicher, dass keine einzige Birke im Umkreis von ca. 50m ist? Wie lange hast du denn nach dem Querschnitt gewartet (kann länger dauern, bis sich was verfärbt)?


    Zitat

    täubling hellrot auf fichtennadelerde, umgebung fichten und einige nicht näher bestimmte laubbäume, sicher aber birken.
    geschmack wie gelb, nicht auffällig, durchgeschnitten ist der pilz festfleischig ohne auffälliges im stiel.


    Da kommen die 2 einzigen milden, braunen Täublinge R. integra (Braunroter Leder-Täubling) und R. mustelina (Wieselfarbener Täubling) in Frage. Die beiden können sich sehr ähnlich sehen, sind aber gut durch die Ökologie des Bodens (R. integra auf basenhaltigen, alkalischen, frischen Böden, R. mustelina auf sauren) und der Sporenpulverfarbe (R. integra sehr dunkel ocker-orange, R. mustelina hell-ockerlich) zu unterscheiden. Womit wir schon beim nächsten Thema wären:


    Zitat

    zur sporenfarbenermittlung abgeschnittenen hut mit der unterseite auf einen teller legen, anklopfen, oder wie mache ich das?


    Mache es bitte wie folgt:


    ---> Hut vom Stiel trennen
    ---> Hut mit den Lamellen nach unten auf ein weisses Blatt Papier legen
    ---> Umgedrehtes Glas oder Schüssel drüber
    ---> Einige Stunden warten (am besten eine Nacht)


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Gerd,


    Zitat

    ich bezweifle dass im ersten Beitrag ein Parasol (Macrolepiota procera s. str.) gezeigt wird.


    diese Zweifel habe ich auch, man beachte die für einen M. procera ss. str. ziemlich untypische Hutschuppung (zu grob) und -farbe (Schuppen zu braun und Hut zu hell).
    Thomas: Hast du da noch Nahaufnahmen (vor allem vom Stiel)?


    Zitat

    - Bei dem "schön gelben" Täubling spekuliere ich in Richtung "Graustiel-Täubling" (Sektion Decolorantes).


    Auch da gebe ich dir recht, denn so einen intensiv gelben Hut hat sonst kaum ein Täubling. Darum auch meine Frage, ob sich das Fleisch im Schnitt verfärbt.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Thomas,


    die Netzhexen hast du richtig bestimmt, aber bei den Täublingen musst du leider noch ein paar Details nachreichen:


    ---> Standort der beiden
    ---> Geschmack der beiden
    ---> Sporenpulverfarbe der beiden
    ---> Verfärbt sich der erste im Schnitt?
    ---> Ist der zweite im Still gekammert (Querschnitt)?


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Speedy,


    eigentlich kann man den Speisewert dieses Pilzes mit einem Wort beschreiben: Sehr minderwertig. Erstens ist die Konsistenz schlecht (zäh) und zweitens schmeckt er, wenn überhaupt, nur roh so halbwegs und dann ist die Gefahr des Fuchsbandes oder anderer Infektionskrankheiten gegeben. Also besser im Wald lassen, wo er doch so schön ist ;).


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Andreas,


    Zitat

    Wenn das Fleisch weiß ist, dann schließe ich den Cortinarius traganus den Lila Dickfuss aus, denn der hat braungelbliches - safrangelbliches Fleisch.


    absolut richtig, C. traganus ist jetzt auszuschließen.


    Zitat

    -> Cortinarius dipaohus - Bunter Klumpfuss, Fleisch weißlich in der knolle blass ockergelb bis safranfarbig.


    Würde ich ausschließen, da er erstens Mykorrhizapartner von Weißtanne ist und zweitens, wie du geschrieben hast, in der Basis safranfarbiges Fleisch hat.


    Zitat

    -> Cortinarius alboviolaceus - Weißvioletter Dickfuss , Fleisch weißlich nach oben violettlich bis graulila.


    Würde ich auch ausschließen, da er nur in Laub- und Mischwäldern besonders bei Birke vorkommt.


