Beiträge von LilaAuster

    Na siehste, da war ich doch fast schon dicht dran! :D

    Bei Körnerbrut ist der Beste Verwendungszeitpunkt der, wenn das Mycel gerade so die Körner komplett durchwachsen hat. Länger warten mindert die Qualität der Brut. Wird immer noch funktioneiren, aber hätte vorher besser funktioniert.


    Konti kann man so nicht vernünftig abschätzen. Ich denke aber eher das da keine vorliegt. Wassertropfen sind auch normal.

    Wenn der Züchter gut ist, dann hat er der Substratbrut viel mehr Nährstoffe beigement als in Pilzzuchtbeuteln. Normales Pilzzuchtsubstrat hat ja meistens so ca. 20% Zuschlagsstoffe wie Weizenkleie oder bis zu 50% Kaffeesatz. Pilzbrut aus Körnern besteht hignegen zu 100% aus Zuschlagsstoffen. Ich würde erwarten das die Substratbrut auch zu einem hohen Anteil aus z.B. Weizenkleie oder ähnlich nährstoffreichem Substrat besteht.


    Der Vorteil an Körnerbrut ist, das wenn man sie in höherem Anteil verwendet (20% des finalen Substratblockgewichtes), man sich anteilig, ode rsogar komplett die Zuschlagsstoffe sparen kann. Man steigert hierdurch die Ertragsrate pro kg/finalem Substrat, ohne das Kontaminationsrisiko durch Zuschlagsstoffe zu steigern. Dies ist allerdings normalerweise nur für die unsterile Zucht interessant. Steril macht es keinen Unterschied.

    Von Pilzmännchen würde ich dringend abraten, von denen hatte ich schon alles von zu alter bis kontaminierter Brut und alles im Mix. Am Anfang hatte ich auch Brut die OK war. Dazu kommen die unsäglichen Glasflaschen, ich bestelle dort nicht nochmal.


    Such dir einen Hersteller der die Brut in Plastikbeuteln verschickt, das macht alles einfacher.


    Ich würde an deiner Stelle ruhig erstmal ein paar Probeläufe mit Brantkalk und Wasserstoffperoxid machen (jeweils alleine und im Mix), wenn ihr damit gut Ergebnisse bekommt, wäre das Geld in den Autoklaven sonst versenkt. Hierbei dann auf 2 Pilze beschränken, einer davon sollte Sommerauster sein, wegen der Agressivität.


    Ansosnten gebe ich dir Recht, mit Kauf eines Autoklaven, sollte eigentlich alles steril werden und damit die eigene Brut fruchten, sofern sie auch steril hergestellt wurde.

    Es ist klug am Anfang mit gekaufter Körnerbrut zu arbeiten, sofern man dem Hersteller 100% vertrauen kann. Denn hat man schon kontaminierte Brut, ist das Ergebnis in jedem Fall schlecht, auch wenn es ansonsten geklappt hätte.


    Ansonsten ist Flüssigmycel die einfachste Methode zur vermehrung, da man hier nicht an der Luft arbeitet. Das Flüssigmycel geht von der Spritze in das Glas und aus dem Glas wieder per Spritze raus in das Getreide. man umgeht also geshcickt die mögliche Kontamination via Luft. Man sieht allerdings auch nicht so schnell ob das FM infiziert ist oder nicht, deshalb für den Anfang ruhig erst mal bei gekaufter brut bleiben, so lange ihr noch ausprobiert, ob ihr unsteril gute Ergebnisse bekommen könnt. Denn nichts ist ärgerlicher als bei seinen "gescheiterten" Experimenten am Ende herausfinden zu müssen, das man die ganze Zeit mit kontaminiertem Flüssigmycel gearbeitet hat..... Frag nicht woher ich das weiß :D .


    Bei sehr nährstoffreichem Substrat wird das schwierig und Kaffesatz ist so ein nährstoffreiches Substrat. Je nährstoffreicher, desto eher fühlen sich auch Bakterien und Schimmel wohl.


    Ihr müsst also zwingend alle Parameter für euren Pilz optimieren, damit der sich sehr schnell ausbreiten kann. Temperatur und Luftfeuchtigkeit (letzteres ist im beutel eh optimal). Dann kann er eventuell auch kleinere Kontaminationsherde selbst ausmerzen. Eventuell klappt das aber auch nur optisch und am Ende macht es sich in krüppeligem Wuchs der Pilze doch wieder bermerkbar. Testen!


    Methoden die ihr probieren solltet sind 1. Brantkalk und 2. Wasserstoffperoxid. Beides in rauen Mengen angewandt (Brantkalk keine Ahnung bzgl. Dosierung, bei Wasserstoffperoxid um die 1%ige Lösung des gesamten Wasseranteils im Substrat), für 1-2 Tage einwirken bzw. sich neutralisieren lassen und dann das Substrat mit Brut beimpfen. Hier dann ruhig richtig schön viel Brut nehmen, heisst mit 20% starten und bei Erfolg dann langsam in Folgeversuchen den Körnerbrutanteil runter dosieren, bis man merkt das das Ergebnis schlechter wird.


