Hallo,
in den letzten Wochen konnte ich gleich zweimal Exemplare der Verzweigten Becherkoralle, Artomyces pyxidatus, finden - für mich ein Erstfund.
Der Pilz ist wunderschön, wird vielleicht nur noch von den Stachelbärten übertroffen. Früher war er ziemlich selten, doch nimmt er mittlerweile an Häufigkeit zu, da er wärmeliebend und mithin ein Gewinner des Klimawandels ist. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb er bei uns - im überdurchschnittlich warmen Unterfranken - jetzt häufiger auftaucht.
Er gehört nicht zu den Korallen oder Korallenpilzen, obwohl er ihnen sehr ähnlich sieht. Vielmehr wird er taxonomisch zu den Täublingsartigen (!) und hier wieder zur Familie der Ohrlöffelstachelingsverwandten (was für ein Begriff! ) gestellt, gehört also einer ganz anderen Ordnung an.
Am ähnlichsten sieht er der häufigen Steifen Koralle, Ramaria stricta, mit der man ihn wirklich leicht verwechseln kann. Die beiden letzten Bilder zeigen die Ähnlichkeit augenfällig. Das Unterscheidungsmerkmal sind die becherartigen Vertiefungen in den oberen Verzweigungen, die der Art ihren deutschen Namen eingebracht haben. Mitunter wird der Pilz auch „Kandelaberpilz“ genannt, da die Verzweigungen der Form von Armleuchtern/Kandelabern ähneln - die Steife Koralle weist hingegen immer vertikale Wuchsform auf.
Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag,
Rainer