    Zitat

    -> Cortinarius caesiocanescens - Violetter Klumpfuss, Fleisch weißlich aber im Stiel blassbräunlich.


    Der könnte hin kommen, auch wenn ich da etwas die typisch abgesetzte Knolle vermisse.


    @Sandti: Kannst du bitte noch den Geschmack (bitter oder mild) nachreichen? Und überprüfe bitte nochmals den Geruch, ob er evtl. nicht doch erd- oder staubartig riecht.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Gerd,


    deine sehr gut aufgestellte "Frageliste" möchte ich nur noch mit folgenden Fragen ergänzen (habe ich bei meiner Liste leider vergessen):


    ---> Sind im Querschnitt in der Stielbasis rote Punkte zu sehen?
    ---> Werden die Poren zum Stiel hin leicht langgezogen/labyrintisch?
    ---> Welche Farbe hat der Myzelfilz ("Flaum") an der Stielbasis?
    ---> Sind die Poren jung leuchtend gelb oder eher schmutzig gelblich?
    ---> Ist die Huthaut glatt oder runzelig?
    ---> Sind die Fraßstellen im Hut rötlich umrandet?


    rincewind: Wenn du es jetzt schaffst, die von mir und Gerd gestellten Frage größtenteils zu beantworten, dann könnte man vielleicht sogar über die Art spekulieren.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo MacFlieger,


    Zitat

    Hat jemand schon mal solche Täublinge gegessen? Sind die nur essbar oder schmecken die auch gut?


    da kann ich dir leider nicht weiter helfen, denn, wie gesagt, ich hatte die noch nie in der Hand. Im Grunde kann man viele Täublinge essen, nur wie es bei deinen Pilzen ist (wo ja noch nicht mal die Art entgültig geklärt ist) kann ich dir nicht sagen.


    Das Beste wird sein (hattest du ja schon vor :thumbup:) einen Pilzberater aufzusuchen, der dir dann auch nähere Angaben über die Genießbarkeit geben kann. Eine Liste der PSV in Deutschland findest du übrigens hier, da wird sicher auch einer in deiner Umgebung dabei sein.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Sandti, hallo Andreas,


    ein Cortinarius ist es 100%ig, das sieht man erstens am Habitus und zweitens an der Cortina (Haarschleier).


    - Meine Vermutung wäre ein Pilz aus der Untergattung Phlegmacium (Klumpfüße/Schleimköpfe).


    - Ob es sich um den von Andreas vermuteten C. (Ser.) traganus handelt, müsste geklärt werden, welche Farbe das Fleisch im Schnitt hatte.


    @Sandti: Kannst du uns bitte die Farbe des Fleisches sagen?


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Calma,


    herzlich Willkommen hier im Forum :thumbup:!


    Bei deinem Fund handelt es sich um den Riesen-Rötling (Entoloma sinuatum), gut zu erkennen an den großen, hellen Fruchtkörpern in Verbindung mit den jung gelben und später rosafarbenen Lamellen.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo rincewind,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum :thumbup:!


    Bei deinem Fund wird es sich wohl um einen Filzröhrling (Xerocomus) handeln. Um welchen es sich handelt, wird man aber schwer bis überhaupt nicht sagen können, wenn kein Bild vorhanden ist. Ein paar Fragen habe ich aber noch, damit es etwas leichter wird:


    (1) Wie hat sich das Fleisch im Querschnitt verfärbt?
    (2) Laufen die Poren netzartig am Stiel herab?
    (3) Welche Farbe hat das Fleisch (hell/dunkelgelb)?
    (4) Ist die Huthaut rissig?


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo apfelkiste,


    herzlich willkommen hier im Forum :thumbup:!


    Bei deinem Fund handelt es sich wahrscheinlich um den Blutroten Filzröhrling (Xerocomus rubellus). Allerdings gibt es einige Filzröhrlinge, die ähnlich sein können. Vor kurzem habe ich diese mit ihren Merkmalen aufgezählt, schau mal hier. Du kannst mal versuchen mit den aufgezählten Merkmalen zu vergleichen ;).