    Brantkalk und Wasserstoffperoxid sind beides Substanzen die ggf. ätzend sein können, also vorsicht und Schutzbrille. Besonders beim Brantkalk.


    Ich weiß nicht wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt eures Kaffeesatzes ist, aber eventuell wäre es auch einen Versuch wert den Brantkalk direkt, ohne Wasser, mit dem Kaffeesatz zu mischen und dann, nach Einwirkzeit ggf. noch nötiges Wasser zuzugeben. Eventuell den zusätzlichen Wasseranteil dann als Wasserstoffperoxidlösung zugeben? Doppelt hält besser und attackiert von verschiedenen Winkeln....

    Je nachdem was ihr bereit seit an "Lehrgeld" zu zahlen, könntet ihr mit einem großen Dampfdruckkochtopf anfangen und damit erste Erfahrungen sammeln. Dazu kaufst du dir dann ein Flüssigmycel von einem Igelstachelbart und einem Austerseitling deiner Wahl. Evtl. böte sich im Moment eine sogenannte Sommerauster an, das ist eine Auster die von selbst fruktifiziert, ohne einen Kälteschock zu benötigen. Dazu noch Hartholzpellets (Buche für den Stachelbart, Auster mag alles außer Nadelholz) um Substrattests machen zu können, Austern wachsen auf reinem Kaffeesubstrat, bei Igelstachelbart bin ich mir nicht sicher, das gilt es mit Tests selbst zu ermitteln. Das kann auch von Pilzstamm zu Pilzstamm variieren. Dazu noch Pilzzuchtbeutel mit integriertem Fitlerpatch und ihr könnt loslegen.


    Für die Vermehrung des Flüssigmycels könnt ihr erstmal Einweckgläser nehmen, mit Schraubverschluss. 2 kleine Löcher in den Deckel bohren, in eins kommt ein Spritzenfilter, der mit Silikon verklebt nach außen verklebt wird, das andere Loch wird der Injektionsport, dafür großzügig mit Silikon zu machen, später sticht man da die Spritze durch, das Silikon macht dann beim rausziehen von selbst wieder zu.


    Als Nährmedium hat sich Malzextrakt sehr bewährt. Einfach 2-4g Malzextrakt pro 100ml Wasser auflösen, im DKT für mindestens 45 sterilisieren, abkühlen lassen, gekauftes Flüssigmycel auf mehrere Gläser verteilen (kommt in Spritzen) und dann bei zimmertemperatur wachsen lassen. Wenn sich das FM vermehrt hat, kann man was abnehmen und damit Körnerbrut beimpfen. Hierfür Körner über Nacht quellen lassen, abtropfen alssen im Sieb, ab in die Beutel, einen Tropfen Silikon von draussen aufs Plastik als Injektionsport, im DKT Sterilisieren ( min. 90 min) und dann mit FM beimpfen. Durchwachsen lassen und ab dafür ins Substrat damit.

    Danke für die Infos, das ist ja blöd. Ich bin um Bremen unterwegs. Der Kalkberg bei Bad Segeberg wäre im Norden evtl. einen Versuch wert, von mir aus aber zu weit. In Lüneburg gibt es auch Kalkablagerungen, siehe der Kalkbruch und der Kreidebergsee. Da könnte man also auch in der Umgebung was finden, für mich aber auch zu weit zum mal eben gucken gehen.


    Hier in und um Bremen kenne ich leider nichts. Ob da in dem kleinen Mischwald bei mir Eschen waren, kann ich leider nicht mit Bestimmtheit sagen, haben noch keine Blätter und nur an der Rinde erkenne ich die noch nicht.

    Dummerweise gibt es sie praktisch eben auch nicht, von wenigen Ausnahmen abgesehen passt der Boden hier einfach nicht......

    Ja, Torf halt. Aber sind Weinbergschnecken nicht ein ziemlich sicheres zeichen für Kalk? Müsste das dann nicht passen?

    Ich war auch vor ein Paar Tagen in Bremen unterwegs um neue Habitate zu finden. Ich habe ein vielversprechendes Wäldchen gefunden, viele Weinbergschnecken sind dort unterwegs, einige Birken, Buchen und weitere Laubbäume die ich nicht weiter identifizieren kann.


    Hab ne Zecke mit nach Hause genommen, durfte ich heute in der Dusche feststellen. Zusammen mit etwas Bärlauch fürs Omlette und Sprossen vom japanischen Knöterich. Letztere soll man ja "wie Spargel" zubereiten können, hab ihn also gedünstet und habe ihn zu Kartoffeln mit dem Bärlauchrührei gegessen. Geschmacklich hat es zwar 0,0% gepasst, der Japansiche Knöterich schmeckt VÖLLIG anders als Spargel, wie ne Kreuzung aus Rabarber und noch irgendwas, aber spannend war es. ...nochmal mach ich den aber wohl eher nicht :D


    Das beruhigt mich, das ihr hier oben auch noch nichts findet. Ich habe noch nie Morcheln gesucht und dachte schon es gäbe sie hier einfach nicht, obwohl ich dafür passende Habitate gefunden haben sollte.

