Es ist klug am Anfang mit gekaufter Körnerbrut zu arbeiten, sofern man dem Hersteller 100% vertrauen kann. Denn hat man schon kontaminierte Brut, ist das Ergebnis in jedem Fall schlecht, auch wenn es ansonsten geklappt hätte.
Ansonsten ist Flüssigmycel die einfachste Methode zur vermehrung, da man hier nicht an der Luft arbeitet. Das Flüssigmycel geht von der Spritze in das Glas und aus dem Glas wieder per Spritze raus in das Getreide. man umgeht also geshcickt die mögliche Kontamination via Luft. Man sieht allerdings auch nicht so schnell ob das FM infiziert ist oder nicht, deshalb für den Anfang ruhig erst mal bei gekaufter brut bleiben, so lange ihr noch ausprobiert, ob ihr unsteril gute Ergebnisse bekommen könnt. Denn nichts ist ärgerlicher als bei seinen "gescheiterten" Experimenten am Ende herausfinden zu müssen, das man die ganze Zeit mit kontaminiertem Flüssigmycel gearbeitet hat..... Frag nicht woher ich das weiß
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Bei sehr nährstoffreichem Substrat wird das schwierig und Kaffesatz ist so ein nährstoffreiches Substrat. Je nährstoffreicher, desto eher fühlen sich auch Bakterien und Schimmel wohl.
Ihr müsst also zwingend alle Parameter für euren Pilz optimieren, damit der sich sehr schnell ausbreiten kann. Temperatur und Luftfeuchtigkeit (letzteres ist im beutel eh optimal). Dann kann er eventuell auch kleinere Kontaminationsherde selbst ausmerzen. Eventuell klappt das aber auch nur optisch und am Ende macht es sich in krüppeligem Wuchs der Pilze doch wieder bermerkbar. Testen!
Methoden die ihr probieren solltet sind 1. Brantkalk und 2. Wasserstoffperoxid. Beides in rauen Mengen angewandt (Brantkalk keine Ahnung bzgl. Dosierung, bei Wasserstoffperoxid um die 1%ige Lösung des gesamten Wasseranteils im Substrat), für 1-2 Tage einwirken bzw. sich neutralisieren lassen und dann das Substrat mit Brut beimpfen. Hier dann ruhig richtig schön viel Brut nehmen, heisst mit 20% starten und bei Erfolg dann langsam in Folgeversuchen den Körnerbrutanteil runter dosieren, bis man merkt das das Ergebnis schlechter wird.
Brantkalk und Wasserstoffperoxid sind beides Substanzen die ggf. ätzend sein können, also vorsicht und Schutzbrille. Besonders beim Brantkalk.
Ich weiß nicht wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt eures Kaffeesatzes ist, aber eventuell wäre es auch einen Versuch wert den Brantkalk direkt, ohne Wasser, mit dem Kaffeesatz zu mischen und dann, nach Einwirkzeit ggf. noch nötiges Wasser zuzugeben. Eventuell den zusätzlichen Wasseranteil dann als Wasserstoffperoxidlösung zugeben? Doppelt hält besser und attackiert von verschiedenen Winkeln....