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Meinhard,


    nachdem das für dich ein Erstfund ist, gratuliere ich dir recht herzlich :thumbup:!


    Der Pilz ist eigentlich unverwechselbar und auch sicher ein Judasohr. Aber du weißt ja: Onlinebestimmungen sind nie als 100%ig anzusehen...etc., etc., ;).


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Doc,


    herzlich Willkommen hier im Forum :thumbup:!


    Zu deinen Pilzen:


    Bild 1-3) Leider auf dem Bild sehr schwer zu erkennen, aber aufgrund der roten Poren und den roten Punkten auf dem Stiel (meine ich beim 2. Bild an der Stielspitze zu erkennen) dürfte es sich um den Flockenstieligen Hexenröhrling (Boletus erythropus) handeln. Kannst du bestätigen, dass der Pilz an der Stielspitze (der Rest der Stielrinde ist leider schon abgefressen) rote Punkte hat? Weiters schaue bitte, ob der Pilz im Querschnitt stark bläut.


    Bild 4) Rötlicher Gallerttrichterling (Tremiscus helvelloides)


    Bild 5) Samtfuß-Krempling (Tapinella atrotomentosus)


    Bild 6) Sind wohl junge Pfifferlinge (Cantharellus cibarius)


    Bild 7) Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum)


    Aber bitte immer daran denken: Onlinebestimmungen sind nie als 100%ig sicher und somit nicht als Essensfreigabe zu verstehen!!!


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Lenti,


    zu (1): Pfifferlingsstellen bringen schon noch im gleichen Jahr neue Fruchtkörper nach, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Allerdings braucht das etwas länger und natürlich müssen da auch gute Witterungsbedingungen gegeben sein.


    Zu (2): Pfifferlinge gehören zu den Pilzen, die relativ lange brauchen um sich voll zu entwickeln. Es kommt aber auch drauf an, wie der Standort ist, ob sie viel größer werden oder fast gleich groß bleiben. Wenn sie z.B. auf nackter Erde wachsen, dann werden sie nicht viel größer, da der Hut ja schon über dem Boden ist und sie somit ihre Sporen abwerfen können. Stehen sie jetzt aber im Laub oder unter Gras dann werden sie noch so viel wachsen, bis der Hut halbwegs aus dem Boden rausschaut und sie eben ihre Sporen abwerfen können.


    Nun zu den Pilzen: Kannst du da bitte jeweils Standortbeschreibungen und Sporenpulverfarbe (hast du eh schon vor :thumbup:) nachreichen? Und zu dem letzten Täubling bitte auch noch den Geschmack. Achja, war der Stiel bei dem Täubling auf den ersten 4 Bildern im Querschnitt hohl/gekammert?


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo MacFlieger,


    mein Verdacht war der Cremeblättrige Bunt-Täubling/Papageien-Täubling (Russula ionochlora), für den wirklich alle Merkmale gepasst hätten. Nur sollen die Lamellen bei diesem Pilz im Alter cremegelblich sein, was die von deinem Pilz nicht sind.


    - Wenn ich mir aber verschiedene Abbildungen anschaue, dann sind die Lamellen nicht immer cremegelblich gefärbt.


    - Da ich den Pilz noch nie in der Hand hatte, kann ich nicht beurteilen, wie konstant bzw. stark augeprägt dieses Merkmal ist.


    Vielleicht hat ja hier im Forum jemand mehr Erfahrung mit diesem Pilz?


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo MacFlieger,


    ich habe nur noch 2 Fragen, die meinen Verdacht erhärten könnten:


    (1) welche Bäume sind in der Nähe?
    (2) sind die Lamellen wirklich bis ins Alter rein weiss?


    Entschuldige bitte die vielen Fragen, aber die Täublinge sind ein sehr schwieriges Feld.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Andreas,


    freut mich auch sehr, dass du unsere Diskussionen mit Spannung verfolgst :thumbup:!