    Guck dich mal durch seine Videos durch, da siehst du dann auch in einem Video, wie er sich freut das er einen gerbauchten Autoklav für günstig übernehmen konnte. Das Ding ist ziemlich groß, da geht einiges rein. Ich glaube das war so ein Video mit Namen "Making xx-kg of Substrate today" oder sowas in der Art. Wie das mit dem Enerrgieverbrauch ist, kann ich nicht sagen. Es wird aber auf jeden Fall Energie verbraucht, wahrscheinlich auch nicht zu knapp. Deshalb hatte ich im ersten Post hier auch auf die Rentabilität verwiesen. Das müsste man mal durchrechnen, wie viel kwh pro kg Substrat verbraucht werden. Das muss man dann natürlich klug umlegen auf die Pilze.

    Ich habe keine Ahnung woher man sowas bekommen kann, will aber bemerken, dass Limonenseitlinge das geschmacklich Beste war, was ich bisher an Pilzen gegessen habe. Da waren einige Vereinskollegen durchaus der gleichen Meinung.


    Beste Grüße Harald

    .... was? :D


    Das war meine ersten selbstgezüchteten Pilze und die waren einfach nur BAH! Fade und nach nichts schmeckend. Gebratene Pappe wäre der passende Vergleich. Evtl. gibt es Variationen des Pilzes?


    @OP


    Ich würde mir hier tatsächlich Flüssigmycel bestellen und das dann vermehren. Dann legst auch quasi ganz vorne los.

    Ich habe knapp zwei Jahre lang alles mögliche probiert und Ansatz nach Ansatz weggeschmissen. Zwischendurch sind mal Pilze bei entstanden, manchmal ok, oft verkrüppelt weil bakteriell kontaminiert, manchmal parallel zu Schimmelkolonien. Aber keine einzige der Methoden hat verlässlich und wiederholbar funktiniert, ausser autoklavieren. Ich habe wirklich alles probiert von Chemie über Backofen bis Tyndallisieren.


    Es ist ein Wunschtraum, dieses Vorhaben ohne vernünftige Autoklavierung und Reinluft bzw. laminar flow hood verwriklichen zu können. Das ganze Ding ist wirklich kein Hexenwerk, aber um gewisse Grundlagen kommt man einfach nicht drum rum, sofern man nicht auf purem Stroh oder Holz züchten möchte. Und die Hauptpunkte die es zu erfüllen gilt, sind absolute Keimfreiheit, absolute Keimfreiheit und dazu noch absolute Keimfreiheit. Eine einzige Schimmelspore, eine einzelne Bakterie ruiniert im Zweifelsfall den ganzen Beutel.


    Ich kann dir folgenden Youtube Kanal ans herz legen, der sympathische Herr mit der brisanten Mäne führt auf freundliche Art und weise durch seine Pilzzucht. So ähnlich könntet ihr das auch verwirklichen. Er benutzt mwn. auch einen chinesischen Autclav.


    Southwest Mushrooms
    Cultivating fresh gourmet mushrooms at our urban grow farm. Mushrooms with amazing flavor and full of beneficial nutrients. Our passion is to offer every…
    www.youtube.com

    Sterilisieren geht bei 90°C leider nicht. Sterilisieren kann man nur vernünftig unter Überdruck um 116°C zu erreichen. Auch Kochen alleine reicht nicht aus. Wenn die Silberhäutchen zwischendurch Luftkontakt hatten, sind sie auch nicht mehr steril. Eine Schimmelspore reicht, um den Ansatz zu versauen. Wichtig zum autoklavieren ist auch die 100% Luftfeuchtigkeit, weshalb die 230°C Silberhäutchen Temperatur ebenfalls nicht ausgreicht haben sollte.


    Deshalb erst autoklavieren, dann unter Reinluft (dafür die Laminar flow hood) die Substratsäcke öffnen und beimpfen. Danach kann man die Beutel dann (die Beutel haben Fitlerpatches um Sporen raus zu halten) einfach im "normalen" Raum liegen lassen.


    Es gibt alternative Methoden mit Wasserstoffperoxid oder Kalk, das funktioniert aber mwn. nicht vernünftig mit Kaffeesatz. Das wäre was für Stroh oder Pellets.

    Ihr müsst ein Auge drauf werfen, ob sich das energetisch rentiert. Auf Kaffeesatz und co kann man eigentlich eher schlecht unsteril züchten. Wenn unsteril, dann gehen eigentlich fast nur Austernpilze. Für die sterile Zucht bruacht ihr einen Autoclaven und ggf. auch eine laminar flow hood mit integriertem Filter.