    Gerd:

    Zitat

    Es wäre zu prüfen, ob Gernot und ich in Zukunft derartige Diskussionen in einem Chat (bei ERIC oder Harry) abhaken würden. Nach meiner Überzeugung wäre das optimaler, wenn ich den Zeitaufwand betrachte.


    Das wäre meiner Meinung nach sehr schade, wenn solche Diskussionen zu zweit in einem Chat geklärt werden würden. Schließlich geht da einiges an Informationen für die anderen User hier im Forum verloren, die in Zukunft vielleicht mal wichtig wären. Und sooo oft gibt es bei uns auch wieder keine gegenseitigen Missverständnisse ;).


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Gerd,


    Zitat

    Was wir als Pilzfreunde, die über den Tellerrand hinausschauen, tun können ist: In Zukunft noch sorgfältigen unsere Steinpilzfunde bezüglich Makromerkmalen und Standortfaktoren anzuschauen.


    stimmt natürlich. Aber ob die Steinpilzarten/Formen/Varietäten/Subspezien makroskopisch noch zu trennen sind, wage ich zu bezweifeln:


    - Schau dir z.B. die 2 Steinpilze von Andreas an: Beide hatten den gleichen Standort und eine komplett unterschiedliche Hutfarbe. Dazu kommt, dass "Laubwald-Steinpilze", die sich unter einer dicken Laubschicht entwickeln müssen, deshalb eine stark variable Hutfarbe haben, sodass man da nur anhand der Farben des Pilzes schwer was sagen kann.


    - Unterscheiden muss man in Zukunft wohl durch den Mykorrhiza-Partner. Ob das im Feld so einfach ist, wage ich ebenfalls zu bezweifeln, denn das sieht man ja schon an Andreas' Beispiel.


    - Das einzige Unterscheidungsmerkmal der unterschiedichen Steinpilze wird in Zukunft wohl, wie du schon geschrieben hast, die Ökologie des Bodens und/oder eingehende mikroskopische Untersuchungen sein. Obwohl, wenn es auf letzteres ankommt, der "normale" Pilzfreund auch mit "normalem" Mikroskop nicht viel machen können wird.


    --> In Zukunft werden sich die "Normalsterblichen" wohl mit einem Boletus edulis aggr. zufrieden geben, was aber, wie Gerd schon schrieb, den Speisepilzsammlern herzlich egal sein kann.


    --> Wie Gerd auch schon schrieb: "Die Kuh ist jetzt vom Eis". Ich mache mir kein Kopfzerbrechen mehr, bevor nicht die ersten Ergebnisse von den Experten kommen.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Gerd,


    Zitat

    Hmmm, jetzt spekuliest Du erneut, obwohl Du nicht weiter spekulieren wolltest.


    :D, da hast du recht. Ich wollte nur noch mal mein Bauchgefühl begründen, auch wenn es ja wirklich nur Rätselraterei ist.


    - Mir ist es übrigens klar, dass Boletus edulis ss. str. nur mit Fichten Mykorrhizen bilden soll. Aber ich zitiere dich:


    Zitat von Gerd

    Immer wieder, wenn auch selten, werden Boletus edulis-Funde auch unter anderen Koniferen, teils aus dem Ausland eingebürgert, bezeugt


    D.h. dass Boletus edulis auch unter Tanne vorkommen kann, habe ich dich da richtig verstanden?


    Irgendwie widerspricht sich das jetzt, denn einerseits heißt es, dass B. edulis ss. str. nur unter Fichten vorkommen soll, wobei du dann [2] zitierst, wo eben oben genanntes steht :/...


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Andreas,


    herzlichen Glückwunsch zu deinen tollen Funden :thumbup:!


    Jeden Tag werd' ich ein Stück neidischer auf deine Funde, ich halte es kaum mehr bis zum Sonntag aus :D.


    Heute hat es ja stark geregnet, da bin ich recht zuversichtlich, dass ein paar Pfiffis nachschieben werden :P.


    Schöne Grüße und schönes Wochenende
    Gernot